Mich hat es erwischt - Schaden in Salamanca/Spanien

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SAAB
9000 II
Baujahr
1995
Turbo
FPT
Liebe Gemeinde,

wie es oben schon steht, hat es mich auf der Rückreise von der Algarve am letzten Donnerstagabend erwischt.
700km waren geschafft, ich hatte gerade getankt (ca. 30km vorher), als der Wagen (2,3T; 92; TCS) plötzlich anfing sehr stark zu ruckeln. Zunächst nahm ich an, es wäre der Sprit, sah dann aber, daß sich die Tempanzeige nach oben bewegte , also rechts ran. Da sah ich schon weißen Rauch (Habemus Aqua) aus der Motorhaube kommen. Nach Öffnung der Haube ergab sich folgendes Bild:

Kühlwasserschlauch vom ZK in Richtung Spritzwand hatte genau am Knick einen ca 1cm langen Riß, durch den sich das Kühlwasser in den Motorraum vernebelte.
(Kühlwasserausgleichsbehälter noch oberhalb von Min, Temp max. ca. einen Daumenbreit unter Rot.)

Der ADAC war so freundlich und hat mich, d.h. den Wagen am Montag in die nächste Saab-Werkstatt, in diesem Fall die in Salamanca, gebracht. Von denen habe ich bis jetzt noch keinen Kostenvoranschlag oder eine brauchbare Diagnose bekommen können.


Als der Wagen dann etwas abgekühlt war, habe ich versucht, zu starten:

Anlasser dreht sauber durch; Wagen scheint anzuspringen (gleichzeitig auf allen 4 Töpfen, soweit ich das beurteilen kann), verreckt dann aber auf eine Art und Weise, die auf Spritmangel hinzudeuten scheint.

Möglicherweise ist Dank des Sprühnebels im Motorraum das TCS in den Notlauf gegangen, ich wollte aber vor einer Diagnose durch eine Werkstatt nicht noch zusätzlich Gas beim Starten geben.

Meine Frage ist nun - auch wenn es unwahrscheinlich ist: Kennt jemand zufällig diese Werkstatt und kann mir sagen, ob das eine Saab oder eine GM Werkstatt ist, sprich, sind die überhaupt in der Lage, mit einem TCS fertigzuwerden? In Valladolid hätte ich da weniger Bedenken, die stehen nämlich sogar im 95er Werkstattverzeichnis, während die Salamancaner nicht mal im 2000er zu finden sind....
 
Erstmal muß man sehen, was wirklich passiert ist.

Hatte der Schlauch einfach eine Schwachstelle, die dann zum Riß wurde?

Oder ist die ZKD durch, die den Schlauch zum Platzen gebracht hat?...

Ferndiagnose ist da sicher nicht einfach, wenn nicht unmöglich...
 
Genau das ist das Problem, deswegen warte ich ja händeringend auf die Diagnose.
Ich bin aber jetzt insofern etwas beruhigter, weil es es die Werkstatt schon seit 1987 gibt(lt. ADAC deren Auskunft von eben gerade), da sollte also ein 92er, wenn auch mit TCS, handhabbar sein. Und ich hab mich weiterhin dahingehend beruhigen lassen, daß 3 Tage Wartezeit in Spanien nichts so unübliches sind. Vielleicht bin ich ja morgen schlauer...
 
Naja, eine defekte ZKD sollte ohne Probleme zu diagnostizieren sein.....eigentlich in weniger als 3 Tagen.

Aber im Süden ticken die Uhren manchmal anders.....
 
Ein etwas versierter, greift zum Verbandskasten und umwickelt die schadhafte Stelle mehrfach mit Klebeband. Danach füllt man das Wasser wieder auf und verschraubt den Deckel des Ausgleichsbehälters nur lose, damit sich kein Druck aufbauen kann.

Zuhause angekommen bestellt man sich den Schlauch und wechselt ihn.

Grüße
 
Tjaaaaaaaaaaaa...

...und wenn doch die Kopfdichtung fauler ist als erwartet und immer stärker zwischen Verbrennungsraum und Kühlkreislauf abbläst...

...kommt der ganz schlaue nach der Mittagspause vom Rasthof zurück - und wundert sich, daß ein Zylinder abgesoffen ist...

...schraubt, weil er ja schlau ist, die entsprechende Kerze raus und humpelt, wenn die Karre dann auf drei Pötten gerade eben noch so halbwegs läuft, bis zur nächsten Pannenbucht...


...um denn da festzustellen, daß das Wasser zwischenzeitlich teilweise auch schon in die Ölwanne durchgesottet ist...

...stellt dann den Rest des automobilen Traumes beim nächsten Pannenguru auf den Hof und reist doch mit dem Zug weiter...

...um dann mediterrane zwei Wochen später zu erfahren, daß sich irgendeiner dann doch der Karre erbarmt hat, aber leider die Kurbelwelle nicht mehr dreht weil der betreffende Unterwasserzylinder mittlerweile festgegangen ist...

...undsoweiterundsoweiter...

Um mal eben bis zur nächsten Werkstatt zu humpeln, funktioniert das mit dem offenen Ausgleichsbehälter. Aber wehe, Du stellst die Kiste auch nur für eine halbe Stunde ab...
 
Ein etwas versierter, greift zum Verbandskasten und umwickelt die schadhafte Stelle mehrfach mit Klebeband. Danach füllt man das Wasser wieder auf und verschraubt den Deckel des Ausgleichsbehälters nur lose, damit sich kein Druck aufbauen kann.

Zuhause angekommen bestellt man sich den Schlauch und wechselt ihn.

Grüße

Ist schon klar, aber vorher sollte man schon schauen, was Ursache bzw. Wirkung war ------>

Erstmal muß man sehen, was wirklich passiert ist.

Hatte der Schlauch einfach eine Schwachstelle, die dann zum Riß wurde?

Oder ist die ZKD durch, die den Schlauch zum Platzen gebracht hat?...

Ferndiagnose ist da sicher nicht einfach, wenn nicht unmöglich...
 
@ Josef Reich >>> Schauermärchen aus dem Werkstattbereich oder genauer der Kundenbetreuer im Auftragsempfang. Die bejaen alle Möglichkeiten der Geldräuberei.

Für die ist die Erde meistens noch eine Scheibe.
 
So, die Diagnose der Werkstatt in Salamanca steht: ZKD defekt.
Kostenvoranschlag gibt es heute abend - hoffen wir es, denn morgen ist Nationalfeiertag.
 
"heute abend"?! Achja, die Spanier essen ja auch nicht vor der Dämmerung zu mittag. . .
 
Die Werkstatt hat bis 19:30 auf, das Autohaus an sich bis 20:30 :-)
 
da bin ich mal gespannt welchen Preis man in Spanien aufruft.

Mal meinem Brunder vorschlagen, daß er im neuen Jahr die Kühlmittelschläuche austauscht. Denke, daß 15 Jahre eine angemessene Zeit sind.
Normalerweise halte ich ja nichts von "Vorsorgeaktionen" - aber scheinbat ist das doch sinnvoll.
Somit hat man die typischen Fehlerquellen: Entweder der Polyriemen bzw. die Umlenk/Spannrolle - oder eben ein Schlauchriß/platzer treibt die Kopfdichtung in den Tod !
 
Nun ja, mañana, wie der Spanier sagen würde. Die Werkstatt wäre wohl mit ihrem Teil fertig, leider sind die Ersatzteilpreise noch nicht bearbeitet und daher liegt das Angebot noch zur Bearbeitung in der passenden Abteilung... Vielleicht am Samstag. Vermutlich sind die dann aber betrunken, weil ja morgen Nationalfeiertag ist. Olé.

Damit ist mein Nichterscheinen zum Schleuderkurs dann endgültig gesichert.(Ein wenig Hoffnung hatte ich ja noch...)
 
...ohhh...herzliches Beileid...so was fehlt einen echt auf ner "langen Strecke"...hast aber Glück, dass Salamanca eine echt schöne Stadt ist, die auch für drei ungeplante Tage was zu bieten hat...

Alles Gute!
 
Danke :-)
Salamanca ist wirklich sehr schön - insofern hätte es mich schlimmer treffen können. Das Taxi zum Hotel war dann auch ein Saab 9-5, das fand ich gut.

Apropos schlimmer treffen: Nach Hause sollte ich zunächst fliegen, aber die Zeit reichte von Salamanca nicht mehr, um das Flugzeug in Madrid zu erwischen - und dann gab es bis Montag keine freien Plätze mehr. Da hat man mir einen Leihwagen mit dt. Kennzeichen angeboten, der von einer Einwegmiete in Madrid stand.
Das war nichts geringeres als ein 9-Sitzer VW T5 mit satten 102 PS und Null-Ausstattung. Immerhin ließ sich der Sitz vor- und zurückbewegen und zwar genauso grobrastig wie die Lehne. Aber den geschenkten 102 Gäulen soll man ja nicht ins Maul schauen. Aber 1800km mit dem Blechsarg sind schon eine Zumutung. Jetzt habe ich aber mehr Verständnis für die irre rasenden Transporterbrüder - die wollen einfach nur aus gesundheitlichen Gründen so schnell wie möglich raus aus der Kiste.
 
Klar, ist mal wieder die übliche ZKD Abzocke der Vertragswerkstatt. Wenn die Temperaturanzeige noch nicht mal im roten Bereich war, ist sie durch den defekten Schlauch nicht in Mitleidenschaft gezogen worden.
Zumal der Ausgleichsbehälter noch über minimal steht, wie beschrieben.

Ich halte das für Abzocke.
 
Richtig ist...
...daß wohl jede Werkstatt der Welt mit Freuden lieber die Kopfdichtung tauscht, als einen ömmeligen Wasserschlauch zu verticken.

Ebenfalls richtig ist...
...daß wenn der Wasserverlust ausschließlich durch den mürben Schlauch entstanden ist, eine Kopfdichtung nicht unbedingt auf Verdacht getauscht werden sollte.

Genauso richtig ist...
...daß bei beschriebenem geringen Wasserverlust weder Temperatur noch des Kühlkreislaufs noch Kopfdichtung den kritischen Bereich erreicht haben.

SOLLTE allerdings die Schlauchleckage durch eine gerade im Abpfeifen befindliche Kopfdichtung hervorgerufen worden sein, es also bei stetigem Druckanstieg im Kühlkreislauf einen morschen Schlauch als den schwächsten Punkt zuerst erwischt haben, meinen herzlichen Glückwunsch an den aufmerksamen Fahrer - der durch frühes Erkennen des gerade entstehenden Schadens Folgekosten wie verzogenen Kopf oder Hitze-Exitus vermieden hat...
 
Dazu zwei Anmerkungen:

1.) Der Schlauch ist quasi in gerader Linie vom ZK im Knick gerissen.
2.) Das ist noch die 1. ZKD gewesen - nach 293TKm muss man nicht unbedingt von erhöhtem Verschleiß oder Werkstattbetrug ausgehen, denke ich.
 
Trotzdem krass das nach einmal überhitzen die ZKD durch geht ,normal sind die doch relativ robust.
 
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