Schwedenhaus

olili

SAAB
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SAAB
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Hallo zusammen!

Gibt es hier im Forum Leute die in einem Schwedenhaus wohnen und mal etwas berichten wollen?

Es ist ja vielleicht nicht all zu abwegig auch Fans der Immobilen schwedischen Lebensart hier anzutreffen....

Wie tragen uns gerade mit dem Gedanken ein Schwedenfertighaus zu kaufen und sehen die Vorteile in der extrem guten Dämmung - also mindestens Energieeffizienz 55- in Verbindung mit Erdwärme, der natürlichen Holzbauweise verbunden mit gutem, angenehmen Raumklima und natürlich nicht zu vergessen dem Charme eines solchen Hauses.
Ich freue mich auf Meinungen oder Erfahrungsberichte!
Oli
 
ist zwar kein schwedenhaus, sondern ein norwegisches holzhaus alter bauweise allerdings vollstaendig auf neubaustandard modernisiert.

ich habe beruflich mit dem neubau solcher haeuser zu tun, weshalb ich jedenfalls meine, dazu durchaus etwas sagen zu koennen.


also: erstmal hat die effiziente waermedaemmung natuerlich bestechende vorteile, sie verringert den energiebedarf des hauses. dabei bringt das wiederum auch nachteile mit sich, wie kondenswasserbildung. daher funktioniert so ein haus nur dann, wenn es so luftdicht wie nur moeglich gebaut wird (von innen gesehen). das angenehme raumklima laesst sich dann aber nur noch kuenstlich erhalten, durch eine balancierte lueftungsanlage mit waermerueckgewinnung.

erdwaermegewinnung ist natuerlich eine feine sache, allerdings relativ teuer. ist einfach ein rechenexempel, ob sich das ueberhaupt lohnt. denn der energiebedarf fuer ein solches haus ist bei richtiger ausfuehrung derart gering, dass sich sowas nur noch schwerlich lohnt, denn auch in der anschaffung billigere heizsysteme verursachen in verbindung mit so einem haus vollkommen vertretbar niedrige laufende kosten.

ich habe zum beispiel zum betrieb des fussbodenheizungssystems eine waermepumpe, die die energie aus der umgebungsluft zieht. die ist vor allem bei sehr niedrigen temperaturen unter -15 grad weniger effizient, kostet dafuer aber auch in der anschaffung erheblich weniger. die differenz wuerde ein erdwaermesystem bei uns nicht im betrieb einsparen.

aber wie gesagt, ich wohne nicht in einem neubau, sondern in einem alten holzhaus baujahr 54. nach umfassenden umbauarbeiten hat es allerdings fast denselben standard wie ein neubau. zu heizen brauchen wir erst ab aussentemperaturen von unter +5 grad. lediglich die deckenhoehen sind nicht einem neubau entsprechend. damit kann ich aber gut leben (bin ja auch keine 2m gross).

bei interesse zeige ich auch bilder im detail.
 
...daher funktioniert so ein haus nur dann, wenn es so luftdicht wie nur moeglich gebaut wird (von innen gesehen). das angenehme raumklima laesst sich dann aber nur noch kuenstlich erhalten, durch eine balancierte lueftungsanlage mit waermerueckgewinnung.

Genau *das* ist das Geheimnis.
Sonst gibt's Schimmel ohne Ende.

...und dies gilt beileibe nicht nur für Holzhäuser der gehobenen Isolationsklassen, sondern *grundsätzlich* für alle hermetisch gedämmten Bauten !! Ganz wichtig dabei - das Durchströmungskonzept. Falsch angebrachter Lufteinlaß verursacht ständig unangenehme Zugluft, selbst wenn diese durch den Wärmetauscher vortemperiert wurde.
 
Ganz wichtig dabei - das Durchströmungskonzept. Falsch angebrachter Lufteinlaß verursacht ständig unangenehme Zugluft, selbst wenn diese durch den Wärmetauscher vortemperiert wurde.

stimmt. aber genau deshalb ist ein fertighaus auch das geringste risiko. man stellt sich quasi ein haus auf, dessen macken und kinderkrankheiten bereits eleminiert sind. da sollte schon alles passen.
 
denn der energiebedarf fuer ein solches haus ist bei richtiger ausfuehrung derart gering, dass sich sowas nur noch schwerlich lohnt, denn auch in der anschaffung billigere heizsysteme verursachen in verbindung mit so einem haus vollkommen vertretbar niedrige laufende kosten.


Z.B. eine, mit Strom betriebenen, Fußbodenheizung?

Die hier: http://www.mobile-smarthouse.com/ arbeiten mit einer elektrischen Fußbodenheizung. Finde das Konzept sehr reizvoll.
 
naja, das ist schon etwas sehr simpel. das ist das, was hier viele in aelteren haeusern haben, besonders in den badezimmern ist das standard. so eine heizung zieht schon ganz anstaendig strom. effizienter ginge das mit einer waermepumpe. die billigste variante waere die varinate, die die innenraumluft erwaermt mit energie, die sie der umgebungsluft entzieht. bei guten bis sehr guten daemmwerten kombiniert mit einer lueftungsanlage kann das reichen. fuer die ganz kalten tage sollte man aber noch eine zusaetzliche heizmoeglichkeit haben (auch fuer den fall einens stromausfalles). ich denke da an einen kaminofen oder derartiges.
 
@Nordmann, vielen Dank für deine Info, an Bildern zu diesem Thema bin ich natürlich interessiert.
In unserer Planung wäre eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung mit eingeplant. Dazu steht das Haus noch auf einer Thermobodenplatte und ist mit Fußbodenheizung versehen.
Ich scheue eben auch die Finanzierung einer so teuren Erdwärmeanlage und bin sehr interssiert an Alternativen. Ich habe auch schon an eine herkömmliche Gastherme gedacht, welche in den Anschaffungskosten überschaubar ist, jedoch soweit ich weiß die KFW-Förderung unmöglich macht, es sei denn man koppelt noch ein anderes Umweltfreundliches System wie zB. Solarthermie daran.
Da das Haus in einer bewaldeten Gegend stehen soll ist auch ein Holzofen interessant, wobei hierbei glaube ich ein Aussenluftunabhängiges Kaminsystem verbaut werden muss.
Allgemein habe ich den Eindruck, daß die bisher kontaktierten Fertighäuser in Holzbauweise bis zu 20% teurer sind wie Massivhausanbieter.
Was sagt ihr zu Argumenten wie: Ein Massivhaus ist besser im Wiederverkauf, oder ist allgemein sicherer
(zb. geg. Erdbeben...)?

Gruß,
Oli
 
Allgemein habe ich den Eindruck, daß die bisher kontaktierten Fertighäuser in Holzbauweise bis zu 20% teurer sind wie Massivhausanbieter.

Was verstehst Du denn unter "Holzbauweise"?

Fast alle Fertighäuser bestehen aus Holzständern, egal ob sie von aussen mit Holz verblendet wurden oder nicht - auch das ist meines Wissens "Holzbauweise".
 
stimmt. aber genau deshalb ist ein fertighaus auch das geringste risiko. man stellt sich quasi ein haus auf, dessen macken und kinderkrankheiten bereits eleminiert sind. da sollte schon alles passen.

Das gilt logischerweise nur für Betriebe, die sich mit der Materie auskennen und eine stetige Weiterentwicklung betreiben. Gibt genug Trittbrettfahrer in dem Marktsegment.
Vorfertigung hat den immensen Vorteil, sehr schnell einen trcokenen Rohbau oder Halbfertigbau zu haben. War morgens nur die Bodenplatte zu sehen, hatten wir abends das Dach zu.
Die Masshaltigkeit ist in der Werkhalle wesentlich höher. Und das Schreckgespenst des Fertighausbaus aus den 70ern gilt heute nicht mehr - Vorraussetzung s.o.

Der Markt der Bauweisen ist riesig. Ma kann sich darin verlieren (gilt auch für die Themen Lüftung, zusätzl. Energiegewinnung,usw) oder sich grundsätzlich einem Anbieter mit gutem Ruf anvertrauen und aus dessen begrenzterem Angebot wählen. Ich persönlich würde mir da mal eine Baustelle ansehen und ggf mit früheren Kunden sprechen. Man sieht auch als Laie, wie sauber jemand arbeitet.

Es gibt jede Menge Massnahmen, um Energie einzusparen oder ökologisch und sinnvoll zu gewinnen.
Beim Neubau das Geld v.a. in die Dämmung zu stecken, macht am meisten Sinn, da bis zu einer gewissen Dämmstärke proportional effektiv und über Jahrzehnte wirksam. Muss auch, weil an dem Baustoff/Bauteilschicht ändert Ihr in Eurer Generation garantiert nichts mehr.

Stichwort Luftdichtigkeit - der Anbieter sollte unbedingt einen anerkannten Luftdichtigkeitstest durchführen.

Luftdichtigkeit im Zusammenhang mit dem Baustoff Holz sollte einen damfdiffusionsoffenen Schichtaufbau der Bauteile beinhalten. Das Prinzip lautet, Wasserdampf gebremst *kontrolliert* nach aussen ausdiffundieren zu lassen und den Taupunkt in eine ungefährliche Zone zu lenken. Anstatt die Diffusion innenseitig abzusperren und zu hoffen, dass der Stift auch alles schön dicht verklebt hat. Nicht zu verwechseln mit dem oft verwendeten Begriff *das Haus atmet*!:smile:

Diese und weitere bauphysikalischen Grundlagen sind das A und O beim Holzhausbau - egal welcher Art. Und gehören daher in die Hände von geschulten und erfahrenen Fachleuten, und ist nichts für die Zimmerei nebenan, die sonst nur Schweinestalldächer richtet.

Holz hin!
 
Also ich wohne seit 5 Jahren in einem Holzhaus (Massiv Brettschichtbauweise( biologisch verleimt)
Das verstehe ich unter einem Holzhaus , das andere sind für mich Dämmstoffhäuser mit Holzständern als tragendes Element.
Ich habe eine Gastherme mit Fußleistennheizung (Niedertemperatur) und einen Grundofen.
Decken und Böden (alle, auch im Flur und Bad u.s.w. ) sind aus Holz (geölt und gewachst)
Die einzige Mauer im Haus ist die an der der Grundofen steht. sonst nix.
Auch keine Fliesen oder sonstiges steinernes..
Die Wandstärke beträgt momentan 18 cm ... es fehlen noch Holzfaserdämmung und Außenverkleidung..
Funktioniert aber auch so seit 5 Jahren prächtig.
Wenn weitere Fragen bitte über PN (muß ja nicht jeder auf der Welt alles über mich wissen )

Gruß weezle
 
...
Allgemein habe ich den Eindruck, daß die bisher kontaktierten Fertighäuser in Holzbauweise bis zu 20% teurer sind wie Massivhausanbieter.
Was sagt ihr zu Argumenten wie: Ein Massivhaus ist besser im Wiederverkauf, oder ist allgemein sicherer
(zb. geg. Erdbeben...)?

Gruß,
Oli

Massiv oder Holz - das ist eher eine Frage an den Bauch als an den Verstand.
Stichwort Erdbeben - in Westeuropa total irrelevant.
Und falls doch, ist der Abriss eines Holzhauses allemal einfacher und damit günstiger.:smile:

Zu dem Thema gibt es Massen an Diskussionen, bis hin zu "da kann ja einer mit ner Kettensäge einbrechen" (ne klar) und "das brennt mir ja nachts über dem Kopf ab" (halt mal nen Heissbrenner auf einen Holzbalken, da passiert nischt).

Bei 20% Preisunterschied kann nur die verglichene Leistung unterschiedlich sein und damit nicht aussagekräftig.
 
Diese und weitere bauphysikalischen Grundlagen sind das A und O beim Holzhausbau - egal welcher Art. Und gehören daher in die Hände von geschulten und erfahrenen Fachleuten, und ist nichts für die Zimmerei nebenan, die sonst nur Schweinestalldächer richtet.

Holz hin!

entschuldige bitte, aber die von dir erwaehnten bauphysikalischen zusammenhaenge bekommt schon jeder zimmereilehrling unterrichtet. allerdings gebe ich dir insofern recht als dass die errichtung kompletter holzhaeuser in holzrahmenbauweise schon einige erfahrung erfordert. ich hab im uebrigen meine lehre in der zimmerei nebenan gemacht, und habe auch da schon ueberwiegend holzhaeuser produziert.
 
Da ich auch gerade in der Planungsphase bin - hier meine Meinung:
Holzriegelbau - günstig, schnell, aber bei manchen Systemen habe ich so meine Bedenkten, ob Luftdichtigkeit aufgrund von Plastikfolien und Klebebändern eine dauerhafte Angelegenheit ist.
Holzmassiv - KLH und wie sie heissen - gibt sogar einen Anbieter hier, der ohne Leim auskommt (www.laron.at). Ökologisch wohl die beste Bauweise - leider auch die teuerste. Was Erdbebensicherheit angeht wohl auch das beste was man im Einfamilienbau bekommen kann (mal von dafürausgelegten Stahlbetonbauten - aber wer will das im Eigenheim).
Wie nun dein Schwedenhaus aufgebaut ist - jo - das muß dir der Hersteller erklären.
Wir werden mit allergrößter Wahrscheinlichkeit Ziegelmassiv bauen - darauf dann rd. 28 cm vom grauen Styropor, viel Glas an den Südfassaden, und fertig ist das Passivhaus (naja so einfach ist es nun wieder auch nicht - der erste Entwurf erbrachte nach OIB 8,3KWh/m² was nach PhPP wahrscheinlich so um die 11-12 liegt.

Dämmung ist sicher die beste Zukunftsinvestition - und eine KWL ist in einem modernen dichten Haus nicht nur ein Komfortgewinn, sondern für vernünftige Luftverhältnisse notwendig (wer reißt im Winter alle 2 Stunden die Fenster für 5 min auf...).
 
In unserer Planung wäre eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung mit eingeplant. Dazu steht das Haus noch auf einer Thermobodenplatte und ist mit Fußbodenheizung versehen.

hoert sich nach einem guten plan an.

Ich scheue eben auch die Finanzierung einer so teuren Erdwärmeanlage und bin sehr interssiert an Alternativen. Ich habe auch schon an eine herkömmliche Gastherme gedacht, welche in den Anschaffungskosten überschaubar ist, jedoch soweit ich weiß die KFW-Förderung unmöglich macht, es sei denn man koppelt noch ein anderes Umweltfreundliches System wie zB. Solarthermie daran.

da bin ich jetzt schnell ueberfragt, da ich mittlerweile seit knapp 9 jahren nicht mehr in deutschland lebe, weiss ich auch nicht mehr, was da als foerderungswuerdig angesehen wird. solarthermie kommt beispielsweise in meinen breiten nicht mehr zum einsatz. lohnt sich nicht mehr.

Da das Haus in einer bewaldeten Gegend stehen soll ist auch ein Holzofen interessant, wobei hierbei glaube ich ein Aussenluftunabhängiges Kaminsystem verbaut werden muss.

bei balancierter lueftungsanlage immer separate kaminbelueftung. ist aber kein problem, wenn es von anfang an so geplant ist.

Was sagt ihr zu Argumenten wie: Ein Massivhaus ist besser im Wiederverkauf, oder ist allgemein sicherer
(zb. geg. Erdbeben...)?

erdbeben? naja, ich glaub nicht, dass ein holzhaus da schneller einstuerzt. feuergefahr laesst sich durch entsprechende baustoffe (gips) reduzieren.

was den wiederverkaufswert betrifft, moechte ich nur anmerken, dass in zukunft noch mehr als heute vor allem der energiebedarf eines der gewichtigsten argumente sein wird. und da ist ein holzhaus nur schwer zu schlagen.

Nordmann, vielen Dank für deine Info, an Bildern zu diesem Thema bin ich natürlich interessiert.

ok, so sah es aus, als ich es kaufte (vor etwa eineinhalb jahren):

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nicht der brueller, deshalb alles umgebaut:

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und neuaufbau:

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und so sieht es fertig von aussen aus:

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innen ist der umbau noch nicht beendet. alles wird mit fussbodenheizung versehen, beheizt wie schon gesagt durch eine luft/wasser waermepumpe. alternativ auf zwei etagen je einen kaminofen.

waermedaemmung auf neubaustandard, gesamte elektrik und installationsarbeiten neu. ne menge arbeit eben.:smile:
 
Da ich auch gerade in der Planungsphase bin - hier meine Meinung:
Holzriegelbau - günstig, schnell, aber bei manchen Systemen habe ich so meine Bedenkten, ob Luftdichtigkeit aufgrund von Plastikfolien und Klebebändern eine dauerhafte Angelegenheit ist.

ja, ist es. kein problem.
 
So, ein Holzhaus soll es sein! Dazu mag man stehen wie man mag.
Erdbeben (hier nicht zu erwarten) und Feuer (deswegen sind Holzhäuser als Einfamilienhäuser in Deutschland ohne besondere Brandschutzausstattungen zugelassen) sind schonmal keine Frage.
Luftdichtigkeit ist das A und O (deswegen unbedingt auf Blower-Door-Test wert legen). Und diffusionsoffen ist ehrlich gesagt Unsinn, denn dann ist man beim "Haus das atmet".
Also muß man (mittlerweile im Neubau auch gesetzlich vorgeschrieben) eine kontrollierte Lüftung vorsehen. Hier einfach Kreuzwärmetauscher mit dem höchstmöglichen Wirkungsgrad.
Ich persönlich würde zur Beheizung Luftwärmepumpe mit Solarthermie wählen (wenn noch Geld über ist: wasserführender Kamin). Aber auch da Vorsicht! Der Nutzungsgrad - bei den Temperaturen wie in diesem Winter - ist echt mies. Und wie wird dann zugeheizt? Elektrisch!!! Dann wird dir wahrscheinlich schwindelig, wenn du nach einem Winter wie diesem deine Stromrechnung siehst. Es soll auch einige Luftwärmepumpen geben, die dieses Jahr eingefroren sind.
Voraussetzung für all dies ist natürlich eine gescheite Wärmedämmung!
 
entschuldige bitte, aber die von dir erwaehnten bauphysikalischen zusammenhaenge bekommt schon jeder zimmereilehrling unterrichtet. allerdings gebe ich dir insofern recht als dass die errichtung kompletter holzhaeuser in holzrahmenbauweise schon einige erfahrung erfordert. ich hab im uebrigen meine lehre in der zimmerei nebenan gemacht, und habe auch da schon ueberwiegend holzhaeuser produziert.

Missverständnis: ich habe ebenfalls in der Zimmerei nebenan gelernt und hab insgesamt 5 Jahre ökol. Niedrigenergiehäuser gebaut. Gerade im klassischen Handwerksbereich hat sich die Bauweise bestens entwickelt.

Aber zwischen unterrichtet bekommen, kapieren und intelligent anwenden können Welten liegen.
Als sich der Holzbau Ende der 90er langsam etablierte, haben viele Zimmereien aufgrund gewachsener Nachfrage das ins Portfolio aufgenommen. Und da scheidet sich die Spreu vom Weizen.

Aber das ist ja nicht das Thema.
Übrigens Respekt für den gelungenen Umbau! Wirklich sehr schön.

@olli
Ich kann Dir den Arbeitskreis ökologischer Holzbau AköH empfehlen.
Eine gute Adresse zur Orientierung im Holzbau-Dschungel.
Hier sind ausführende Firmen, Planer, Ingenieure und Bauphysiker aktiv, die dem interessierten Bauherrn und Baufrau eine fundierte Beratung bieten. War selbst in 2 Mitgliedsfirmen tätig.

Kein Interessensverband von Herstellern, die sich nur ein beliebiges Gütesiegel verpassen wollen. Man betreibt hier wirklich Qualitätsarbeit im Interesse der Sache und kann Dir über Auswahl des Bausystems und der Baustoffe hinaus auch zu Themen bzgl Heizung und Lüftung weiterhelfen. V.a. im Sinne eines ganzheitlichen Konzeptes und zugeschnitten auf Euren Bedarf und Interessen.
 
...
Luftdichtigkeit ist das A und O (deswegen unbedingt auf Blower-Door-Test wert legen).

sag ich ja.

Und diffusionsoffen ist ehrlich gesagt Unsinn, denn dann ist man beim "Haus das atmet".
...

Sorry, aber das widerspricht genau Deiner Aussage über die Luftdichtigkeit.
Dampfdiffusion hat nichts mit Luftströmung und damit Luftdichtigkeit zu tun. Sie entsteht durch Sorption von Wasserdampf aus der Raumluft in das raumbegrenzende Bauteil.
Ich wär mit Pauschalaussagen a la *Unsinn* etwas zurückhaltender. Oder näher erläutern.

Entweder man sperrt an der warmen Bauteilseite den Übergang von Dampfmolekülen aus der Luft in das Bauteil penibelst ab oder eben nicht.
Und dann ist ein dampfdiffusionsoffener Aufbau der Bauteilschichten notwendig, zumindest in dem Maße, dass der max zu erwartende Dampfdruck aufgrund im Schichtverlauf sinkender Bauteiltemperatur nicht den Sättigungsdampdruck überschreitet und sich Kondensat im Bauteil bildet.
Die klassische Ziegelwand mit Innen- und Aussenputz ist zB ein diffusionsoffener Schichtaufbau.

Beide Bauweisen, damfdiffusionsdicht und -offen, sind bewährt und machbar.
Man muss eben die jeweiligen Anforderungen und Risiken kennen.
 
Ich kenn das Glaser-Diagramm durchaus - wollte hier aber keine Physik-Lehrstunde veranstalten. Gerade bei Holz und Feuchtigkeit wär ich sehr vorsichtig. Und wenn man Lüftung hat, würde ich die Feuchtigkeit lieber aus der Wand raushalten (es zumindest versuchen).
Ich würde auch eher Ziegelbauweise bevorzugen, weil sie eben eine gewisse "Puffermöglichkeit" bietet.
 
Ich kenn das Glaser-Diagramm durchaus - wollte hier aber keine Physik-Lehrstunde veranstalten. Gerade bei Holz und Feuchtigkeit wär ich sehr vorsichtig. Und wenn man Lüftung hat, würde ich die Feuchtigkeit lieber aus der Wand raushalten (es zumindest versuchen).
Ich würde auch eher Ziegelbauweise bevorzugen, weil sie eben eine gewisse "Puffermöglichkeit" bietet.

Dann sind wir theoretsich zumindestens beisammen.:smile:
Trotzdem bitte Vorsicht mit Begriffen wie Feuchtigkeit. Wasserdampf - und um nichts anderes geht es dabei - ist nicht Wasser und damit nicht schädlich. Da werden schnell Ängste geschürt, die keine reale Grundlage haben. Ebendrum hält sich ja die Mär vom "atmenden Haus".
Beim diffusionsdichten Aufbau ist die Verarbeitungsqualität der Dampfbremse/-sperre absolut entscheidend, beim diffusionsoffenen die Baustoffauswahl und deren Eigenschaften. Ich persönlich vertraue lieber zweiterem.
Die Puffermöglichkeit habe ich beim Holzbau auch - korrekte Baustoffauswahl vorausgesetzt.
 
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