Als Zweit- oder Spaßauto wäre es ja auch momentan irgendwie akzeptabel.
Aber ist man auf größeren Strecken unterwegs, muss womöglich Termine einhalten ???
Dann bestenfalls Hybrid.
Warum ?? Was sind denn längere Strecken ?? Bitte braucht doch nicht immer diese Argument ! 400 Km Reichweite und schnelles Aufladen in 40 Minuten für weitere 300 Km sollten doch für einen Tag reichen !? In der Ladezeit gehe ich bequem Pinkeln, Händewaschen und ne Tasse Kaffee trinken !
Termindruck ? Fahr doch wenn du weißt das du 40 Minuten Laden musst etwas früher los.. Oder ? ;) An der Tankstelle wo du vor den anderen 6 Kunden stehst.. der eine noch n Kaffe möchste und der nächste noch 3 belegte Brötchen.. da stehst du auch schon locker 15 Minuten !
Da gibt es 2 Punkte:
1. Mein Fahrprofil: Wir haben 2 Autos, einen SAAB 9000 CSE für Langstrecke und einen Kleinwagen, der aber auch nur im Kurzstreckenbetrieb genutzt wird, wenn es zu Fuß
oder per Fahrrad nicht geht. Im strömenden Regen gehe ich nicht zu Fuß, auch nicht, wenn ich einen Kofferraum voll an Einkäufen für die ganze Woche transportieren muss.
Dann ist der Kleinwagen als Kombi genau richtig und im Verbrauch und Unterhaltskosten günstig. Den SAAB nehme ich nur im Notfall, der Kleine gerade unterwegs und irgendwer muss
zum Arzt oder man muss etwas transportieren, das sehr sperrig ist. Ansonsten dient der Wagen unseren großen Clubreisen, die etwa 80% der Gesamtfahrleistung ausmachen, aber
in Bezug auf die Klimabelastung durch Fahrgemeinschaften gedrittelt werden. Damit verhalten wir uns um Welten klimafreundlicher als mancher Zeitgenosse und vor allem als die
großmäuligen Politiker selbst. Die halten sich ja für so wichtig, dass für sie selbst nicht gilt, was das Volk tun soll. Und wenn medienwirksam eine E-Luxuskarosse eingesetzt wird, wer bezahlt
die? Der Steuerzahler! - Wir sind in Rente und nachdem man als Rentner vom Staat ohnehin betrogen wurde und die Zusatzmaßnahmen nachträglich durch Finanzamt und Krankenkassen
noch zum Teil abgeschöpft wurden, werde ich sicher kein "billiges" E-Auto für "nur" EUR 21.000,-- kaufen! Das rechnet sich für unseren Einsatz überhaupt nicht, zumal ein gutes gebrauchtes
Auto für gerade mal EUR 2.000,-- mit TÜV neu diesem E-Auto in jeder Hinsicht überlegen ist.
2. Langstrecke erfolgt bei mir nach genauer Planung. Da sind Hotels vorgebucht und die Gesamtdistanz wird auf entsprechend viele Tage umgelegt. Mit E-Auto bei wirklich 400 km
Reichweite müsste man schon mal 4 Tage incl. Übernachtungen usw. dazurechnen. Dazu kommt, dass wir vorzugsweise Routen wählen, die abseits der Hauptdurchgangsstrecken
liegen, um dem normalen Verkehr und den Touristen auszuweichen. Es macht keinen Sinn, auf Autobahnen durchzurauschen, wenn man Land und Leute kennenlernen will.
Selbst wenn man den Ladevorgang mit einkalkuliert, ist das doch reine Theorie. Man muss erst einmal eine Ladestation finden. Außerdem kann man nicht davon ausgehen, dass
diese auch frei ist. Gerade dort, wo die Infrastruktur noch nicht so weit ist, aber wo wir bevorzugt unterwegs sind, gibt es noch ganz wenige Stationen und die E-Autofahrer der
Region "prügeln" sich darum. Da unsere Reiseziele nun mal in Ländern liegen, die sicher noch viel länger brauchen, als das merkelgepuschte Deutschland, eine akzeptable Versorgung
aufzubauen, dürfte es noch 25 - 30 Jahre dauern, bis E-Mobilität den Verbrenner restlos ersetzen kann. Aber vermutlich hat man dann erkannt, dass es bessere Lösungen gibt und alle
E-Autos in der jetzigen Form sind nicht mehr erwünscht.
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Ich will nicht bestreiten, dass es schon heute Menschen gibt, deren Fahrprofil incl. der Lademöglichkeiten den Kauf eines Tesla o.ä. sinnvoll erscheinen lassen.
Wer nur 10 - 20 km von daheim zum Arbeitsplatz fahren muss, daheim in der Garage über Nacht lädt, idealerweise einen Firmenparkplatz mit Ladestation hat,
der kann das machen.
Ich kenne jemanden, der sich sehr zukunftsorientiert gibt und einen BMW i3 kaufte. Obwohl in der Garage geladen wird und der Strom vom Dach kommt, wurde
nach kurzer Zeit der i3 zum Zweitwagen "degradiert" und ein japanisches Hybridmodell musste her. Da 2 - 3 mal im Jahr eine sehr lange Reise ansteht, wo es
kaum Lademöglichkeiten gibt, wäre das mit dem i3 unmöglich, auch nicht mit entsprechender Vorplanung. Man kann ja nicht irgendwo läuten und fragen, ob man
sein Auto mal an die Steckdose hängen darf.
Mein Fazit: Die Politik hat jahrzehntelang gepennt. Plötzlich werden die hektisch und wollen Maßnahmen durchdrücken, die unausgegoren sind und wo es vor
allem an der Infrastruktur fehlt. So wie Frau Benz das Benzin in der Apotheke kaufen musste. Nur waren damals alle Leute zu Fuß, mit dem Rad oder Pferdekutsche
unterwegs, auf längeren Strecken auch mit der Eisenbahn. Es waren aber auch viel weniger Menschen und die Versorgung erfolgte zum größten Teil aus der direkten
Umgebung. Ich habe noch ältere Leute kennengelernt, die NIE aus ihrem Dorf herausgekommen sind. Die waren noch nicht einmal in der nächsten größeren Stadt,
die nur 30 km entfernt ist. Es sind sich sicher alle einig, dass man etwas tun muss und da gibt es tausend Möglichkeiten, ohne den Komfort einschränken zu müssen.
Aber ich spreche den Verantwortlichen die ehrliche Absicht ab, denn sie liefern ja ständig Beweise, dass es denen weniger um Klima als um Wachstum, Steuereinnahmen,
Wählerstimmen und ihre überbezahlten Posten geht.
Und wenn nun eine sterbende ehemalige Volkspartei plötzlich mit Streichung der Pendlerpauschale, extremer Verteuerung von Kraftstoffen und sonstigen Restriktionen
auftritt, so treiben sie die Wähler in die Arme von Parteien, die wir wohl alle nicht haben wollen. Nur sieht der "normale Wähler" zuerst seinen Geldbeutel und dann
alles andere.