angerostete Zylinderlaufbahn

Und wie bekommt man die alten Buchsen zwar nicht "lebend", aber zumindest ohne Beschädigung des Lagersitzes im Block, raus?
Mit einem einfachen Nachbau des originalen Werkzeugs unter Zuhilfenahme von passenden Druckstücken aus dem Satz für die Werkstattpresse.
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Ok, muss mal im Werkzeug-WHB nach dem Ding suchen, wie das auszusehen hat.
Aber sehe ich doch richtig, wird nach hinten (also in Richtung Schwungscheibe) ausgetrieben?
 
Stimmt, da war schon eines dieser immer recht groben und unscharfen WIS-Bilder.
Dem konnte ich zwar die Teilenr. entnehmen und das Werkzeug dann im WHB finden. Aber so richtig schlau, was da beim Einziehen wann wodurch zentriert, werde ich da auch noch nicht.
Außerdem müßte der Lagerring meines Erachtens beim Einbau nach vorn und beim Ausbau nach hinten gezogen werden.
 
Ja, die Lager kommen zur Abtriebseite raus und werden von dort aus auch wieder reingezogen. Das sieht vorne dann so aus:

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Und ja, im Grunde nur passende Teile zur Zentrierung des Werkzeugs und zum Ziehen der Lagerbuchsen auf einer Gewindestange. Ich hab halt genommen, was gerade greifbar war - man kann sich die Teile natürlich auch maßhaltig drehen (lassen).
 
Jou, geht deutlich besser, als ich gedacht hatte. Hatte ja Angst, denen beim Herausziehen einen Kragen zu verpassen. Aber weder ist etwas zu sehen, noch beim Aufschieben auf die Wellen zu spüren.
Wenn ich das doch irgendwann mal an einem wieder zu verwendenden Block machen muss, kenne ich das Spiel zumindest schon.
 
Mal erstmal so als theoretische Frage:
Macht es Sinn, wenn man einen Block ohnehin "auf dem Tisch" hat (z.B. beim 900er, weil man das Getriebe wechseln muss), bei einer Laufleistung kurz unterhalb 300T einfach erstmal rein prophylaktisch die Lagerschalen von Pleuel- und Hauplager zu tauschen?
Ist dann zwar auch nur, wie ab Werk, einfach zusammengesteckt und hat im Zweifel immer noch mehr Lagerspiel, als das WHB möchte. Aber es sollte auf jeden Fall deutlich besser als mit den alten Schalen sein und, was mir eigentlich das wichtigste ist, man hat dann erstmal wieder die volle Tragschichtdicke.
Bisher hätte ich es je immer erstmal darauf ankommen lassen, solange nichts klackert. Aber nachdem ich jetzt die 2 o.g. B204-Blöcke mit geschrotteten Wellen und Lagergassen hatte, sehe ich das weitaus vorsichtiger. Keine Ahnung ob die B202, um die es mir hier aktuell gerade geht, an der Stelle ebenso empfindlich sind, wie die B204. Oder ob es auch bei den 204ern nur daran lag, dass sie längere Zeit mit hörbar defektem Pleuellager einfach völlig gnadenlos weiter gefahren worden waren.
 
Bei meinem B235 hab ich das so gemacht, allerdings vor der endgültigen Montage das Lagerspiel mit Plastic Gauge gemessen. Bei 371 Tkm war das im oberen Bereich der Speziikation - möglicherweise ein Grund mit für den niedrigen Öldruck bei warmem Motor (nicht mehr als 2,5 ... 3,0 bar) . Damit läuft er bis jetzt aber 80 Tkm problemlos.
 
... allerdings vor der endgültigen Montage das Lagerspiel mit Plastic Gauge gemessen.
Klar, das würde ich ohnehin immer machen.
Zumindest die oberen Hauptlagerschalen müssen dann zwar nochmal zum "einreiben" der Lauffläche raus, aber was soll's. An die anderen Hälften sollte man dazu jeweils so ran kommen.
 
Wenn du dabei feststellst, dass es außerhalb der Verschleißwerte liegt, kannst du ja immer noch zum Untermaß übergehen.
 
Ich sehe aber gerade mit Erschrecken, dass dies beim B202 offenbar nicht so trivial ist wie beim B204.
Denn bei letzterem gab es für beide Lager jeweils nur eine Standardschale, beim B202 hingegen jeweils 2 (dünn rot & dick blau).
Muss mal schauen, ob ich herausfinde, ob deren Einsatz vom Maß der Blockes oder der KW abhängig war.

Nachtrag: Die Qual der Wahl scheint Geschichte zu sein. Sowohl die üblichen allg. Teileanbieter wie auch Schwedenteile und Maptunparts bieten als Pleuellagerschalen einen einzigen Satz sowohl für die beiden Nummern vom B202 wie auch B204 und B201 an. Spannend!
 
Die Pleuellager von B201/B202 und B204/B234 scheinen ja den Nummern bei den üblichen Anbietern nach identisch zu sein.
Für die Hauptlager konnte ich nichts diesbezügliches finden. Weiß evtl. jemand dazu mehr?
 
B234 und B202 sind gleich.

Zwar scheint für die B204 und B234 ab 94 ein etwas engeres Lagerspiel vorgeschrieben zu sein, Lagerschalen scheinen jedoch gleich zu sein
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Hier das Lagerspiel..
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Ja, danke Dir. So richtig fehlte es mir auch noch am Unterschied.

Stutzig macht mich, dass bei den üblichen SAAB-verdächtigen Anbietern zwar bei den Pleuellagern 202 & 204 zusammen gelistet sind, die Hauptlager jedoch nicht.
Und wenn man nach den Teile-Nummern der B202-Pleuellager g..gelt, findet man unter den dortigen Links wiederum die SAAB-Teilenummern von B02 & B204 gemeinsam als referenz gelistet. Bei den Hauptlager ist auch dies nicht der Fall. Warum?
 
Hauptlager haben bei b2x4/5 zusätzliche Ölbohrungen in der Schmiernut zur Versorgung der Nebenwellen (die einen B2x1/2 aber nicht stören)
 
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