Man kommt aber am Ende rein. Und in den 1%, wo das nicht klappt, kann am auch am Ende des Beschleunigungsstreifens anhalten.
Ist deutlich besser, als immer direkt zu Beginn die Spur wechseln zu wollen und in 90% der Fälle beide Spuren zum Stillstand zu bringen. Denn im nicht erfolgreichen Reißverschluß, ganz bis zur Engstelle vorgefahren steht nur einer. Und das auch nur kurz. Beim frühzeitigen Einordnen stehen alle.
http://ps.welt.de/2014/10/10/das-deutsche-reizverschlussverfahren/
Was hat denn eigentlich der Beschleunigungsstreifen mit der Verengung zu tun? Hat irgendwer hier behauptet, man sollte zu Beginn des Beschleunungsstreifens auf die rechte Spur wechseln?
der Fall "Auffahrt auf die Autobahn" unterscheidet sich grundsätzlich durch eine andere Vorfahrtregelung. Nix Reißverschluss, was nicht heißt, dass ich andere nicht reinlasse, im Gegenteil. Aber es besteht kein Anspruch hereingelassen zu werden.
Um das noch mal deutlich zu machen. Ich fahre auch erst so spät wie möglich auf die übrigbleibende Spur, solange ich ziemlich sicher sein kann, dass ich vorne auch reinkomme, ohne dass - hierauf kommt es an - ich andere dazu nötige mich durch Abbremsen reinzulassen, und genau das ist der Punkt. Irgendwann geht das eben nicht mehr, und wer dann noch vorfährt zwingt eine Reihe Autos, vor die er sich geschoben hat, zu bremsen. Das ist Nötigung. Ist ja nicht so, dass das meist gesittet vonstatten geht. Da wird sich meist der künstliche Reißverschluss erzwungen, ist ja in dem Moment keiner, wenn es nur ein einzelner ist, der rein will. Das (und nur das in diesem Zusammenhang) halte ich für rücksichtslos, und mache es demnach nicht selbst.
Ich plädiere selbstverständlich auch nicht dafür, sich bei erster Gelegenheit einzuordnen, im Gegenteil. Wenn ich aber selber noch links (angenommen diese Spur fällt weg) bin, es aber schon eng wird mit dem Einfädeln, dann suche ich die erste passende Gelegenheit. Wenn da einer vorbeifährt, hat das Einordnen vorne mit großer Wahrscheinlichkeit einen Einfluss auf sehr viele dahinter, und das ist gedankenlos oder rücksichtslos. Solche Typen, die das grundsätzlich so machen egal wie die Situation ist, die haben auch keine Skrupel und drängen sich nach dem Motto "Weggegangen, Platz vergangen" in der Schlange vor. Mit Pennen hat eher zu tun, wenn man in Gedanken zu spät einschert, nicht weil man nicht die freie Spur bis zum Schluss nutzt. Denn wie ich schon sagte, vorne gibt es nur genau eine Chance, sich richtig einzufädeln. Wenn man da selbst verpennt oder jemand dicht macht, und die Wahrscheinlichkeit ist dafür sehr groß, dann führt das zum Stau, und nichts anderes.
Wenn derjenige, der in jeder Situation vorfährt, dann, wenn er nicht reinkommt ohne jemanden zum Bremsen zu nötigen tatsächlich auch anhält und sich eben nicht die Vorfahrt erzwingt, habe ich dagegen gar nichts. Aber so ist es meiner Erfahrung nach nur selten. Hoppla-jetzt-komm-ich-typen bekämpfe ich wo ich nur kann, allen anderen gilt mein Respekt und denen begegne ich sehr sozial. Die anderen verdienen es nicht, nehmen sich schon genug Vorteile einfach heraus, da brauchen sie mein Wohlwollen nicht auch noch.
Strömungsgesetz lässt sich nicht wirklich anwenden. Wenn wir alle einen angemessen Abstand einhalten würden könnte zwischen den Autos locker eine weitere Spur temporär untergebracht werden und man theoretisch sogar ohne Verminderung der Geschwindigkeit weiterfahren. Wir verhalten uns zwar wie Flüssigkeitsmoleküle und drängeln nur so, aber genau das könnten wir Unter Einsatz des Hirns optimieren.
Ist halt wie alles im Leben differenziert zu betrachten, und zwar so differenziert, wie es schlecht im Gesetz festgehalten werden kann.