Wenn einem nicht gerade ein Taliban die Beine weggesprengt hat oder man zu der absoluten Minderheit gehört, die ab Geburt oder durch Krankheit am Gebrauch der eigenen Füße gehindert ist,* sondern wenn man nur deshalb nicht mehr gut bei Fuß ist, weil man nie zu Fuß gegangen ist, dann ist das in der Tat ein Fall von selber Schuld.
Relevant ist die Diskussion übrigens schon, schließlich ließe sich einiges an Abgasbelastung durch den Entfall der innerstädtischen Busse einsparen. Zumindest innerhalb des Rings ist die nächste U- oder S-Bahn doch niemals weiter als 1km entfernt. Das schafft nun jeder. Daß man die Lücken im schienengebundenen ÖPNV, wenn man weiter raus fährt irgendwie schließen muß ist doch auch klar. Noch einmal: ich rede von der Kernstadt. Beispiel: Niemand muß am Savignyplatz in den Bus steigen, wenn er auf der Wilmersdorfer einkaufen will. Bis der Bus kommt, ist man die paar Meter auch gelaufen, und wenn das alters- oder krankheits- oder trainingsmangelbedingt zu viel sein sollte, dann nimmt man halt die S-Bahn bis zum Bahnhof Charlottenburg. (Die fährt eh öfter als der Bus.) Warum fährt dort also ein Bus?
Oder, noch absurder: von der TU bis zum Uni-eigenen Sportzentrum Dovestraße sind es gute 800 Meter oder zwei Bushaltestellen. Im Regelfall ist man also zu Fuß schneller, als wenn man den Bus nimmt, jedemfalls dann, wenn der Bus nicht schon in Sichtweite ist. Trotzdem gibt es Leute, die fahren von der TU zum Sport mit dem Bus. Muß man nicht verstehen.
Anderes Beispiel: nehmen wir an, man wolle vom Sportzentrum oder von einem der beidseitig des 17. Juni gelegenen Gebäude zum Campus Ackerstraße. Da könnte man 245 nehmen. Man kann aber auch schnell zum Tiergarten laufen, in eine der alle zwei Minuten fahrenden Bahnen hüfen, bis Friedrichstraße fahren, umsteigen, und die letzten drei Meter vom Nordbahnhof aus laufen. Das geht sogar schneller. Sinn des Busses? Mir erschließt sich das nicht...
*Für die muß es natürlich weiterhin Angebote geben! Aber mit den eingesparten Bussen ließe sich viel finanzieren.