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Ähnlich auch mit Vinyl, auch da bildete ich mir bis vor ein paar Jahren ein, dass es analog einfach differenzierter klingt als digital (wenngleich ich nur einen Thorens habe und auch bei CD noch nie einen billig-Player), seit ich auf den Sony "Panzerkreuzer" (XA-50ES) mit "Analog-Simulator" umgestiegen bin sehe ich das anders, da kommt Vinyl nichtmehr mit.

 

 

 

Das möchte ich im ersten Augenblick nicht glauben.

Bei 80% der CDs, die nun auf den Markt kommen ist die Qualität der Aufnahme schon verdammt mies.

Und selbst die beste Elektronik kann Qualität nicht herzaubern. Wenn heutzutage mit guten Aufnahmeinstrumenten (also mit Hi-End Elektronik) vernünftige Mastertapes entstehen würden und diese dann anständig komprimiert auf CD gebracht werden, dann kommt da wahrscheinlich ein besseres Ergebnis raus, als bei 30 Jahre alten LPs.

Aber wenn diese Mastertapes dann auf eine neue, gute LP gebracht würden, dann wär die CD schnell blass!

Informationsverlust durch Komprimieren kann man eben nicht ausgleichen. Bei der Akustik, ebenso wie bei Optik.

 

Wenn man zu den, von die angesprochenen, 2% gehört, dann wird es leider sehr teuer. Aber das ist der Preis für ein Laufen außerhalb des Mainstreams.

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Nö, das stimmt so nicht!

 

Die Privatsender sehen keinen Cent von Deinen Kabelgebühren............!

 

Da hast du natürlich recht.

 

Ebenso wie beim Pixelwahn der Digicams bestimmt eben der Käufer auch hier mit seiner Brieftasche das Produkt und "Qualitätsbewusste Minderheit" ist man da gearscht, wenn die Lemminge auf andere Dinge setzen.

 

Über diese Mechanismen bin ich mir noch nicht ganz klar.

 

Bestimmt die Masse das Produkt und der Entwickler bringt es auf den Markt?

Oder entwickelt ein Hersteller ein Produkt und redet es der Masse ein?

 

Woher kommt der Trend zur Verramschung der Gesellschaft?

Über diese Mechanismen bin ich mir noch nicht ganz klar.

 

Bestimmt die Masse das Produkt und der Entwickler bringt es auf den Markt?

Oder entwickelt ein Hersteller ein Produkt und redet es der Masse ein?

 

Woher kommt der Trend zur Verramschung der Gesellschaft?

 

 

Die Antwort ist meiner Meinung nach relativ einfach: Beides!

Die Konsumschreie nach einfachen Produkten, die alles können, wurden irgendwann immer lauter, der Markt hat reagiert. Danach wurde von den Entwicklern auf dieser Schiene weitergefahren. Und schon haben wir den Salat.

Ein hochspannender Thread,

leider erst spät gesehen.

Als Musiker mit viel Herzblut kann ich dazu nur sagen: das Phänomen ist mir allzu bekannt und nervt mich auch ein wenig. Ursachen dahinter sind u.a. dass die heutigen Pop-Verbrechen eher produziert als komponiert werden.

Dynamik ist für viele Produzenten eher ein Schimpfwort, weil das angestrebte Zielpublikum eben Holzohren hat und mit "komplexeren" Klangspielen schlicht überfordert ist.

Ich sach da nur mal Stichwort "Hausfrauentest"....

Ähnlich auch mit Vinyl, auch da bildete ich mir bis vor ein paar Jahren ein, dass es analog einfach differenzierter klingt als digital (wenngleich ich nur einen Thorens habe und auch bei CD noch nie einen billig-Player), seit ich auf den Sony "Panzerkreuzer" (XA-50ES) mit "Analog-Simulator" umgestiegen bin sehe ich das anders, da kommt Vinyl nichtmehr mit.

Das möchte ich im ersten Augenblick nicht glauben.

Bei 80% der CDs, die nun auf den Markt kommen ist die Qualität der Aufnahme schon verdammt mies.

Und selbst die beste Elektronik kann Qualität nicht herzaubern....

Nun, ich sprach hier vom Player und hatte da den direkten Vergleich mit der berühmten "Brothers in Arms" angestellt, die ich sowohl auf Vinyl als auch CD besitze.

 

Minderwertige CDs sind wieder eine ganz andere Sache, doch auch nicht jede Vinyl wird entsprechend hochwertig produziert und nutzt sich zudem noch ab.

Das hat also wenig damit zu tun ob die CD auf entsprechenden High-End-Playern dem Vinyl ebenbürtig ist und da war ich eben hoch beeindruckt, was ein hochwertiger Player aus einer entsprechenden CD noch rausholen und differenzieren kann, wo man gegenüber Vinyl als verloren glaubte!

Derartige Player kitzeln tatsächlich aus einer normalen CDs raus (natürlich nur wenn's auch drauf ist), wofür einst SACD eingeführt wurde, zumindest solange der Rest der Anlage noch im Kleinwagen-Preissegment bleibt.

 

Ich wollte das damals selbst nicht glauben, zumal ich mich nicht als Audiophilist betrachte, aber die Umschaltung von immerhin einem 400€-Player optisch an High-End-DD-Reciever zum "Panzerkreuzer" (heißt so weil 16kg) analog (also via eigenem D/A-Wandler) an selbigem Reciever, klang als wenn man einen Vorhang vor den Lautsprechern öffnet und brachte Details, die selbst der Thorens aus dem Vinyl nichtmehr raus bekam.

 

Geht man dann vom Kleinwagen in Richtung Eigentumswohnung mag das ja vieleicht wieder anders aussehen, aber wer hört daran noch Rock und Pop?

 

Ich liebe es nach wie vor, mir von guter Musik "die Öhrchen streicheln" zu lassen, denke dabei aber immer öfter, dass dieser Genuß ein Relikt aus vergangenen Zeiten ist, so wie ich auch aus reiner Nostalgie immer noch gerne mal das Knistern der Nadel genieße.

Nachbars haben sich jüngst ne neue "Anlage" gekauft, im schicken hinterleuchteten Spiegeldesign, inkl. 5 Böxchen, Woofer, DD5.1 und DVD-Player für 279,- Öro und schwärmen nun ständig davon, wie "affengeil" das doch klingt und wie brutal das "wums" macht. Ich finde es macht nur Lärm und keine Musik, aber genau das ist der Zeitgeist, denn das Ding steht auf einem Designer-Sideboard unter dem 3000-Euro-Plasma! Noch Fragen?

Ursachen dahinter sind u.a. dass die heutigen Pop-Verbrechen eher produziert als komponiert werden.

 

Richtig. Auch daran zu erkennen, dass der Mainstream mittlerweile jedes künstlerischen Anspruchs beraut wurde. Das, was man als Pop kannte ist mittlerweile Indie, der Mainstream ist nur noch Autoscooter-Musik.

Und solange man den Kids einhämmert, dass Bands durch Marktforscher und Produzenten geformt werden, anstelle von Wochenendshows in Jugendzentren oder kreativen Nächten im Proberaum, wird sich da auch nicht viel dran ändern.

Allerdings, zwei Zylinder mehr beim Auto würde ich nicht unbedingt bei obiger Aufzählung erwähnen.

 

Viele Grüße

Ralf

 

Dann kriegste ja vielleicht des SD ja doch noch, darf halt kein Subaru sein.

 

Vermutlich wars da sogar serienmäßig, weil die Aufpreislisten der Japaner nicht so lange sein dürften. Und bei den Vierzylindern ist halt nur die Klima drin und das muss reichen.

Bin mal mutig und empfehle dynamische CDs:

 

MANGER, Musik wie von einem anderen Stern, sampler (Vorsicht: #12 hat wirklich Tiefbass)

 

Three Guitars "Larry Coryell / Badi Assad / John Abercrombie"

 

Bela Fleck: "Live Art"

 

Rickie Lee Jones "Pop Pop"

 

Orff, Carmina Burana, Telarc SACD-60575 (Es gibt bessere Intonationen, die Aufnahme ist jedoch sehr gut)

 

Diana Krall "The Girl in the other room"

 

Nils Lofgreen "Accoustic Live in Vienna"

 

Quasi alles von Alan Parsons (schließt die dunkele Seite des Mondes mit ein)

 

Andere Vorschläge?

 

Viele Grüße

Martin

Gute Wahl, Orca, gute Wahl.

*seufz*

Ich höre mich fast an wie mein Opa, wenn ich sage: Die Musik ist auch nicht mehr das, was sie mal war....

.

.

Reicht mir mal jemand meinen Krückstock, damit ich zu meinem Gleiter komme?

Gute Wahl, Orca, gute Wahl.

*seufz*

Ich höre mich fast an wie mein Opa, wenn ich sage: Die Musik ist auch nicht mehr das, was sie mal war....

.

.

Reicht mir mal jemand meinen Krückstock, damit ich zu meinem Gleiter komme?

 

 

Och, es gibt schon noch gute und auch noch sehr gute Musik, so ist das nicht.

Was viele Leute vergessen ist nur: Über welche große Zeitspanne die für uns heutzutage gute Musik gesammelt werden konnte. Und wieviel Schrott auch damals schon auf den Markt geschmissen wurde.

Das heutzutage nicht jeder Ghetto-Rap-Titel gute Musik ist, sollte schon jedem klar sein. Aber Künstler gibt es immer noch und die sind dann auch ihr Geld wert!

 

(Höre gerade Mark Knopflers neue "Kill to Get Crimson". Gefällt mir sehr gut!)

Mr. Knopfler... nun der hatte solo ein paar gute Sachen und ein paar langweilige.

Aber gehört eben zu jenen, die noch wissen, wie man Stücke schreibt.

 

Du hast natürlich recht, damals wie auch heute wurde viel Mist auf den Musikmarkt geworfen. Allerdings wurde noch nie so vieles auf "Massengeschmack" getrimmt, damit man es sich auch beim Bügeln (!!!) anhören kann.

 

Wie schrieb ein Kritiker über ein Mike Oldfield Album ("Ommadawn") mal:

"Sie können dieses Album nur dann als Hintergrundmusik hören, wenn Sie zwischen einer Eisenbahnlinie und einer Autobahn leben"...

Du hast natürlich recht, damals wie auch heute wurde viel Mist auf den Musikmarkt geworfen. Allerdings wurde noch nie so vieles auf "Massengeschmack" getrimmt, damit man es sich auch beim Bügeln (!!!) anhören kann.

 

Und um nochmal auf "Mainstreams" zu sprechen zu kommen. Was mir besonders sauer aufstößt ist das gnadenlose kopieren (covern, mixen, wie auch immer) von alten Stücken. Fast jede Melodie ist nicht mehr neu und gerade die, die erfolgreich in den Charts sind haben alle ihren Ursprung in früheren Jahren.

Immer wieder ein Spaß, wenn man dann den Leuts mal vorspielt, wie das Lied EIGENTLICH klingt, welches sie so toll finden.

Ja, Janny, das Kopieren ist nervtötend, vor allem (ich nennen mal KEINE Beispiele, denn die Liste wäre lang), wenn es nur Teilstücke sind und völlig aus dem Zusammenhang gerissen wird.

Liegt m.E. daran, dass eben keiner sich mehr einen Kopf über die Musik machen will.

 

Mönsch, wenn ich überlege, früher sind wir in's Studio gegangen und haben noch komponiert und uns über Harmonien und Dynamiken einen abgebrochen...

*seufz*

Ist halt einfacher, fertige Sachen zusammenzustöpseln.

FastFood -> FastMusic.

 

Ach, ich höre mich schon wieder wie mein Opa an. Sorry!

"Mich nerven Alben, die von vorne bis hinten den Musikhörer, der auch einfach nur mal aus dem Sofa sitzend Musik hört, einfach nur permanent anbrüllen."

 

Ich hör grad von Nick Oliveri - Dead Planet:SonicSlowmotionTrails. Da muss das aber natürlich auch so :D ("This world is trashed, I'm so wasted / shit in the air, you can taste it!")

 

 

 

"Jemand schonmal diese Kiddies gesehen, die mit MP3-Handys mit eingebauten Lautsprechern durch Fussgängerzonen trampeln, während aus der Hosentasche scheppernd irgendwelches Sido Gangsterrap-Gesülze dröhnt?

Für die brauch man wirklich keine "dynamische" Musik produzieren.

Die würden, wenn's cool wäre, auch den ganzen Tag 50Hz Trafobrummen hören."

 

Ja, grausam. Die raffens einfach nicht: Ein Handy ist kein Ghettoblaster, verdammt nochmal!

 

 

 

"Z.B. Die klassische Levis 751 oder 521; gibt es nicht mehr."

 

Und Dr.Martens werden auch seit 2004 in China hergestellt, sick sad world!

 

 

 

"Ich wollte das damals selbst nicht glauben, zumal ich mich nicht als Audiophilist betrachte, aber die Umschaltung von immerhin einem 400€-Player optisch an High-End-DD-Reciever zum "Panzerkreuzer" (heißt so weil 16kg) analog (also via eigenem D/A-Wandler) an selbigem Reciever, klang als wenn man einen Vorhang vor den Lautsprechern öffnet und brachte Details, die selbst der Thorens aus dem Vinyl nichtmehr raus bekam."

 

Das liegt natürlich an dem D/A-Wandler. Mir hat mal ein Computerspezi vorgespielt, wie der Unterschied so klingt, wenn man die Wahl zwischen dem D/A-Wandler des (billigen) CD-Laufwerks und dem aus der (guten) PC-Soundkarte hat. Wie Tag und Nacht.

Dann der Unterschied zwischen PC-krams und D/A-Wandler der (neuen, halbwegs teueren) Stereoanlage: nochmal W e l t e n !

Wahrscheinlich nochmal der doppelte Unterschied, wenn man richtiges HighEnd-Zeugs zur Verfügung hat.

Fest steht aber, dass Vinyl nachwievor das beste archivarische Format ist :P ätschi-bätschi, in 20 Jahren werden wirs ja sehen. . .

 

Fürs Auto und Kopfhörer tuns bekanntlich auch MP3s (und ein Tonabmischer muss auch immer daran denken, dass, zumindest Popmusik, auch im Auto ohne permanentes Gekurbel am Volumedreher zu hören sein muss), aber MP3s oder auch CDs von mittelprächtiger Qualität verderbens einem echt auf ner auch nur halbwegs gescheiten Anlage, so wie sie, völlig unabhängig von der rein musikalischen Qualität, die Leute sicher von der Tanzfläche vertreiben. . .

 

Ich hab mir gerade QueensOfTheStoneAge - LullabiesToParalyze auf CD versus coloured-Vinyl* auf der gleichen ordentlichen Stereoanlage mit Custom-Boxen gegeben: Ein großer Unterschied ist da, abgesehen davon, dass die Vinyl naturgemäß ein Bisschen wärmer und differenzierter klingt*, nicht zu bemerken. Offenbar beides vom gleichen Mastertape kopiert. . .

 

________

* die ja angeblich immer etwas lascher klingen sollen als die schwarzen - ich hab keinen Vergleich

** außerdem muss man den Plattenspieler immer doppelt so laut aufdrehen, aber das ist selbst an Top-DJ-Anlagen so.

Und: Mein PVC wolltest Du sicher nicht.:smile:

 

 

Die Rede war ganz sicher nicht von Trittschallplatten :smile:

Ich kanns aber verstehen, wenn du dich nicht vom schwarzen Gold trennen willst - siehe Nando.

Ich hab mir gerade QueensOfTheStoneAge - LullabiesToParalyze auf CD versus coloured-Vinyl* auf der gleichen ordentlichen Stereoanlage mit Custom-Boxen gegeben: Ein großer Unterschied ist da, abgesehen davon, dass die Vinyl naturgemäß ein Bisschen wärmer und differenzierter klingt*, nicht zu bemerken. Offenbar beides vom gleichen Mastertape kopiert. . .

 

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* die ja angeblich immer etwas lascher klingen sollen als die schwarzen - ich hab keinen Vergleich

 

Dem ist definitiv so. Ich hab den Vergleich (Nirvana unplugged) - und kaufe seit dem nach Möglichkeit nur noch die echten schwarzen Scheiben. Mögen die colorierten auch auf 100 Stück limitiert sein, sie klingen einfach flacher und weniger dynamisch.

scheise is das lang geworden.

Zum Kopierthema ist zusagen, dass gut kopiert schon immer besser war als mäßig komponiert.

In den 50s und 60s haben sich Rockbands gegenseitig gecovert, dass, wenn man nicht die Autorenschaft festgehalten hätte, schon nicht mehr ganz klar wäre, von wem das Lied eigentlich stammte. Bald sind die Rechte daran auch eh abgelaufen. . .

In Musik, die von Leuten p r o d u z i e r t wird, die oft nicht mal Notenlesen können*, ist es natürlich nicht verwunderlich, dass als Samples alles mögliche wieder auftaucht.

 

* das ist zwar nicht unbedingt ein Kriterium, viele Jazzgrößen konnten es schließlich auch nicht, aber die Electronic- und HipHop-Freunde von heute haben noch dazu nicht mal das Gefühl für Rhythmen und Harmonien, welches eigentlich zum Musizieren grundlegend ist. . .

Mögen die colorierten auch auf 100 Stück limitiert sein, sie klingen einfach flacher und weniger dynamisch.

 

immer noch besser als die CD offenbar! :biggrin:

  • Autor
** außerdem muss man den Plattenspieler immer doppelt so laut aufdrehen, aber das ist selbst an Top-DJ-Anlagen so.

 

Ja, das liegt an den unterschiedlichen Ausgangsspannungen der Tonquellen. Bei guten Vorverstärkern kann man die "Lautstärke" verschiedener Tonabnehmer anpassen.

 

Aber was du da als Fußnote schreibst, verweist auf den eigentlichen Beginn des War of Loudness... Ich habe zumindest noch die Erinnerung an törichte Jugendjahre, als der Verstärker bei der Party nicht mehr lauter zu drehen war. Ergo: Schalplatte über Monitor des Casettenrecorders (ja, so was gab es wirklich mal :biggrin:) aufgepegelt... und über Line-Eingang eingeschleift... Jou, das war dann Loud(ness) :rolleyes:

 

Ach ja: aktuelle CD's (b.t.w.: aus Vinyl kann man immer mehr rausholen!), da werfe ich immer einen Blick drauf, ob auch ein Toningenieur genannt wird. Immer seltener mit Verweis auf Aufnahmeequipment. Dann kann's so schlecht nicht sein. :smile:

immer noch besser als die CD offenbar! :biggrin:

 

 

Sagen wir so: Vinyl klingt grundsätzlich angenehmer, freundlicher, musikalischer, stimmiger. Wobei meine CD-Laufwerk-Wandler-Kombi eher analog klingt (Rega Jupiter/Io, der große Bruder des "legendären" Planet) - Vinyl bleibt Vinyl.

  • Autor
Bedingt: den größten Dynamikumfang (aufnahmetechnisch) der zu realisieren (und zu reproduzieren) ist, stellten die Direktschnittscheiben mit 45 vs. 78 U/min. im 33er Durchmesser Anfang der 80er dar. Seither hat es keine klangtechnische Entwicklung in Richtung Natürlichkeit mehr gegeben. Auf den meisten für CD hergestellten Abmischungen wurde die Dynamik am Mischpult gepusht.

"Direktschnittscheiben mit 45 vs. 78 U/min. im 33er Durchmesser Anfang der 80er dar. "

 

79 rpm? Schellack??

Na watt bin ich froh dass ich OurDarkness von AnneClark auf so ner "Groß-Single" hab.

Auf ner LP ist aber auch eine unterschiedliche, ähm, Rillenbreite d.h. Auslenkung des Tonarms an einzelnen Stellen zu realisieren (zB die Böllerschüsse in der 1812-Overtüre), ohne dass die Qualität komplett viel höher sein müsste. Das ist natürlich digital heute auch machbar (bzw. wird von Lossless-Formaten umgekehrt auch praktiziert, die schneiden ja nur das weg was wirklich verzichtbar ist).

ZB das neue (naja, letztes Jahre) White-Stripes-Album hätte was die Länge angeht auf eine Scheibe gepasst, ist dann aber auf 2x200-Gramm-Vinyl rausgekommen. so fett, dass sie fast nicht in eine normale Schutzfolie zu zwängen ist. . .

Hi,

betrachtet man die Vergangenheit, war es doch ähnlich.

 

Sampler oder Eintagsfliegen auf Platte waren auf flexiblen, labberigen Vinyl zu haben, während die Gruppen der Upper Class durchaus auch mit gewichtigeren Pressungen und entsprechendem Klang aufwarten konnten.

 

Aber auch die CD war schon ein klanglicher Rückschritt, auch hier gab es einen hörbaren Dynamikverlust. Trotzdem waren wegen der Bequemlichkeit der Zugriffstechnik viele bereit, auf das neue Format umzuschwenken.

 

Erst 10 Jahre später gab es Plattenspieler und Tonabnehmersysteme mit technischen Raffinessen (Entkopplungen, Laufwerks- und Motortechnik), die die früheren Spieler satt überboten. Man stelle mal einen Thorens der 70er/80er auf und vergleiche ihn mit einem Clearaudio, Amazon oder Transrotor (Die preislich aber auch in anderen Sphären herumwedeln). Die letztgenannten Dreher sprühen vor Dynamik, der Thorens bleibt eher blass. Aber jetzt gab es auch die Klientel, die preisunempfindlicher an die Sache heranging und die Technik konnte verfeinert werden.

 

Die Ablösung der CD durch die dynamischere SACD und DVD-Audio vor etwa 8 Jahren geriet eher zum Flopp. Nur die SACD hat es mit einer kleinen hi-endigen Klientel überlebt, aber für guten Klang benötigt man auch eine entsprechende Anlage, die kaum einer hat. Ohne das Hybrid Format hätte sich aber auch kaum jemand gefunden, die SACD zu nutzen. SACD Player gibt es im Auto z.B. bis heute nicht.

 

Außerdem mußten sich die Preise CD <-> SACD annähern, damit die SACD auch Käufer fand. Kopierprogramme gibt es für die SACD bis heute nicht, was eine Kaufentscheidung ebenfalls durchaus verhindern kann (Es sei denn, man nutzt die CD Tonspur, falls eine solche vorhanden ist.). Aber trotz des üblichweise besseren Klangs waren nur relativ wenige bereit, den Weg mitzugehen.

 

Das sich die aktuellen mpg Player mit der heutigen Komprimierungstechnik durchgesetzt haben, hat drei Gründe: Die (Teils preiswerten) Downloadmöglichkeiten, eine neue Praktikabilität (Miniaturisierung) und die Masse an Datenplatz, die das Hören auch erst nach langer Zeit langweiliger machen.

 

Unsere Generation ist mit Dynamik groß geworden, die neue aber nicht. Dementsprechend niedrig ist der Anspruch, klanglich verwöhnt zu werden. Schlechte PC Boxen erhöhen diesen Anspruch auch nicht.

 

Der Erfolg am Massenmarkt gibt den Labels natürlich die Chance, kostengünstiger zu produzieren. Qualitätsunterschiede einer gut aufgenommen CD werden durch eine Komprimierung relativiert. Die Masse machts. Warum also richtig mastern und abmischen?

 

Trotz alledem wird es auch weiterhin hochwertige Aufnahmen geben:

 

Klassik, Jazz und auch einige Pop Künstler haben auch eine anspruchsvollere Klientel.

 

Wer richtig gut Musik hören will, sollte sich mal Kari Bremnes anhören. Die CD "Reise", eine Live Aufnahme, bringt ein neues Live Feeling und auch "Svarta Boern" gehören zu den audiophilen Perlen.

 

Die Zeitschrift Stereo sucht jeden Monat solche Aufnahmen heraus. Dort finden sich dann Dire Straits / Mark Knopfler, Norah Jones, Alicia Keys, Diana Krall und viele andere interessante Künstler wieder.

 

Also, keine Panik. Schrott bleibt Schrott, Perlen bleiben Perlen.

 

Man muß nur nach den Perlen schauen und sich nicht dem Massengeschäft hingeben wollen.

 

Viele Grüsse

 

Thomas

  • Autor
Wer richtig gut Musik hören will, sollte sich mal Kari Bremnes anhören.

 

Stimmt. Aufnahmetechnisch auf höchstem Niveau. Sie sitzt vs. steht quasi neben Dir. Nur noch zu toppen durch die letzten Einspielungen von Paul Kuhn. Aber... dann schau mal auf die Preise dieser CDs. Und: klar, ich habe immer Freude an tollen Aufnahmen. Aber ständig Kari und den ollen Paule? :biggrin:

 

Und die Vermutung, dass es anständige Dreher und Abnehmer erst zehn Jahre nach dem CD-Start gab, ist Quatsch. Natürlich hat clearaudio einen neuen Maßstab gesetzt, aber die alten Linns mit den ersten Dynavector/Van den Huuls vs. Stax etc. gab's bereits in den Siebzigern, und sooo viel schlechter waren die auch nicht. Thorens Reference gab's sogar schon Anfang der 70er als Urbeginn der Panzerschrankmehrarme.

Stimmt. Aufnahmetechnisch auf höchstem Niveau. Sie sitzt vs. steht quasi neben Dir. Nur noch zu toppen durch die letzten Einspielungen von Paul Kuhn. Aber... dann schau mal auf die Preise dieser CDs. Und: klar, ich habe immer Freude an tollen Aufnahmen. Aber ständig Kari und den ollen Paule? :biggrin:

 

Übrigens gibt es jetzt auch HD-CDs, spielt wohl auf jedem Player, ist aber teuer. Gute Aufnahmen gibt es z.B. auch von Inakustik (Kommt da die Kuhn Aufnahme nicht her?) und Stockfisch Records.

 

Und die Vermutung, dass es anständige Dreher und Abnehmer erst zehn Jahre nach dem CD-Start gab, ist Quatsch. Natürlich hat clearaudio einen neuen Maßstab gesetzt, aber die alten Linns mit den ersten Dynavector/Van den Huuls vs. Stax etc. gab's bereits in den Siebzigern, und sooo viel schlechter waren die auch nicht. Thorens Reference gab's sogar schon Anfang der 70er als Urbeginn der Panzerschrankmehrarme.

 

Natürlich gab es die Linn LP12 und auch den dicken Thorens.

 

Aber stell mal ein 1000 DM Plattenspieler von damals neben einen 1000 € Plattenspieler der Neuzeit.

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