Man kann die Jugend nicht allesamt über einen Kamm scheren. Da gibt es immer noch junge Leute, die eine anständige Erziehung genossen haben und auch noch Anstand, Respekt und Höflichkeit kennen. Kinder sind immer nur die Produkte ihres direkten Umfelds. Und die fängt im Elternhaus an, geht über Kindergarten und Schule weiter, bis sie irgendwann als Lehrling in einer Werkstatt landen. Und da habe ich als Ausbilder alles mögliche erlebt. Aber es wird immer schwieriger.
Die sozialen Kompetenzen können in einer Werkstatt nur noch bedingt geformt werden.
Es geht ja auch um die technische Kompetenz, die vermittelt werden soll. Und da sind beide Seiten gefordert. Der Ausbilder, der wirklich Bock darauf hat, sein Wissen und Können weiter zu reichen. Und eben der Azubi, der wirklich Bock auf den Beruf hat und sich für die Sache interessiert.
Ich weiß, daß in vielen Werkstätten die Lehrlinge für niedere Arbeiten ausgenutzt werden...nichts dabei lernen...und nach 3 1/2 Jahren nur ihr Wissen aus der Berufsschule haben. Die Jungs haben dann irgendwann den Gesellenbrief und drängen auf den Arbeitsmarkt...und können nix!!!
Die machen dann als Geselle nochmal eine Lehrzeit mit, wenn die Alt-Gesellen und der Meister dieses Spiel mitmachen.
"Alte Technik" wird in der Berufsschule nicht vermittelt. DAS muß in den Werkstätten passieren, wo noch alte Autos repariert werden.
Wird das nicht gemacht, sterben die Wissenden in der Tat aus und die "Oldtimer-Werkstätten" haben bald keine Mitarbeiter mehr. Ist einfach so.
Brummelige Meister oder auch Inhaber, die wenig freundlich erscheinen, gibt es natürlich auch. Aber in der Masse sind die Kollegen eigentlich ganz umgänglich.
Und wenn ich mich umschaue, gibt es in meinem Wohnort mit knapp 30.000 Einwohnern rund 30 freie Werkstätten!!! Die können sich ein unfreundliches Geschäftsgebaren gar nicht erlauben. Denn dann ist der Kunde weg. Und miese Qualität ebenso wenig.
Dass scheint bei den großen Vertragswerkstätten und in Großstädten eventuell anders sein, weil sie genug Zulauf haben, bzw. einen großen Einzugsbereich.
Auf dem Land ticken die Leute anders.