SAAB, Opel und wie's weitergeht... / Muller/NEVS reloaded

Volvo ist als Brand immer noch erfolgreich am Markt vertreten. Haben sogar mit Polestar einen Spin-off geschafft. Und haben eine eigenständige Designsprache die immer noch Referenzen zu den historischen Fahrzeugen zeigt. Und- es arbeitet dort noch vermehrt Schweden die so ihre kulturellen Gene ins Unternehmen einbringen. Das sollte man nicht unterbewerten.
Natürlich müssen sie Kompromisse mit ihrem Mutterkonzern machen, das gehört dazu.
Haben Sie geschafft ohne zu scheitern.
Würde untern Strich schon sagen die Marke gibt es noch.
VG
Frank
 
Volvo ist als Brand immer noch erfolgreich am Markt vertreten. Haben sogar mit Polestar einen Spin-off geschafft. Und haben eine eigenständige Designsprache die immer noch Referenzen zu den historischen Fahrzeugen zeigt. Und- es arbeitet dort noch vermehrt Schweden die so ihre kulturellen Gene ins Unternehmen einbringen. Das sollte man nicht unterbewerten.
Natürlich müssen sie Kompromisse mit ihrem Mutterkonzern machen, das gehört dazu.
Haben Sie geschafft ohne zu scheitern.
Würde untern Strich schon sagen die Marke gibt es noch.
VG
Frank
Sehe ich auch so
 
Nun - "kulturelle Gene einbringen", finde ich einen spannenden Terminus...

Eine eigenständige Designsprache finde ich tatsächlich etwas hoch gegriffen. Nicht mehr als andere Hersteller, würde ich sagen. Für mich kein Vergleich mit Saab. Und Saab ist nicht an sich selbst gescheitert. Was mit Volvo passieren würde wenn Geely untergeht, oder meint, Volvo nicht mehr zu brauchen, wer weiß...Wäre da nicht so sicher, dass es nicht analog zu Saab im Zusammenhang mit GM ablaufen könnte.

Und Polestar ist ja sowieso noch deutlich weniger schwedisch als V o l v o...
 
Zuletzt bearbeitet:
Möget Ihr so sehen...Für mich ist Volvo/Polestar keine schwedische Marke mehr - auch, wenn fanboys das immer wieder gerne behaupten. Recht habt ihr natürlich, wenn ihr meint, dass man Saab nicht mit V o l v o vergleichen kann. Wobei es in Bezug darauf m.E. Phasen gab, wo sich beide in bestimmten Bereichen durchaus mal näher waren, als dies in anderen der Fall war. Aber das führt an dieser Stelle zu weit!
Der Logik nach war Saab seit ca. 1990 nicht mehr schwedisch...
 
Für mich kein Vergleich mit Saab. Und Saab ist nicht an sich selbst gescheitert.
Man kan sich das auch schönreden...Gab es mal ein paar Jahre in denen Saab wirklich profitabel war? GM hätte nicht einsteigen müssen wenn sich die Autos wie geschnitten Brot verkauft hätten. Saab hat selbst in Schweden nicht unbedingt den Massengeschmack getroffen, dementsprechend waren eben auch die Verkaufszahlen. Das hat aber auch was für sich...auf jedem markenoffenen Oldtimertreffen sieht man mehr 911er als Saab auf der Int-Saab:biggrin:
 
Optisch gesehen finde ich einige neuere VoIvo- oder Polestar-Modelle ziemlich ansprechend.

Das Design finde ich schon stark skandinavisch anmutend.

Was letztendlich wirklich davon aus Schweden stammt - ich weiß es nicht.

Auch einige deutsche Designklassiker stammen eigentlich aus Italien...(VW, BMW, Audi...).

Ebenso der Saab 9000 und ich glaube der 9-3II/III von einem Schotten.

Natürlich hoffe ich auch, dass VoIvo immer ein Bestandteil von Schweden bleiben wird.

Aber was will man machen, die Zukunft wird es zeigen.
 
Naja, immerhin läuft bei Volvo die Entwicklung weiterhin komplett in Schweden.
 
Der Logik nach war Saab seit ca. 1990 nicht mehr schwedisch...

Der Logik von oben nach vielleicht nicht, dem Spirit von unter her vielleicht schon.

Man hat nach 1990 in Trollhättan denke ich schon jede Menge eigene Dinger gedreht. Es waren ja anfänglich auch "nur" 50% GM soweit ich weiß.
 
Der Logik von oben nach vielleicht nicht, dem Spirit von unter her vielleicht schon.

Man hat nach 1990 in Trollhättan denke ich schon jede Menge eigene Dinger gedreht. Es waren ja anfänglich auch "nur" 50% GM soweit ich weiß.

Wenn man sich mit den 900 (und 9000) aus dieser Zeit beschäftigt wird schnell klar, dass diese Aussage schlicht falsch ist.
 
Optisch gesehen finde ich einige neuere VoIvo- oder Polestar-Modelle ziemlich ansprechend.

Das Design finde ich schon stark skandinavisch anmutend.
Mir geht es da wie mit Tesla. Mir sehen die Polestars untereinander viel zu ähnlich aus. Auch dieses Understatement-Ding mit dem kaum erkennbaren Emblem auf dem Frontgrill finde ich nicht gelungen. Dazu dann die bei den ersten Modellen - natürlich - durchgehende, seitlich kastenartige im Gegensatz zum Emblem superauffällige LED-Leiste hinten. Mir ist das zu viel Understatement bei dann wiederum zu starken Akzenten. Insgesamt einfach zu wenig besonders. Ich spreche jetzt nur vom Design.

Bei V o l v o sehe ich als neuere Fahrzeuge vor allem SUVs mit aus meiner Sicht keinem herausragend "anderem" oder auch "skandinavischem" Design (was auch immer das genau ist). Und bei Polestar sind die SUVs nun auch im Kommen. Wo heben sich also dann Volvos/Polestars ab vom Rest?
 
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Ja, ok - aber kann man denn die Beteiligung dann einfach gleichsetzen mit der Percentage an Teilen, die ab dann von GM/Opel waren? Das hab ich anders in Erinnerung...Wie dem auch sei - es scheint kein Zufall zu sein, dass beide schwedischen Automarken inzwischen von chinesischen Konzernen geschluckt wurden. Die eine "lebendig", bei der anderen geschah es wohl eher, nachdem eine Nullinie bereits länger zu sehen war...Die Chinesen haben somit einen Fuß (oder auch zwei Füße) in Europa, worum es ihnen vermutlich an erster Stelle ging.
 
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Ich werde versuchen meine Meinung etwas besser zu erklären.
Von skandinavischen Design hab zumindest ich nicht gesprochen, sondern von von einer markenspezifischen Design Sprache. Bei BMW ist das z.B die Doppel Niere und auch die Scheinwerfer. Alle Fahrzeughersteller folgen seit Jahren dieser Philosophie.

Soweit ich erkennenden kann ist bei Volvo immer das Heck ,bei Kombis und SUV, mit den Rückleuchten markant. Das Greenhouse ist im hinteren Bereich immer seitlich etwas eingesetzt, sodas eine Stufung entsteht. Das war schon beim 240er so. Die Front ist immer recht Steil und der Grill eher rechteckig. Mit Ausnahme vom 480.:smile:. Aber auch dort passt dann wieder das Heck.
Ähnlich ist es mit anderen Produkteigenschaften. Die Hersteller sind bestrebt Eigenschaften hervorzuheben welche einerseits historisch für die Marke stehen, jedoch auch neue Gene für sich definieren. Bei Volvo ist dies meiner Meinung nach " zurückhaltende und konservative Erscheinung, sowie das Thema Sicherheit, Robustheit im look and feel.
Das hat nicht so recht zu dem Thema E- Fahrzeug gepasst, denn in dieser Fahrzeuggattung müssen sich die Autos deutlich erkennbar abheben. Ich vermute damals in der frühen Phase des Schwenks zu E Autos hat Volvo deshalb auch eine neue Marke gebildet. Zur Vorsicht sozusagen. :smile:

VG
Frank
 
Danke für deine Erläuterungen! Kann davon schon einiges nachvollziehen. Allerdings war V o l v o doch immer eine Marke, die auf Kombis gesetzt hat/bei der Kombis sehr oft gekauft wurden. Ich sehe - wenn ich an V o l v o denke und mir auf der Straße welche begegnen - eigentlich immer einen Kombi. Allerdings hat sich die Marke unter Geely schon auch sehr verändert, würde ich sagen. Man sieht da heute eher SUV, wenn man nach V o l v o schaut. Klar - Angebot wird wie überall bestimmt durch die Nachfrage...

Und bei Polestar verstehe ich deine Interpretation. Trotzdem wirken die Fahrzeuge für mich irgendwie noch "weniger schwedisch". Es ist schwer zu umschreiben. Sie sind wie gesagt für mich etwas inkonsequent vom Design (s.o.) und wirken irgendwie nicht greifbar. Die angedeutete Verwandtschaft mit der Muttermarke kann man erkennen. Aber irgendwie wirkt es auf mich, als ob die bisher rumfahrenden Modelle sich wie gesagt sehr ähneln und - wie soll ich es sagen - bis auf die sehr auffällig umfassende LED-Signatur hinten, irgendwie so nach einem aalglatten No Name-Produkt aussehen.

Also - um zu Saab wieder den Bogen zu schlagen: Ich finde, dass sich im letzten Jahrzehnt/seit 2010 unter Geely bei V o l v o auch viel verändert hat. Und, dass die Stories beider Hersteller sich bezogen auf das übernommen Werden nicht so deutlich unterscheiden. Schließlich hat Saab ja trotz Anteilen durch GM auch noch Jahrzehnte in Schweden weiterproduziert. Bezogen auf die Existenz der Marke sieht die Sache dann natürlich anders aus...Und, inwiefern quasi Teile aus dem Geely-Konzern in die Produktion kommen, wie bei Saab durch GM, kann ich nicht beurteilen.

Ich erlebe im privaten Umfeld einige Volvo-Fahrer, denen es egal ist, ob V o l v o nicht mehr eine schwedische Automarke ist, oder, die es abtun. Das Anzunehmen ist wie auch bei Saab ein für viele wohl schmerzlicher Prozess.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man sich mit den 900 (und 9000) aus dieser Zeit beschäftigt wird schnell klar, dass diese Aussage schlicht falsch ist.

OK. Mit "jede Menge eigene Dinger gedreht" habe ich mich umgangssprachlich und wenig präzise ausgedrückt.

Sagen wollte ich:

Saab hat doch einige eigene Ideen und Innovationen vorangetrieben, auch nach 1990.

Beispiele:
SAHR, Night Panel, Weiterentwicklung des H/B-Motors, Weiterentwicklung und Optimierung der Trionic, Weiterentwicklung des Saab-Typischen Innenraum-Designs. Karosseriedesign.

Ferner musste GM selbst beim 9-3II die Lizenzrechte abgeben, siehe

https://de.wikipedia.org/wiki/Saab_9-3
(Abruf: 11.01.2024)

Mit Aussagen wie richtig/falsch tu ich mich oft etwas schwer.

Man kann natürlich darüber verschiedener Meinung sein, was im Einzelnen sinnvoll war oder gut gelungen ist oder ob überhaupt.

Aber mit "schlicht falsch" festzurren?

Ich hoffe durch die Beispiele ist klar geworden, was ich meine.

Aber wahrscheinlich ist es auch etwas müßig, so viele Jahre danach darüber zu diskutieren. :rolleyes:
 
Ich erlebe im privaten Umfeld einige Volvofahrer, denen es egal ist, ob Volvo nicht mehr eine schwedische Automarke ist, oder, die es abtun. Das Anzunehmen ist wie auch bei Saab ein für viele wohl schmerzlicher Prozess.
Ob das ein "schmerzlicher Prozess" ist vermag ich nicht zu beurteilen. Evtl. spielt es aber auch überhaupt keine Rolle? Wir fahren beide Marken, aber die "Nationalität" der Marken hat bei uns absolut keine Rolle gespielt. Den 901 würde ich auch fahren wenn auf dem Kühler ein Stern zu finden wäre, vorausgesetzt er wäre dadurch kein "Allerweltsprodukt" geworden.
Lediglich bei den Franzosen die ich früher hatte mag das eine kleine Rolle gespielt haben weil ich eben ein besonderes Verhältnis zu Frankreich habe.

Den aktuellen V60 oder V90 finde ich ziemlich schick, würde ich die kaufen wollen wäre es mir persönlich egal ob die noch zu 100% schwedisch sind oder nur noch zu 10%. Es scheint zumindest hier nicht zuzutreffen, dass die Chinesen nur die Technologie abziehen und die eigentlich Marke "abwracken".
 
Wir haben das an anderer Stelle schon mehrfach diskutiert. Es gibt keine nationalen Autos mehr. Sowohl beim Design als auch bei der Technik sind Leute aus allen Teilen der Welt beschäftigt. Die einzelnen Komponenten kommen auch aus vielen Ländern. Die Produktion mag bei V.olvo noch im Herkunftsland sein, aber das ist dem eher kleinen Anteil am Weltmarkt geschuldet. Bei größeren Firmen gibt es zahlreiche Produktionsstätten rund um den Erdball. Das ist ja auch sinnvoll, um lange Transportwege zu vermeiden.
Da gab es Leute, für die nur das sog. italienische Design Geltung hat und die Japaner oder Koreaner abfällig als Reisschüsseln bezeichneten. Wenn man hinter die Kulissen schaut, so ist es eher umgekehrt. Gerade aus Asien haben italienische Designfirmen viele Aufträge erhalten. Italienische Autos entstanden dagegen unter der Führung von Amerikanern. Ich glaube, es war Giugiaro, der sagte, dass die asiatischen Firmen die angenehmeren Partner seien. Die übernehmen die Entwürfe ohne große Änderungen, während VW solange selbst noch daran herumdoktert, bis das Urdesign nicht mehr erkennbar ist. Gerade Giugiaro kann man bescheinigen, dass seine Kreationen auch die Anforderungen der Serienfertigung berücksichtigen. Das sind keine Fantasiegebilde, sondern seriennahe Entwürfe.

Es gibt ja auch viele Kooperationen. Fiat 124 (neu und schon wieder Vergangenheit) und Mazda MX5 - Neuauflage. BMW Z4 mit Toyota, Volvo-Honda usw. Der Fiat Cinquecento wäre nie gebaut worden, wenn nicht Ford eine Kooperation für den Ford k gesucht hätte. Da geht es schon lange nicht mehr um Nationalitäten oder Markenphilosophie, sondern ganz knallhart um Reduzierung (durch Teilen) der Entwicklungskosten.
 
Den aktuellen V60 oder V90 finde ich ziemlich schick, würde ich die kaufen wollen wäre es mir persönlich egal ob die noch zu 100% schwedisch sind oder nur noch zu 10%. Es scheint zumindest hier nicht zuzutreffen, dass die Chinesen nur die Technologie abziehen und die eigentlich Marke "abwracken".

Aber warum kauft man dann einen V o l v o, wenn es egal ist, wer ihn baut? Wegen dem Namen und der Vergangenheit. Dann könnte man ja eigentlich auch andere, in der Volksrepublik gebaute Autos kaufen. Tesla-Fahrern z.B. war das länger nicht egal, wo ihr Wagen produziert wurde. Das hat sich inzwischen glaube ich auch bei vielen geändert. Vielen scheint der Markenname inzwischen zu reichen.

Letzteres könnte man auch eine stille Übernahme nennen. An die Technologie kommen sie so auch dran, würde ich sagen.
 
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Da bin ich dieses Mal ganz deiner Meinung. :smile: Und deine Ausführungen zu Giugiaro kenne ich sozusagen aus erster Hand.
Bei Pininfarina dürfte es sich ganz ähnlich verhalten.

VG
Frank
 
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