Erstmal freu' ich mich, von Dir hier wieder zu lesen... für mich sind Deine Beiträge ein erfrischender Kurzweil.
Mit JK-Tuning habe ich nur so viel am Hut, als dass ich mal einen 1992er 9000 2.3 16 Automatik hatte, der einen Aufkleber aus seinem Hause trug. Der Wagen war wohl das komplette Gegenteil zu dem von Dir beschriebenen 900er-Teufelinchen. Deine Beschreibungen passen ja soweit wie die Faust aufs Auge, ich meine, sie treffen so ziemlich genau auf den von nitromethan verlinkten auch 1986er 16S zu. Ob es nicht Dein ehemaliger Wagen ist?
Nein, das ist er sicher nicht. Meiner war und ist Odoardograu. Wurde in diesem Thread schon mal behandelt. Das Auto gibt es sogar noch. War mein allererster 900 überhaupt, den ich als Ersatz für meinen an Motorschaden gestorbenen 2.3er 9000i erwarb. Dann nach Verkauf verschollen, Jahre später in erbärmlichen Zustand ganz in der Nähe wieder aufgetaucht, zeitwertgerecht restauriert, von mir zurückgekauft, gefahren, geliebt und dann als versöhnlichen Abschluss meiner 901-Karriere endgültig verkauft. Lief ein paar Jahre in Leipzig. Wo er jetzt ist weiß ich nicht. Vielleicht ist er ja ins Forum gekommen.
Man muss wissen, dass in den späten 80ern bis, sagen wir Mitte/Ende 90er im SAAB-Bereich in der norddeutschen Tiefebene auch viel Schindluder betrieben worden ist. Manches SAAB-Zentrum, welches sich heute mir seriöser SAAB-Tradition brüstet, hat so manches Auto
verbrochen!
Da gibt es Geschichten aus glaubhaften Quellen, dass dir schlecht wird. Aber aus einem 2.3i wird man auch keine Rakete basteln. Ich hab einen '89er CC gehabt. Toller Motor, tolles Karosserie. Aber ein Rennwagen ist das nicht. Da kann man rumbasteln wie man will.
Da gibt es Leute, denen wurde ein gebrauchtes, kurz übersetztes Getriebe von einer Schrottkarre eingebaut und auf die Rechnung stand dann ein "modifizierter Turbolader, modifiziertes Steuergerät, Ladeluftkühler und so weiter" oder beim "i" ein "modifizierter Zylinderkopf". Beim Turbo ging das noch einfacher. Bei einigen Gewerblichen war es Gang und Gebe, sollte ein Kunde der Wunsch nach mehr Leistung haben, ihm ein "Sonderangebot" unterbreitet wurde, das einen modifizierten Lader beinhaltete, der aus einem Unfallwagen käme. Schnäppchen! 1.000DM inklusive Einbau. Am Ende blieb der alte Lader im Auto, eine neue Dichtung zwischen Krümmer und Lader sollte vom tatsächlichen Wechsel zeugen und de Facto wurde am originalen APC nur der Poti in die richtige Richtung gedreht. Der Kunde war ob der gestiegenen Leistung glücklich, der Werkstatt/Autohausinhaber ob der Gewinnmarge.
Ich will sowas nicht einem bestimmten Unternehmen zuordnen oder jemanden damit ans Bein pinkeln, aber das waren eben diese Goldgräberzeiten. Die hanseatischen Kunden wollten mehr Leistung und zahlten. Punkt. Irgendwann trennte sich dann die Spreu vom Weizen. In Hamburg kann man aus den verschiedenen Werkstätten wirklich sehr gut einen echten Stammbaum nachverfolgen und somit zuweilen auch ein wenig auf die Historie der Autos, so sie noch überbracht ist.
Jeder Schrauber/Mechaniker hatte so seine Handschrift.
Bei manchen schon damals mit "feiner Feder auf gutem Papier" geschrieben, bei anderen eben mit "Wachsmalstift auf Pappe". Wer heute eines dieser Autos bekommt, sollte sich also nicht immer auf vergilbte Rechnungen berufen, die irgendwo im Handschuhfach liegen.
Da muss die Hardware nicht immer mit den Papieren übereinstimmen. Aber diese Autos sind Unikate auf ihre ganz eigene Art. Ob nun "gesetzeskonform oder nicht". Schön, wer einen solch "verbastelten" Zeitzeugen noch sein Eigen nennen darf. Er ist dann ein Schnappschuss der Tuningphilosophie im Norden der Republik. Ein wenig "Augenzwinkern" gehört bei diesen Autos definitiv dazu. In Hamburg schmeckt das Bier am Hafenimbiss direkt aus der Flasche getrunken eben immer noch besser als aus dem feinen Kristallglas.
. Fragt sich nur, wie lange der Motor den Druck aushält.
Hat damals niemanden interessiert, solange nicht per sofort die Kolben und Pleuel beim ersten harten Ausritt getrennte Wege gegangen sind. Meist sind aber erst die Getriebe in die ewigen Jagdgründe gegangen. Zuerst der Dritte (warum, dürfte klar sein!?), dann so nach und nach die anderen.....ausser, die restliche Teilsammlung in der Schaltbox hat gleich die weiße Fahne gehisst. Was häufig vorkam. Da fielen später zerkrümelte Kolben und Ventile nicht so ins Gewicht. Das hat man eben als Nebenprodukt der Spaßfaktors hingenommen. Andere Zeiten. Heute nimmt das niemand mehr hin oder käme auf den Gedanken das als unglückliche Nebenerscheinung zu akzeptieren.