Kann ich gut nachvollziehen, das Mindeste ist beim Projektstart eine intensive Hochdruckwäsche, vor allem in den Radhäusern und im Motorraum.
Die Wäsche ist am Anfang extrem wichtig. Undichtigkeiten vorher dokumentieren, Zwecks evtl. Dichtungstausch. Wenn das alles noch im Bereich von schwitzen ist, erst einmal lassen. Das kannst du auch noch später im Betrieb auf die Reihe bekommen. Aber für die Rostbehandung ist es ganz wichtig alles blank zu haben. Jetzt hast du noch die Chance, dass das Wasser gut abtrocknet. Du wirst vermutlich auch Wassereinbruch bekommen. Die Dichungen werden einiges durchlassen und ein nasser Innenraum den Winter hindurch ist nicht so prickelnd. Türgummis und Seitenfenstergummis lassen erfahrungsgmäß einiges durch. Evtl. vorher in den Ecken Zeitungen auslegen. Die saugen einiges weg.
Moos ist ein übles Zeug, frisst arg an der Substanz. Moosablagerungen an den Fensterdichtleisten lassen sogar das Glas erblinden.... also halt ordentlich drauf. Im Motorraum die verwinkelten Ecken gut herausstrahlen. Die Frontmaste ist ganz ganz wichtig, die Ecken unter den Motorlagern, die Spritzwand, die AWTs sind auch schwer zu reinigen. Bau den Kühlergrill ab und strahl auch dort ordentlich rein. An der Frontmaske gibt es üblen Falzenrost.... weiß selbst noch nicht, wie und wann ich das mal wieder auf gutes Niveau bringen soll. Hab dort vorerst mal mit Owatrol versiegelt. Das ganze Ding rausbauen, sandstrahlen und lackieren.... das hat mich erst mal abgeschreckt.
Das Dünnblech ist mir erst einmal wichtiger gewesen. Für die Rostbehandlung gibt es zig Wege, jeder hat seine Favoriten, ist ein ewiger Glaubenskrieg und kann Bände füllen. Rostvernichter, Rostumwandler, Zinkspray, usw...... der Markt ist groß, kaum zu überblicken und wer hat schon Langzeiterfahrung (5-10 Jahre)?????
Viele Produkte, die vor 10 Jahren noch toll waren, sind heute oft nicht mehr so toll oder wurden von anderen Produkten überholt.... also ich trau mich da kaum noch, einen wirklich sicheren Tipp abzugeben. Ich habe auch mit unterschiedlichen Verfahren gearbeitet, diese dokumentiert und werde sehen, wie sich welche Ecke mit der Zeit entwickeln wird.
Gleiches gilt für den zukünftigen Lackaufbau... da gibt es viele Möglichkeiten... mach mal einfach, lass Dich hier und dort beraten und entscheide aus dem Bauch. Die Hauptsache bei der Sache ist, dass DU ein gutes Gefühl hast.... wo wir wieder beim Thema Motivation sind. Grad bei einem Langzeitprojekt, welches man als Hobby bezeichnet, ist Motivation ganz wichtig. Man findet ja abgebrochene Projekte an jeder Hausecke.... da ging immer etwas soooo richtig schief... und warum??? Zu hohe Ziele, zu viele Rückschläge, oft an den falschen Ecken begonnen oder zu viele Baustellen aufgemacht.
Ich hätte mein Projekt auch geschmissen (wegen Motorschaden), wenn ich ihn nicht schon so schön gemacht hätte. Ich hab schon erlebt, wie schön es ist, mit dem Wagen zu fahren. Da hat sich schon ein Stolz fundamentiert und den will ich mir erhalten.
Gruß, Rainer