Blaue Umweltplakette

unkompliziert und undurchdacht. Euro 2 Benziner BJ96 bleibt draußen, Euro3 Diesel BJ97 hat freie Fahrt bei erheblich höherer Abgasemmision bzgl Partikel und Nox, was in Ballungsräumen bekanntlich zum Smog führt.
Nachrüstungen werden gar nicht berücksichtigt. Baut einer ne Ente auf Elektro um (was relativ einfach und vglw. kostengüstig ist) geht auch nix, da höchstens BJ90.
Ich halte solche baujahrsabhängigen Fahrverbote daher für Schwachfug.
 
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Außerdem kann der Fall eintreten, dass zwei identische Autos (eines Zugelassen vor dem Stichtag, eines danach) ungleich behandelt werden. Sowas ist schwer nachvollziehbar...
 
So, die wollen nun wirklich die Blaue Plakette 2019 einführen. Betroffen sind ausgewählte Orte, die durch besondere Belastungen auffallen.
Ich wohne in einer Umweltzone und werde dann vermutlich mein Wagen abgeben müssen?! Ich meine den Diesel mit Euronorm 4, denn Nachrüstsätze wird es in diesem Fall wohl kaum geben. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
Hier ( thread) wurde in unterschiedlichen Varianten und auf unterschiedlichem Niveau immer mal wieder über "Widerstand" und Sinn und Zweck ventiliert. Mein Problem ist nicht die Blaue Plakette" an sich, sondern die Art und Weise wie der großen Mehrheit der Dieselfahrer, quasi das Auto weg genommen wird. Der Besitzstand wird komplett in Frage gestellt. Nicht jeder kann und/ oder will sich ein neues Fahrzeug leisten! Mir gefällt mein Auto! Die Automobilindustrie benötigt derzeit kein weiteres Konjunkturprogramm. Der größte Verschmutzer ist sowieso die Industrie, die meist ungeschoren davon kommt.

Also dagegen, den Diesel-Fahrzeugen an den Kragen zu gehen habe ich gar nichts... :rolleyes: unverschämt ist natürlich, dass man erst dazu verführt wird, und dann - wie Du schreibst - quasi zwangsenteignet wird, wenn man in einer solchen Umweltzone lebt. Aber ein Grund mehr, die Politik mehr zu hinterfragen und sich mehr mit der Sache an sich befassen. Diesel für PKW war auch schon vor 20 Jahren Unsinn (von wenigen Ausnahmen mal abgesehen), hätte man mit etwas Technikverstand auch schon damals in Erfahrung bringen können, aber man hat sich leiten lassen vom günstige(re)n Betrieb. Sich blind oft nur kurzfristig von den Kosten leiten lassen werfen wir zwar gerne den anderen, "wichtigeren" Menschen vor, machen es aber oft kein bisschen besser. Nun kommt die Quittung für manche... :rolleyes:

Der Ansatz sollte anders sein: Die Kfz-Industrie muss gezwungen werden durch das KBA, dass alle "neuen" Fahrzeuge ab 2019 ohne Tricksereien die neue Norm erfüllen. Hier ist der echte Hebel. Der Bestandschutz ist zu wahren. Also müßte man eine Postkarten- und Mailaktion starten: Adressaten wären die Abgeordneten. Motto: Packt das Übel an der Wurzel und nicht am Geldbeutel des einfachen Bürgers. Umweltschutz ja, aber nicht allein auf dem Rücken des Bürgers. In einem Wahljahr sind da viele äußerst sensibel.

Ich persönlich werde dies nun tun. Mitstreiter gesucht,.

Naja, der Bestand bleibt ja erhalten, nur vielleicht nicht bei Dir, sondern bei jemandem, der damit bei sich fahren darf... :rolleyes: der Druck auf die Industrie muss steigen, keine Frage, aber durch wen? Ich meine immer noch, wir Kunden können den meisten Druck ausüben, eventuell mit Hilfe der Politik, aber nicht der Politik folgend. Das wird nichts, sieht man doch immer wieder.

Wir hier in diesem Forum haben aber unser Wirtschaftssystem einfach nicht verstanden. Wir müssen kaufen. Ob wir es brauchen, interessiert niemanden. :biggrin:
 
Müssen wir gar nichts, ralftorsten. Und brauchen müssen wir die neuen Autos auch nur eingeschränkt. Das jedoch mein 1999er Benziner darunter fällt und mein 11er Diesel, finde ich persönlich nicht so prickelnd. Wenn, sollten sie alle draussen lassen die diese Norm nicht erfüllen, aber das trauen sie unsere Volksvertreter natürlich nicht. Die armen Kommunen, müssten dann ja ALLES neu kaufen!
 
Das jedoch mein 1999er Benziner darunter fällt und mein 11er Diesel, finde ich persönlich nicht so prickelnd.
Beim 11er Diesel kann Dich beruhigen, dass es auf jeden Fall Sinn macht. Beim 99er Benziner ist es natürlich völliger Unsinn.
 
Umwelttechnisch bin ich da bei Dir René, aber dann bitte alle, und nicht wieder 1000 Ausnahmen, dann kann man sich das sparen. Wer fährt denn den ganzen Tag mit Dieseln durch die Stadt? Richtig, ÖPNV (inkl Taxi), Städtische Dienste und co. Aber die kann man ja bekanntlich nicht belangen. Da würden die Grünen gaaaanz schön in Argumentationsnöte kommen. Ich werde jedenfalls nicht meine Fahrzeuge im Vorort parken um dann mit dem (Diesel-)Bus nach Hause zu fahren. Der Einzelhandel wird sich ebenfalls freuen. Die typischen "komm wir fahren Samstag mal in die Stadt" Besuche werden prozentual ebenfalls abnehmen. Eigentlich stand nächstes Jahr ein neues Auto (Benziner) auf der to do Liste, och nö, falls die Zwangsenteignung kommt fahre ich den Klöterdiesel lieber so lange wie es geht....
 
Richtig, ÖPNV (inkl Taxi), Städtische Dienste und co. Aber die kann man ja bekanntlich nicht belangen. Da würden die Grünen gaaaanz schön in Argumentationsnöte kommen.
Doch, kann man. Was zählen denn da die Grünen? DUH ist das Stichwort. Mit Klagen kann man Geld verdienen. Hier wollte man die "alten" Diesel (ich meine überwiegend Euro4 Wagen) auslaufen lassen und E-Busse dafür kaufen. Das geht jetzt nicht mehr. Die alten Wagen müssen jetzt alle teuer nachgerüstet werden oder wenn nicht möglich schneller als geplant ersetzt werden. Durch neue Diesel versteht sich, was anderes ist so schnell nicht zu finanzieren. Also werden die E-Busse erst mal vertagt und länger mehr mit Diesel gefahren. Dem Gesetz ist genüge getan, kann erst mal keiner mehr gegen klagen.
 
NaJa, ob nun diesel- oder kohlegetrieben, ist eigentlich auch wurscht.
Über 'E' können wir gern reden, wenn so viel 'grüner' Strom zur Verfügung steht, dass absolut sichergestellt ist, dass dieser auch zum Laden zur Verfügung steht und nirgendwo zeitgleich ein 'verbrennendes' Kraftwerk ausgleichend liefern muss.
 
Ja, wobei das bei solchen Anwendungen sogar klappen kann. Denn so ein Unternehmen, dass zudem noch mit den Stadtwerken zusammen hängt, kann da schon mit variablen Tarifen arbeiten und die Wagen in den günstigen Zeiten Laden. Und das sind häufig die, wo Windüberschuss da ist. Klar bleibt da noch viel zu tun. Und für die Innenstädte in Kessellagen wie hier ist auch Diesel oder Kohle ein deutlicher Unterschied. Erst recht küstenfern, wo die Luft schon mal tagelang stehen bleibt.
 
Meiner Meinung nach wird das E - Auto die Zukunft sein , jedoch wird nicht mehr der Akku geladen, wie bis jetzt, sondern die Flüssigkeit getauscht an einer Servicestelle ( Tankstelle ) . Dann kann man auch von Basel nach Hamburg wie mit einem Verbrenner zeitlich da sein . Unsere Nachkommen werden dann sagen : was , Benziner , was ist denn dass fürn Kram .
 
Zunächst muss man wohl einen völlig neuen Akku entwickeln, der nicht mengenmäßig an knappen Rohstoffen scheitert und nicht den Rest der Welt von den Chinesen abhängig macht. Ich halte das alles für einen fatalen Irrweg.

Ein solcher Akku kann auch nicht wie eine Autobatterie funktionieren. Ist die nämlich leer, muss sie geladen werden. Es findet ja ein Austausch zwischen der Batteriesäure und den Platten statt. Die Säurekonzentration sinkt im Grad der Entladung. Würde man Säure einfüllen, erhöht man die Konzentration und vermutlich explodiert das Teil irgendwann. Deshalb darf man ja nur destilliertes Wasser nachfüllen. Um den Ladezustand zu prüfen, kontrolliert man den Säuregehalt.

Hat man in ausreichender Menge Akkus zur Verfügung, kommt das nächste Problem. Wie sieht denn diese Flüssigkeit aus? Ist es eine Säure? Wie schnell können ausreichend viele Tankstellen mit entsprechend resistenten Tanks und Zapfsäulen ausgerüstet werden. Was kostet das und wer zahlt es im Endeffekt? Was kostet dann diese Brühe in der Herstellung und für den Verbraucher? Wie umweltverträglich ist die Produktion? Zum Transport braucht man Spezialtankwagen, damit bei einem Unfall nicht der Supergau eintritt. Welche Mengen tankt man und was passiert hier, wenn das Zeug austritt?

Ein anderes Problem ist der Strombedarf. Heute wurde gerade über die großen Verzögerungen beim Bau der Nord-Süd-Stromtrassen berichtet. Jetzt sollen die erst 2025 in Betrieb gehen. Wenn da ähnliche Planer wie beim BER am Werk sind, geht es wahrscheinlich noch länger und wird noch teurer. Die Stromanbieter drohen bereits mit höheren Strompreisen für den Süden. Würden jetzt tatsächlich "nur" 1 Mio. E-Autos bis 2020 fahren, dann bricht womöglich die Versorgung zusammen, was wiederum den Befürwortern der AKW ins Konzept passen würde. Zumindest käme die Diskussion über Laufzeitverlängerung wieder hoch. Sollte das E-Auto aber die Zukunft sein, reden wir nur in Deutschland von 50-60 Mio. Fahrzeugen. Die Politiker sind ja kaum fähig, irgendein kleines Autobahnteilstück zu bauen, ohne 30 Jahre zu diskutieren. Mit solchen Mammutprojekten sind die doch hoffnungslos überfordert.

Statt der Industrie quasi vorzuschreiben, wie man Klimaziele erreichen soll, hätte man einfach einen Zeitplan mit Grenzwerten festgelegt und es den Profis überlassen, wie man das am besten erreicht. Und wenn man schon den Klimaschutz vorschiebt, dann sollten die Politiker nicht das Volk für dumm verkaufen und alle negativen Nebeneffekte einfach unter den Tisch kehren. Andere Technologien gibt es, aber nur in großer Menge produziert, wird das auch bezahlbar. Das beißt sich der Hund in den Schwanz. Zu teuer, kein Absatz.
 
Ich sehe das alles "nüchterner" und sehe keine "technische Glaubensdiskussion". Jeder kann seine Präferenzen wählen. Ich z.B. kann kein Gasfahrzeug nehmen, weil es in der TG und in vielen Parkhäusern verboten ist. Egal, welcher Antrieb genommen wird: es sollten technische Prüfverfahren vorhanden sein, die transparent nachvollzogen werden können. Das Problem sollte "mittelfristig" an der Wurzel gepackt werden und nicht allein dem Halter aufgehalst werden. Also sollte der Ansatz aus meiner bekannten Sicht bei der Typprüfung liegen. Jeder "neue" Wagen sollte ab 2019 die Normen einhalten.

Somit dauert alles zwar ein bißchen länger, aber der Motorhersteller ist letztendlich verantwortlich. Die Käufer, auch von "jungen Wagen" hat seinen Bestandsschutz. Er wird nicht zwangsenteignet. Trotzdem wird der Umwelt genüge getan.
 
Ich z.B. kann kein Gasfahrzeug nehmen, weil es in der TG und in vielen Parkhäusern verboten ist.
Das dürfte sich inzwischen vielerorts relativiert haben.
Bereits Anfang 2007 hatte ich in den "Entscheidungshilften der Berliner Bauaufsicht" den Satz "Die geltende Garagenverordnung enthält im Gegensatz zur alten Garagenverordnung von 1973 keine Einschränkungen mehr bezüglich Druckgasfahrzeugen. Daher sind die Verbotsschilder, die Druckgasfahrzeuge betroffen haben, an den Einfahrten von Tiefgaragen überholt." gefunden.
Damals hatte meine Frau einen Firmenparkplatz in einer Tiefgarage am Hausvogteiplatz, und einen Voyager mit LPG. Nach kleinem Mailverkehr an den dortigen Verwalter, mit Hinweis auf o.g. Unterlagen, war das Problem dann beseitigt. Vielerorts sind die Schilder einfach dran, weil es mal Vorschrift war.
 
"Gasfahrzeuge": Danke für den Hinweis. Habe eben recherchiert. Bei uns in Hessen ist das auch so. Wußte ich nicht.
 
Immer gerne. :top:

Wissen viele nicht. Fällt beim Lesen der jeweils neuen Verordnung auch nicht auf, weil ja eben nur nichts mehr dazu drin steht. War damals sehr froh, dies auf einer 'offiziellen' Berliner Seite gefunden zu haben, auf welche ich dann auch verlinken (haben umgebaut, alter Link jetzt läuft leer) konnte.
 
Ich lass mich da mal überraschen, jetzt sind anscheinend die Benzin-Direkteinspritzer die bösen neben den Dieseln....
 
Nach den bisherigen Meldungen und offiziellen Verlautbarungen wird nur noch von den DIESEL-Fzg gesprochen. Und die Sperrzonen (Bürger-Zwangsenteignungszonen) können kleiner als die Umweltzonen sein. Eine Nachrüstung für EURO-Norm 4 und 5 Fzg ist kostspielig oder gar nicht möglich, je nachdem welches Auto man fährt. Auch der wortgewandte "Ankündigungsminister" Herr Dorindt hat sich bereits zurückhaltend geäußert. Aber sein Wort in Gottes Ohr. :confused: Taten folgen bei ihm selten.

Aber der Bekämpfung des überhöhten Stickstoffaustosses wird m.E. damit keineswegs Abhilfe geleistet. Was nutzt es, ein EURO Norm 6 Fzg zu kaufen, wenn sich nachher heraus stellt, dass die Autoindustrie wieder geschummelt hat. Der Käufer ist dann wieder der Dumme und muss für "kosmetische" Aktionen seinen Geldbeutel öffnen. Helfen tut es nicht! Die Werte werden damit nicht deutlich besser.

Der Abgasskandal hat das deutlich gezeigt. Ich wiederhole mich: Keine Blaue Plakette für Autofahrer, sondern für die Hersteller, d.h. nur noch Autos verkaufen lassen, die den neuen Standard nachweislich und transparent vom KBA (und ggf . durch Dritte) geprüft erfüllen. Die Bestandssicherung des Käufers hat Vorrang. Die EU muss die Übergangsfristen verlängern. Alles andere ist Beschiss am Konsumenten.

Verantwortung für die Umwelt ja, aber das Übel an der Wurzel packen.
 
Was ist denn die Wurzel des Übels? :rolleyes: Die Industrie stellt letztlich nur her, was wir auch kaufen... :rolleyes: alleine durch die Fahrweise und durch das Fahrprofil kann der Ausstoß massiv beeinflusst werden, warum soll man da pauschal die Hersteller in die Pflicht nehmen? Die sollen zwar nicht schummeln und uns nicht mit Sch..ß-Werbung einlullen, aber letztlich lassen wir uns das aufgrund unserer Bequemlichkeit, Gier und Unwissenheit gefallen. Da muss m.E.n. angesetzt werden. Natürlich ist die Blaue Plakette auch wieder nur halbherzig, denn ein rußender Diesel, der einmal im Jahr bewegt wird, erzeugt dennoch absolut weniger NOx als ein Euro 6 Diesel, der täglich im Einsatz ist, darf aber trotzdem nicht in die Sperrzonen. Und überhaupt geht es ja nicht nur um NOx.

Aber ein Bewusstsein beim Autofahrer dafür, wie oft man das auto bewegt und wozu, fehlt doch zu oft. Es gibt nun mal keine absolute Freiheit, das kann 10x im Grundgesetz stehen. :rolleyes: alles hat Konsequenzen, und das muss uns bewusst werden. Die Politik soll nur dafür sorgen, dass wir nicht vorsätzlich in die Irre geführt werden, was ihr allerdings aufgrund ihrer Korruptheit und Inkompetenz leider nicht wirklich gelingt... :frown:
 
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