"Fremdsichtungen" interessanter Fahrzeuge

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Ich erinnere mich, dass Fiat zu Demonstrationszwecken ein Auto
auf ein Klippe stellte, wo mit jeder Welle Salzwasser das Auto
besprühte. Das war zu der Zeit, als man endlich mit Rostvorsorge
begann. Das war bei den normalen Alltagsautos auch notwendig,
denn die brachten ja in der Masse das Geld herein.

Exotenhersteller wie Maserati sparten sich das. Ein Kollege restaurierte
einen alten Maserati, wo er an den Innenseiten der Bleche nur ehemals
blankes Metall, dann mit Rostüberzug, vorfand. Aber die Käufer eines
neuen Maserati hatten das Auto in der beheizten Garage und fuhren
nur bei schönem Wetter. Erst der dritte oder vierte Eigentümer durfte
sich dann mit dem Problem herumschlagen.

@ Chotschen: Danke, ich habe mich nur erinnert, das mal vor vielen
Jahren in ams gelesen zu haben. Isuzu war auch oft involviert. Damals
gab es den Isuzu Gemini mit Ghia-Karosserie. Ich dachte, so sollte der
Scirocco aussehen. Aber zu der Zeit gab es keine Importe, lediglich
ein Isuzu Geländewagen fand den Weg nach Deutschland.
 
Jein. Wenn ich mir anschaue wie schnell damals z.B. Alfa-Sud und Simcas weg gerostet sind, schon nach 2 bis 3 Jahren. Ganz so schlimm waren die Deutschen damals nicht. Aber auch da gab es viel Gammel und wenig Vorsorge, unbestritten. Und auch Saab hatte ja Ende der 70er so eine Phase...

Der Alfasud wurde in Süditalien gebaut, wo die Mafia das Sagen hat/te. Teilweise
wurde sogar Sabotage betrieben. Der Wagen war eigentlich genial, aber mit einer
Schlampigkeit gebaut, dass auch der Ruf der besseren Alfa Nord Modelle litt.

Vom /8 gab es auch Baujahre, die schneller gammelten als man gucken konnte.

Ausnahme war eigentlich nur Lancia, zumal die Bleche sehr viel dicker waren.
Aber das war, bevor Fiat übernahm.
 
Ja, beim Alfasud war es sogar noch besser. An sich sehr guter Wagen, konstruktiv und Technisch. Die haben aber die Rohkarossen in Süditalien zusammen geschweißt, dann blank wie sie waren auf ein Schiff gestellt, die Adria hoch geschippert (dauerte wohl ein paar Tage) und dann ohne weitere Behandlung in Norditalien lackiert und montiert, und natürlich kein Hohlraumschutz.

/8 gab es früher in der Nachbarschaft meiner Eltern. Die Dame saß irgendwann plötzlich mit Sitz auf der Straße, da war der Wagen erst 6 oder 7 Jahre alt...
 
Da wir früher, als ich noch klein war, jedes Jahr Urlaub in Italien gemacht haben, hat mich immer besonders das Design der italienischen Autos gereizt.
Ich fand sie fast alle durchweg schöner, liebevoller und mit mehr "Liebe" gezeichnet. Vielleicht war es aber auch einfach nur so, dass man die Autos bei uns kaum sah und sie durch ihren Exotenstatus einfach etwas Besonderes waren.
Am meisten begeistert hat mich natürlich Ferrari, die man aber auch an der Adria so gut wie nie sah. Was aus deren Design geworden ist, kann man ja heute sehen. Der eine oder andere Ferrari ginge heute ohne das Logo auch locker als jede andere Sportwagenmarke durch. Design ist heute leider teilweise sehr einfallslos und einheitlich geworden.
Man schaue sich nur mal McLaren an. Wer es schafft, die aktuellen Modelle exakt voneinander zu unterscheiden oder überhaupt zu sehen, dass es unterschiedliche Modelle sind, muss schon ein echter Kenner der Materie sein.
 
Rostvorsorge war damals halt noch ein Fremdwort. Das war mit das Hauptproblem, auch bei vielen Franzosen aus der Zeit.

Abgesehen vom Rost hat man mit steigender Automatisierung in den Fabriken generell die Karosseriequalität vernachlässigt. In den 50er- und 60er-Jahren hatte man da selbst bei Fiats Massenautos noch das Gefühl einer ausgeprägten Qualität (ich durfte mal bei einer untestaurierten 850er-Limousine aus den ersten Baujahren bewundern, wie exakt Türen und Hauben eingepasst waren und wie einfach alles geöffnet und geschlossen werden konnte). Das war dann 10 Jahre später nicht mehr so, auf diesem Gebiet waren die Deutschen dem Rest der Welt weit voraus.
 
Da wir früher, als ich noch klein war, jedes Jahr Urlaub in Italien gemacht haben, hat mich immer besonders das Design der italienischen Autos gereizt.
Ich fand sie fast alle durchweg schöner, liebevoller und mit mehr "Liebe" gezeichnet. Vielleicht war es aber auch einfach nur so, dass man die Autos bei uns kaum sah und sie durch ihren Exotenstatus einfach etwas Besonderes waren.
Am meisten begeistert hat mich natürlich Ferrari, die man aber auch an der Adria so gut wie nie sah. Was aus deren Design geworden ist, kann man ja heute sehen. Der eine oder andere Ferrari ginge heute ohne das Logo auch locker als jede andere Sportwagenmarke durch. Design ist heute leider teilweise sehr einfallslos und einheitlich geworden.
Man schaue sich nur mal McLaren an. Wer es schafft, die aktuellen Modelle exakt voneinander zu unterscheiden oder überhaupt zu sehen, dass es unterschiedliche Modelle sind, muss schon ein echter Kenner der Materie sein.
Aber sicher , als Kinder konnten wir nicht nur die Marke, sondern auch das Modell nennen, wenn ein Auto noch 500 m weit weg war . Heute kann man selbst wenn man einem hinterher fährt höchstens raten , wenn dann nicht mal die Typenschilder mehr dran sind . Einheitsbrei aus dem Windkanal ist das heute doch .

Also die deutschen Hersteller konnten sich bis anfangs der 80ziger Jahre auch nicht gerade mit Ruhm bekleckern , ich habe etliche Schweller erneuern müssen bei 2 jährigen 450ger Mercedes Benz . Erst als Radkästen einen Innenkotflügel serienmäßig bekamen , wurde es zunehmend besser .Hohlraumversiegelung gab es zwar schon z.B. von Dinol, war aber vielen zu teuer . Es soll ja sogar SAAB 9-5 geben, die rosten einem unterm Hintern weg :biggrin: .
 
Den Lada fand ich letzte Woche ganz hübsch. Nettes Innenleben und gar nicht mal so schwach motorisiert.

Ein Freund hatte den '90 als sein erstes Auto, überall schon hübsch mürbe...
Aber fuhr sich gut. Lenkrad musste man ständig gegenhalten weil übelst Spiel. Sehr geländegängig aber auch sehr weich auf der Strasse.
Mein Wartburg war straffer, dafür aber lahmer Zweitakter und vergleichsweise uncool gestaltet.
Der Lada war das Traumauto im Osten. Wenn beim Trampen mal ein Lada hielt war das schon was. Und dann wurde gezeigt was da drin steckte.
Leider hab ich meine Anmeldung weggeworfen, damals gab's ja paar Jahre Wartezeit und rechtzeitig vorbestellen war wichtig ;-)
 
Der Lada ist in einigen Punkten sogar besser als der originale Fiat, weil Lada teilweise dickere Blechstärken verbaute und einiges mehr. Die vorher nur "sportliche" Fiat (kann man sich heute kaum vorstellen, aber der Fiat war damals so positioniert), wurde in erster Linie in Richtung robust verändert. Hier im Westen war der Lada dennoch ein absolutes Billigauto mit üblem Image.


Gruß MIchael
 
Kaum zu glauben das die den 2107 noch bis 2014 gebaut haben....aber läuft halt und das zur Not auch mit Schnaps oder sonst was :biggrin:

Der "Niwa" oder jetzt 4X4 ist ja auch eine robuste Kiste (wenn man ihm eine Konservierung gönnt). Den 1.7i kann man quasi mit Messer und Gabel reparieren...
 
Vor allem ist der Niva in seiner Urform wirklich ganz hübsch anzuschauen und unpeinlich im Auftritt, was man nicht gerade von vielen "Ost-Autos" sagen kann. Inzwischen wirklich ein Klassiker geworden.
 
Der Lada ist in einigen Punkten sogar besser als der originale Fiat, weil Lada teilweise dickere Blechstärken verbaute und einiges mehr. Die vorher nur "sportliche" Fiat (kann man sich heute kaum vorstellen, aber der Fiat war damals so positioniert), wurde in erster Linie in Richtung robust verändert. Hier im Westen war der Lada dennoch ein absolutes Billigauto mit üblem Image.


Gruß MIchael

Das Image ist - vor allem wenn ich deine russischen Verbesserungen gegenüber dem Fiat lese - dann wohl doch wieder den Vorurteilen gegenüber dem "Osten an sich" geschuldet.
Von denen ich leider auch nicht immer frei bin.
In Russlandfragen bin ich mir übrigens mit meinem oben erwähntem damals Lada-fahrendem Freund bis heute nicht immer einig.
Ihn hat Lada also scheinbar nachhaltig beeindruckt ;-))
 
Wer hat die Verbesserungen vorgenommen? Togliattigrad war ja ein Fiat-Betrieb,
wie es auch andere in Spanien und Jugoslawien gab.

Der Niva ist aber eine Art Kultauto geworden und leider gehen die Preise
durch die Decke. Wären nicht die unsichere politische Lage und jetzt auch
noch die Pandemie dazwischen gekommen, würden wir mit 2 - 3 Niva bis
nach Baku fahren. Das macht schon deshalb Sinn, weil der Niva auch auf
unbefestigten Straßen gut durchkommt und im Falle einer Panne in diesen
Regionen fast jede Werkstatt helfen könnte.
 
Die Eltern einer Schulfreundin hatten einen Lada. Niemand wurde wegen des Autos so sehr bemitleidet und so gut wie jeder hat sich gefragt, wieso sich jemand ein Auto aus dem kommunistischen Russland kauft.
Man konnte alles kaufen. Aber doch keinen Lada!
Den Niva fand ich damals hingegen schon cool, der kam ja sogar in den tschechischen Kinderfilmen vor.
 
Die Eltern einer Schulfreundin hatten einen Lada. Niemand wurde wegen des Autos so sehr bemitleidet und so gut wie jeder hat sich gefragt, wieso sich jemand ein Auto aus dem kommunistischen Russland kauft.
Man konnte alles kaufen. Aber doch keinen Lada!
Den Niva fand ich damals hingegen schon cool, der kam ja sogar in den tschechischen Kinderfilmen vor.

Wann war das denn??
 
Mitte der 80er Jahre bekam ein 18-jähriges Nachbarskind einen neuen Skoda 105. Der war damals der mit Abstand billigste Neuwagen in Deutschland. Als Sonder- oder Auslaufmodell gab es den eine Weile inkl. Überführungskosten für irgendwas zwischen 6.000 und 6.500 DM. 45 PS und vier Türen , was wollte man mehr?


Gruß Michael
 
Mitte der 80er Jahre bekam ein 18-jähriges Nachbarskind einen neuen Skoda 105. Der war damals der mit Abstand billigste Neuwagen in Deutschland. Als Sonder- oder Auslaufmodell gab es den eine Weile inkl. Überführungskosten für irgendwas zwischen 6.000 und 6.500 DM. 45 PS und vier Türen , was wollte man mehr?
Den folgenden Artikel kenne ich noch aus meiner Jugendzeit. Den 105 hab ich irgendwie gemocht. Das war nicht ganz so absurd wie ein Trabant, das war irgendwie ein richtiges Auto.

https://www.autobild.de/klassik/artikel/skoda-105-s-test-1325155.html
 
Das hier ist übrigens Erich Honeckers (ja genau der) Staatskarosse. Zu finden beim Volvo Händler in Leingarten bei Heilbronn.

2021-01-09-054210371.jpg
 
Meine erste wirkliche Erfahrung mit russischen Autos und Bussen, habe ich beim Schüleraustausch in Bulgarien 1993 gemacht. Das war ein echtes Erlebnis. Als es anfing zu regnen, wurde rechts angehalten und schnell die Scheibenwischer aus dem Handschuhfach geholt und montiert. Die waren dort gelagert, damit sie nicht geklaut wurden. Trotzdem hat es mir im Beifahrerfußraum auf die Schienbeine getröpfelt.
Aber das war im 2CV einer Schulfreundin auch möglich.
Das beste Bild war aber auf der Autobahn, wo sie auf der Rückbank eines Moskwitsch ein Kalb transportiert haben.
Der Reisebus, mit dem wir unterwegs waren, hatte ein Problem mit der hinteren Tür, daher musste die mit einer Kette abgeschlossen werden. Und wenn er nicht ansprang, lief der Busfahrer immer zum Motor und fummelte dran herum, während ein Mädchen aus der Klasse am Lenkrad saß und schaute, dass sie den Bus zum laufen brachte. Sie wusste, wie das geht.
Ein Mädchen aus meiner Klasse hat damals den Fehler gemacht, und stand währenddessen neben dem Auspuff des Busses. Sie war hinterher ein „ganz klein bisschen“ verrußt.
 
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