Rostschlamm im Kühlsystem!?

Nunja ein Kühlsystem welches Rostig ist zeugt von zu wenig Glysantine und meist zeigen sich hier auch Kalkablagerungen, ich habe 2 Kühlmittelschläuche von einem geschlachteten 8V entsorgt, die bestanden aus einer Panzerschicht von Kalk und Rost.
 
Wie kommt der Dreck ins Wasser?

Moin,

Wie kommt der Dreck ins Wasser?
Der Kalk von dem hier die Rede ist, kommt vermutlich mit dem Wasser in den Kühlmittelkreislauf.
Der Rost vermutlich von den Eisenteilen im Motor.
Aber woher kommt der übrige Schlabodder und woraus besteht der er?

Die wirklichen Ursachen sind mir nicht klar.
Jemand ne Vorstellung?

Viele Grüße
Martin
 
Bei der regelmäßigen Nutzung von destilliertem oder gefilterten Wasser habe ich eine verringerte Kalkbildung feststellen können.

Hallo,
von destilliertem Wasser ist dringend abzuraten. Es wirkt gegenüber Metall aggressiv, weil es in einem chemischen Prozess versucht, die in normalem Wasser vorhandenen Elemente wiederzugewinnen. Und wo gibt es diese Elemente? Im Material des Kühlers oder des Motors.
Kalk ist im Kühlsystem hauptsächlich dann ein Problem, wenn man durch häufiges Wechseln des Kühlwassers mit kalkhaltigem Wasser dem Kühler immer wieder neuen Kalk zuführt. Kalk bildet sich also nicht im Kühler, sondern ist im Wasser gelöst und setzt sich bei hohen Temperaturen ab - siehe Teekessel. Bei destilliertem Wasser kann sich natürlich kein Kalk absetzen, weil keiner drin ist.
DanSaab
 
Ich rate mal, Alu, Zink, Zinn, Kupfer. Halt so alles, mit was das Kühlwasser in Berührung kommt und was sich zersetzen kann.
Gruß Helmut
 
Hallo,
von destilliertem Wasser ist dringend abzuraten.
Hier würde mich mal, ohne Dan's Worte irgendwie anzweifeln zu wollen, die Sicht anderer erfahrener Kollegen interessieren. Denn auch ich kenne den Ansatz, grundsätzlich zur Vermeidung von Kalk nur destiliertes Wasser zu verwenden ebenso, wie die allg. neg. Wertung bezüglich des bei US-Fahrzeugen meist verwendeten Leitungswassers.
 
Naja ich hab jetzt beim KJ 900 so demineralisiertes Wasser verwendet, wie man im 5-Liter-Kanister kriegt und in Batterien nachfüllt oder zum Bügeln verwendet. Richtig "destilliert" und damit aggressives H2O wie in der Apotheke ist das aber nicht. Außerdem enthält das Glysantin, mit dem das gemischt wird, auch noch ein paar Substanzen, die schützend wirken sollen. Bisher keine Langzeiterfahrungen, der Ausgleichsbehälter ist aber fein sauber.

K-Jettie
 
das wird auf der basf-homepage dazu gesagt...

...auf der basf bzw. glysantin-homepage wird in den faq unter anderem auch die frage: leitungswasser oder dest. wasser beantwortet behandelt:

"Kann "normales" Leitungswasser zum Abmischen verwendet werden?

Ja, sofern das Wasser nicht härter ist als 20° deutscher Härte (Härtebereich 3 - 4). Sollten Sie sehr hartes Wasser haben, empfiehlt sich das Abmischen von Leitungswasser mit destilliertem Wasser."
 
Also, um die Debatte mal aus dem Reich der Sagen und Legenden auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen, hier etwas Lesestoff:
http://www.heizungswasser.ch/Korrosion-Heizungsanlagen.pdf

Was für Wasser in Heizanlagen gilt, läßt sich sinngemäß auch auf den Kühlkreislauf im Auto übertragen, die Verhältnisse sind sehr ähnlich.

Wichtigste Faktoren für die Rostschlammbildung sind nach den durch Studien belegten Erkenntnissen der Heizungsbauer:

- falscher PH-Wert des Wassers (z.B. säurehaltig)
- Mineralstoffreiches Waser (= normales Leitungswasser)
- Häufiges Nachfüllen (zu viel freier Sauerstoff im frischen Wasser)
- starke Temperatursprünge (beim KFZ: Kurzstreckenbetrieb mit Turbo-Einsatz)
- Undichte Stellen, an denen Sauerstoff eindringen kann.
- Falsche Frostschutzmittel bzw. falsche Konzentration.
- zu geringer Systemdruck (Beim Saab: Deckel des Ausgleichsbehälters defekt)

Nun kann sich jeder selbst seinen Reim darauf machen, ob es sinnvoll ist das Kühlwasser häufiger als zur Aufrechterhaltung des Frost- und Siedeschutzes zwingend erforderlich, auszuwechseln, und was sonst noch für Ursachen in Frage kommen. Der optimale Wasserzustand (hinsichtlich Korrosion) stellt sich jedenfalls erst zwei bis drei Monate nach einer Frischbefüllung wieder ein, im Dauerbetrieb.

Wesentlich ist noch: Rostschlamm im Wasser kann Korrosion an ansonsten nichtrostenden Metallteilen hervorrufen!

Grüße
Ron.
 
...auf der basf bzw. glysantin-homepage wird in den faq unter anderem auch die frage: leitungswasser oder dest. wasser beantwortet behandelt:

"Kann "normales" Leitungswasser zum Abmischen verwendet werden?

Ja, sofern das Wasser nicht härter ist als 20° deutscher Härte (Härtebereich 3 - 4). Sollten Sie sehr hartes Wasser haben, empfiehlt sich das Abmischen von Leitungswasser mit destilliertem Wasser."

Mischen ja, reines destilliertes Wasser nein. Die Chemie ist nun mal leider so. Da die BASF kein Wasserwerk betreibt und auch nicht Marktführer bei destilliertem Wasser ist, sollte man ihr glauben.
DanSaab
 
@ Ron

Wie merkt man, dass der Deckel des Ausgleichsbehälters nicht mehr O.K. ist?
- bzw. wie kann man den prüfen?

Gruß Jevo
 
Jevo schrieb:
Wie merkt man, dass der Deckel des Ausgleichsbehälters nicht mehr O.K. ist? - bzw. wie kann man den prüfen? Gruß Jevo

Das war auch der Hintergrund meiner Frage ( http://www.saab-cars.de/showthread.php?p=197615#post197615 ): Wie kann man diesen Deckel auf bevorstehendes Versagen hin überprüfen?

Grufti im "anderen" Forum schrieb:
Jetzt drückt ein Saabkenner bei heissgefahrenem (also Kühlsystem unter Druck) Motor den dicken, oberen Kühlerschlauch zwischen Kühler und Zylinderkopf mit Daumen und Zeigefinger zum Test fest zusammen; der Schlauch muss sich KNALLHART und prall anfühlen ! Falls nicht, ist vermutlich der Schraubverschlussdeckel (kommt sehr häufig vor !) des Kühlflüssigkeitsüberdruckbehälters oben links im Motorraum defekt.
(allein schon dafür kriegst'e Blümchen, Gerd :) )

Wenn man nun wüßte wie der genau (und nicht nur prinzipiell) aufgebaut ist, könnte man evtl. schon im Vorfeld einen sich anbahnenden Schaden daran diagnostizieren, und nicht erst, wenn mit dem Deckel (wie bei der Schlauchdrückmethode) schon lange kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist...

Grüße
Ron.
 
Also, um die Debatte mal aus dem Reich der Sagen und Legenden auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen, hier etwas Lesestoff:
http://www.heizungswasser.ch/Korrosion-Heizungsanlagen.pdf

Was für Wasser in Heizanlagen gilt, läßt sich sinngemäß auch auf den Kühlkreislauf im Auto übertragen, die Verhältnisse sind sehr ähnlich.

Wichtigste Faktoren für die Rostschlammbildung sind nach den durch Studien belegten Erkenntnissen der Heizungsbauer:

- falscher PH-Wert des Wassers (z.B. säurehaltig)
- Mineralstoffreiches Waser (= normales Leitungswasser)
- Häufiges Nachfüllen (zu viel freier Sauerstoff im frischen Wasser)
- starke Temperatursprünge (beim KFZ: Kurzstreckenbetrieb mit Turbo-Einsatz)
- Undichte Stellen, an denen Sauerstoff eindringen kann.
- Falsche Frostschutzmittel bzw. falsche Konzentration.
- zu geringer Systemdruck (Beim Saab: Deckel des Ausgleichsbehälters defekt)

Nun kann sich jeder selbst seinen Reim darauf machen, ob es sinnvoll ist das Kühlwasser häufiger als zur Aufrechterhaltung des Frost- und Siedeschutzes zwingend erforderlich, auszuwechseln, und was sonst noch für Ursachen in Frage kommen. Der optimale Wasserzustand (hinsichtlich Korrosion) stellt sich jedenfalls erst zwei bis drei Monate nach einer Frischbefüllung wieder ein, im Dauerbetrieb.

Wesentlich ist noch: Rostschlamm im Wasser kann Korrosion an ansonsten nichtrostenden Metallteilen hervorrufen!

Grüße
Ron.

Danke, an Gerd und Ron
ne gute Idee mal bei den Löties zu gucken!
Ebenso die Idee mit dem drüchen.
Martin
 
SAAB-Kühlermittelschutz-Freigabezulassung 6901-599

Grufti;213434[URL schrieb:
http://www.forum-auto.de/technik/technik_kuehlung.htm[/URL]
Viel Erfolg + Spass beim Hinzugewinnen neuer Erkenntnisse ! *g*
Gerd B.

Danke Gerd,

noch eine wichtige Empfehlung zur Kühlflüssigkeit:

Da Saab, ausser dem Einsatz von Gefrierschutz zu min. 50% mit Wasser gemischt, und die Erneuerung nach max. 3 Jahren oder spätestens km 90'000 nichts besonderes empfiehlt, ist es trotzdem sehr wichtig, dass für die gerechte Kühlung das richige Kühlmittel verwendet wird, das geleichzeitig auch als Gefrierschutz bis min. minus 20° dient.

Aber trotzdem aufgepasst, denn Saab hat für alle Motoren bis Juli 2000 eine offizielle Freigabe/Zulassung mit der Nr. 6901-599: das entspricht dem Kühlerflüssigkeitsschutzkonzentrat des Typen "G48" in der Flüssigkeitsfarbe "blau" und entspricht der Eigenschaft vom nitrit-, amin- und phosphatfreies Ethylenglykol! Seine wichtige Vorteile sind vorallem für Einsatz von Aluminium-Motoren, greift weder Gummi noch Dichtungen an, ist mit Wasser in jedem Verhältnis mischbar und hat absolut kein Niederschlag beim Mischen mit hartem Wasser!!!

Achtung sehr wichtig ab August 2000 ist bei allen SAAB-Motoren dieselbe Freigabe/Zulassung nr. GM6277M von GM inkl. Opel vorgeschrieben!!! D.h. es darf nur das "hellorange" nitrit-, amin-, phosphat- und wichtig auch silikatfreie Ethylenglykol Kühlerflüssigkeitsschutzkonzentrat "G34" verwendet werden, um den vollen Kühlschutz zu gewährleisten und darf dieses Kühlmittel nicht mit herkömmlichen silikathaltigen Kühlerschutzmitteln gemischt werden. Seine Vorteile sind klar Hartwasserbeständig und dank seinen sehr wirksamen Komplexbild-Inhaltsstoffen wird die Ausflockung, das Entstehen von Kesselstein und Schaumbildung verhindert und ist speziell inhibiert gegen Kavitation!!!

Wichtiger Hinweis für den Endverbraucher:
Achtung bei Verwendung von den bereits gebrauchsfertig gemischten blauen Ethylenglykolkühlmittel: sie sind alle nitrithaltig und sollten für unsere SAAB-Alu-Motoren nicht verwendet werden!!! Dürfen hingegen problemlos bei allen älteren Saab-Motoren verwendet werden.

Bitte vergleicht nicht das Motorwasserkühlsystem (der spezifisches Kühlmittel- und Gefrierschutz braucht!) mit der Espressomaschine (bei der man Trinkwasser braucht!) oder dem Bügeleisen (der destilliertes Wasser gegen Kalkbildung braucht!); es sind alles verschiedene Flüssigkeiten, deren Einsätze andere Bestimmungen aufweisen!

Hiermit hoffe ich alle "Kühlwassermittel"-Unklarheiten erklärt zu haben, denn die richtige Motorkühlung ist ebenso wichtig, wie die richtige Oelschmierung für den Motor und das Getriebe. Ebenso abzuraten sind die sogenannten Beigaben von Kühlmitteladditiven oder -dichtmittel, die wirklich nur in Ausnahmefällen bei Flüssigkeitsverlust zu verwenden sind, bevor das Kühlflüssigkeitsleck behoben werden kann.

Achtet bitte auf die richtige Verwerdung der Kühlflüssigkeiten, denn mit der Motorkühlung ist nicht zu scherzen.
Gruss Gi.Pi.:smile:
 
Wo wir schon mal dabei sind...

Vor Jahren hatte ich mal als eines meiner ersten Autos nen Peugeot 404 Kombi. Der "Testsieger". Eine alte wirklich rostige Kiste.

Bei dem Wagen hatten wir auch mal ein Leck im Kühler, das wir damals, im Urlaub, mit Kaffeprütt notrepariert haben.
Also keine klebende Chemie.

Unterm Strich kann ich sagen das diese Notreparatur gut funktioniert hat.
Wir mußten zwar alle 200km neues Wasser auffüllen, das Ding lief aber!

Nun aber das Sakrileg.

Hat einer sowas schon mal bei einem Turbo gemacht?
Ich meine in einer wirklichen Notsituation.
Saabwerkstätten gibt´s nun mal nicht wie Sand am Meer und irgendwie muß es ja weitergehen...

*DuckUndWech*
Martin
 
Was für Knöpfe in welchem Editor?

Und du hast jetzt alle verfügbaren Knöpfe in deinem Editor mal gedrückt...:smile::smile::smile:

hp meinst Du mich?

Da man von Fachleute nur lernen kann, versuche ich Euch lediglich die nötigen Herstellterangaben zu übermitteln, damit unsere SAAB-Liebhaber genau wissen auf was zu achten ist!

Was dann jeder einzelne veranlässt, geht auf eigene Gefahr!
Gi.Pi.
 
Hallo,
von destilliertem Wasser ist dringend abzuraten. Es wirkt gegenüber Metall aggressiv, weil es in einem chemischen Prozess versucht, die in normalem Wasser vorhandenen Elemente wiederzugewinnen. Und wo gibt es diese Elemente? Im Material des Kühlers oder des Motors.
Kalk ist im Kühlsystem hauptsächlich dann ein Problem, wenn man durch häufiges Wechseln des Kühlwassers mit kalkhaltigem Wasser dem Kühler immer wieder neuen Kalk zuführt. Kalk bildet sich also nicht im Kühler, sondern ist im Wasser gelöst und setzt sich bei hohen Temperaturen ab - siehe Teekessel. Bei destilliertem Wasser kann sich natürlich kein Kalk absetzen, weil keiner drin ist.
DanSaab

Es geht hier weniger um die Destillation, eher um die Demineralisation.

Das Wasser welches man im Handel z.B. für Bügeleisen kaufen kann ist auch nicht destilliert sondern demineralisiert.

Demineralisiertes Wasser sucht sich die ihm zuvor entzogenen Mineralien im Motor und dann dort wo man sie am leichtesten entziehen kann > an Dichtungen.

Auf der anderen Seite hat ja Frostschutz auch Mineralien die zum Ausgleich dienen können - ich würde daher die Problematik nicht zu hoch ansetzen.

Wechseln tue ich mein Kühlwassser alle zwei Jahre - das sollte aber eigentlich Pflicht sein.
 
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