Anekdoten, Schwänke und Skurrilitäten: Eure Erlebnisse bei der Bundeswehr

Zurück zum :biggrin::biggrin::biggrin:

Nachtübung auf dem StoÜbungsplatz

Nachdem wir geraume Zeit ohne jeden Plan, dafür im Regen, an einem Knick in Deckung standen
sank die Stimmung Richtung Nullpunkt.
Irgendwann wurden wir dann mit einem 7,5Tonner auf der Panzerringstraße herumkutschiert.
An der hinteren Klappe sitzend döste ich nass und müde vor mich hin.
Plötzlich tauchte über dem Klappenrand eine Pistole nebst Soldat auf......anscheinend der Feind.
"Her mit dem MG" rief es mit barscher Stimme.
Folgsam wie ich war drehte ich mich zur Seite und griff nach dem Gerät.
Als ich das Teil nun als Zeichen seines Triumpfs dem Angreifer übergeben wollte war dieser verschwunden.
Etwas verwundert legte ich das MG wieder zurück.
Das Rätsel löste sich am folgenden Tag auf, als ich den Angreifer mit einem dicken Horn auf der Stirn erblickte.
Beim Umdrehen hatte ich Ihm mit dem Knauf des Klappspatens, von mir unbemerkt, heftig auf die Stirn geklopft.

Nennt man das technischen K.O. ?
 

Genau. Der Krieg war zwar schon lange vorbei, aber es gab immer wieder
Anschläge. Der DED hatte mir mitgeteilt, ich könnte bei einem Projekt in
Südkorea mitmachen. Korea war zwar nicht gerade mit Vietnam vergleichbar,
aber dazu hatte ich keine Lust. Auch sprachlich nicht interessant. Also abgesagt.

Dann bekam ich einen Einberufungsbescheid zur Marine. Da habe ich protestiert
und man änderte das auf Panzerartillerie Raum Koblenz. Da hatte man wenigstens
die Chance, am WE heimzufahren. Außerdem habe ich kurz nach der OP geheiratet
und bekam dadurch deutlich mehr Sold und konnte mir im Ort eine Wohnung nehmen.
Meistens bin ich 17 Uhr in meinen R4 gestiegen und heimgefahren.
Wenn es dann einen Alarm gab, durfte der Fahrer unseres Chefs die Heimschläfer
einsammeln. Da der ein ehem. Arbeitskollege war, kam er zu mir immer ganz zum
Schluss. Im Munga passten ja nicht so viele rein und es ging gerade so auf, dass
ich als einziger übrig war. Vorsorglich hatte ich kein Telefon zu Hause :biggrin:
Wenn wir dann endlich in der Kaserne waren, war meistens schon alles vorbei.

Übrigens waren die extrem vorsichtig. Einerseits hatte es im Sommer vor der
Einberufung (Januar) einen Toten bei einem Hitzemarsch gegeben. Andererseits
war 1/2 Jahr vorher ein Mitglied aus unserem Tischtennisclub von einem Vollidioten
umgebracht worden. Der Kollege war in einem Bunker eingeschlafen und dieser
Typ hat eine Nebelkerze hineingeworfen. Unser Freund ist dort drinnen erstickt.
Auch gab es kurz zuvor diesen Überfall auf das Munitionsdepot Lebach (oder so
ähnlich), wo es Tote gab. Alles war sensibilisiert.

Noch etwas Lustiges:
Hin und wieder waren wir zum Wachdienst am Kasernentor eingeteilt. Es gab
ganz klare Anordnungen, dass z.B. niemand alkoholisiert die Kaserne verlassen
darf. Egal, welcher Dienstgrad, Angetrunkene haben wir zurückgeschickt.
Der sog. Kasernenfeldwebel (irgendso ein Dienstgrad, der wohl später abgeschafft
wurde), hat uns immer angehalten, die Kleidervorschriften zu beachten. Also in
zivil, wie man mag, in Uniform aber ganz nach Vorschrift. Eines Tages kommt der
Mann in Uniform, etwas "Hochwasser" und schwarz-weiß gestreiften Ringelsocken
an. Als wir ihn zurückschicken wollten, da seine Anweisungen ja auch für ihn galten,
tobte er. Wir haben den OvD gerufen und er kam dann später mit BW-Socken.

Respekt hatten wir keinen. So haben wir auch einen General "verhaftet", ein
Kollege salutierte, aber der hatte eine russische Uniform. Also erst mal ins
Wachhäuschen gebracht, OvD angerufen. Wir bekamen später ein Lob, weil
das eine Art Kontrolle war. Aber man konnte ahnen, dass man mit einer solchen
Uniform auch durchkommen könnte.
 
Genau. Der Krieg war zwar schon lange vorbei, aber es gab immer wieder
Anschläge. Der DED hatte mir mitgeteilt, ich könnte bei einem Projekt in
Südkorea mitmachen. Korea war zwar nicht gerade mit Vietnam vergleichbar,
aber dazu hatte ich keine Lust. Auch sprachlich nicht interessant. Also abgesagt.

Dann bekam ich einen Einberufungsbescheid zur Marine. Da habe ich protestiert
und man änderte das auf Panzerartillerie Raum Koblenz. Da hatte man wenigstens
die Chance, am WE heimzufahren. Außerdem habe ich kurz nach der OP geheiratet
und bekam dadurch deutlich mehr Sold und konnte mir im Ort eine Wohnung nehmen.
Meistens bin ich 17 Uhr in meinen R4 gestiegen und heimgefahren.
Wenn es dann einen Alarm gab, durfte der Fahrer unseres Chefs die Heimschläfer
einsammeln. Da der ein ehem. Arbeitskollege war, kam er zu mir immer ganz zum
Schluss. Im Munga passten ja nicht so viele rein und es ging gerade so auf, dass
ich als einziger übrig war. Vorsorglich hatte ich kein Telefon zu Hause :biggrin:
Wenn wir dann endlich in der Kaserne waren, war meistens schon alles vorbei.

Übrigens waren die extrem vorsichtig. Einerseits hatte es im Sommer vor der
Einberufung (Januar) einen Toten bei einem Hitzemarsch gegeben. Andererseits
war 1/2 Jahr vorher ein Mitglied aus unserem Tischtennisclub von einem Vollidioten
umgebracht worden. Der Kollege war in einem Bunker eingeschlafen und dieser
Typ hat eine Nebelkerze hineingeworfen. Unser Freund ist dort drinnen erstickt.
Auch gab es kurz zuvor diesen Überfall auf das Munitionsdepot Lebach (oder so
ähnlich), wo es Tote gab. Alles war sensibilisiert.

Noch etwas Lustiges:
Hin und wieder waren wir zum Wachdienst am Kasernentor eingeteilt. Es gab
ganz klare Anordnungen, dass z.B. niemand alkoholisiert die Kaserne verlassen
darf. Egal, welcher Dienstgrad, Angetrunkene haben wir zurückgeschickt.
Der sog. Kasernenfeldwebel (irgendso ein Dienstgrad, der wohl später abgeschafft
wurde), hat uns immer angehalten, die Kleidervorschriften zu beachten. Also in
zivil, wie man mag, in Uniform aber ganz nach Vorschrift. Eines Tages kommt der
Mann in Uniform, etwas "Hochwasser" und schwarz-weiß gestreiften Ringelsocken
an. Als wir ihn zurückschicken wollten, da seine Anweisungen ja auch für ihn galten,
tobte er. Wir haben den OvD gerufen und er kam dann später mit BW-Socken.

Respekt hatten wir keinen. So haben wir auch einen General "verhaftet", ein
Kollege salutierte, aber der hatte eine russische Uniform. Also erst mal ins
Wachhäuschen gebracht, OvD angerufen. Wir bekamen später ein Lob, weil
das eine Art Kontrolle war. Aber man konnte ahnen, dass man mit einer solchen
Uniform auch durchkommen könnte.
Danke!
 
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Nachtübung auf dem StoÜbungsplatz

Nachdem wir geraume Zeit ohne jeden Plan, dafür im Regen, an einem Knick in Deckung standen
sank die Stimmung Richtung Nullpunkt.
Irgendwann wurden wir dann mit einem 7,5Tonner auf der Panzerringstraße herumkutschiert.
An der hinteren Klappe sitzend döste ich nass und müde vor mich hin.
Plötzlich tauchte über dem Klappenrand eine Pistole nebst Soldat auf......anscheinend der Feind.
"Her mit dem MG" rief es mit barscher Stimme.
Folgsam wie ich war drehte ich mich zur Seite und griff nach dem Gerät.
Als ich das Teil nun als Zeichen seines Triumpfs dem Angreifer übergeben wollte war dieser verschwunden.
Etwas verwundert legte ich das MG wieder zurück.
Das Rätsel löste sich am folgenden Tag auf, als ich den Angreifer mit einem dicken Horn auf der Stirn erblickte.
Beim Umdrehen hatte ich Ihm mit dem Knauf des Klappspatens, von mir unbemerkt, heftig auf die Stirn geklopft.

Nennt man das technischen K.O. ?
:biggrin:

Nunja, eine Uzi-Mündung habe ich auch schonmal mitten in der Nacht an der Brust gespürt.

Aber wir haben uns alle ergeben und dann eine einigermaßen warme Nacht im Feindeszelt verbracht.
 
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Nachtübung auf dem StoÜbungsplatz

Nachdem wir geraume Zeit ohne jeden Plan, dafür im Regen, an einem Knick in Deckung standen
sank die Stimmung Richtung Nullpunkt.
Irgendwann wurden wir dann mit einem 7,5Tonner auf der Panzerringstraße herumkutschiert.
An der hinteren Klappe sitzend döste ich nass und müde vor mich hin.
Plötzlich tauchte über dem Klappenrand eine Pistole nebst Soldat auf......anscheinend der Feind.
"Her mit dem MG" rief es mit barscher Stimme.
Folgsam wie ich war drehte ich mich zur Seite und griff nach dem Gerät.
Als ich das Teil nun als Zeichen seines Triumpfs dem Angreifer übergeben wollte war dieser verschwunden.
Etwas verwundert legte ich das MG wieder zurück.
Das Rätsel löste sich am folgenden Tag auf, als ich den Angreifer mit einem dicken Horn auf der Stirn erblickte.
Beim Umdrehen hatte ich Ihm mit dem Knauf des Klappspatens, von mir unbemerkt, heftig auf die Stirn geklopft.

Nennt man das technischen K.O. ?

Wie geil... ich stelle mir dass bildlich vor! :biggrin:

Könnte auch ein Film ala Bud Spencer gewesen sein :tongue:
 
Ich bin noch nie verhaftet worden mit Sturmgewehren im Rücken, passiert einem ja in Deutschland selten, es sei denn, man ist ein lang gesuchter Terrorist.
Das war ich aber nicht. Ich war Tourist. Am Strand. Allerdings nachts bzw. im Dunkeln, und das kam den südkoreanischen Strand-Wachsoldaten wohl etwas spanisch vor.
Obwohl klar zu erkennen war, dass ich "Backpacker" bin, zusammen mit meiner Frau (auf dem Weg zum nächsten "Hostel") . Es war halt nur einfach November und da wird's bekanntlich um 6 Uhr abends dunkel.
Nun, also, wir gingen vollkommen verträumt und sorglos unserem angepeilten Schlafplatz für diesen Tag entgegen, als auf einmal eine "riesige" Leuchte auf uns herabstrahlte, das war wirklich wie im Film, also schon fast wie "Hollywood".
So eine Lampe habe ich noch nie gesehen, nicht davor und nicht danach. Einfach hell und grell. Halb erblindet wurden wir dann festgenommen und in eine Barracke abgeführt.
Zum Verhör. Das hat meine Frau in ihrer Landessprache etwa eine halbe Stunde lang vollkommen allein bestritten, mit dem Ergebnis, dass wir ohne Konsequenzen entlassen wurden. Wir hatten ja auch eigentlich nichts Verbotenes getan. Aber, wie mir meine Frau später sagte, gibt es bei ihr zuhause Strandabschnitte, die militärisch gesperrt sind. Das muss man wissen, steht wohl nicht im Polyglott.
 
Zuletzt bearbeitet:
UZI..........ohne BW

Rückreise vom Frankrich -Trip im Consul-Coupe.
Es ist sehr spät am Abend, wir sind auf dem Weg nach Gent und erreichen Charleroi.
Wir sind in der Vor-GPS-Zeit und haben keine detailierte Karte. Daher folgen wir dem Schild
Toutes Directions um weiter zu kommen.
Nach einigen KM Fahrt taucht vor uns ein Ortsschild auf.........Charleroi.
Dieses Spiel wiederholt sich mehrmals, und es wird Nacht.
Völlig entnervt und müde suchen wir einen etwas ruhigen Platz am Straßenrand und wickeln uns
müde in unsere Schlafsäcke.
Durch ein heftiges Klopfen an der Seitenscheibe werde ich wach und schaue in die Mündung einer UZI.
Platzpatronen wird die nicht geladen haben......Kontrolle durch die Police Fédérale.
Die belgische Polizei war zu der Zeit durch ihr martialisches Auftreten in schwarzer Uniform schon beeindruckend,
vor Allem im schlaftrunkenen Zustand.
Nach Überprüfung der Papiere wurden wir belehrt das Übernachten am Straßenrand nicht erlaubt war,
und durften weiterfahren.
Gent haben wir dann doch noch erreicht.
 

Belgien
??

FRANKREICH !!!

Ich war wegen eines Praktikums in Paris und direkt wohnhaft neben dem "Tour Eiffel". Zufall.
Ein Zufall war es auch, dass ein Bekannter von mir, der über's Wochenende zu Besuch gekommen war und mit mir auf dem Heimweg über einen Zebrastreifen ging, wodurch die dem Eiffelturm nachtbedienstet zugeteilten und zufällig daherfahrenden "Schutz-Beamten" gezwungen waren, zu bremsen und anzuhalten, es sich nicht nehmen ließ, aufgrund des eindeutig zu zögerlichen Brems-Verhaltens bis kurz vor dem Zebrastreifen (man bedenke: Zebrastreifen = "Rote Ampel") den ausgestreckten "kleinen" Finger (nicht strafbar!) zu zeigen. Was dann folgte, war eigentlich unfassbar (da wäre ich lieber in Korea verhaftet worden ! ).
5 (wirklich! fünf) "Beamte" springen aus dem Mannschaftswagen, und zwar "gefühlt" innerhalb einer Sekunde. Die folgenden Sekunden liefen wie folgt ab:
An den Transporter-Bus geknallt (alle beide zeitgleich), die Füße gespreizt und dann nur die Anschreie:
"Votre papiers!"
...
Wir haben uns danach ordentlich einen hinter die Binde gegossen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm, anscheinend habe ich vor vielen Jahren doch auch mal eine richtige Entscheidung getroffen...:rolleyes:

Ich habe seit vielen Jahren sehr viele falsche und sehr viele richtige Entscheidungen getroffen.

Und die meisten meiner Entscheidungen waren un(w/r)ichtig,

Alles davon treibt die persönliche Weiterentwicklung voran.

Daher bedauere ich jeden, der nur so mal eine einzige richtige Entscheidung getroffen hat. :rolleyes::smile:
 
Ich habe seit vielen Jahren sehr viele falsche und sehr viele richtige Entscheidungen getroffen.

Und die meisten meiner Entscheidungen waren un(w/r)ichtig,

Alles davon treibt die persönliche Weiterentwicklung voran.

Daher bedauere ich jeden, der nur so mal eine einzige richtige Entscheidung getroffen hat. :rolleyes::smile:

:biggrin:
 
Jetzt habe ich heute zweimal davon berichtet, wie ich zwei Mal - mehr oder weniger - verhaftet wurde, aber das passiert eben nicht alle paar Tage und eigentlich hat das mit dem Militärischen an sich gar nichts zu tun gehabt, sondern nur (in dem einem Fall) mit dem (Militär-) Polizeilichen. Es ist mir eben auch nie "militärisch-intern" so etwas passiert, eine Maßnahme seitens der Feldjäger also (ein diesbgl. im Einsatz befindlicher An-Verwandter kam übrigens einmal unangemeldet - wie das bei denen ja so üblich ist - zuhause vorbei, weiß nicht, wie der das dienstlich hingekriegt hat mit dem Kaffeekränzchen, jedenfalls war es toll, einen "ILTIS" vor der Haustür stehen zu sehen. Ohne Verdeck ! ), obwohl es Anlass dazu gegeben hätte, aber dazu muss ich mir noch mal überlegen, ob ich das hier überhaupt als Eingeständnis verbreiten kann, " kicher, kicher ..." . Indirekt habe ich mit denen "mit der Armbinde" allerdings tatsächlich etwas zu tun gehabt. Weil die eben nicht fündig geworden sind. Unser Kompaniechef hatte einen Fahnenflüchtigen nach drei Tagen zur Fahndung ausgeschrieben und ich musste am Montag darauf, also eine Woche nach der Vermisstmeldung, eine schriftliche Meldung zum benachbarten MAD (in Hannover) bringen. Nach der Devise: "Man weiß ja nie, wen "die" (bei der Post und anderswo) sonst noch so angeworben haben ...! "
Genau darum ging's, streng nach Vorschrift. Wehrpflichtiger Soldat länger als eine Woche weg ?
Indirekte Meldung an Vatter Staat. Sicherheitshalber.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt habe ich heute zweimal davon berichtet, wie ich zwei Mal - mehr oder weniger - verhaftet wurde, aber das passiert eben nicht alle paar Tage und eigentlich hat das mit dem Militärischen an sich gar nichts zu tun gehabt, sondern nur (in dem einem Fall) mit dem (Militär-) Polizeilichen. Es ist mir eben auch nie "militärisch-intern" so etwas passiert, eine Maßnahme seitens der Feldjäger also (ein diesbgl. im Einsatz befindlicher An-Verwandter kam übrigens einmal unangemeldet - wie das bei denen ja so üblich ist - zuhause vorbei, weiß nicht, wie der das dienstlich hingekriegt hat mit dem Kaffeekränzchen, jedenfalls war es toll, einen "ILTIS" vor der Haustür stehen zu sehen. Ohne Verdeck ! ), obwohl es Anlass dazu gegeben hätte, aber dazu muss ich mir noch mal überlegen, ob ich das hier überhaupt als Eingeständnis verbreiten kann, " kicher, kicher ..." . Indirekt habe ich mit denen "mit der Armbinde" allerdings tatsächlich etwas zu tun gehabt. Weil die eben nicht fündig geworden sind. Unser Kompaniechef hatte einen Fahnenflüchtigen nach drei Tagen zur Fahndung ausgeschrieben und ich musste am Montag darauf, also eine Woche nach der Vermisstmeldung, eine schriftliche Meldung zum benachbarten MAD (in Hannover) bringen. Nach der Devise: "Man weiß ja nie, wen "die" (bei der Post und anderswo) sonst noch so angeworben haben ...! "
Genau darum ging's, streng nach Vorschrift. Wehrpflichtiger Soldat länger als eine Woche weg ?
Indirekte Meldung an Vatter Staat. Sicherheitshalber.

Da fällt mir ne Anekdote aus dem Geschäftsszimmer ein.

Wir waren u.a. auch dafür zuständig, wenn ein Kamerad mal nicht zum Dienst angetreten ist, nach einer bestimmten Zeit die Feldjäger zu informieren. Da gab es glaube ich so ne Abstufung. Erstmal galt man als unerlaubt Abwesend und nach einer gewissen Zeit dann als fahnenflüchtig.

Nach einiger Zeit kam mal ein Fernschreiben von den Feldjägern zurück:

"Flieger Schulz (Name geändert) noch immer nicht auffindbar. An der angegebenen Anschrift fanden wir eine Niederlassung des Sozialamtes Köln."
 
Noch ne Anekdote, nicht selbst beim Bund erlebt sondern in einem Studentenwohnheim ehemaliger Kommilitonen.

Da hat ein Kommilitone nach dem Auszug ein paar Dokumente unverschlossen hinterlassen.

U.a. eines das beurkundet, dass er mal eine Woche Cafe Viereck gewonnen hat.

Er hat als Stabsdienstsoldat im Gezi das Dienstsiegel mißbraucht, um kostenlos diversen Freundinnen private Post zustellen zu können.

Eine seiner Freundinnen ist dann mal umgezogen, und er hat dummerweise an die alte Adresse geschrieben. Und der rückgesendete Brief wurde dann dummerweise - da Dienstsiegel drauf - an einer BW-Poststelle geöffnet.

In dem Brief stand sinngemäß drinnen:

"Ich habe noch nie im Leben so viele dumme Menschen und zivile Versager wie hier bei der Bundeswehr erlebt."

:biggrin:

Lustig, denn durch diese Aktion hat er sich selbst auch nicht gerade als sonderlich weitsichtig erwiesen...:biggrin:
 
Etwas ERNSTES. Leider. Und schade.
Jahrzehntelang hat die "Militärische Abschreckung" funktioniert. Bis endlich ein Heilsbringer kam. GORBI.
Wie auch immer, aber er hat es geschafft, die Welt für ca. 20 Jahre zu befrieden. Hinsichtlich der eigenen Meinung der potenziellen Kontrahenten zumindest.

Eine schöne Zeit, damals. Alles GEGENWART, so authentisch.

Jetzt leben wir allerdings schon wieder in der ZUKUNFT :

https://www.tagesschau.de/ausland/drohnen-kriege-europa-101.html
 
Die Augen links!!! Guten Morgen, Kameradinnen und Kameraden!

Da ich möchte, dass ihr alle gut in diesen Dienstag morgen kommt, hier noch ein Qualitätsschwank aus meiner Zeit beim Luftwaffenausbildungsregiment 2.

Ich hatte bereits einen Schwank aus der Carte Blanche in Weert erzählt.

Der Disko, die aus folgendem Grund bei den in der Region stationierten Bundeswehrsoldaten sehr beliebt war:

Es gab dort tänzerische Auftritte junger Damen. Diese Auftritte waren für ein solches Soldatenpublikum choreografiert.

I. Akt: Die Damen waren leicht bekleidet
II. Akt: Die Damen waren sehr leicht bekleidet
III. Akt: Die Damen waren unbekleidet

Aber: Es war hauptsächlich eine Disko. Also es waren auch zahlreiche Damen als Gäste dort vorhanden.

Ein Kamerad ist nach einigen Heineken (oder Grolsch?) ziemlich verliebt, aber auch ziemlich mutig geworden.

Er hat sich die Frage, wie er die in der Carte Blanche gefundene Dame seines Herzens beeindrucken kann, ganz einfach beantwortet:

"Nach dem III. Akt trete ich mal selbst auf der Bühne auf!"

Mit Ansage und Erklärung vom Animateur und Musik aus den Boxen betrat er die Bühne und fing an zu tanzen und sich selbst ungeübt zu entkleiden, bis auf die Unterhose.

Nach gröhlender Aufforderung des Publikums hat er dann auch noch mit hin- und herbewegter Hüfte und tiefbaumelndem Gemächt die Unterhose heruntergezogen.

Daraufhin hat man als Außenstehender auch ganz eindeutig erkannt, wer die von ihm angebetete Dame war:

Es war jene, die sich ganz rasch mit entsetzt angewidertem Gesicht von der Bühne entfernt hat. :biggrin:

Und Gefreiter Meier (Name geändert) gehörte nun beim Stammpersonal der Kaserne zur Prominenz.
 
Sehr schön erzählt...,

gerne mehr davon,

es war irgendwie alles so "easy" damals...
 
Etwas ERNSTES. Leider. Und schade.
Jahrzehntelang hat die "Militärische Abschreckung" funktioniert. Bis endlich ein Heilsbringer kam. GORBI.
Wie auch immer, aber er hat es geschafft, die Welt für ca. 20 Jahre zu befrieden. Hinsichtlich der eigenen Meinung der potenziellen Kontrahenten zumindest.

Eine schöne Zeit, damals. Alles GEGENWART, so authentisch.

Jetzt leben wir allerdings schon wieder in der ZUKUNFT :

https://www.tagesschau.de/ausland/drohnen-kriege-europa-101.html

Zynisch wirkt, dass ausgerechnet ein Hersteller für Spaßmobile Motoren für Drohnen liefert.

Was mich etwas hoffen lässt ist, dass vielleicht irgendwann - sofern es überhaupt noch Kriege geben sollte - maximal Drohnen gegen Drohnen oder Roboter ober vielleicht nur noch Computer gegen Computer kämpfen...

Erleben werden wir das bestimmt nicht mehr.
 
Zynisch wirkt, dass ausgerechnet ein Hersteller für Spaßmobile Motoren für Drohnen liefert.

Was mich etwas hoffen lässt ist, dass vielleicht irgendwann - sofern es überhaupt noch Kriege geben sollte - maximal Drohnen gegen Drohnen oder Roboter ober vielleicht nur noch Computer gegen Computer kämpfen...

Erleben werden wir das bestimmt nicht mehr.
... hab da mal einen gesellschaftskritischen SciFi gelesen, da haben sich die verfeindeten Staaten nur noch die Konstruktionen der Kriegsmaschinen zugesandt .... zur Abschreckung und Kosteneinsparung:smile:. Weiß aber nicht mehr, wie das Buch geheißen hat.
 
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