Schweizer Gedanken

Migrationshintergrund? Ha, hab ich auch..
Mutti traute sich aus Bayern heraus - hat aber schnell die deutsche Sprache angenommen.:biggrin:
 
Ein ganz kleines bisschen dämlich ist das schon, oder?

Nee, ganz gewaltig sogar.

1928 War Danzig eine deutsche Stadt, folglich kommt Frau Merkels Mutter aus Danzig.

Also kommts beim Migrationshintergrund darauf an, wann wer wohin gegangen ist? Wenn heute jemand von Danzig nach Hamburg umzieht, hat er jedenfalls einen.

Zählt meine Oma aus Kaliningrad dann auch nicht? Und wann war nochmal die Vereinigung von Preussen und Bayern?

Wenn man jetzt bösartig wäre, könnte man was über Bildung fallen lassen....

Ja, oder über Humor(*).



* Das ist, wenn man trotzdem lacht.
 
Ein ganz kleines bisschen dämlich ist das schon, oder?

1928 War Danzig eine deutsche Stadt, folglich kommt Frau Merkels Mutter aus Danzig.


Wenn man jetzt bösartig wäre, könnte man was über Bildung fallen lassen....

Wenn schon Oberlehrer, dann aber richtig!:cool:

Das Argument passt so richtig in diese Diskussion.

1928 war Danzig nicht "deutsch", sondern ein unabhängiges politisches Gebilde unter Aufsicht des Völkerbundes!
Also doch "Migrationshintergrund":eek:
 
Zählt meine Oma aus Kaliningrad dann auch nicht? Und wann war nochmal die Vereinigung von Preussen und Bayern?
Mit der Vereinigung meinst Du wahrscheinlich den Deutschen Zollverein von 1833. Zu der Zeit hat vielleicht Deine Ur-hoch-drei-Oma gelebt, aber nicht Deine Oma. Die kam höchstwahrscheinlich dann aus Königsberg in Ostpreußen, und nein, das zählt nicht. Außer sie wäre ethnisch keine Deutsche gewesen, das gab's natürlich damals auch schon. Ich weiß allerdings nicht, was das auch nur im entferntesten mit den aktuellen Problemen zu tun hat.
</klugscheißmodus aus>
 
Ich hatte die Frage ja nicht unbewusst gestellt.
Was gilt denn als "Migrationshintergrund"? 1928 war die Bevölkerungsmehrheit in Danzig Deutsch oder eben Preußisch. Dann hab ich auch einen Migrationshintergrund, denn meine Mutter kam auch aus dem heutigen Polen (von meinem Vater als gebürtigem Sachsen ganz zu schweigen:biggrin:).
Zum Rest äußer ich mich am Freitag Abend mal lieber nicht.:rolleyes:
 
ich denke der war vogtländer...........:cool:
 
Wenn man lang genug zurückgeht, hat wohl JEDER irgendeinen Migrationshintergrund, außer der Dorfdepp, denn dessen inzüchtige Vorfahren waren noch nie außerhalb der Sichtweite des Kirchturms gekommen.

Es geht bei T.S. auch nicht um Migrationshintergrund an sich - sondern darum, dass ganz bestimmte Migranten sich deutlich schlechter integrieren als alle anderen. Und das sollte doch wenigstens ein klein wenig nachdenklich stimmen.

Vielleicht mal anhören: http://www.youtube.com/watch?v=Q7UohXkRxts
 
Mal sehen ab welchem Zeitpunkt auf dieser Veranstaltung auf Sarrazin rethorisch eingesdroschen wird.:rolleyes:
Schade, dass soche Veranstaltungen noch immer nötig sind. Nur: Wer steht auf gegen die offensichtliche Gewalt auf, die sehr gern und immer häufiger von (deutschen!!!!) jugendlichen Mitbürgern mit Migrationshintergrund verübt wird. Oder von solchen deutschen Blinzen, die den Brunner in Solln totgeschlagen haben? Ich fürchte das auf der ersten Verantstalung ziemlich einsam wird. Letztere "gibt es ja auch in den besten Familien" und man kann da mit gutbürgerlichem Gewissen hingehen. Gegen die erste Gruppe traut man sich lieber garnichts zu sagen, weil das ja nur tragische Einzelfälle sind die das aus purer Verzweifelung tun und die Integration fehlgeschlagen ist. Ausserdem möchte man nicht ins braune Eck gestellt werden. Da würde aus einer stillen Lichterkette schnell ein Fackelzug werden. Jaja....hat das alles schon gegeben vor vielen Jahrzehnten. Da werden aus der deutschen Grundveranlagung aus Altarkerzen schnell man Fackeln!

Nee.....dann gehen wir lieber (zu Recht) gegen Rechts auf die Strasse. Das ist politisch immer korrekt und man kann sich da nicht die Finger verbrennen. Das wie ein dunkelblauer Anzug: Mit dem kann man auf Veranstaltungen auch nix verkehrt machen.

Alles schön seicht....ohne größeren Tiefgang und hauptsache ich umschiffe die politischen Klippen und Untiefen mit rethorischem Geschick. Und Volkes Stimme ist "halt nicht messbar". Bringen sie uns Zahlen und wir diskutieren drüber, meine Damen und Herren. Alles andere ist die Kakophonie der Stammtische, die durch solche Unerträglichen und Fehlgeleiteten wie Sarrazin wieder eine Bühne bekommen.

Willkommen in der Aussitzerrepublik Deutschland.
 
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Willkommen in der Aussitzerrepublik Deutschland.

Ich behaupte mal, dass es bis jetzt noch vergleichsweise ruhig verlaufen ist. Die eigentliche Katastrophe steht kurz bevor: Die Politik will sich des Themas annehmen!:eek:
Damit wird die längst eröffnete öffentliche Debatte endlich offiziell, wird sich aber nur im Fahrwasser von *Kriminalität mit Migrationshintergrund*, Kopftuchdebatte und Moscheebauten bewegen.

Wer sich darauf zurückzieht, man sei kein Einwanderungsland gem. Vergleich USA, Kanada und Australien, gleichzeitig aber jahrelang Bürgerkriegs- und Kontigentflüchtlinge und Spätaussiedler aufnimmt und Asylsuchende in Containern zusammenpfercht, hat nicht wirklich eine Idee von dem, was er da gerade tut. Die dt. Politik regelt Immigration, weil sie nun mal da ist, entwickelt aber keine Grundsätze, an Hand derer sich sinvolle Regelungen aufstellen liessen. Regeln um des Regelns Willen.

Apropos Kanada - da gab es doch diesen oberschlauen CDU´ler, der sich auf die kanadische Einwanderungsregelung bezog, und meinte, man solle analog des kanadischen "intelligence check" auch hier einen Intelligenztest für Einreisewillige einführen!:biggrin:

Die dt. Regierung betrachtet die aktuelle Immigrationsdebatte unter 2 Aspekten - was denkt der Wähler und womit verbrennt man sich nicht das Maul. Das an sich ist schon ein schmaler Grat, zeigt aber, dass es keine eindeutige Haltung und damit auch keine Argumente für eine Diskussion gibt. Womit also diskutieren?
Dafür müsste man schon mal grundlegend kapieren, dass Sarrazin´s Thesen schon deshalb absurd sind, weil darin Sozialwissenschaft und Vererbungslehre nach Gusto vermischt werden.

Was diskutieren wir Einwanderungszahlen, wenn wir Begriffe wie *viel* und *wenig* nicht definieren?

Die Politik kann meiner Meinung nach erst mal gar nichts machen.
Die Diskussion muss öffentlich über alle Themen hinweg mit allen Beteiligten laufen. Allein auf das Niveau zu kommen wird erst mal dauern. Leider fehlen dafür derzeit die Meinungsmacher (nicht zu verwechseln mit Stimmungsmachern). Personen, die in der Lage sind, eine komplexe Diskussion zu führen.

Insofern war Sarrazin wohl das - leider notwendige - Starthilfespray.
 
Was soll man von einer Regierungschefin halten, die sich dafür stark macht, Sarrazin abzusägen und nun eine Immigrationsdebatte ohne Tabus fordert? http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,715728,00.html

Scheinheiliger geht's wohl kaum noch. Wie diese Debatte aussieht kann ich mir jetzt schon bereits lebhaft vorstellen. Die Quintessenz wird maximal (!) folgende sein: Deutschland muss mehr für die Integration tun!
Ja nee....um's mal mit Atze Schröder in etwas abgewandelter Art zu sagen: Die Volksvertreter haben garantiert nicht die Nase am Arsch des Volkes! :mad:
 
Der Leitartikel in Der Zeit von Bernd Ulrich bringt einige Dinge auf den Punkt.

http://www.zeit.de/2010/36/Sarrazin-Thesen

Leider fehlen hier einige klare Forderungen in Richtung Einwanderer.
Das ist grundsätzlich auch schwer zu formulieren. Weil man keinen Musterimmigranten definieren kann.
Keiner will einen Türken oder Japaner in Lederhosen, nur um dadurch deutscher zu sein.

Allerdings sind Teile der Einwanderer aufgefordert, da wo sich durch negativ auffallende kulturelle Eigenheiten Probleme ergeben, selbst tätig zu werden. zB

eine längst überfällige Auseinandersetzung mit dem Rollenverständnis von Männern und Frauen. Wir haben hier sehr deutliche Vorstellungen und die gleten für jeden.
Dass im religiösen Bereich (Moschee, Islamunterricht, etc) die deutsche Sprache Vorrang bekommt. Ausbildung in Deutschland. usw.
Dass man dort, wo man eindeutig als Einwanderer zu erkennen ist, zB vor den Bethäusern, sich anders präsentiert.
Geschlossene Türen und finster dreinschauende Männergruppen erzeugen nun mal ein anderes Bild als ein öffentliches Gemeindefest mit Kaffee, Kuchen und Luftballons.

Die Marschrichtung für eine erfolgreiche Integration müssen wir Deutschen natürlich vorgeben. Vor allem die Rahmenbedingungen, in den hier freiheitliches Leben stattfindet.
zB muss ie deutsche Justiz eindeutig klar machen, dass kulturell motivierte Straftaten konsequent verfolgt werden.
Innerhalb dieses Rahmens sind Immigranten aufgefordert, sich zu positionieren.

Zurück zum Artikel.

Hier sind einige Probleme genannt, die einer effektiven Diskussion noch im Wege stehen.

1. Die Diskussion wird vorrangig von Leuten geführt, die davon keine Ahnung haben.
Ihnen fehlt meist der Kontakt und die Einsicht in die Lebenswelten von Einwandern und denen die mit ihnen zusammenleben. Die, die neben Ali und Aische wohnen, oder mit ihnen arbeiten, zB als Sozialarbeiter, kommen nicht zu Wort.

Das gilt v.a. für die Medien. In den Redaktionen sitzen meist Kinder aus gutem Hause, die Ali nur aus dem Gemüseladen kennen. Deren Kinder aber nicht von Ali´s Sohn Bülent und Gang abgezockt werden.

2. Deutschland hat seit Ende des 19. Jahrhunderts immense Integrationsleistungen vollbracht. Und zwar erfolgreich. Millionen Arbeitsimmigranten zu Zeiten industriellen Revolution, Flüchtlinge/Vertriebene nach dem 2.WK und nochmals Arbeitsimmigranten in den 60ern. Balkankrieg.
Wir können das. Grundsätzlich zumindestens.

3.Warum wir das heute anscheinend nicht so gut können, liegt meiner Meinung daran, dass in früheren Zeiten auch hierzulande grosse Umbrüche stattgefunden haben. Seit den 70ern leben wir Deutschen aber in Bullerbü. Alles ist prima, der Kühlschrank ist voll. Und die Welt soll bitte so stehen bleiben. Das erklärt meiner Meinung nach auch etwas die noch bestehenden Probleme im Zusammenwachsen mit Ost und West.

Dadurch wird auch verständlich, dass die grösste Angst vor Fremden bei Leuten zu finden ist, die mit Fremden eigentlich keinen Kontakt haben. Wer Ali und Aische als Nachbarn oder Arbeitskollegen hat, kann Probleme sehr genau benennen und damit auch abgrenzen, wo es eben absolut keine Probleme gibt. und tut das auch. Diese Leute wissen sehr genau, was sie vom Immigranten einfordern und wann sie ihn als integriert betrachten.

Fernab auf dem eigenen Sofa allerdings, ohne konkreten Bezug, werden aus unbewerteten Statistiken oder Horrormeldungen a la BILD natürlich schnell Weltuntergangsszenarien. Wer Drama braucht, der baut sich eins.

4.Wir schauen nicht hin, was tatsächlich Sache ist.
Man spricht zB nur von Problembezirken und dass dort überwiegend Ausländer wohnen. Punkt.
Dazu Bilder von verkommenen Straßenzügen und ein bisschen Kriminalitätsstatistik und fertig ist das Bild von feindlich übernommenen Stadtvierteln.

Sieht man sich die ganze Entwicklungsgeschichte näher an, kommen da plötzlich auch Immobilienspekulation, katastrophale Stadtteilpolitik, Versagen von Bildungsträgern, usw ins Spiel. Und früher haben da auch keine Gartenzwerge hinter fein säuberlich geschnittenen Hecken gestanden. Man braucht sich nicht wundern, dass es irgendwann knallt, wenn man Einwanderer, die oft vom unteren Rand der Heimatgesellschaft kommen, an eben jenem in Deutschland platziert und den Deckel drauf macht.

Die Wahrheit ist leider etwas komplexer und unbequemer.
 
Wer Ali und Aische als Nachbarn oder Arbeitskollegen hat, kann Probleme sehr genau benennen und damit auch abgrenzen, wo es eben absolut keine Probleme gibt. und tut das auch. Diese Leute wissen sehr genau, was sie vom Immigranten einfordern und wann sie ihn als integriert betrachten.

bis hierher kann ich Dir folgen bzw. zustimmen, nur eine Ergänzung muss ich loswerden :

fragt mal alle deutsch verstehenden, zuverlässig arbeitenden Alis und Aisches, was die beiden von denjenigen Landsleuten halten, über deren "Freizeitbeschäftigung" man so immer wieder mal in den Radio- oder Fernsehnachrichten hört oder in den Zeitungen liest ....

die beiden waren nämlich (zumindest hier bei uns) die Allerersten, die vor diesen damals noch im Entstehen befindlichen Gruppen gewarnt haben :eek: und z.B. auch mich gefragt haben, warum diese Leute auch nach z.T. mehrfacher rechtskräftiger Verurteilung noch immer unser (und damit auch deren) Gastrecht missbrauchen dürfen.
 
... warum diese Leute auch nach z.T. mehrfacher rechtskräftiger Verurteilung noch immer unser (und damit auch deren) Gastrecht missbrauchen dürfen.

Ich vermute mal als juristischer Laie, dass genau der tote Fisch in der Wand liegt.

Mit "Gastrecht" verbinde ich, dass man das nun mal auch verwirken kann. Vorzeitig sozusagen.
"Gast" beinhaltet ja eh "vorübergehend", also mit vorgesehenem Ende.

Was da so landauf landab als Gastrecht betitelt wird, hat nur beschränkt was mit beschränktem Aufenthalt zu tun. zB im Fall von Bürgerkriegsflüchtlingen oder anerkannten Asylanten.

In allen anderen Fällen handelt es sich um ich nenne es mal gewährtes Grundrecht mit (fast) allen Rechten und Pflichten. Sprich um das Recht, sich innerhalb der Grenzen der BRD niederzulassen, frei zu bewegen, Bürgerrechte zu geniessen und nach gleichen Regeln wie alle anderen auch bei Verstoss gemaßregelt zu werden. Und damit bei strafrechtlicher Verurteilung eben auch in einen deutschen Knast zu wandern. Wie jeder andere auch. Grundsätzlich.

Denn das Aufenthaltsrecht kennt eine ganze Menge Gründe für Zwingende Ausweisung, Ausweisung im Regelfall und Ermessensausweisung. Mt teilweise äußerst geringen Frustrationsgrenzen.

http://dejure.org/gesetze/AufenthG/53.html und folgende.

Ganz allgemein halte ich eine Ausweisung auch für eine schwerwiegende Entscheidung.
Meistens ist damit der Entzug der kompletten Lebensgrundlage verbunden. Nicht nur für den Täter, sondern auch Familie, Kinder. Klar - kann man sich vorher überlegen. Zumindestens definiert das dt Gesetz die Grenzen, wann das ausgereizt ist. Ob das der "Lebenswirklichkeit" entspricht, kann ich nicht beurteilen.
Ich denke aber, dass man vorsichtig damit sein muss, Ausweisungen mal so eben einzufordern.

Bleibt die Frage, ob die Fälle von Ausländerkriminalität in Menge und Qualität diese Gesetzgebung nun aushöhlen, oder eine zu verschmerzende Quote sind, weil Gesetze nun mal nicht alles erfassen können. und zwar gemessen, nicht gefühlt! :tongue:

Noch was.
Wenn man die ganze Zeit von Integration redet, muss man auch klar sagen, ab "wann" jemand integriert ist. Also bis wann jemand bei einer Straftat rausgeworfen wird, oder halt wie jeder andere auch behandelt wird. Wir haben schliesslich Gleichheit im Grundgesetz stehen.

Das macht jedenfalls deutlich, dass die bei der Diskussion über Integration so gerne vermischten Themen wie zB Kopftuch, Schwimmunterricht, etc und Ausländerkriminalität - a la *wer sich nicht anpasst, soll wieder gehen* - nichts miteinander zu tun haben.
 
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