Unwetter-Katastrophe im Westen Deutschlands Juli 2021

Natürlich, ich weiß. Irgendwo bei Euch in der Nähe suchen Anwohner z.B. seit drei Tagen ihre Angehörigen, erfahren aber nichts, weil die Polizei es noch nicht fertiggebracht hat, entsprechende Listen an die Zentralstelle für Vermissten-Meldungen im Landkreis zu übermitteln.

Die Einsatzkräfte vor Ort tun was sie können. Aber es geht halt einfach nicht schneller in diesem unermesslichen Chaos überhaupt sowas wie einen Überblick zu bekommen und man sollte mit Vorwürfen mal ein wenig vorsichtig sein.
 
Vorwürfe mache ich eigentlich - öffentlich - selten oder eher sogar überhaupt nicht, d.h., das wäre dann in erster Linie an die Betroffenen adressiert. Denn ich habe nur den O-Ton aus einem aktuellen Fernsehbeitrag schriftlich wiedergegeben. Allerdings, zugegeben, ebenfalls in der Annahme, dass die behördliche Gründlichkeit gerade irgendeinen Riegel vorschiebt ...
 
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Eben auf der Heimfahrt Radionachrichten gehört: Viele Flutopfer wurden kilometerweit mitgerissen. Man hat keine Ahnung, welcher Gegend sie zuzuordnen sind. Die Leichen, die in den Massen aus Steinen, Holz und Bäumen gefunden werden, sind zudem oft nur schwer zu identifizieren.

Ich denke, Feststellungen wie 'weil Behörde xy das einfach nicht gescheit gebacken kriegt' sind derzeit völlig daneben. Zudem auch den Teams vor Ort die Kommunikationsmöglichkeiten fehlen/fehlten.
 
Die Einsatzkräfte vor Ort tun was sie können. Aber es geht halt einfach nicht schneller in diesem unermesslichen Chaos überhaupt sowas wie einen Überblick zu bekommen und man sollte mit Vorwürfen mal ein wenig vorsichtig sein.

[Achtung Satiere]

Eifel, ein sonniger Sonntagnachmittag bei der Einsatzleitung von Polizeioberhauptmeisterkommissar Gerd-Volker Brönske, der gerade das Büro(-zelt) seines Koordinators Wolfram Willig betritt. Die Temperaturen sind angenehm, es weht ein angenehmer Wind und Brönske denkt gerade darüber nach, dass das Mittagessen aus der Bundeswehrfeldküche doch gar nicht so schlecht war. Er freut sich bereits auf die mit Frischwurst, sauren Gurken und Radiesschen belegten Brötchen zur nachmittäglichen Vesper.

"Bitte sorgen Sie dafür, dass die Fuldaer Bauern mit den Traktoren und Radladern die Zufahrtsstraße nach XY freiräumen. Dort wird dringend schweres Räumgerät benötigt, um Verschüttete, von denen es Klopfzeichen gibt, zu befreien. Ach ja, und aus dem Ort YZ werden drei Leichenfunde gemeldet, schauen sie sich das doch bitte mal an. Vorher machen sie mir aber bitte diese Liste aller mündlich eingegangen Vermisstenmeldungen fertig und bringen sie zur Landesbehörde. Das erwartet man von uns, das muss professioneller werden!"
"Und wie soll ich das machen?"
"Nana, ein bisschen Fantasie, mein Bester! Zu Fuss zum Beispiel, in der Eifel ist herrlich Wandern! Kriegen Sie eigentlich mit, was heute für Kaiserwetter ist? Oder versauern Sie nur noch hinter Ihrem Schreibtisch?! Ihnen fällt schon was ein!" (Lacht väterlich aufmunternd)
"Ja aber die Verschü..."
(Wirsch) "Die haben schon drei Tage ausgehalten. Da können die doch Ihren kleinen Spaziergan ja wohl auch... wir sind doch nicht auf der Flucht!"
(geht ab Richtung Feldküche)
 
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Grundsatz aus der Pädagogik: "Kreativität sollte grundsätzlich positiv bewertet werden."

***

Der große Vorteil, den ich gegenüber Laschet und (übrgens genauso deutlich auch) Steinmeier gerade hatte, ist, dass von meinem ausgesprochen deutlich hörbaren Amüsement keiner etwas mitbekommen hat ...

Ich danke für die effiziente Sarkasmus-Schnelltherapie.
:flowers:
 
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Plünderer und Gaffer, da fällt mir nichts mehr ein. asdf
 
Denke das ist kein Vergleich. Wer nach einer Bombennacht beim Plündern erwischt wurde, wurde standrechtlich erschossen oder aufgeknüpft. Schon die falschen Witze waren lebensgefährlich.
 
Die Einsatzkräfte vor Ort tun was sie können. Aber es geht halt einfach nicht schneller in diesem unermesslichen Chaos überhaupt sowas wie einen Überblick zu bekommen und man sollte mit Vorwürfen mal ein wenig vorsichtig sein.
Korrekt.
Ich habe gestern durch Zufall mit Feuerwehrleuten gesprocben die auf der Rückfahrt in ihren Standort waren.
Man hat den gestandenen Profis schon angemerkt wie aufgewühlt sie waren.
 
Natürlich, ich weiß. Irgendwo bei Euch in der Nähe suchen Anwohner z.B. seit drei Tagen ihre Angehörigen, erfahren aber nichts, weil die Polizei es noch nicht fertiggebracht hat, entsprechende Listen an die Zentralstelle für Vermissten-Meldungen im Landkreis zu übermitteln.
Völlig unangebrachter Vorwurf in Richtung Rettungskräfte...
Und eine Entschuldigung nach dem Motto "Ich habe ja nur zitiert". Das hätte Laschet nicht besser hinbekommen, top!
Vorwürfe mache ich eigentlich - öffentlich - selten oder eher sogar überhaupt nicht, d.h., das wäre dann in erster Linie an die Betroffenen adressiert. Denn ich habe nur den O-Ton aus einem aktuellen Fernsehbeitrag schriftlich wiedergegeben. Allerdings, zugegeben, ebenfalls in der Annahme, dass die behördliche Gründlichkeit gerade irgendeinen Riegel vorschiebt ...
 
Völlig unangebrachter Vorwurf in Richtung Rettungskräfte...
Und eine Entschuldigung nach dem Motto "Ich habe ja nur zitiert". Das hätte Laschet nicht besser hinbekommen, top!
Das war keine Entschuldigung.
Vielmehr eine Erklärung.
Und die Polizisten sind meines Wissens als Ordnungskräfte im Einsatz.
Und der Fernsehbeitrag lief gestern nach der Tagesschau im Brennpunkt.
 
Meine Tante wurde am Samstag verlegt. Von Bad Neuenahr nach Remagen. Wegen Stromausfall. Das muss man sich einmal vorstellen. Diese ganzen Nebenschicksale.

Die Verwandtschaft hat es auch nicht fertiggebracht, mich darüber zu informieren.
Fand ich dürftig. Der vereinbarte Besuchstermin wurde mir dahingegen nicht abgesagt. Offensichtlich emotional überfordert, die Töchter und Kusinen.
O.k., hierfür Verständnis.

Aber nicht für Staatsorgane, die Wartende im Unklaren lassen, obwohl sie es besser tun könnten.
Für den Fall, dass es so sein sollte.

P.S.: Vorgestern habe ich nachts die Polizei gerufen. Nach einer Viertelstunde bin ich nachschauen gegangen, um zu erfahren, wie lange die schon da sind und wie lange sie gebraucht haben, um den Einsatzort zu erreichen.
Als ich ankam, war ich eher da. Der Mannschaftswagen bog gerade um die Ecke.

Dafür habe ich Verständnis. Wir wohnen halt auf dem Land.
 
Das war keine Entschuldigung.
Vielmehr eine Erklärung.
Und die Polizisten sind meines Wissens als Ordnungskräfte im Einsatz.
Und der Fernsehbeitrag lief gestern nach der Tagesschau im Brennpunkt.

Und es war nirgendwo ersichtlich, daß du dich auf diesen beziehst oder diesen zitierst. Wirkt auf mich als müde Ausrede und immer noch wenig Einsicht oder Verständnis.

Auch der Folgebeitrag #94 zeigt, daß du weiterhin nichts verstanden hast.
 
Wenn die ARD etwas zitiert (kommentarlos, aber natürlich nicht so gemeint), dann bin ich auf der Seite der ältesten Fernseh-Nachrichtensendung dieses Landes, ja, allerdings ...
 
Das war keine Entschuldigung.
Vielmehr eine Erklärung.
Und die Polizisten sind meines Wissens als Ordnungskräfte im Einsatz.
Und der Fernsehbeitrag lief gestern nach der Tagesschau im Brennpunkt.
Reine Semantik., nicht einmal eine Erklärung.
Du scheinst ja viel Tagesfreizeit zu haben. Vielleicht kannst Du ja irgendwie aktiv helfen, ggf. auch remote von zuhause aus, erkundige Dich doch einfach mal.
Und bevor Du mich jetzt fragst was ich denn gemacht habe antworte ich einfach mal vorauseilend. Eigentlich wollte ich das hier nicht an die Glocke hängen.
Als die Stadt Bonn über eine extra eingerichtete Notrufnummer Unterkünfte für Unwetteropfer suchte habe ich sofort meine Gästeunterkunft angeboten. Für umme, gratis wohlgemerkt!
Danach habe ich vier große Wohnwagen organisiert die bei mir im Hof stehen können.
Einem Bauunternehmer hier in der Nähe habe ich einen Sanitärcontainer mit WC und Duschen aus dem Kreuz geleiert.
Entsorgung hätte ein Landwirt aus der Nachbarschaft übernommen. Für den Hydranten reichte ein Anruf. Verkabelung war auch kein Problem. Zeitaufwand in Summe ungefähr eine Stunde.
Vor dem Aufbau habe ich nochmal Rücksprache gehalten. Zum einen waren mittlerweile ausreichend Unterkünfte gefunden, die Hilfsbereitschaft war wohl sehr groß. Zum anderen wohne ich wohl etwas aus der Richtung. Also ist es nur bei der Planung geblieben.
Interessant war aber daß alle die ich um Unterstützung gebeten habe sofort und spontan zugesagt haben.
Keiner hat lange gefackelt, das fand ich toll und es sagt einiges über diese Menschen aus.
Die Verlegung Deiner Tante ist sicher nicht einfach, aber in der gegenwärtigen Situation wahrscheinlich der richtige Schritt.
Was #94 angeht bin ich voll bei @erik .
Was glaubst Du eigentlich was die Ordnungskräfte gerade um die Ohren haben?
 
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