@Petersaab: Da rollt's mir die Fußnägel hoch wenn ich so manches lese was Du schreibst:
> Die Begrenzung bei der ET vorn ist vernünftigerweise darauf
> zurückzuführen, dass man die vorderen Räder ja auch zum
> Kurvenfahren benötigt. Beim lenken und einfedern wirds halt
> irgendwann eng.
Nur halbe Punktzahl: Die Begrenzung der ET kommt von der Tragfähigkeit der Achsen. + 2 % Verbreiterung durch andere ETs oder Distanzscheiben erlauben die deutschen Behörden. Wenn man mehr machen will muß man nachweisen daß die Achse den höheren Belastungen gewachsen ist. Sehr aufwendig, sehr teuer ! Streifen der Räder kann man zur Not durch geeignete Maßnahmen (wegschneiden, wegbiegen, Lenkeinschlag begrenzen) wieder herstellen.
> Die unterschiedliche Spur(vorn breiter) ist an sich ein gutes
> Zeichen und signalisiert einen tiefen Schwerpunkt des Fahrzeugs.
Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun ? Verändert sich mein Schwerpunkt wenn ich die Spur hinten verbreitere ? Breitere Spur vorne wird gewählt, um das Eigenlenkverhalten (Untersteuern / Übersteuern) des Fahrzeugs konstruktiv gezielt zu beeinflussen. Kopflastige Fronttriebler haben in der Regel breitere Spur vorne, damit das starke Untersteuern, das mit diesem Konzept einhergeht, gemindert wird. Der Schwerpunkt ändert sich jedoch schon, wenn ich einen schweren Werkzeugkasten in den Kofferraum stelle !
> das ideale Kurvenfahrzeug hat, fragt man einen Ingenieur, vorne
> zwei und hinten ein Rad. Das wusste schon Opa Morgan(Threewheeler).
Aber nur und ausschließlich unter dem Hinblick des Rollwiderstands. Bei einer Hinterachse mit zwei Rädern haben beide Hinterräder in der Kurve einen mehr oder weniger großen Schräglaufwinkel - das ergibt Rollwiderstand durch den verformten Gummi der Reifen.
Unter fahrdynamischen Gesichtspunkten ist das Dreirad eine Katastrophe - wenn das eine Hinterrad die Haftung verliert ist nichts mehr zu halten. Lenk mal hart ein auf einer welligen Landstraße wenn das Hinterrad so schön hoppelt .. Der Threewheeler wurde konstruiert um die englische Kraftfahrzeugsteuer zu sparen - die richtete sich nämlich nach der Anzahl der Räder und war in dieser Zeit richtig teuer - man ging davon aus daß vier Räder die Straßen mehr verschleißen als drei ! Die paar Isettas die nach England exportiert wurden hatten auch nur ein Rad hinten, zumindest solange bis man die Regierung überzeugt hatte daß man die zwei eng beieinander stehenden Räder wie eins behandeln sollte. Das "Steuersparmodell" Threewheeler war übrigens der GTI der dreißiger Jahre - klein, leicht, schnell, billig und gelegentlich tödlich ..
> Die unterschiedliche Leistung scheinbar gleicher Motoren kommt durch
> die unterschiedlichen Steuerzeiten(Nockenwellen, Nocken, Ventile)
> sowie eine andere Gemischaufbereitung.
Richtig. Schon eine andere Auspuffanlage und reibungsarm angetriebene Nebenaggregate (900i 16V zu 9000i 16V) können das eine oder andere PS freisetzen.
> Eine K-Jetronic kann man auf verschiedene Kennkurven
> programmieren, auf Verbrauchsoptimierung, Drehmomentverlauf etc..
Huh ? Die K-Jetronic ist rein mechanisch (trotz irreführendem "tronic" im Namen), da kann man nix programmieren. Die kann nur der Bosch-Ingenieur anpassen über andere Einspritzdüsen, andere Stauscheibe, anderen Stauscheibentrichter etc.
Ich vermute Du meinst die L,- LH- Jetronic / Motronic - da verhält sich das so. Allerdings werden die Tuningmöglichkeiten durch reines Umprogrammieren der Elektronik weit überschätzt. Was man machen kann (und sollte, wenn es weitgehend ist), ist die Elektronik anpassen, wenn man mechanisch was geändert hat, Nockenwellen, Gewichtserleichterung am Motor etc.
> Domstreben haben die Autos, die sie brauchen, also weichgekloppte
> Kisten oder extremleichtbauten.
Ich nehme an es soll heißen: Konstruktiv wenig torsionssteife Karosserien (z.B. Saab 901). Eine Domstrebe kann eigentlich nie schaden, die Fahrwerksgeometrie bleibt auch unter starker Belastung o.k.
> Wenn man ein Serienauto tiefer legt, kommen mehr Torsionskräfte auf
> die Karosserie und sie wird schnell weich.
Vor allem kommen auch mehr Schwingungen durch ...
Grüße Hardy