Politisches und Gesellschaftliches rund um e-Mobilität

Und wi so viele Rekordfahrten hat das mit der Praxis relativ wenig zu tun.
 
Genau, in der Praxis geht's dann eher mal zum Bäcker oder zum Zigarettenautomat im die Ecke.
@Hardy Warum kannst du nicht einfach mal die außerordentliche Leistung anerkennen? Wenigstens im sportlichen Sinne?
 
Klar, das ist eine tolle Leistung. Aber kann man das auch nur annähernd in die
Praxis übertragen? Vor allem, ist es dann nur für Multimillionäre erschwinglich?
Für die Ingenieure ist es eine Herausforderung, das fast Unmögliche aus dem
Auto herauszuholen. Bravo dazu. Aber steckt da nicht auch die Marketingabteilung
dahinter, die gegen die Reichweitenangst der Leute ein Zeichen setzen wollen?
 
Nein, da steckt eine Haltung dahinter, alles was einem nicht genehm ist, schlecht reden zu müssen, mein lieber @LCV
 
Ich finde das eine wirklich schöne Leistung. Was mich besonders freut ist das kleinere Packmaß und das deutlich geringere Gewicht der neuen Batterie. Völlig egal ob dann irgendwann ein Auto im Straßenverkehr einen schlechteren cw Wert hat oder insgesamt ungörmiger ist. Wenn der Energiespeicher dafür kleiner und leichter wird ist das genau der Fortschritt, den ich gern sehe.
Wenn ich mir allein ansehe, dass ich bei meinem 99er E-Umbau eine 20kWh LiFePo4 Batterie von Calb verbaut habe und die Batterien des neuen Saabumbauprojekts nahezu denselben Bauraum haben aber 36kWh Kapazität besitzen, sehe ich da durchaus enorme Sprünge in der Entwicklung.

Lass das mal noch ein paar Jahre weitergehen. Industrielle Kathodenbeschichtungen (siehe Graphenbeschichtung) die enorme Ladeströme zulassen, mehr Silizium, weniger Cobalt, mehr Eisen, ausgebautes Recyclingsystem. Ich freue mich drauf.

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Aus dem Artikel lese ich einen deutlichen Praxisbezug heraus:
Teilname im öffentlichen Strassenverkehr und eine wirklich ordentliche Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Langstrecke.
Das hatte gar nichts mit den üblichen stumpfen Rundkurs-Tests anderer Rekordversuche zu tun.
 
Und wi so viele Rekordfahrten hat das mit der Praxis relativ wenig zu tun.
Stimmt wohl, 1000km am Streifen fahren nicht viele.
Wie lang hast Du an reiner Fahrzeit das letzte Mal von Stuttgart nach Südfrankreich gebraucht?

(...) Aber kann man das auch nur annähernd in die
Praxis übertragen? Vor allem, ist es dann nur für Multimillionäre erschwinglich?
(...)
Ja, kann man und wird man.

Dieser strassenzugelassene Prototyp entstand wohl parallel zu den Arbeiten an den bereits käuflichen und kommenden Serienmodellen. Zumindest habe ich während der EQS-Entwicklung davon nichts mitbekommen (Scheuklappen).
Ohne Zwang der Serientauglichkeit wurde mit dem EQXX gezeigt was heute möglich ist. Und das dieser Prototyp unerschwinglich wäre ist nicht verwunderlich, Käuflichkeit stand nicht im Lastenheft.
Aber ein paar Dinge findet man bereits in kleinerem Umfang in Serie (Bionic-Mesh-Design, siehe weiter unten), einiges wird vermutlich in ähnlicher Form in zukünftigen Serienautos zu finden sein (Antriebseinheit) und anderes ist wohl eher wenig praxistauglich (Solardach das die Sicht nach hinten verhindert).

Falls es jemanden interessiert, hier ist ein Video wo etwas mehr von dem Wagen gezeigt wird. Kostet allerdings `ne halbe Stunde Feiertagszeit (Ton kann man ja abschalten ).
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Die ganze Infotainment-Nummer finde ich persönlich ziemlich gruselig. Das ist aber ja mehr „Zeitgeist“ und hat nichts mit Elektromobilität zu tun.
Spannend, aus Rohbausicht, sind aber die Maßnahmen zur Gewichtsreduktion (so ab Min.18). Das Zusammenfassen großer Baugruppen, hier der Heckwagen, in nur einem Gußteil kannte man bislang eher von Matchbox. An solchen Konzepten wird auch weitergearbeitet, Tesla setzt bereits Ähnliches ein.
Die Bionic-Konsole (Min.21) wollte ich sowieso mal zeigen sobald ich sie mal in die Finger bekomme. Für einen altmodischen Blechklempner ist das ein vollkommen abgefahrenes Bauteil. Für die Entwicklung wurden Computerprogramme aus der Videospielszene eingesetzt.
Auch wenn man den Eindruck hat Neuerungen beim Automobil betreffen heute nur noch Software und „Konnektivität“, beim „Blech“ wird ebenfalls weiterentwickelt. Sieht bloß kaum jemand.
 
Was mich zusätzlich begeistert ist, dass die Kiste halt nicht nach Vollkornknäckebrot aussieht, sondern eine wunderbar sinnliche Form hat. Es ist ein wunderschönes Auto. Nicht das, was man sich vorstellt, wenn man den Begriff "Öko-Auto" hört. Ich hoffe, dass einiges auch davon auf die künftige Mittelklasse von Mercedes abfärbt.

Übrigens: Die Reichweite ist schön und gut. Begeisternd ist aber vor allem der exorbitant geringe Praxisverbrauch!! Das ist doch der absolute Hammer, wieviel Sparpotenzial noch in E-Autos steckt. Alle haben Angst vorm Sparen. Diese Kiste zeigt, dass sparen auch gut aussehen und Spaß machen kann.

Bei der Gelegenheit kann man doch mal weiterdenken: an welchen Stellen unseres Lebens steckt noch Potenzial, Energie und Ressourcen und auch Müll zu sparen? Vor ein paar Wochen sprach der Kanzler von Zeitenwende. Mein Eindruck ist, dass wir eine solche radikale Zeitenwende gerade in Bezug auf Ressourcenschonung und Energieverbrauch benötigen.
 
Es ist ein wunderschönes Auto. Nicht das, was man sich vorstellt, wenn man den Begriff "Öko-Auto" hört. Ich hoffe, dass einiges auch davon auf die künftige Mittelklasse von Mercedes abfärbt.
Das wäre sehr zu hoffen. Denn während mich die zugrundeliegende Technik durchaus abholt, so finde ich die derzeitig angebotenen Elektro-Mercedes-Non-SUVs (EQE, EQS) grottenhäßlich.
 
Das ist hier form follows function, da gibt auch noch mehr Nachteile wie Aufheizung oder keine Übersicht aber das muss man in Kauf nehmen.
 
Warum kannst du nicht einfach mal die außerordentliche Leistung anerkennen? Wenigstens im sportlichen Sinne?

Wo steht, dass ich das nicht tue ?

Allerdings glaube ich, da geht es nicht um Sportlichkeit. Mercedes will damit die Reichweitenführerschaft für Elektroautos reklamieren und damit den kalifornischen Wettbewerber übertrumpfen. Industriepolitisch und standorttechnisch ist das nur zu begrüßen.

Wie lang hast Du an reiner Fahrzeit das letzte Mal von Stuttgart nach Südfrankreich gebraucht?

Mit Südfrankreich halten wir uns nicht auf. Wir sind mit dem 15 Jahre alten Familienkombi gleich nach Spanien weitergefahren, allerdings mit zweitstündigem Fahrerwechsel und einer Schlafpause, 4 Leute, vollgeladen + Dachbox. Der Kombi hat hinten verstärkte MAD-Federn. Reine Fahrzeit waren 16 oder 17 Stunden. "Nachladen" war nie das Problem, volle Reichweite in ein paar Minuten :biggrin:

Wenn man schnell und umweltfreundlich ohne großes Gepäck von Stuttgart nach Südfrankreich will, sollte man aber am besten den TGV nehmen.

Begeisternd ist aber vor allem der exorbitant geringe Praxisverbrauch!! Das ist doch der absolute Hammer, wieviel Sparpotenzial noch in E-Autos steckt.

Da geht sicher noch was. Aber bei diesem Prototyp wurde eben extrem auf Sparsamkeit konstruiert: Keramiklager. Verzicht auf Batterieheizung und -kühlung. Superschmale Leichtlaufbereifung, vermutlich mit extrem hohem Luftdruck. Exotische und teure Leichtbau-Werkstoffe. Prototypen-Fertigungsverfahren. Extrem auf Windschlüpfrigkeit getrimmte Karosserie. Verzicht auf Klimatisierung der Kabine und vermutlich noch manches mehr. Kaum was davon kann zu sinnvollen Preisen produziert werden und vieles kann man der zahlenden Kundschaft nicht zumuten.

Erinnert an die ähnlich gelagerten Rekordwagen auf Verbrenner-Basis, z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Mercedes-Benz_C_111, Versionen mit dem Fünfzylinder-Diesel.
Auch damals hat Mercedes Weltrekorde gefahren, um dem Dieselmotor ein besseres Image zu verschaffen, das war damals noch lahm und laut / Taxi und Laster. Aber sicht nicht zuletzt aber auch deshalb, um den Kollegen von Opel die Rekorde wieder abzunehmen: https://de.wikipedia.org/wiki/Opel_Dieselweltrekord_GT
 
Allerdings glaube ich, da geht es nicht um Sportlichkeit. Mercedes will damit die Reichweitenführerschaft für Elektroautos reklamieren
...

Scheint im Moment gelungen zu sein,
das Interessanteste ist dabei aber nicht die gefahrene Strecke, sondern der Verbrauch.
 
Das ist Elektromobilität, die wirklich sinnvoll ist!
Das ist doch völlig egal, es gibt für beides Argumente. Individual vs. Masse, bei letzterem steht man am Bahnhof und sieht nicht viel von der Reise.
Entscheidend ist das demonstrierte Ergebnis und das ist schon toll.
 
Moggän! Ich weiß nicht, ob es schonmal jemandem aufgefallen ist: hier im Thread habe ich wiederholt die extreme "Wetterfühligkeit" von E-Fahrzeugen angeprangert - die Reichweite sinkt bei Kälte extrem, noch stärker bei feuchter Kälte.

Zufällig bin ich über den Konfigurator des Cupra Born gestolpert, also des SEAT-id.3. Dort kann man seine persönliche Reichweite abhängig von Motorwahl (2 Varianten), Reifendimensionen (3 Varianten), prozentualem Anteil von Stadtverkehr, Landstraße und Autobahn sowie der Temperatur prognostizieren lassen.

Das ist zunächst sehr freundlich, weil sich der Interessent mit diesem Werkzeug realistischere Vorstellungen machen kann.

Ich habe dann mal meinen Straßen-Mix eingestellt und den größeren Motor und die kleinsten Schlappen gewählt. Und dann habe ich geschaut, bei welcher Temperatur die Reichweite am höchsten ist (30 Grad. Bei 35 ist sie geringer und unter 30 auch) und bei welcher Temperatur am geringsten (0 Grad, weniger wird nicht angeboten).

Ergebnis: Die Reichweite bei 0 Grad liegt um 37% unter der Reichweite bei 30 Grad!!

Und das ist die brave (herstellerfreundliche) Berechnungsmethode nach WLTP. Man kann also annehmen, dass die Unterschiede in der Praxis noch krasser ausfallen. Ich finde das unglaublich erschreckend und ich würde mich in Grund und Boden schämen, so einen Mist auf dem Markt anbieten zu müssen.

Hat denn niemand eine Idee, wie man das verbessern kann?
 
Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft das hier im Forum jemand in der Lage dazu ist
hier aus dem Stand eine marktfähige Lösung aus dem Ärmel zu schütteln. Die bezüglich Lebensdauer und Sicherheit tauglich ist.
Selbst wenn er Batterieentwickler ist.

Das die Reichweite bei den VW Fahrzeugen noch klein ist wissen doch alle. Für lange Reisen ist das noch nichts. Das wir erst mit der nächste Batteriegeneration besser.

Viele Grüsse
Frank
 
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