die gewerkschaft hat konkurs angemeldet.. Deutschlandradio von vor 30 Minuten auf dem Heimweg [mittlerweile im Non-Saab].
Da sprudelt einfach was an Gedanken hoch mit dem Drang, diese hier auszubreiten..
Ich kenne die Details nicht, daher analysiere ich gerade bar jeglichen Insiderwissens über das Wieso und Warum vor mich hin.
Fest steht doch eigentlich eines:
- Ein Unternehmen verkauft Produkte, die mehr einbringen als das verbrauchte Material und bezahlt mit dem Deckungsbeitrag seine Fixkosten. Von dem was da übrigbleibt rüstet sich das Unternehmen für die Zukunft.
- Mindestens eine Sache davon hat Saab anscheinend nicht hinbekommen..
- Was davon, vermag ich nicht zu sagen.
Wenn ich mal so in mich selbst gehe, dann muss ich gestehen, daß Saab für mich beim neulichen Neuwagenkauf nie eine Rolle gespielt hat. Saab existiert in meiner Vorstellung nur als altes, schrulliges, leistungsstarkes Auto. Diese Autos find ich toll, da bin ich wirklich Fan; aber ein 9-5? oder 9-5II? oder 9-3? Das macht [aus meiner Sicht] doch den Kern der Marke nicht aus..!? So ein seelenloses Me-too-Produkt, schlechter als die Konkurrenz mit der man sich zu messen versucht..
Gehts nicht den meisten hier genauso? Und gings den meisten hier nicht auch beim Neuwagenkauf genauso?
Warum haben 99% der Forumsinternen Neuwagenaspiranten keinen Saab gekauft?
Hier war die falsche Strategie am Werk, seit GM-Einstieg schon.. Das Konzept: wir bauen einen Opel für teuer und treten damit gegen BMW, Audi, etc an funktioniert nicht.
Aus meiner Sicht und in dem Bewusstsein kompletter Unkenntnis der mutmaßlich tatsächlichen Faktenlage behaupte ich, daß die richtige Strategie folgende wäre:
Schritt 1, Rückbau:
- Trennung der Marke vom traurigen Rest an Entwicklung, Produktion etc.
- Einstellung der Produktion der Fahrzeuge und Verkauf der Rechte der aktuellen Modelle an irgendwelche Chinesen
- Fortführung des Ersatzteilvertriebes
- Beibehaltung eines kleinen Entwicklungs- und Konzeptbüros aus den besten und aus den erfahrensten Entwicklern und Designern inkl. Rechte am Markennamen als kleine Cash-Cow aus Ersatzteilen und Fremdentwicklungsdienstleistungen.
Schritt 2, Aufbau:
- Analyse des Käuferpotentials der Konsumentenschichten, die sich ein Auto mit dem Image "Saab" kaufen würden
- Kalkulation und Bau eines Modells exakt für diese Käuferschicht (so eine Art neuer 900)
Schritt 3, Ausbau:
- Diversifikation dieses einen Modells
Dieses eine Modell sei bitte der Gegenentwurf zum aktuellen gesellschaftlichen Mainstream: reduziert auf das wesentliche aber darin gut. Ich glaube nach dem Blick in meine ganz persönliche Glaskugel, daß Saab es so und nur so schafft. Zurück zu den Bedürfnissen der durch das Markenimage angezogenen Käuferklientel. Im Produkt wie in der Organisation.
Wie gesagt, ich habe von den tatsächlichen Fakten diesen konkreten Fall betreffend keine Ahnung, aber es gibt eine Firma mit einer Obstsorte als Logo, die aus einer ähnlichen Situation in einem nicht gerade unkomplexen Technologiezweig ihren Siegeszug auch durch die Geldbörsen der eigenen Käuferklientel und Fangemeinde angetreten hat..
Ahnungslos, ratlos und hoffnungslos bzgl. dieser Situation,
Daniel