Nun ist es amtlich:
Nachdem nun seit ein paar Tagen die unterschiedlichsten Zahlen kursieren und selbst die Medien mitunter den Durchblick verlieren, gibt es hier eine sehr gute und kurze Zusammenfassung:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...ttgart-21-kostet-6-8-milliarden-a-872440.html
Mc Kinsey (
beauftragt von der Bahn) hat 6,8 Milliarden Euronen errechnet, ein Wert, der übrigens schon zuvor auch von „Vieregg & Rössler“ (traf seinerzeit beim Transrapid genau ins Schwarze) genannt wurde, also pi mal Daumen nach heutigem Stand hinhauen dürfte.
Nachdem Bahnchef Grube himself wörtlich gesagt hat, dass S21 für die Bahn ab 4,7 Milliarden unwirtschaftlich sei und die Bahn Stand heute nicht mehr als 2 Milliarden Ausstiegskosten zusammenfrisieren kann, wäre dies das endgültige Projekt-Aus! So hat die Bahn einfach mal das Mc Kinsey-Gutachten neubewertet und von den 6,8 Milliarden ganze 1,2 Milliarden als „Risiko“ beziffert. Daher stammen die 5,6 Milliarden, die durch die Medien geistern, die zusätzlichen vielleicht (ha ha ha) anfallenden 1,2 Milliarden, hat die Bahn aber dem Aufsichtsrat auch vorgelegt.
Diese 6,8 Milliarden, die der Wahnhof (übrigens OHNE die Neubaustrecke S-Ulm) also mit großer Sicherheit MINDESTENS kosten wird enthalten jedoch laut MC Kinsey noch KEINE Kostenrisiken, die sich aus geologischen Problemen (Stuttgarts Untergrund gilt als höchst problematisch) und aus Bau-Verzögerungen (keiner glaubt mehr wirklich an Inbetriebnahme 2021) ergeben. Auch Vieregg & Rössler sieht das so und selbst die Bahn räumt es ein und beziffert die 6,8 Milliarden nicht als endgültige Höchstsumme.
6,8 Milliarden sind also quasi bereits amtlich, man kann jedoch jetzt schon davon ausgehen, dass es locker 8-10 Milliarden werden (lustigerweise genau die Zahl, die die Gegner schon bei der Schlichtung vorhergesagt haben) und
selbst laut Bahn hätte sich dieser Wahnhof nur bis 4,7 Milliarden gerechnet.
Hier gibt es dann noch eine sehr gute Zusammenfassung zu Leistungsfähigkeit und Bedarf dieser unterirdischen Haltestelle und wie auch da die Bahn genau wie bei den Kosten nur getrickst und gelogen hat:
http://www.stern.de/wirtschaft/news/2-prestigeprojekt-s21-aufs-abstellgleis-1941118.html
Warum dieser Bahnhof deutlich kleiner als der bestehende geplant und konstruiert wurde hat übrigens seinen Grund: Mitte der 90iger Jahre, als man die Konzeption erstellte, war der Bahnverkehr stark rückläufig, immer mehr stiegen aufs Auto um und dann sollte ja auch der Transrapid noch kommen. Aus damaliger Sicht also ein sinnvoller Rückbau zukünftig nichtmehr benötigter Kapazitäten, doch dummerweise kam es eben anders wie jeder weiß.
Auch hier sind es nun keine Behauptungen der Gegner mehr, sondern offizielle Planungsunterlagen der Bahn, dass dieser Bahnhof auf 32 bis maximal 35 Züge pro Stunde ausgelegt wurde, in den die Bahn nun versucht, mit allerlei Trickserein auf dem Papier knapp 60 Züge zu quetschen. Genau wie BER wird also auch S21 schon bei der Eröffnung zu klein sein.
Wie gesagt, diese Zahlen und Fakten sind nicht neu, sondern im Grunde genau das, was von den Gegner seit Jahren Gebetsmühlenartig wiederholt wird.
Neu ist jedoch seit gestern, dass dies nun alles belegbar geworden ist, auch die Bahn selbst mögliche Kosten von DEUTLICH über 6,8 Milliarden einräumt und die Bahn selbst S21 auf 32-35 Züge pro Stunde (also als Rückbau zum bestehenden Bahnhof) geplant hat.
Doch obwohl das alles nun amtlich ist und sogar von der Bahn nicht mehr widersprochen wird, hält die Bundesregierung (als Inhaber der Bahn) daran fest, für weitere 6-8 Milliarden (8-10 Mrd. minus der behaupteten 2 Mrd. Ausstiegskosten) einen Bahnhof zu bauen, der nur bis 4,7 Milliarden wirtschaftlich ist und der mit sehr großer Wahrscheinlichkeit schon bei seiner Inbetriebnahme zu klein sein wird.