// 14.11.2024 - KM 316.395 - Wechsel Bremsscheiben und Beläge hinten
Gestern bzw. heute habe ich mich mal an den Wechsel der hinteren Bremsscheiben und Beläge gemacht (beides von ATE). Dazu habe ich mir dann noch zwei Sätze neuer Führungshülsen von TRW bestellt. Im Gegensatz zu den originalen Führungshülsen haben die TRW-Hülsen keinen 7mm Inbus, sondern einen 30er Torx zum Einschrauben.
Also als erstes auf beiden Seiten die Räder los und den Saab beidseitig hochgehoben. Mit gelockerter Handbremse den Seilzug aus der Führung beider Bremssättel geschoben und dann erstmal beide Seite ordentlich eingesprüht. Die Sattelhalter sowie die Leitbleche der Bremsscheiben dürften beide noch die ersten Teile sein und sind dementsprechend stark verrostet:
Die Beläge sahen noch recht gut aus, aber die Scheibe war nicht mehr zu gebrauchen.
Die 10er Schraube zur Arretierung der Bremsscheibe ging auf beiden Seiten sehr einfach los. Die beiden Führungshülsen hingegen waren etwas schwieriger zu lösen, ließen sich mit einer 7mm 1/2-Zoll Nuss aber auch aufbekommen. Die 14mm Schraube zur Abdeckung der 4mm Einstellschraube des Bremssattel war auf beiden Seiten auch gut aufzumachen. Den Bremskolben habe ich auf beiden Seiten dann als nächstes bis auf Anschlag und dann wieder ein bisschen zurück aufgedreht, damit sich die Bremszange samt Belägen gut von der Scheibe entnehmen lassen.
Als nächstes ging es auf beiden Seiten an die 16er Schrauben des Bremssattelhalters. Leider kommt man unten nicht mit einer Nuss drauf, da dort der ABS Sensor im Weg ist. Natürlich habe ich die Schrauben vorher auch wieder ordentlich mit Rostlöser/Schmiermittel eingeweicht.
Oben ging die Schraube einfacher auf, da etwas mehr Platz vorhanden war. Unten musste ich die Ringschlüssel-Hammer-Methode anwenden. Dort gingen beide Schrauben dann auch nach einer Weile auf. Hier ist schon etwas Geduld gefragt und man sollte drauf achten, dass der Ringschlüssel immer gut auf der Schraube sitzt.
Die 10er Schrauben der Leitbleche der Bremsscheiben waren nun das letzte Hindernis. Gerade die letzte Schraube auf der Beifahrerseite habe ich nicht aufbekommen. Die Schraube war zu verrostet und der Kopf war dann schnell rund.
Zu meinem Erstaunen konnte ich die Bremsscheibe trotzdem entnehmen. Die Schraube lässt sich bei abgenommener Bremsscheibe einwandfrei ausbohren, aber das hab ich mir dieses mal geschenkt.
Nun ging es ans Reinigen der Naben sowie der Führungen der Sattelhalter:
Das war auf der rechten Seite bei mir etwas schwieriger, da der Sattelhalter ja noch an der Achse verblieben war. Mit einer Feile und Messingdrahtbürste ist es aber mit der Zeit wieder ganz gut sauber geworden.
Im Anschluss habe ich dann, ohne etwas auf die Naben zu schmieren, die neuen Bremsscheiben montiert und mit der 10er Schraube arretiert:
Dann wieder Sattelhalter mit 47Nm festgezogen und die zwei 10er Schrauben für das Bremsleitblech nach Gefühl angezogen (muss ja nix halten :)).
Anschließend wurden die Führungen der Sattelhalter sowie noch die Bereiche der Beläge, die sich später auf den Führungen bewegen, mit Bremsenpaste eingeschmiert.
Achtet bei der ganzen Aktion auch auf euren Bremsflüssigkeitsstand. Wenn dieser vorher schon ziemlich hoch war und die Beläge sehr stark verschlissen, kann schon beim Zurückdrehen der Bremskolben Bremsflüssigkeit überlaufen. Das ist auf jeden Fall zu vermeiden. Mit dem Zeug ist nicht zu spaßen. Daher lieber vorher etwas Bremsflüssigkeit am Behälter absaugen.
Die Führungshülsen habe ich dann mit dem 30er Torx mit 26Nm angezogen und nochmal geschaut, dass sich alles frei bewegen kann.
Nun geht es an die Einstellung der Handbremse. Das hat bei mir etwas länger gedauert, da ich mittendrin festgestellt habe, dass auf der Beifahrerseite meine Rückstellfeder für den Bremszug sich nicht mehr 100% in seine Ausgangsposition zurückbewegt.
Für die Einstellung der Handbremse habe ich als erstes den Seilzug auf beiden Seiten wieder eingehängt. Anschließend die Handbremse auf den 3. Zahn (ich weiß, dass oft der 2. Zahn genannt wird, aber mit dem nicht mehr ganz frischen Sattel hinten rechts ist die Gefahr, dass der Sattel schleift so geringer) gezogen. Jetzt sollte der Bremskolben auf beiden Seiten so weit am 4mm Inbus Richtung Belag gedreht werden, dass sich das Rad nicht mehr von Hand drehen lässt. Wenn man jetzt den Bremskolben wieder ein kleines Stück (ca. 1/4 Umdrehung) zurückdreht, sollte man das Rad gerade so von Hand drehen können.
Anschließend habe ich die Handbremse ganz entspannt, um zu testen, ob sich die Räder auf beiden Seiten frei drehen.
Sollten, wie auch bei mir, die Handbremszüge nicht ganz gleich lang am Sattel ankommen, kann man bei den späten Modellen wie meinem unter der Rücksitzbank die Vorspannung des Seilzugs an einer Kontermutter einstellen.
Ich habe die Handbremse am Ende so eingestellt, dass sie auf dem 4. Zahn am Berg das Fahrzeug hält. Die Sattelmechanik ist hinten rechts nicht mehr ganz frisch, aber sollte für den TÜV im Januar nochmal ausreichen. Der Plan ist erstmal ein paar Kilometer zu fahren, bis sich die Beläge schön an die Scheibe gelegt haben und dann nochmal die Einstellung der Handbremse zu überprüfen.
Wenn nicht der Zahn der Zeit so an den Komponenten genagt hätte, eine ziemlich schön zu machende Arbeit.
Wünsche Euch einen schönen Donnerstag :)