Ich möchte dir nochmal wiedersprechen ;-) Ich fahre nicht aus den von dir genannten Gründen bis ganz an die Verengung, sondern weil es Vorschrift ist und ich der Meinung bin, dass wenn es alle so machen würden der Verkehr optimal laufen würde (Ich versuche sozusagen Vorbildwirkung zu haben). - Ich wechsel aber nicht nochmal in die freie Spur, wenn ich beispielsweise schon in der rechten Spur bin, dort der Verkehr stockt und die linke zwar erst in 300m endet aber leer ist.
Sollte ich an der Engstelle ankommen und ein Fahrer lässt mich trotz Blinken und leichter Annäherung nicht hinein, probier ich es halt ein Auto später und denk mir zu dem Ignoranten meinen Teil - manchmal denke ich dabei auch laut ;-)
Aus dem gleichen Grund (Vorbildwirkung) warte ich auch an der Fußgängerampel auf Grün auch wenn kein Auto kommt - erschreckend wie wenige das tun.
Man muss einfach darauf Vertrauen, dass die anderen sich richtig verhalten. Und wenn sich vielleicht irgendwann mal alle richtig verhalten funktioniert es auch.
Siehe §3 StVO: Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme; dessen ungeachtet darf jeder Straßenbenützer vertrauen, dass andere Personen die für die Benützung der Straße maßgeblichen Rechtsvorschriften befolgen, außer er müsste annehmen, dass es sich um Kinder, Menschen mit Sehbehinderung mit weißem Stock oder gelber Armbinde, Menschen mit offensichtlicher körperlicher Beeinträchtigung oder um Personen handelt, aus deren augenfälligem Gehaben geschlossen werden muss, dass sie unfähig sind, die Gefahren des Straßenverkehrs einzusehen oder sich dieser Einsicht gemäß zu verhalten.
Ich sehe eben das Problem mit der Reißverschlussvorschrift, dass jeder gezwungen ist, im genau richtigen Moment richtig zu funktionieren, und die meisten können das offenbar nicht. Aber Dein Handeln kann ich schon verstehen, und wenn die Vorbildfunktion die Hauptmotivation ist, dann ist das schon ok soweit, finde ich. Ich rege mich ja auch nur über die Egoisten auf, die sich einen Sch...ß darum scheren, was hinter ihnen passiert, Hauptsache sie kommen noch schnell irgendwie durch. Danach die Sintflut. Das ist asozial, und ich hasse das. Nicht weil sie sich einen Vorteil verschaffen, sondern weil sie es auf Kosten aller anderen tun. Das sind die Subjekte, die letztlich zu verschärften Regeln führen, und alle anderen haben darunter in irgendeiner Form zu leiden. Vorschriften gibt es immer nur, wenn irgendwas sozial nicht klappt, und sich manche - meist nur einige wenige - frech Vorteile verschaffen, die ihnen nicht zustehen.
Was machst Du eigentlich, wenn Dich keiner reinlässt? Ganz vorne hast Du nebenbei nicht mehrere Autos, die in Frage kommen Dich reinzulassen, genaugenommen immer nur eines.
Das mit der Fußgängerampel ist auch ein nettes Thema. Was machst Du, wenn Du über die Straße willst an einer Fußgängerampel mit Ruffunktion? Meldest Du Deine Absicht die Straße zu überqueren blind an, unabhängig vom Verkehrsaufkommen? Ist rechtens, klar. Aber dann passiert gar nicht mal so selten, dass sagen wir nur 2-3 Autos anhalten (und damit Energie und Zeit verschwenden) müssen, obwohl man locker die Autos einfach hätte abwarten oder gar vorher überqueren können und keiner hätte einen Nachteil, im Gegenteil. Pauschales Anwenden von Regeln, wenn sie in einer bestimmten Situation keinen Sinn machen ist ja gerne, wofür wir Deutschen kritisiert werden. Ich versuche wenigstens bewusst durch's Leben zu gehen und zu fahren, und mich sozial zu verhalten, was manchmal nicht der Regel entspricht. Ich denke, wenn DAS jeder machen würde, gäbe es noch weniger Probleme, als wenn jeder nur Vorschriften befolgt. Leider klappt weder das eine noch das andere...