Naja, halbwegs paßt das hier rein.
Wie bringt man Jemandem bei, das es an der Zeit ist das Selber-Auto-Fahren besser dran zu geben ohne ihn direkt zu beleidigen?
Ich sitze vorhin auf einem Supermarkt-Parkplatz im Auto und warte darauf das ein Peugeot gegenüber endlich sein Ausparkmanöver vollendet. (Das war für sich schon eine Schau, rückwärts ausparken in gefühlt dreizehn Zügen.) Und beim letzten Zug dann nimmt er meinen Wagen als Bremsmarkierung, doppst also an und will weiterfahren.
Also aussteigen und hinterher, so schnell war er ja nicht. Im Wagen sitzt ein Herr, geschätzt Ende siebzig, und weiß erstmal von nichts.
Dann aber kommt die Erinnerung, „Ja, doch, da war ein leichter Stoß. Aber wissen Sie wie mein Wagen aussieht, wie oft da schon andere Leute ihre Türen reingehauen haben oder Einkaufswagen gegengerammt sind?“
(Gut, diese Tatsache ist vollkommen altersunabhängig, ebenso wie die traurige Tatsache sich nach „einem leichten Stoß“ nicht um die Folgen kümmern zu wollen (Mir ist es schon passiert das ein Parknachbar seine Tür gegen meinen Wagen schlägt und danach nur geschaut hat ob bei ihm irgendwas passiert ist, auch sehr schön.
). Darum soll es auch gar nicht gehen.)
Es ist nichts passiert, dem Saab-Stoßfänger sieht man auch an das er seiner Aufgabe in den letzten Jahrzehnten schon mal nachgekommen ist.
Aber so, wie der Herr ausgeparkt ist, kommen mir schon Zweifel an seiner Fähigkeit ein KFZ noch sicher im Griff zu haben.
In der Verwandtschaft gibt es auch zwei Kandidaten. Bei dem Einen ist die körperliche Beweglichkeit durch Krankheit stark eingeschränkt, das merkt man, grade bei Rangiermanövern, seinem Fahrstil auch an. Die Andere will sich jetzt noch schnell ein neues Auto kaufen, „weil, mit 80 nimmt mich doch kein Verkäufer mehr ernst.“ Da ist der Fahrstil (noch) unauffällig, die Reaktionen sind aber natürlich nicht mehr so fix.
Eine allgemein gültige Antwort auf die Eingangsfrage gibt vermutlich nicht, aber an welchen Anzeichen soll man das Ende der Teilnahme am motorisierten Straßenverkehr festmachen?
Natürlich kann man auf Einsicht und Vernunft hoffen, aber mal ehrlich, bei der Einschätzung der eigenen Fähigkeiten liegen doch die Meisten (auch die Jüngeren) gern mal weit daneben.