Die Welt ist ja nicht schwarz oder weiß. Ein Mindestmaß an Verständnis hilft einfach dabei, die Technik optimal zu nutzen. Ein Grundverständnis sollte
im Interesse des Einzelnen da sein, mit dem man sich bei Bedarf auch weiter im Detail informieren kann und das einem dabei hilft, ein Produkt artgerecht und sinnvoll einzusetzen. Je komplexer die Technikwelt, desto weniger Menschen begreifen, was sie da eigentlich nutzen. Und ich frage noch mal: muss das so sein und ist das in unserem Interesse? Im Interesse des Endbenutzers? Im Interesse der Gesellschaft? Im Interesse der Industrie wohl ja, aber warum muss uns Kunden das interessieren, wenn wir uns dabei ins eigene Fleisch schneiden?
Die Technik kann dem Endbenutzer ja einen besseren Dienst erweisen, wenn dieser das Produkt verstehen kann. Beides steht ja nicht im Widerspruch zueinander. Im Gegenteil, manche Gerätschaften kann man überhaupt erst nutzen, wenn man auch die Grundlagen versteht. Die Dummies sind halt spätestens dann überfordert, wenn die Technik nicht ganz rund läuft, oftmals schon viel früher, und dann gibt es oft viel größere Probleme als Konsequenz. Wer z.B. ein Grundverständnis und -gefühl von der Technik im Auto hat, kann vielleicht z.B. mit defekter Kupplungshydraulik/-mechanik noch nachhause kommen, ohne größere Schäden am Getriebe zu verursachen. Oder er (in dem Fall sie
) kann die Folgen abschätzen, wenn man mit kaputtem Reifen fast auf der Felge mit 120 über die Autobahn schlittert, oder mit leuchtender Öldrucklampe weiterfährt. Der Mann oder die Werkstatt werden es schon richten, kostet aber im schlimmsten Fall deutlich mehr als die eigentliche Ursache zu beheben. Die Industrie freut es, den Betroffenen aber doch nicht!
Die hochtechnisierte Welt suggeriert einfach immer mehr, dass man sich um nichts mehr kümmern muss. Wenn alle Warnlampen im Auto aus sind, ist auch alles ok.
Ist ja letztlich nur die Frage, ob sich jemand in punkto Technik versklaven will oder nicht. Wer Technik nicht versteht aber dennoch nutzt. nutzen muss oder will, bezahlt einfach mehr dafür, und/oder kann sie nicht umfänglich nutzen. Kann und muss letztlich jeder für sich entscheiden, jedoch sähe ich schon auch eine Aufgabe in der Politik, gerade die Dummies etwas zu lenken, weil eben Massenentscheidungen zu einem großen Teil von solchen geprägt sind. Es kann kaum im Interesse einer Gesellschaft liegen, sich dermaßen abzuheben von der Basis, den Grundlagen und der Natur, dass wir nur noch mit der Technik leben können, und das auch nur, solange sie funktioniert, und sonst alles zusammenbricht. Gerade im Auto ist es ja so, dass kaum noch wer alle Funktionen im Bordcomputer kennt. Da wird nicht mehr gemacht als vor 30 Jahren auch, nämlich Motor an und von A nach B gefahren und Motor aus. Durch die Einstellmöglichkeiten der Klima im letzten Mietwagen habe ich mich noch interessehalber geklickt, aber wer macht das, wenn er kein Verständnis dafür aufbringt? Also warum das ganze? Wenn die Dummies an dem Punkt sagen würden, brauche ich nicht und will ich nicht, ich stelle das Klima lieber manuell ein, was ja meist einen geringeren Aufwand bedeutet, dann wäre es ja gut. Aber die Dummies sind ja so dumm, dass sie Geld dafür ausgeben, um es zu haben, und dann nicht zu nutzen, und sich davon abhängig zu machen. Der Sinn davon erschließt sich mir nicht.
Das Optimum an Technisierung im Auto ist m.E.n. schon länger überschritten, aber wir kaufen fleißig weiter und wollen Fortschritt .Aber schon längst nicht mehr, weil es von Nutzen ist, sondern um des Fortschritts willen. Darum geht es. Sinnvolle Technik befürworte ich jederzeit, aber Technik, die wir entweder nicht umfänglich beherrschen (auch auf Seiten der Hersteller) oder gar brauchen bekämpfe ich...