SAAB, Opel und wie's weitergeht... / Muller/NEVS reloaded

...sinngemäß auf deutsch: JAJ sagte, dass Saab intensiv daran arbeitet, die Finanz-und Kapitalstruktur zu stärken. Dabei gehe es um einen Beitrag der Saab-Eigentümer, um weitere Kredite und um weitere operative Verbesserungen. Wir sind sicher, dass wir die Situation sehr schnell korrigieren können...

Warum so kompliziert ausgedrückt ?
Was Jonsson im Radio Interview sagte, ist hier nachzulesen (und auch zu hören).
http://sverigesradio.se/sida/artikel.aspx?programid=83&artikel=4437297

Zusammenfassung: "Zum ersten Mal gibt jetzt Saab zu, dass die Firma Probleme hat, ihre Lieferanten zu bezahlen
För första gången medger nu Saab att bolaget har problem med att betala sina underleverantörer".

Anlass war eine kleine Saab Show bei Stockholm, auf der 13 Modelle gezeigt wurden, wobei die Medien sich aber mehr für die aktuelle Saab Situation interessierten.

In einem anderen Bericht steht, dass Saab für den EIB Kredit satte Zinsen zahlen muss. Trotz Staatsgarantie sind es 10%. Sogar am freien Markt wäre Geld billiger zu bekommen, schreibt Dagens Industri.

Die gute Nachricht:

830 Zulassungen in USA.
 
In einem anderen Bericht steht, dass Saab für den EIB Kredit satte Zinsen zahlen muss. Trotz Staatsgarantie sind es 10%. Sogar am freien Markt wäre Geld billiger zu bekommen, schreibt Dagens Industri.

Glückwunsch. Man spielt also in Sachen Bonität gerade eben auf Augenhöhe mit den Staatsanleihen von Irland. Das ist doch schon was.
Griechenland dagegen muß für seine "Zweijährigen" schon fast 16% abdrücken.

Aber Griechenland ist ja schließlich auch schon "Junk" - Ganz andere Liga als der uns wohl bekannte, visionärst geführteste Global-Player der Automobilindustrie.

Irgendjemand hat mal behauptet, wir befänden uns aktuell gerade in einer Niedrig-Zins-Phase. Tagesgeldanlage bringt gerade einmal ein halbes Prozent, andererseits - selbst Konsumkredite sind locker zwischen vier und fünf Prozent zu bekommen. Dann frage ich mich, was es wohl zu bedeuten hat, wenn ein Unternehmen gezwungen ist, sich zu Konditionen zu finanzieren, die eher an eine Girokonto-Überziehung erinnern. Was würde es wohl *ohne* Staatsgarantie kosten...?
 
10% Zinsen auf die bisherigen 200 Millionen können die Firmenkasse schon belasten. Da ist ja sogar Mullers Bonus von 1,5 M€ bescheiden dagegen.

Heute stand die Produktion schon wieder.
Diesmal sollen es 4 bis 5 Lieferanten sein, die Bares sehen wollen.

Saab nennt es ungeklärte Fragen bezüglich des Bezahlmodus.
Die Lieferantenvereinigung widerspricht. Es sind unbezahlte Rechnungen, welche die Lieferanten selbst vor Geldprobleme stellen.
Leverantörerna håller inte, enligt uppgifter, på att försöka förbättra villkoren. De har helt enkelt inte fått betalt.
– Har man inte betalat sina räkningar får man räkna med att leverantörerna reagerar. Många har själva en ansträngd ekonomi, säger Svenåke Berglie.
 
Warum so kompliziert ausgedrückt ?
Was Jonsson im Radio Interview sagte, ist hier nachzulesen (und auch zu hören).
http://sverigesradio.se/sida/artikel.aspx?programid=83&artikel=4437297

Zusammenfassung: "Zum ersten Mal gibt jetzt Saab zu, dass die Firma Probleme hat, ihre Lieferanten zu bezahlen
För första gången medger nu Saab att bolaget har problem med att betala sina underleverantörer".

Anlass war eine kleine Saab Show bei Stockholm, auf der 13 Modelle gezeigt wurden, wobei die Medien sich aber mehr für die aktuelle Saab Situation interessierten.

In einem anderen Bericht steht, dass Saab für den EIB Kredit satte Zinsen zahlen muss. Trotz Staatsgarantie sind es 10%. Sogar am freien Markt wäre Geld billiger zu bekommen, schreibt Dagens Industri.

Die gute Nachricht:

830 Zulassungen in USA.

Äh, also auch diese Zusammenfassung ist eine Interpretation der Presse und keine wörtliche Aussage von JAJ oder VM, also passt Dein Zitat immer noch nicht. Aber lass es gut sein, wir können uns nach Tage im Kreis drehen und es ist eigentlich einen Streit um Kaisers Bart :smile:
 
So: 116 verkaufte Neufahrzeuge in D, die Performance wird endlich stetig besser (als letztes Jahr), besonders die Quartale 4/2010 und 1/2011 lassen hoffen. Trotzdem haben die Ereignisse rund um Saab immer noch einschneidende Wirkung auf dem deutschen Markt, vergleicht man das mal mit den Zahlen von vor der Krise 2008.
 
So: 116 verkaufte Neufahrzeuge in D, die Performance wird endlich stetig besser (als letztes Jahr), besonders die Quartale 4/2010 und 1/2011 lassen hoffen. Trotzdem haben die Ereignisse rund um Saab immer noch einschneidende Wirkung auf dem deutschen Markt, vergleicht man das mal mit den Zahlen von vor der Krise 2008.

Leider
In guten Zeiten war der Schnitt bei mehr als 500 Zulassungen monatlich.

Aber ohne gute Werbung verschwindet Saab aus den Köpfen potentieller Käufer. Wobei der deutsche Markt immer schon etwas stiefmütterlich behandelt wurde.
 
Keine gute Nachricht:

Die Produktion steht immer noch und es wird möglicherweise erst nächsten Mittwoch weitergehen. Heute nachmittag wird ein Statement von Saab erwartet.
Biltillverkaren Saab stoppade på tisdagen produktionen i fabriken i Trollhätten. Källor till di.se uppger att stoppet kommer att förlängas, till och med tisdag i nästa vecka. Saab väntas komma ut med information senare under onsdagen.

Auslöser ist unter Anderen der Hersteller von Alu-Achsteilen, der von einem "bedeutenden Betrag" Forderungen spricht. Es wäre ein grosses Problem und auch andere Lieferanten würden erst einmal abwarten
"Det handlar om betydande belopp. De har ett jätteproblem när vi och många leverantörer med oss avvaktar på grund av osäkerheten."
 
Aber die guten Nachrichten:

1. Der neue 9-5 wird im Preis gesenkt ( allerdings nur um 600 Euro )
2. Muller bekommt einen Bonus von 1,5 Millionen Euro ( trotz des Verlustes von über 200 Millionen in 2010 )

Att bolaget förlorade 2 miljarder kronor under förra året ser inte Victor Muller som något hinder för att ta emot bonus. Stora förluster är inget hinder för miljonbonusar till personbilstillverkaren Saabs högsta chefer.

Ach, Lottchen... - Pillepalle.

Wenn ich mich nicht verrechnet habe, bekommt er pro vergeigter Mio. lediglich maue 7500 Tacken ausgezahlt. Da muß doch noch mehr zu holen sein...?

vermutlich hat der Überziehungsrahmen vom Konto in der jetzigen Situation nicht mehr hergegeben ....
 
Das die Produktion nochmal stehen wird, hatte Saab letzte Woche ja schon erwähnt. Und wenn sie jetzt sagen, bis die Probleme wirklich gelöst sind, bleibt sie erstmal stehen ist nur konsequent. Durch ein ständiges Stop-and-go wird es ja nicht besser, erst recht nicht bei der medialen Aufmerksamkeit zur Zeit.

Interessant hier ist, dass das Personal vor Ort ist: http://di.se/Artiklar/2011/4/6/232248/Saabstoppet-forlangs-till-en-vecka/?sr=6&tr=286756&rlt=0
Hur är det med personalen under tiden?
"De är här. Det finns träningsarbete och andra saker att arbeta med."

Würde es hier wiederum an fehlendem Geld liegen, müsste man das Personal mE eigentlich während der Pause unbezahlt nach Hause schicken. Für eine Woche die Gehälter einfrieren würde nämlich einiges sparen.
 
Falls die vorgebliche Behauptung nicht bezahlter Rechnungen im vollem Umfange zutrifft ist, wird sich wohl jeder Lieferant mit bestehenden, berechtigten Forderungen mindestens zweimal überlegen, weiterhin Waren mit einem nicht vorhersehbarem Zahlungsziel zu liefern - insbesondere bei den zur Zeit extrem sprunghaft steigenden Rohstoff- und Energiepreisen, die ja vorfinanziert werden müssen. Irgendwann macht auch die gutmütigste Hausbank eines Lieferanten "dicht" - und besteht darauf, daß vor Eröffnung einer neuen Kreditlinie erst die Außenstände für bereits erbrachte Leistungen eingetrieben werden müssen.

Und zum Thema "Werker nach Hause schicken..."

Wie war das noch gleich, mit der Hauptdirektive des modernen Unternehmertumes...? "Gewinne privatisieren, Verluste solidarisieren." Oder wie soll ich den Vorschlag verstehen...? Soll diesem Vorschlag folgend, hier mal wieder das Unternehmensrisiko an die Arbeiter und Angestellten abgewälzt werden...?!? Ein seriöses Unternehmen ist im Normalfalle gegen nicht selbst verschuldete (!) Produktionsausfälle versichert. Ob man allerdings derartige Versicherungspolicen von einem Industrieversicherer auch auf Kredit mit staatlicher Bürgschaft hinterher geworfen bekommt, wage ich mal eher zu bezweifeln.
 
Und zum Thema "Werker nach Hause schicken..."

Wie war das noch gleich, mit der Hauptdirektive des modernen Unternehmertumes...? "Gewinne privatisieren, Verluste solidarisieren." Oder wie soll ich den Vorschlag verstehen...? Soll diesem Vorschlag folgend, hier mal wieder das Unternehmensrisiko an die Arbeiter und Angestellten abgewälzt werden...?!? Ein seriöses Unternehmen ist im Normalfalle gegen nicht selbst verschuldete (!) Produktionsausfälle versichert. Ob man allerdings derartige Versicherungspolicen von einem Industrieversicherer auch auf Kredit mit staatlicher Bürgschaft hinterher geworfen bekommt, wage ich mal eher zu bezweifeln.

Es geht nur um logische Schlussfolgerungen aus dem Handeln oder nicht-Handeln von Saab und nicht um den "böse Manager vs. arme Arbeiter"-Kampf. Rein betriebswirtschaftlich gesehen müsste man so handeln, um ggf. nicht das ganze Unternehmen zu gefährden. Ob das in dem Falle dann ethisch korrekt ist - kurzfristig zu verzichten, um langfristig zu profitieren - steht auf einem anderem Blatt und kann woanders endlos diskutiert werden.
 
Rein betriebswirtschaftlich gesehen müsste man so handeln, um ggf. nicht das ganze Unternehmen zu gefährden. Ob das in dem Falle dann ethisch korrekt ist - kurzfristig zu verzichten, um langfristig zu profitieren - steht auf einem anderem Blatt und kann woanders endlos diskutiert werden.

Rein betriebswirtschaftlich gesehen müsste man den Laden sofort schließen, um nicht noch weiteres Kapital zu gefährden. Ob das in dem Falle dann ethisch korrekt ist - sofort zu verzichten um langfristig nicht zum Dauerproblemfall zu werden - steht auf einem anderem Blatt und kann woanders endlos diskutiert werden.
 
Naja, die Meldung ist von Ende 2008... :rolleyes:

Schade. Hätte gehofft, daß es länger dauert, bis jemand genau hinschaut.

Was steckt dahinter...?

Es ging um eine Meldung, die diese Nacht bis in die frühen Morgenstunden kurzfristig auf die Startseite des "Premium-Medium" Focus gerutscht war - hätte wieder für eine *wunderbar-prächtige* Diskussion über zwei Dutzend Fred-Seiten gesorgt... - War zudem so formuliert, daß bei flüchtigem Lesen in Verbindung mit etwas bösartiger Irreführung meinerseits, garantiert jeder Zweite von Euch geglaubt hätte, Opel stände aktuell kurz vor der Pleite.

Focus hat's jetzt offenbar auch gemerkt und die Page ist wieder im Nirvana verschwunden.

Da aber schon der Erste den Braten gerochen hat - und jetzt wohl niemand mehr drauf reinfällt - hab ich den Beitrag gekillt, um nicht vielleicht doch noch weitere Verwirrung zu stiften. Es hätte aber hervoragend zum aktuellen Thema gepasst - als Beispiel dafür, wie man - genau wie zur Zeit "unsere" Schweden - durch simple Verbreitung von Agenturmeldungen quer durch alle Medien mal wieder übelst ins Gerede kommen kann.
 
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