Du meinst es sei freier Wille, im Stau zu stehen?
Hmmm... dann bin ich wohl ein Einzelfall.
Nein, das meine ich natürlich nicht.
P.S.: Wenn Du eine Kristallkugel hast, die jeden Stau vorhersagen kann, schick mir bitte so eine. Hätte ich gerne, denn ich stehe nicht gerne im Stau und schon garnicht freiwillig, oder selbs gewählt...
Der morgendliche Stau durch Berufsvekehr in und um Aachen entsteht also rein zufällig und willkürlich und zu unterschiedlichen Zeiten?
Kenne ich anders. Ich kann vorhersehen, dass ich ab ca 7 Uhr bis 9:00 mehr oder weniger lange im Stau stehe in Richtung Luxemburg. Also fahre ich so, dass ich vor 7 im Büro bin. Gleiches Spiel abends. Ich sage ja, nicht jeder kann so flexibel sein, sei es, wenn man Kinder irgendwo hinbringen muss oder man feste Arbeitszeiten und diese auch nicht so legen kann, dass man dem Stau entgehen kann. Aber es gibt oft Alternativen, die nicht in Erwägung gezogen werden, weil der persönliche "Schaden" vom Stau nicht groß genug ist.
@Luca: Sei doch bitte so gut, und ziehe mir dann eine Kopie von der Kugel.
Meine Glaskugel hat einen Kopierschutz, den auch Du nicht knacken kannst...
Dazu müßten bei Jobs, wo dies geht, die AG bereit sein, und die MA dann zu Hause auch wirklich arbeiten.
Und alle, die nicht rein 'virtuell' arbeiten können, müssen so oder so vor Ort sein.
Ja, natürlich, was denn sonst? Deshalb habe ich ja betont, dass das nicht jeder kann, aber diese Möglichkeit gäbe es für viele, und sie würde eher in Betracht gezogen (und zwar von AG
und MA), wenn die "Kosten" für manchen Unsinn auch für den einzelnen so hoch wären, wie sie als Teil der Gesamtsumme auch tatsächlich sind. Wenn jeder mehr die Konsequenzen für den betriebs- und volkswirtschaftlichen Unsinn tragen müsste, den wir tagtäglich verzapfen, dann würden wir auch mehr Alternativen suchen und finden.
Und nein, wohl kaum einer steht aus Spaß im Stau.
Ach, meinst Du tatsächlich?
Hab ich das etwa irgendwo geschrieben, dass man das betonen muss?
Meine Frau fährt momentan ca. 'ne Stunde mit dem Auto zur Arbeit. Mit Öffentlichen? no way!
Eine fahrerlaubnislose Kollegin von ihr fährt jeden Tag 2x 1,5 Stunden Öffi, während die Strecke selbst zu normalen Berufsverkehrszeiten im direkten Weg per Auto in gut 'ner halben Stunde zu schaffen ist.
Solange die Leute nicht wirklich alle 'nen Job direkt vor der Haustüre (also 10 - 15 km ENtfernung) haben, und es dorthin keine halbwegs direkte Anbindung gibt, führt am Individualverkehr einfach kein Weg vorbei.
Warum müssen denn wieder
alle irgendwas machen? Es geht in meinen Augen nur darum, die Leute sinnvoll zu verteilen. Wenn ein großer Teil virtuell von zuhause arbeiten kann, ein anderer die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt, ein weiterer näher zur Arbeit umsiedelt und ein vierter andere Arbeitszeiten einrichten kann, dann werden die Straßen entlastet für die, die zeitlich und örtlich gebunden sind. Aber dazu muss es offenbar einen größeren Ansporn als die Vermeidung des täglichen Staus geben, und da es hierbei um die "abstrakte" Umwelt geht, muss man die Menschen - wie Frank richtig schreibt - sensibilisieren, und dazu braucht es meiner Ansicht nach Verantwortung. Deshalb reicht in meinen Augen auch eine Regulierung des Benzinpreises alleine nicht aus, sondern es geht auch darum, wie der Kraftstoff genutzt wird. Einfach nur im Stau verpuffen zu lassen oder die berühmten 500m zum Bäcker fahren ist nun mal meist Unsinn, aber solage es nicht genug weh tut, passiert es trotzdem. Ausnahmefälle wie Behinderte, die nicht zum Bäcker laufen
können, kann man ja anders entlasten, aber die Grundregel muss lauten: unnötiger Verbrauch von nicht-erneuerbaren Ressourcen muss weh tun. Natürlich darf das nicht nur im Bereich des Individualverkehrs gelten. Die Industrie muss z.B. auch dazu angehalten werden, nur hochwertige und langlebige Produkte herzustellen, weil alles andere auch Ressourcenverschwendung ist.
Den Leuten ansonsten täglich weit mehr als 3h Arbeitsweg zuzumuten, wäre ja wohl mehr als nur arg. Mir gehen die im Schnitt zweieinhalb Stunden (für rd. 75 km), welche bei den momentan recht häufigen Terminen bei einem bestimmten Kunden jeweils anfallen, ja schon kräftig auf den S.ck.
Manches geht sicher besser im direkten Gespräch, aber ich wette, ein Großteil von den heute persönlichen Terminen könnte auch virtuell erledigt werden, gerade in Deinem (und meinem) Job. Dazu bedarf es natürlich auch der Akzeptanz der Gesprächspartner, und daran hapert es oft, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Aber es ginge ganz sicher, und es fehlt oft einfach nur die Bereitschaft, sich darauf einzulassen, teilweise aus Sturheit, teilweise aus Unvermögen, moderne Technik zu nutzen und teilweise aus dem (persönlichen) Bedürfnis nach sozialem Kontakt heraus. Aber muss man sich damit abfinden und deswegen die Straßen zustellen? Kann man nicht von jenen verlangen, dass sie die Zeichen der Zeit erkennen und sich anpassen, und zwar an das, was Sinn macht? Jetzt passen sich die an, die im Stau stehen, und das macht keinen Sinn.
Und nein, 500m-Fahrten kann man per Spritpreis wohl in keinem Falle eindämmen. Dazu müßte die Soße so teuer sein, dass ein normaler Pendler mit 100km-Tagesstrecke schon nach zwei Wochen sein Jahresgehalt verfahren hat. Es würde also, wie meist bei solchen 'guten Gedanken' wieder die völlig Falschen treffen.
Das Benzin müsste zwar auch mehr kosten, aber insbesondere müsste auch der (reelle) Verbrauch pro Strecke besteuert werden, vielleicht sogar exponentiell. Alles was über die Notwendigkeit hinaus geht muss als erstes eingedämmt werden. Wenn die Menschen von Natur aus achtsamer und bewusster leben würden, dann bräuchte man an dem Punkt ja gar nicht ansetzen. Aber warum leben sie so? Teilweise sicher, weil der IQ für mehr als reine, momentane Bedürfnisbefriedigung nicht ausreicht, aber teilweise auch, weil das Bewusstsein nicht entwickelt wurde, und das wiederum teilweise durch die Politik, die uns nicht so aufklärt, wie man es bei mündigen Menschen eigentlich tun sollte. Aber das kann man nachholen.
Ja, es gibt Jobs und persönliche Situationen, aus denen heraus man da 'tolle Ideen' entwickeln kann. Die Realität sieht aber eben vielfach doch völlig anders aus.
Ein großes Problem sehe ich darin, dass wohl die meisten Menschen so sehr mit dem täglichen Kram und dem Überleben (beruflich, sozial und manchmal auch real) beschäftigt sind, dass einfach die Zeit und die Energie nicht ausreicht, mal über die eigene Situation nachzudenken um sie evtl zu optiomieren. 3 Stunden Arbeitsweg quer durch die Stadt machen natürlich keinen Sinn. Aber wenn es bereits jemand anderen gibt, der 3 Stunden Arbeitsweg in die entgegengesetzte Richtung hat, wäre ein Wohnungstausch schon die Lösung, evtl nur temporär. Arbeitsorientiertes Couchsurfing quasi...