War of Loudness

Definitiv einfach nur traurig...

(aber klasse Artikel)
 
Ist ja leider nicht nur bei Audiowerken so. Der "Mainstream" (hier kann man das Wort sogar wörtlich nehmen) hat in unserem Alltag leider schon einen Stammplatz.

--

Komprimierung = Qualitätsverlust...und das wird auch immer so bleiben.

->
*Nach unten geh und Dire Straits - Sultans of Swing aus dem LP-Regal kram*
 
War of Loudness Auf Thema antworten

Hallo!
Dire Staits:Einfach nur absolut geile Musik......
Viel Spaß beim Hören.....
Gruß,Thomas
 
Fast allen ist das Phänomen bekannt, aber selten gab es einen so guten Artikel zur Sache. Vor allem das implantierte YT-Video ist phantastisch.
http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/555/153165/

Dank Dir sehr für den Hinweis,
echt ein Klasseartikel !

Insgesamt ist das Phänomen ganz sicher auch ein Ergebnis
der Reaktion auf die "Generation - mp3",
die wegen des "ich brauch alles auf wenig Speicherplatz"
Dynamikwerte und Klangvielfalt «einfach wegkomprimiert».

Ich begreif es nicht,
aber der Unterschied wird offensichtlich kaum gehört.

Ich werde den Frust nicht vergessen,
als ich die erste Studio-Aufnahme auf "CD-Niveau" bringen musste.
´s war echt schade um die schöne Aufnahme,
denn plötzlich betrug der Dynamiklevel nur noch gut 60% des Originals.

also, was hab ich gemacht ?
Ich hab die Lautheit der Aufnahme erhöht,
also komprimiert ...

selbst bei der CD schon.
 
Eine Entwicklung die durch alle Bereiche geht.

Irgendwelche Leute werfen Waren auf den Markt, von denen sie glauben, daß der diese so will. Mit Hilfe der Werbung werden die Leute dann davon überzeugt, daß die Ware genau so zu sein hat.

Andere Meinungen werden nicht bedient.

Z.B. Digitalkameras mit immer mehr Pixel und immer schlechterer Bildqualität.

Z.B. Musikanlagen bei denen es keine Regler für Bass und Höhen gibt.

Z.B. Lautsprecher die nur Megabass kennen.

Z.B. Aggressives Design bei Geländewagen.

Z.B. Völlig unübersichtliche Internetauftritte.

Z.B. Die klassische Levis 751 oder 521; gibt es nicht mehr.

Z.B. Popmusik auf Weihnachtsmärkten.

Z.B. Autos mit Schiebedächern aber ohne 6-Zylindermotor.

Z.B. Kabelfernsehen ohne Privatsender dafür gegen Gebühr.

Z.B. Verkehrsdurchsagen ohne Musik

Z.B. Berge ohne beleuchtete Lifte

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Meine Tochter braucht den PC.....

Ralf
 
Danke für den Link, das ist ja echt erschreckend, was die Musikindustrie unseren Ohren zumutet. Bin eh kein Freund von MP3. Im Gegenteil: ich setze verstärkt auf Vinyl. Ein Glück, dass viele meiner Favoriten ihre Scheiben auch als LP veröffentlichen. Wobei: die Stadium Arcadium der Red Hot Chili Peppers ist als LP viel zu "analog" abgemicht, klingt viel zu warm. Das ist auch ein tontechnischer Schwachsinn. Das Medium an sich klingt wärmer, da braucht man nicht nachhelfen. (Ist aber auch ein anderes Thema.)

Mich nerven Alben, die von vorne bis hinten den Musikhörer, der auch einfach nur mal aus dem Sofa sitzend Musik hört, einfach nur permanent anbrüllen.
 
Naja, das muss man schon etwas trennen.

Das eine ist die Kompression der Dynamik schon auf dem Ursprungsmedium/Recording, wie im Artikel angesprochen, das andere (verlustbehaftete) Komprimierungsverfahren wie z.B. MP3 oder WMA.

Es gibt durchaus Komprimierungsverfahren, die lohnen, wie z.B. das verlustfreie FLAC. Daraus kann ich jederzeit wieder 1:1 das Original (auf Audio CD z.B.) wiederherstellen.
Oder das FLAC auf dem PC hören bzw. digital speichersparend archivieren.

Aber was nützen mir solche Verfahren, wenn ich schon auf der Ursprungs-CD eine dynamikbefreite "Loudness" Musik vorgelegt bekomme?
Beim Autoradiogedudel im Berufsverkehr kann man das ja noch ertragen, aber sonst?

Die klingt im Original auf einer guten Anlage schon "scheisse" (sorry), da brauch ich mir dann auch kein Kopfzerbrechen mehr darum machen, ob ich bei den Einstellungen und Tools/Codecs für eine digitale Speicherung noch etwas optimieren kann.

Aber eine gewisse Verantwortung muss man der Industrie/MP3-Generation schon zusprechen.

Musik muss schnell konsumierbar sein, an jedem Ort, egal wie.

Wasserfeste MP3 Player mit Videoabspielfunktion/Photoalbum und Internetbrowser. Kokolores!

Und so ein iPod klingt auch noch mies, aber wen stört das schon...
 
Ich hab neulich versucht in unserer neuen Wohnung die Anlage neu auf den Raum einzustellen. Erstmal ist die aktuelle Positionierung voll für'n Ar***, aber vorerst nicht zu ändern und dann scheint der Raum mit einer Dachschrägen und Treppenaufgang nicht gerade optimal für höchsten Klanggenuss zu sein. Egal, lange Rede kurzer Sinn: Ich habe ein paar "alte" CDs aus Anfang/Mitte '90er zum einstellen eingelegt. Danach etwas neueres um einen; für diesen Raum und mein Gehör halbwegs vernünftigen Mittelweg zu finden.

Was soll ich sagen: Die alten Silberlinge haben viel mehr Kraft gehabt. Man konnte förmlich die Pegel heraushören. Ich hab's also erstmal daraufhin eingestellt. Danach hab ich dann was neueres eingelegt und sofort war die Einstellung obsolet. Als irgendwo in die Richtung der alten CDs zurückgeregelt. Danach hab ich ein anderes Genre versucht. Passte überhauptnicht. Ich hab für so'n bisschen Klang eineinhalb Stunden gebraucht und 10 CDs.

Man merkt es wirklich, und das selbst bei einer derart verkorksten Akustik wie bei uns in der Bude. Naja, ich bin auch z.Zt. zu geizig mir mal ordentliche "Tröten" zuzulegen und High-end isses trotz Yamaha auch nicht. Ausserdem fressen's die Autos gerade auf.
 
Habe ich auch versucht.
Nun ist die Zappa/SleepDirt -LP defekt.

Ich baue den Transrotor wieder aus dem 900er aus!


Gute Idee, dann hast du auch wieder deine Frau neben dir sitzen. Auf deiner Hausstrecke warst du damit aber nicht unterwegs (mit dem Dreher, meine ich :eek:

Im Ernst: deine Platten sind bei mir besser aufgehoben. Das ist ein Kaufangebot :smile:
 
Musik muss schnell konsumierbar sein, an jedem Ort, egal wie.
Wasserfeste MP3 Player mit Videoabspielfunktion/Photoalbum und Internetbrowser. Kokolores!
Und so ein iPod klingt auch noch mies, aber wen stört das schon...

tja, dann ist doch die Schlußfolgerung,
dass "alles" "immer" "sofort" und "schnell"
und zunächst "ohne jeden Qualitätsanspruch"
zur Verfügung stehen muss ?

Da stimme ich Dir völlig zu.

Diese Schlußfolgerung stellt vermutlich eines der wesentlichen Probleme dar.
Ist die Reizüberflutung bereits so groß,
dass eine Priorisierung des "Erlebten" nicht mehr sinnvoll erfolgen kann ?

Das betrifft das Thema Musik, Klang, Sprache, Photographie, Ausdruck, Ästhetik, Zeit, Literatur, Soziales, usw.

nachdenkliche Grüße !

.
 
Aber was nützen mir solche Verfahren, wenn ich schon auf der Ursprungs-CD eine dynamikbefreite "Loudness" Musik vorgelegt bekomme?
Beim Autoradiogedudel im Berufsverkehr kann man das ja noch ertragen, aber sonst?

Musik muss schnell konsumierbar sein, an jedem Ort, egal wie.

Und so ein iPod klingt auch noch mies, aber wen stört das schon...

Das sehe ich etwas differenzierter!

Zum Einen will ich (kann ja nur von mir sprechen) unterwegs per iPod/iPhone meine Musik hören. Dabei stören Hintergrundgeräusche eh so stark, dass ich mich nicht richtig auf die Musik konzentrieren kann. Das wäre beim Autofahren auch fatal. Denn da muss ich auf andere Dinge achten.

Ich z.B. konvertiere meine ganzen alten CDs (neue besitze ich so gut wie nicht) in vernünftiger Qualität auf mein iPod und dann kommt da ein ganz ordentlicher Sound raus bei gleichzeitig niedrigem Speicherplatz.

Zum Anderen aber will ich eben diese Musik auch zu Hause hören. Und dort kann ich ohne lästige Nebengeräusche mal so richtig die Musik von mir Besitz ergreifen lassen.
Musik lebt von der Umgebung. Beim Fahren, Laufen, was auch immer kann die leise Melodie im Hinterkopf schon eine wundersame Wirkung haben. Aber in den eigenen Vier Wänden will ich die Musik ja quasi leben.
Und genau dann brauche ich gute Qualität und eine hohe Dynamik.

Ich würde nicht alles verurteilen, was mit MP3 zu tun hat. Das Format selbst ist eine großartige Sache, die mir die Musik im Leben einfach in die Hand gibt.

Und jede Nacht auf einem Truppenübungsplatz war mein iPod treuer Begleiter und das war eine der sinnvollsten Anschaffungen, die ich je getätigt habe.

Meine 2 Cents

(ob ich nun zur Mainstream-Gesellschaft gehöre, oder nicht, das kann jeder für sich selbst entscheiden)
 
In der Tat wird der Raumakustik (leider) viel zu wenig Beachtung bemessen. Dabei können durch geringste Änderungen beachtliche Resultate erzielt werden. Geräteneukäufe werden meist überflüssig. Das ersparte Geld kann dann in gute "Software" fliessen.

@ PEAK 900: Auch ich bin nach wie vor ein Verfechter des guten "alten" Vinyls. Mein analoger und digitaler Fuhrpark kann sich (meiner Meinung nach) sehen und hören lassen. Die CD hat aber keine Chance gegen eine LP. Ich kann mir noch heute auf die Schulter klopfen anfang der 80er Jahre nicht meine LP-Sammlung verramscht zu haben und auf einen unsicheren Datenträger gebaut zu haben.

Gruß
Nando
 
@Janny

Es ging mir eher darum, daß es unnötig ist, Geräte anzubieten, die wesentlich mehr Fokus auf irgendwelche tertiären Funktionen legen, unter Vernachlässigung der eigentlichen Hauptaufgabe.

Eine Entwicklung, die sich überall finden lässt, der Trend zur eierlegenden Wollmilchsau, die nichts richtig kann, dafür aber jeden Mist.

Es wäre ein leichtes vernünftig klingende MP3 Player zu bauen, die man auch mal mit einem gut klingenden Ausgang bestücken könnte, um vielleicht bei Freunden die Sammlung ordentlich anhören zu können. Oder Player mit der Unterstützung für verlustfreie Formate auszustatten (mein Favorit).
Das sind Funktionen, die in dieser Geräteklasse Sinn machen würden.
Ich will mit dem Teil nicht meine Route planen, im Internet Pizza bestellen oder Familienfotos ansehen.

Mir ist bewusst, daß mancheiner nicht für jeden Zweck 10 Geräte mit sich herumtragen möchte. Und das Miniaturisierung heute "in" ist. Dafür gibt es ja auch genug Produkte!

Aber die in einigen Bereichen existierende Weigerung der Industrie, auch den Kundenkreis der eher high-fidelen Kundschaft mit auf die Hauptaufgabe reduzierten, aber qualitativ guten Geräten zu versorgen, ist auf Dauer einfach nur unverschämt.
Und wenn es diese Geräte gibt, dann werden exorbitante Preise verlangt.

Ob und wo man dagegen Musik "hören" will (oder wie man das dann auch noch immer nennen kann oder mag), ist erstmal eine persönliche Entscheidung.

Meine persönliche Meinung dazu ist nunmal, daß es mehr Sinn macht, sich auf Musik einzulassen, als sie möglichst zu jeder Gelegenheit irgendwie zu hören.
Jemand schonmal diese Kiddies gesehen, die mit MP3-Handys mit eingebauten Lautsprechern durch Fussgängerzonen trampeln, während aus der Hosentasche scheppernd irgendwelches Sido Gangsterrap-Gesülze dröhnt?

Für die brauch man wirklich keine "dynamische" Musik produzieren.
Die würden, wenn's cool wäre, auch den ganzen Tag 50Hz Trafobrummen hören.

Ich verteufele MP3 usw. ja nicht als Ursprung der qualitativ schlecht aufgenommenen Musik.
Solche Codecs wurden erfunden, als Speicherplatz noch mehr Geld kostete und/oder nicht verfügbar war und haben auch heute noch ihre Berechtigung.

Aber die (Platten-) Industrie ist leider der Auffassung, daß es im MP3 Zeitalter unnötig geworden ist, anständige Qualität abzuliefern.

Und das ist der Ausgangspunkt. Mir wird als Hörer die Entscheidung unfreiwillig abgenommen, ohne eine Alternative.

VG
Stephan
 
Verwundert das wirklich? Ist doch der allgemeine Trend überall.

Wegwerfschrott....Ob Elektrogeräte, HIFI (die es kaum noch gibt :biggrin:) Geräte, Autos etc....

Selbst "gute" Marken lassen sich dazu hinreißen....
 
Gute Idee, dann hast du auch wieder deine Frau neben dir sitzen. Auf deiner Hausstrecke warst du damit aber nicht unterwegs (mit dem Dreher, meine ich :eek:

Im Ernst: deine Platten sind bei mir besser aufgehoben. Das ist ein Kaufangebot :smile:

Dreher auf der Hausstrecke...? Nicht doch.

Und: Mein PVC wolltest Du sicher nicht.:smile:
 
Z.B. Autos mit Schiebedächern aber ohne 6-Zylindermotor.

Gibts zum Glück im aktuellen Passat und hab' ich sogar mit Solar, d.h die Luft wird auch bei Zündung "aus" und Sonneneinstrahlung ständig umgewälzt.


Seit 15 Jahren haben alle meine Kisten -neu oder gebraucht- Schiebedach.

Das ist ein K.O. Kriterium

Ansonsten wird doch mittlerweile von den Herstellern die kleinste und aberwitzigste Marktlücke ausgefüllt.

Wobei die Frage ist ob Otto Normalverbraucher z.B. so was wie ein SUV brauchen, wenn schon, so vermutlich als Prothese, wenn man sich anguckt was da manchmal so drin sitzt. Der Audi SUV ist der mit dem aggressivsten Auftritt, da hat man vermutlich vom Image gegenüber Mercedes und BMW immer noch etwas aufzuholen.

Ansonsten muß man das ja auch nicht alles haben:

Bei dem was mir nicht gefällt und was ich nicht brauche wird halt nicht konsumiert.

Beispiele: Privatfernsehen, MP3 Player, Junk-Food, LCD TV, Navi, Autos mit mehr als vier Zylindern, (bei meinem Mopped, meinem mellow yellow und teilweise sinnfreiem Internetkonsum (siehe auch dieses Posting) bin ich noch am überlegen ob es das braucht:biggrin:), etc etc

Weniger ist manchmal mehr und reduziert auch den Stress.

Früher war das anders und da musste alles ausprobiert werden

Man wird alt :biggrin:
 
Aber die (Platten-) Industrie ist leider der Auffassung, daß es im MP3 Zeitalter unnötig geworden ist, anständige Qualität abzuliefern.


Und da gebe ich dir zu 100 Prozent Recht! Wenn ich mir manche so genannte Tonträger anhöre, dann bekomme ich das Grauen. Da scheppert es aus den Boxen als ob ich eine Raubkopie aus Timbuktu in den Fingern hätte.
 
Danke für den guten Link. Man hat ja gerne mal "schriftlich" was einem das Musikgefühl seit längerem so sagt. Und ich hab mich immer gewundert, warum ich auf "alte" Musik stehe. Dachte, na irgendwann kommt auch wieder was hörbares im normalen Radio. Aber ohne die Dynamik kann das wohl nix werden....
 
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