Thread wider den China-Schrott

Interessanter Kontext, danke.
Ich denke, die Eltern / Partner / Kinder der Soldaten, die in Afghanistan gefallen sind, werden verständlicherweise eine etwas andere Sichtweise haben....

Ach so, ich war als W15er vor fast 30 Jahren bei der Bundes-Marine.

Sorry, ist OT :redface:
 
@aero:

ja - kann ich alles nachvollziehen. nichts desto trotz finde ich es mehr als grenzwertig, dieses kleine sandkastendorf mit einem derart besetzten namen zu versehen. aber das mag meine subjektive meinung sein.
aus deinen ausführungen erschliesst sich mir allerdings noch immer nicht, warum kleine kinder den umgang mit waffen "erlernen" sollen bzw. dieser ihnen als "normal" und "notwendig" in derlei situationen suggeriert wird! sorry - aber das ist in meinen augen pervers. und da ist es scheiss egal, ob es nun "nur" das griffstück einer panzerfaust ist oder eine "komplette" solche. diese kleinen menschen sind doch erst dabei "mensch" zu werden, sich ihr eigenens weltbild zu erarbeiten, zu einer persönlichkeit zu reifen. meiner meinung nach ist dabei dieses hreanführen an kriegsgerät absolut nicht zu tolerieren! zum einen wird den kindern suggeriert, dass es ohne krieg oder waffen nicht geht, zum anderen werden ihnen waffen als elemantarer und "normaler" bestandteil des lebens "präsentiert". das finde ich auch pervers...

im übrigen - ja, ich hatte noch die zweifelhafte "ehre" in der nva dienen zu dürfen. mit waffe, mit ideologischem scheissdreck, mit allem drum und dran eben. und meiner sozialisation geschuldet ist auch, dass auch ich im vorfeld dieser zeit durchaus mit militär im allgemeinen und waffen im speziellen (gst = gesellschaft für sport und technik, eine "vorbereitend militärische organisation" in der ddr) in berührung gekommen bin - zum glück in einem alter, in dem ich schon so weit gefestigt war, dass ich für mich selbst entscheiden konnte, dass das nun so gar nicht meins ist.
und nein - verweigern ging bei uns nicht - es sei denn, du hast besonderen wert darauf gelegt, mal ein wenig in den knast zu gehen - das dann in der regel auch noch länger als die zeit des grundwehrdienstes...

sorry für ot....
 
im übrigen - ja, ich hatte noch die zweifelhafte "ehre" in der nva dienen zu dürfen. mit waffe, mit ideologischem scheissdreck, mit allem drum und dran eben. und meiner sozialisation geschuldet ist auch, dass auch ich im vorfeld dieser zeit durchaus mit militär im allgemeinen und waffen im speziellen (gst = gesellschaft für sport und technik, eine "vorbereitend militärische organisation" in der ddr) in berührung gekommen bin - zum glück in einem alter, in dem ich schon so weit gefestigt war, dass ich für mich selbst entscheiden konnte, dass das nun so gar nicht meins ist.
und nein - verweigern ging bei uns nicht - es sei denn, du hast besonderen wert darauf gelegt, mal ein wenig in den knast zu gehen - das dann in der regel auch noch länger als die zeit des grundwehrdienstes...

sorry für ot....
Ich hoffe mal, Du willst die NVA nicht mit der BW vergleichen....
 
aus deinen ausführungen erschliesst sich mir allerdings noch immer nicht, warum kleine kinder den umgang mit waffen "erlernen" sollen bzw. dieser ihnen als "normal" und "notwendig" in derlei situationen suggeriert wird! sorry - aber das ist in meinen augen pervers. und da ist es scheiss egal, ob es nun "nur" das griffstück einer panzerfaust ist oder eine "komplette" solche. diese kleinen menschen sind doch erst dabei "mensch" zu werden, sich ihr eigenens weltbild zu erarbeiten, zu einer persönlichkeit zu reifen. meiner meinung nach ist dabei dieses hreanführen an kriegsgerät absolut nicht zu tolerieren! zum einen wird den kindern suggeriert, dass es ohne krieg oder waffen nicht geht, zum anderen werden ihnen waffen als elemantarer und "normaler" bestandteil des lebens "präsentiert". das finde ich auch pervers...

Danke dafür. Seh ich auch so. Die Eltern der Kinder gehören allerdings auch geschüttelt.
 
Ich hoffe mal, Du willst die NVA nicht mit der BW vergleichen....

...nun ja - ich kann die nva ja gar nicht mit der bw vergleichen, da ich die bw ja persönlich gar nicht kenne...

aber im grossen und ganzen - warum eigentlich nicht??? meinst du, die bw wäre "ehrenhafter" als es die nva war...??? oder worauf zielt die frage ab...???
 
...nun ja - ich kann die nva ja gar nicht mit der bw vergleichen, da ich die bw ja persönlich gar nicht kenne...

aber im grossen und ganzen - warum eigentlich nicht??? meinst du, die bw wäre "ehrenhafter" als es die nva war...??? oder worauf zielt die frage ab...???

Das will ich ehrlich gesagt hier nicht ausführen.

Ich denke schon, dass der ideologische Wahnsinn in der DDR etwas anders war, als hier in der BRD ist. Somit möchte ich die Armee einer kommunistischen Diktatur nicht mit der unsrigen vergleichen. Dass in jedem Land eine politische Färbung ist, steht außer Diskussion, aber ich denke wir haben e s in Deutschland noch verdammt gut. Dir Franzosen oder gar Amerikaner sind da ein ganz anderes Kaliber...

Aber lassen wir das...
 
... zum einen wird den kindern suggeriert, dass es ohne krieg oder waffen nicht geht, zum anderen werden ihnen waffen als elemantarer und "normaler" bestandteil des lebens "präsentiert". das finde ich auch pervers...
Es geht nicht ohne. LEIDER !!! Denn: Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn's dem Nachbarn nicht gefällt.
Und da die Welt nun mal etwas globaler geworden ist, ist 'Nachbar' nicht unbedingt an eine gemeinsame Grenze gebunden.
Ob die BW nun in Afganistan stehen muss, können wir dahingestellt sein lassen. Aber dass D schlicht und einfach wehrhaft sein muss, dürfte ausser Frage stehen. In diesem Kontext sehe ich auch die Berufsarmee mit ghemisc hen Gefühlen. Denn es fehlen einfach die Millionen Reservisten, welche zumindest ansatzweise Befehlsstrukturen kennengelernt haben. Dies halte ich unter anderm auch im Falle größerer (Natur)Katastrophen für überaus problematisch
und nein - verweigern ging bei uns nicht - es sei denn, du hast besonderen wert darauf gelegt, mal ein wenig in den knast zu gehen - das dann in der regel auch noch länger als die zeit des grundwehrdienstes...
Dies ist so pauschal und platt zwar nicht falsch, aber auch nicht wirklich richtig.
Zum einen konnte man GANZ bequem um einen, von Dir meines Wissens abslovierten (wenn ich falsch liege grosses sorry!) Dienst an der dt-dt. Grenze herum kommen. Bei mir reichte während der Einberufungsuntersuchung nach der Aussage, dass ich für 'die Grenze' vorgesehen sei, der kurze Spruch "Können sie gern machen. Aber an dieser Grenze schieße ich sowioeso auf niemanden." Hatte ich vorher nie drüber nachgedacht, dass die Penner auf solchen gedanken kommen könnten, daher kam der Spruch ganz spontan. Und außer dass es mich dann in das 'Land der drei Meere' (Waldmeer, Landmeer, nix mehr) nach Eggisin zum Pib9 verschlagen hatte, mußte ich diesen Spruch nicht einmal 'bezahlen'. Habe danach mein Abi gemacht und er Betrieb hat mich zum Studium deligiert.
Darüber hinaus war es noch relativ problemlos, den Dienst an der Waffe komplett zu verweigern und zu den Bausoldaten zu gehen. Zugegebenermaßen hätte dies allerdings sicher einem Studienwunsch entgegen gestanden.
Eine Komplettverweigerung ging nur in Ausnahmefällen. Diese waren aber wohl meist so klar, dass gar keine Einberufung erfolgte. So z.B. im Falle eines damaligen Klassenkameraden, welcher zu den Zeugen Jehovas gehört, welche wohl recht weitgehend 'in Ruhe gelassen' wurden.
Und ja, wenn jemand Waffen und ihrem Einsatz so skaptisch entgegensteht, wie es sich aus den obigen Zeilen ergibt, halte ich den Antritt zum Grenzdienst, der einzigen Stelle wo mit einem echten Waffeneinsatz zu rechnen war schon wirklich für pervers.

Ich hoffe mal, Du willst die NVA nicht mit der BW vergleichen....
Falscher Fehler ...
Es gibt Aussagen (bundes)deutsche Generäle, dass die NVA die letzte 'echte' Armee auf dt. Boden war. Und ehrlich gesagt sehe ich dies ebenso. Die BW ist für mich - zumindest aus der Entfernung heraus - ein Haufen, wo im Ernstfall erst einmal diskutiert wird, ob ein Einsatz einem Kameraden zugemutet werden kann. Ich befürchte, dass man dort nicht einmal in der Lage wäre, im Katastrophenfall mal eben 100 Leute einem 'erhöhten Risiko' auszusetzten, um das Leben von 100.000 Menschen zu sichern. Ich möchte nicht wissen, was in Tschernobyl noch passiert wäre, wenn dort nicht mit wirklich - mit allen unschönen Konsequenzen - klaren Befehlsketten gearbeitet worden wäre, welche ich in der BW für nicht wirklich durchsetzbar halte (lasse mich aber gern eines besseren belehren).
Eine Armee an sich ist eine Armee. Mehr nicht. Eine echte Armee hat keine politische Richtung. Dass dies bei der NVA anders war, ist völlig klar. Und wie ich persönlich zu dieser Politikrichtung stehe, dürfte hier bekannt sein.
 
..., aber ich denke wir haben e s in Deutschland noch verdammt gut. Dir Franzosen oder gar Amerikaner sind da ein ganz anderes Kaliber...
So lange es nicht wirklich 'brennt', haben wir es sicher gut. Die Franzmänner kann ich da nicht einschätzen. Aber bei der BW befürchte ich, dass es im Fall der Fälle auf einen Befehl hin eher ein 'Warum?' denn ein 'Zu Befeh!l' geben würde, wie bei den US-Jungs.
Einer Armee und ihren Angehörigen obliegen keine Wertungen. Den Wertungen durch die Welt hat sich lediglich die 'Übergeordnete Stelle', sei es Frl. Murksel oder Mr. Obama, zu unterwerfen. Eine Armee ist reine Exekutive. Anders kann es niemals funktionieren. Und wie gesagt, stelle ich hierbei ganz bewußt auch auf nicht-militärische Einsätze ab, welche mit 'hohen Gesundheitsrisiken' verbunden sind.
 
@aero:

ja - kann ich alles nachvollziehen. nichts desto trotz finde ich es mehr als grenzwertig, dieses kleine sandkastendorf mit einem derart besetzten namen zu versehen. aber das mag meine subjektive meinung sein.

Mal ganz ehrlich: war Deine erste Assoziation bei "Mitrovica" tatsächlich "das ist doch da, wo deutsche Gebirgsjäger irgendwann mal Kriegsverbrechen begangen haben?"
Meine nicht.

Meine Assoziation zu Mitrovica ist: geteilte Stadt, und zwischen Serben und Albanern steht die KFOR und versucht, die Lage irgendwie ruhig zu halten. Hör' Dich um, wenn irgendjemandem die Stadt Mitrovica überhaupt etwas sagt, dann im Rahmen des Balkankonfliktes. Auf das Andere kommt man nur, wenn man danach sucht. Darauf schien es der taz ja auch anzukommen, die Art und Weise, wie eine dort eine Identität zwischen Bundeswehr- und Wehrmachsteinheiten und eine ungebrochene Kontinuität unterstellt wird zeigt recht deutlich, wie es um den Standpunkt des Autors bestellt ist...

aus deinen ausführungen erschliesst sich mir allerdings noch immer nicht, warum kleine kinder den umgang mit waffen "erlernen" sollen bzw. dieser ihnen als "normal" und "notwendig" in derlei situationen suggeriert wird! sorry - aber das ist in meinen augen pervers. und da ist es scheiss egal, ob es nun "nur" das griffstück einer panzerfaust ist oder eine "komplette" solche.

Für den Großteil der Welt ist das leider tatsächlich normal und notwendig. Richtig ist, daß Kinder in Deutschland nicht mit Waffen in Berührung kommen dürfen (ürbigens auch erst seit der letzten hysterischen Verschärfung des Waffengesetzes), dort sind in Bad Reichehall offensichtlich Fehler gemacht worden (G36, MG3).


diese kleinen menschen sind doch erst dabei "mensch" zu werden, sich ihr eigenens weltbild zu erarbeiten, zu einer persönlichkeit zu reifen. meiner meinung nach ist dabei dieses hreanführen an kriegsgerät absolut nicht zu tolerieren! zum einen wird den kindern suggeriert, dass es ohne krieg oder waffen nicht geht, zum anderen werden ihnen waffen als elemantarer und "normaler" bestandteil des lebens "präsentiert". das finde ich auch pervers...
Es geht ja ohne Krieg und Waffen eben leider tatsächlich nicht. Es wäre ja schön, wenn es anders wäre, aber den Gefallen tut uns die Realität leider nicht. Du kannst nur deshalb ohne Waffen durchs Leben gehen, weil es andere gibt, die das für Dich übernehmen.
Wie willst Du denn einem Kind erklären, was ein Polizist für ein komisches schwarzes Ding am Gürtel trägt?

Versteh mich bitte nicht falsch: ich wäre auch nicht unbedingt begeistert davon, wenn meine (zukünftig hoffentlich irgendwann mal kommenden) Kinder Krieg spielen würden. Ganz bestimmt nicht würde ich sie zu Waffennarren erziehen oder einem Siebenjährigen das Schießen beibringen - aber es wäre ganz sicher kein Beinbruch, wenn sie mal sehen, was Vater/Onkel/großer Bruder oder heutzutage eben auch die Mutter oder Tante oder große Schwester halt so macht. Spätestens wenn der/die nämlich auf einmal ein halbes Jahr weg ist und in den Einsatz geht und vielleicht nicht wieder zurückkommt, dann müssen sie verstehen, worum es geht.

(Kleiner Einschub: wenn Kinder "Cowboy und Indianer" spielen, was ist denn das dann? Der Indianer hat natürlich Pfeil und Bogen und der Cowboy einen Revolver. Darüber regt sich aber keiner auf - und es scheint ja auch für Millionen von früheren Kindern nicht allzu schädlich gewesen zu sein...)

im übrigen - ja, ich hatte noch die zweifelhafte "ehre" in der nva dienen zu dürfen. mit waffe, mit ideologischem scheissdreck, mit allem drum und dran eben. und meiner sozialisation geschuldet ist auch, dass auch ich im vorfeld dieser zeit durchaus mit militär im allgemeinen und waffen im speziellen (gst = gesellschaft für sport und technik, eine "vorbereitend militärische organisation" in der ddr) in berührung gekommen bin - zum glück in einem alter, in dem ich schon so weit gefestigt war, dass ich für mich selbst entscheiden konnte, dass das nun so gar nicht meins ist.
und nein - verweigern ging bei uns nicht - es sei denn, du hast besonderen wert darauf gelegt, mal ein wenig in den knast zu gehen - das dann in der regel auch noch länger als die zeit des grundwehrdienstes...

sorry für ot....

Dir ist aber schon bewußt, daß nicht nur zwischen Bundeswehr und NVA, sondern auch zwischen DDR und Bundesrepublik ganz erhebliche Unterschiede bestehen? "Ideologischen Scheißdreck" z.B. gibt es bei uns nicht. Die Bundesrepublik ist nicht totalitär, hier versucht niemand, irgendeine Ideologie in die Köpfe von Kindern und Jugendlichen einzuhämmern, und vormilitärische Ausbildung gibt es auch nicht. Es gibt auch keinen Klassenfeind, gegen den versucht wird Haß zu schüren...
Um wieder aufs Militär zurückzukommen: Insbesondere die Innere Führung auf Grundlage des Leitbildes des Staatsbürgers in Uniform unterscheidet die Bundeswehr sehr deutlich von allen anderen (früheren wie auch der NVA) deutschen Streitkräften - und zum Teil auch deutlich von den Streitkräften anderer Nationen. Es kam bei Aufstellung der Bundeswehr darauf an, daß Spannungsfeld zwischen den Grundrechten des Soldaten und den erforderlichen Einschränkungen des militärischen Dienstes zu entschärfen.

Wenn Dein Bild von den Streitkräften und von Sicherheitspolitik durch die NVA und die DDR geprägt wurde, dann ist Deine Einstellung nachvollziehbar. Sie bezieht sich jedoch auf eine andere Umwelt als die, in der Du heute lebst.
 
Die Bundesrepublik ist nicht totalitär, hier versucht niemand, irgendeine Ideologie in die Köpfe von Kindern und Jugendlichen einzuhämmern, und vormilitärische Ausbildung gibt es auch nicht. Es gibt auch keinen Klassenfeind, gegen den versucht wird Haß zu schüren...
Dies halte ich für immens wichtig und absolut richtig.
Insbesondere die Innere Führung auf Grundlage des Leitbildes des Staatsbürgers in Uniform unterscheidet die Bundeswehr sehr deutlich von allen anderen (früheren wie auch der NVA) deutschen Streitkräften - und zum Teil auch deutlich von den Streitkräften anderer Nationen. Es kam bei Aufstellung der Bundeswehr darauf an, daß Spannungsfeld zwischen den Grundrechten des Soldaten und den erforderlichen Einschränkungen des militärischen Dienstes zu entschärfen.
Dies halte ich für einen eklatanten Grundsatzfehler der BW. Und zwar an der Stelle, wo es nicht nur um die Wahrung der Grundrechte im täglichen Umgang geht, sondern auch nur zu kleinsten Einschränkungen des tatsächlichen militärischen Dienstes kommt.
Um es konkret zu sagen: Ich denke, es wäre in der BW kaum umsetzbar, mal eben ein paar Kompanien in einen völlig verstrahlten Meiler zu schicken, um für die Millionen drum herum zu retten, was noch zu retten ist. (Dass das in diesem Punkte völlig kontraproduktive Grundgesetz hier ohnehin einen Riegel vorschiebt, ist der nächste im Ernstfall sehr schnell sehr viele Leben kostende völlige Schwachsinn.)
 
@rené: na dann gib mal nen ganz grosses sorry!!! denn die grenze habe ich von vorn herein mit ähnlicher argumentation abgewählt!! ich war dann bei den fla-raketen...

im übrigen war es ganz und gar nicht einfach zu den bausoldaten zu kommen - zumindest für praktizierende atheisten wie mich. wenn man nachweisen konnte, dass man stark religiös gebunden und aktiv war, sah das durchaus anders aus....

@rest: ich glaube, das würde zu weit führen, hier jetzt weiter zu argumentieren oder gar zu diskutieren. schon gar nicht in diesem thread und dem beginn aufkeimender polemik (vergleich "cowboy und indianer" mit zielübungen von kindern in bw kasernen z.b.)...gerne beim nächsten stammtisch oder wo auch immer...
 
So lange es nicht wirklich 'brennt', haben wir es sicher gut. Die Franzmänner kann ich da nicht einschätzen. Aber bei der BW befürchte ich, dass es im Fall der Fälle auf einen Befehl hin eher ein 'Warum?' denn ein 'Zu Befeh!l' geben würde, wie bei den US-Jungs.
Einer Armee und ihren Angehörigen obliegen keine Wertungen. Den Wertungen durch die Welt hat sich lediglich die 'Übergeordnete Stelle', sei es Frl. Murksel oder Mr. Obama, zu unterwerfen. Eine Armee ist reine Exekutive. Anders kann es niemals funktionieren. Und wie gesagt, stelle ich hierbei ganz bewußt auch auf nicht-militärische Einsätze ab, welche mit 'hohen Gesundheitsrisiken' verbunden sind.

Die Bundeswehr ist ganz bestimmt kein disziplinloser Haufen. Die Bundeswehr will aber keinen blinden Gehorsam, sondern Gehorsam aus Einsicht - und den mitdenkenden Soldaten. Das schlägt sich natürlich auch in der Art und Weise der Ausbildungsgestaltung nieder.

Im Einsatz funktioniert das auch (für manche: "erstaunlich") gut. In Afghanistan fängt der Schütze nicht mitten im Gefecht an, mit seinem Gruppenführer zu diskutieren. Die Vorstellung alleine ist absurd.

Wenn es bei der Bundeswehr hakt, dann liegt das am Führungsversagen und Verantwortungsverweigerung auf höheren Führungsebenen und am Wildwuchs der Wehrbürokratie. Struck hat es schonmal erkannt, so deutlich ausgesprochen wie de Maiziere hat es allerdings zuvor noch niemand (Jung wollte wohl von nichts wissen). Daran, dort aufzuräumen sind seine Vorgänger schon gescheitert, ich bin mal gespannt, ob "der Neue" da etwas ausrichten kann...
 
@rené: na dann gib mal nen ganz grosses sorry!!! denn die grenze habe ich von vorn herein mit ähnlicher argumentation abgewählt!! ich war dann bei den fla-raketen...
Warum auch immer das bei mir mal falsch angekommen war ...
SORRY! Und alle Achtung! Gut, dass es mehr gegeben hat, die sich klar dagegen ausgesprochen haben. Schade, dass es trotzdem bis zum Ende eindeutig zu wenige waren.
 
Die Vorstellung alleine ist absurd.
Da gehen wir absolut konform.
Aber da würde sich der Soldat hiermit auch klar selbst in Gefahr bringen. Beim Befehl in den Reaktorblock zu gehen, sähe dies sicher anders aus.
 
Dies halte ich für immens wichtig und absolut richtig.
Dies halte ich für einen eklatanten Grundsatzfehler der BW. Und zwar an der Stelle, wo es nicht nur um die Wahrung der Grundrechte im täglichen Umgang geht, sondern auch nur zu kleinsten Einschränkungen des tatsächlichen militärischen Dienstes kommt.
Um es konkret zu sagen: Ich denke, es wäre in der BW kaum umsetzbar, mal eben ein paar Kompanien in einen völlig verstrahlten Meiler zu schicken, um für die Millionen drum herum zu retten, was noch zu retten ist. (Dass das in diesem Punkte völlig kontraproduktive Grundgesetz hier ohnehin einen Riegel vorschiebt, ist der nächste im Ernstfall sehr schnell sehr viele Leben kostende völlige Schwachsinn.)


Im Einsatz ist es einem Soldaten durchaus zuzumuten, sein Leben in Gefahr zu bringen. Was nicht geht sind Kamikaze-Einsätze. Ich kann keinem Soldaten befehlen, sich selbt umzubringen. Wenn der Tod nicht gewiß, sondern "nur" möglich ist sieht das aber schon anders aus.

Hieße in diesem Beispiel: Die Bundeswehr könnte ihre Soldaten nicht sehenden Auges in den Tod laufen lassen, wie die Sowjets das mit den Liquidatoren gemacht haben. Da muß dann jemand auf die Strahlendosen schauen... und ich wäre mir da nicht sicher, ob es, wenn es denn nicht anders geht, bei den zivilen Grenzwerten bliebe. Da würden wohl, und das lassen Grundgesetz und Soldatengesetz durchaus zu, Gesundheitsschäden in Kauf genommen. Aber die Leute vorsätzlich einer Strahlendosis aussetzen, bei der klar ist, daß sie da keine Chance mehr haben und spätestens in einer Woche tot sind - das ginge nicht.

Davon einmal abgesehen: bis jetzt hat Fukushima weniger Tote gefordert als norddeutsches Gemüse (nämlich, meines Wissens nach, genau einen, und der ist nicht an der Strahlenkrankheit, sondern an Erschöpfung gestorben). Man scheint im Falle eines Supergaus also nicht notwendigerweise gleich tausende Liquidatoren verheizen zu müssen...
 
@rest: ich glaube, das würde zu weit führen, hier jetzt weiter zu argumentieren oder gar zu diskutieren. schon gar nicht in diesem thread und dem beginn aufkeimender polemik (vergleich "cowboy und indianer" mit zielübungen von kindern in bw kasernen z.b.)...gerne beim nächsten stammtisch oder wo auch immer...

Das war natürlich polemisch. Es sollte aber auch zum nachdenken anregen: wo ziehen wir die Grenze?

Stammtisch ist übrigens eine gute Idee.
:beer:
 
@ rené: ruf mich bitte mal an, hab nen neues Telephon und komme nicht mehr an die Daten aus dem alten ran. Danke!
 
Die Berliner entern China :biggrin:
 
und nein - verweigern ging bei uns nicht - es sei denn, du hast besonderen wert darauf gelegt, mal ein wenig in den knast zu gehen - das dann in der regel auch noch länger als die zeit des grundwehrdienstes...

Soweit ich informiert bin, bestand aber hier keineswegs ein Automatismus. Natürlich gab es dann Repressalien und ein prominentes Beispiel wäre hier der Sohn von Joachim Gauck. Martin Gauck verweigerte den Dienst in der NVA und durfte daher nicht in der DDR studieren. Ins Gefängnis mußte er, soweit ich gelesen habe, nicht.
 
Im Einsatz ist es einem Soldaten durchaus zuzumuten, sein Leben in Gefahr zu bringen. Was nicht geht sind Kamikaze-Einsätze. Ich kann keinem Soldaten befehlen, sich selbt umzubringen. Wenn der Tod nicht gewiß, sondern "nur" möglich ist sieht das aber schon anders aus.
Die Grenze ist recht fließend, da meist zumindest eine Rest-Chance bleibt.
Klar, jeder einzelne ist auch Mann, Papa, Sohn, Bruder, ... Aber es gibt einfach Fälle, wo zum Schutze Vieler dann Einzelne - leider! - ihr Leben lassen müssen. Es ist nicht schön. Aber zum Schutze eines einzelnen Lebens Hunderte zu riskieren, wäre wohl noch weitaus perfider.

Hieße in diesem Beispiel: Die Bundeswehr könnte ihre Soldaten nicht sehenden Auges in den Tod laufen lassen, wie die Sojets das mit den Liquidatoren gemacht haben. Da muß dann jemand auf die Strahlendosen schauen...
Davon einmal abgesehen: bis jetzt hat Fukushima weniger Tote gefordert als norddeutsches Gemüse (nämlich, meines Wissens nach, genau einen, und der ist nicht an der Strahlenkrankheit, sondern an Erschöpfung gestorben). Man scheint im Falle eines Supergaus also nicht notwendigerweise gleich tausende Liquidatoren verheizen zu müssen...
NunJa, zum einen kann man die Toten von Fukushima wohl bestenfalls in 10 Jahren zählen. Und zum anderen sah es in Tschenobyl ja doch etwas anders aus und eine damals machbare und in der Wirksamkeit zumindest halbwegs gleichwertige Lösung ohne die 'Liquidatoren-Armee' gab es wohl nicht wirklich.
 
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