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Mojn,
vielleicht sorgt der Titel des Beitrags erst einmal für fragende Gesichter. Daher gibt's zu Anfang die Vorgeschichte zur Frage. Der Beitrag ist somit etwas länger.
Meine Idee von Auto, Qualität und wie ich zum Saab komme
Der Saab 9-3 II ist mein erster Saab, meine Registrierung hier im Forum liegt erst ein paar Tage zurück. Eigentlich komme ich aus der VW-Ecke und habe vor allen Dingen alte VW's gefahren. VW sehe ich als durchschnittlich gute Fahrzeugmarke an, eben ein Volkswagen. Mein erstes Auto war ein Golf 2, und da ich zu diesem Zeitpunkt in der Ausbildung war und wenig Geld hatte, habe ich ihn selbst zu reparieren begonnen. Meine VW's waren beim Kauf zwischen 10 und 15 Jahren alt, hatten zwischen 100.000 und 200.000 km auf der Uhr und ich fuhr sie meist bis etwa 300.000 km und mehrere Jahre. Einige Fahrzeuge sind bei mir hängen geblieben und so habe ich heute z.B noch einen alten GTI und einen Bulli.
Von der Qualitätsanmutung galt dabei: Relativ stabile Materialien bei VW, eher einfach Technik, bei dem Alter saß allerdings schon manches fest und hier und da trat auch Rost auf. Bei alten Fahrzeugen war Rostbeseitigung in Maßen nötig (Radläufe etc.), bei den neueren VW seit der Lopez-Ära (ab 1991/92) mehr (z.B. Schweller, Heckbleche...). Bei der tauchbadverzinkten, rostarmen Ära (ab ca. 2000) war ich noch nicht angekommen.
Für nordische Marken wie Saab und Volvo habe ich schon immer eine gewisse Sympathie, u.a. wohl daher, dass ich ein Viertel meines Lebens in Dänemark verbracht habe, wo diese Fahrzeuge lange Zeit zum typischen Straßenbild gehörten. So fiel dann auch meine Enscheidung für den 9-3: Saab gilt als sicher, qualitativ hochwertig, nicht zu aufdringlich, das Fahrzeug fand ich auch von der Form ansprechend. Mein bisher teuerster Gebrauchter. Da ich mittlerweile wenig Zeit habe, an Autos zu schrauben, wollte ich auch ein Fahrzeug, an dem Rost keine Rolle spielt. All das schien mir beim Saab gegeben.
Erfahrungen mit dem Saab 9-3 II
Folglich wurde es ein nun 7-8 Jahre alter Saab, der äußerlich fast neu erscheint und mir innen ungewohnten Komfort bietet. Doch die letzten Erfahrungen erschüttern ein bischen meine Zuversicht. Als ich das Fahrzeug zum Vermessen gab, riss mein Reifenhändler mir die hintere Spurschraube ab und stellte mir für die Reparatur einen Kostenvoranschlag von 500€ in Sicht. Ich verdächtigte also die Werkstatt erst einmal, den großen Schlagschrauber verwendet und rohe Gewalt angewendet zu haben. Die verbleibende Spurschraube löste ich selbst sehr vorsichtig nach mehrtägigem Einweichen mit Rostlöser händisch auf der Bühne - und riß sie ohne Probleme sofort ab. Mehrere Werkstattmitarbeiter erzählten mir daraufhin, dass sei keine Seltenheit: Die Durchmesser der Schrauben seien geringer, die Schrauben würden bei Saab/GM nicht verzinkt um Kosten zu sparen, insgesamt wären an den tragenden Teilen wie Hinterachse auch weniger Vollmaterial zu finden. Ich müsse mich darauf einstellen, dass bei Fahrwerksreparaturen immer gleich viel zu ersetzen sei, da gleiche der Saab eher einem Fokus und bei Ford zahle man ja auch weniger für`s Auto, weshalb man dann bei Reperaturen stat Schraubenschlüssel auch zur Flex greifen müsse.
Das machte mich baff. Das Auto ist teuer in Kauf, Unterhaltung und Betrieb. Für einen Satz Spurschrauben zahle ich 25€, bei VW kosten mich vergleichbare Schrauben 5€. Daher erwarte ich gute Qualität und lange Haltbarkeit.
Ich beschloss also, den Vorgang als "Mismatch" abzuhaken, lästernde Menschen und einen blöden Defekt kann man immer mal erwischen. Gestern Abend tauschte ich die Kennzeichenbeleuchtung als kleine Feierabendarbeit und stellte fest: Obwohl das Auto neuer ist, lassen sich auch hier die Schrauben schlechter lösen. Und eine von vier Schrauben ist so verrostet, dass sie mir abreisst. Im Gegensatz zu meinen VW's ist aber die Schraube so dünn ausgeführt, dass ich keine Möglichkeit habe, den verbleibenden Rest mit einer Kneifzange o.ä. rauszubekommen. Zu allem Überfluss erkenne ich auch noch oberhalb der Kennzeichenmulde erste Aufblühungen von Rost.
Daher schwindet langsam mein Zutrauen in die Qualität und ich frage mich: Wieviel Premium bleibt von meinem Saab eigentlich unter der schönen Hülle?
vielleicht sorgt der Titel des Beitrags erst einmal für fragende Gesichter. Daher gibt's zu Anfang die Vorgeschichte zur Frage. Der Beitrag ist somit etwas länger.
Meine Idee von Auto, Qualität und wie ich zum Saab komme
Der Saab 9-3 II ist mein erster Saab, meine Registrierung hier im Forum liegt erst ein paar Tage zurück. Eigentlich komme ich aus der VW-Ecke und habe vor allen Dingen alte VW's gefahren. VW sehe ich als durchschnittlich gute Fahrzeugmarke an, eben ein Volkswagen. Mein erstes Auto war ein Golf 2, und da ich zu diesem Zeitpunkt in der Ausbildung war und wenig Geld hatte, habe ich ihn selbst zu reparieren begonnen. Meine VW's waren beim Kauf zwischen 10 und 15 Jahren alt, hatten zwischen 100.000 und 200.000 km auf der Uhr und ich fuhr sie meist bis etwa 300.000 km und mehrere Jahre. Einige Fahrzeuge sind bei mir hängen geblieben und so habe ich heute z.B noch einen alten GTI und einen Bulli.
Von der Qualitätsanmutung galt dabei: Relativ stabile Materialien bei VW, eher einfach Technik, bei dem Alter saß allerdings schon manches fest und hier und da trat auch Rost auf. Bei alten Fahrzeugen war Rostbeseitigung in Maßen nötig (Radläufe etc.), bei den neueren VW seit der Lopez-Ära (ab 1991/92) mehr (z.B. Schweller, Heckbleche...). Bei der tauchbadverzinkten, rostarmen Ära (ab ca. 2000) war ich noch nicht angekommen.
Für nordische Marken wie Saab und Volvo habe ich schon immer eine gewisse Sympathie, u.a. wohl daher, dass ich ein Viertel meines Lebens in Dänemark verbracht habe, wo diese Fahrzeuge lange Zeit zum typischen Straßenbild gehörten. So fiel dann auch meine Enscheidung für den 9-3: Saab gilt als sicher, qualitativ hochwertig, nicht zu aufdringlich, das Fahrzeug fand ich auch von der Form ansprechend. Mein bisher teuerster Gebrauchter. Da ich mittlerweile wenig Zeit habe, an Autos zu schrauben, wollte ich auch ein Fahrzeug, an dem Rost keine Rolle spielt. All das schien mir beim Saab gegeben.
Erfahrungen mit dem Saab 9-3 II
Folglich wurde es ein nun 7-8 Jahre alter Saab, der äußerlich fast neu erscheint und mir innen ungewohnten Komfort bietet. Doch die letzten Erfahrungen erschüttern ein bischen meine Zuversicht. Als ich das Fahrzeug zum Vermessen gab, riss mein Reifenhändler mir die hintere Spurschraube ab und stellte mir für die Reparatur einen Kostenvoranschlag von 500€ in Sicht. Ich verdächtigte also die Werkstatt erst einmal, den großen Schlagschrauber verwendet und rohe Gewalt angewendet zu haben. Die verbleibende Spurschraube löste ich selbst sehr vorsichtig nach mehrtägigem Einweichen mit Rostlöser händisch auf der Bühne - und riß sie ohne Probleme sofort ab. Mehrere Werkstattmitarbeiter erzählten mir daraufhin, dass sei keine Seltenheit: Die Durchmesser der Schrauben seien geringer, die Schrauben würden bei Saab/GM nicht verzinkt um Kosten zu sparen, insgesamt wären an den tragenden Teilen wie Hinterachse auch weniger Vollmaterial zu finden. Ich müsse mich darauf einstellen, dass bei Fahrwerksreparaturen immer gleich viel zu ersetzen sei, da gleiche der Saab eher einem Fokus und bei Ford zahle man ja auch weniger für`s Auto, weshalb man dann bei Reperaturen stat Schraubenschlüssel auch zur Flex greifen müsse.
Das machte mich baff. Das Auto ist teuer in Kauf, Unterhaltung und Betrieb. Für einen Satz Spurschrauben zahle ich 25€, bei VW kosten mich vergleichbare Schrauben 5€. Daher erwarte ich gute Qualität und lange Haltbarkeit.
Ich beschloss also, den Vorgang als "Mismatch" abzuhaken, lästernde Menschen und einen blöden Defekt kann man immer mal erwischen. Gestern Abend tauschte ich die Kennzeichenbeleuchtung als kleine Feierabendarbeit und stellte fest: Obwohl das Auto neuer ist, lassen sich auch hier die Schrauben schlechter lösen. Und eine von vier Schrauben ist so verrostet, dass sie mir abreisst. Im Gegensatz zu meinen VW's ist aber die Schraube so dünn ausgeführt, dass ich keine Möglichkeit habe, den verbleibenden Rest mit einer Kneifzange o.ä. rauszubekommen. Zu allem Überfluss erkenne ich auch noch oberhalb der Kennzeichenmulde erste Aufblühungen von Rost.
Daher schwindet langsam mein Zutrauen in die Qualität und ich frage mich: Wieviel Premium bleibt von meinem Saab eigentlich unter der schönen Hülle?