Ihre Abwesenheit stört die Einheit unserer Fabrik

Ich meine, spätesdens der fünfte hätte sich nicht in den Werkshallen erhängt, wenn sich nicht vorher die andernen 4 dort erhängt hätten. Solche Serien haben ihre eigene Dynamik. Das soll aber kein Freispruch über die Werksleitung sein!

Und ich hoffe Ole geht den Weg all der Jugendlichen, die sich von ihren Vätern distanzieren!!!

Nabend

Roland
 
Wo bitte gibt es sowas?

Ich habe es in meiner bisherigen Berufserfahrung (incl. Umfeld!) nicht erlebt....leider...

Mal ganz kleine wenige Privatfirmen ausgenommen....
Bei meinem Arbeitgeber werden alle Personen die an mehr als 35 Tagen im Jahr arbeitsunfähig waren (egal ob am Stück oder verteilt) zu einem Gespräch eingeladen. Mit dabei sind das sog. Eingliederungsmanagement, der Personalrat und auf Wunsch die Schwerbehindertenvertretung. Auch der Suchtbeauftragte (ja, mein Arbeitgeber hat so etwas) kann auf Wunsch hinzugezogen werden (bei entsprechenden Auffälligkeiten ist er aber eh dabei). Ziel des Gespräches ist es nicht dem Beschäftigten "fertig" zu machen, sondern soll sein herauszufinden, ob es Dinge gibt, die am Arbeitsplatz verändert werden können, damit die Arbeitsunfähigkeitszeiten zurückgehen. Das funktioniert auch ganz gut (zumindest an den großen Verwaltungsstandorten, bei den Kliniken laufen die Gespräche zumeist leider etwas anders ab, da die Chefs dort gerne etwas herrischer auftreten :frown:)

Obwohl das Klima auch bei meinem Arbeitgeber in den letzten zehn Jahren viel rauher geworden ist, hat man immer noch das Gefühl das den höheren Vorgesetzten die Mitarbeiter nicht egal sind... Ist schon viel Wert.

Leider zeigen sich durch die hohe Arbeitsverdichtung und die immer weiter steigende Komplexität bei etlichen Kollegen "Verschleißerscheinungen". Früher gab es für die entsprechende Kollegen noch "Schonarbeitsplätze", die Fehlen heute leider, so dass die Verbliebenden die Arbeit mit machen müssen - wahrscheinlich solange, bis die auch nicht mehr können :wink:

Um zum Thema zu kommen.
Wenn sich einer der Beschäftigten für die ich verantwortlich bin am Arbeitsplatz umbränge, dann würde ich sehr kritisch meine Erwartungen an die Mitarbeiter und meinen Führungsstil hinterfragen. Aber ich arbeite ja nicht bei Peugeot :wink:
 
Aha, da kann ich eher was mit anfangen.

Nur weil die Sch...e andererorts eine ()noch) größere ist, duftet die hiesige auch nicht nach Feilchen. Das Motto 'Fühle Dich toll, indem Du Dich [bzw. indiesem Fall Dt.] mit Schlechteren vergleichst.' will ich mir im Gegensatz zu ach so vielen (es werden immer mehr, immer mehr ...) wirklich nicht zu eigen machen.

Keine Frage.

Aber prinzipiell akzeptieren wir das Vorgehen, indem wir hier leben (... und bleiben). Ich nenne es mal ein Arrangement.

Akzeptiere ich es nicht, will aber hier (In D) weiter leben, lege ich mit dem System (Und mit dessen Ungerechtigkeiten, aber auch dessen Folgen) an.
Unser System akzeptiert keine Anarchie und auch keine Selbstjustiz.

Das ist das, was wizard bei Deiner Denkweise für so bedenklich hält.
Konfrontation hat eben auch Retorsionseffekte, auch wenn man das Rechtssystem unbedacht für eigene Zwecke nutzt.


Weil ich versuche, mich gg. rein auf Abzocke gerichtete Owi's zu wehren? Oder was meinst Du?

Kleine Wissenslücke. Was ist ein Owi?

Ja, das mag sein. Wohl auch (oder gerade deshalb?!) weil es offenbar immer mehr Menschen völlig schnurtz-piepe ist, wie es Anderen - vor allem Schwächeren - denn so ergeht. Ellenbogengesellschaft

Richtig, nur die Stärksten überleben, auf Kosten der Schwachen. Ein Naturgesetz, dass sich in unserer Gesellschaft verstärkt zu Wort meldet. :frown: :frown:

Deshalb ist dieser Begriff "soziale Marktwirtschaft" auch so pervers.

...Ist wohl die Kombination aus einem anerzogenen (christlichen) Gerechtigkeitsempfinden und der Frustration über das in Folge dritte (zweite von mir erlebte) System in D, welches die Menschen einfach nur verarscht und benutzt. Und komm' mir jetzt nicht damit, daß ich diesen Manager-Typen (u.a.) als Christ schließlich vergeben müsse: Ich halte es eher mit dem Alten Testament

Daraus folgere ich, dass Dich das vorher erlebte System schon ziemlich schwer belastet hat. Das "Petzen" über andere hatte ja Kultur und machte viele Menschen ängstlich und damit ohnmächtig.

Leider hat "unser" System in der Regierungsphase Kohl viele Tugenden der vorangegangenen Regierungen verloren und nach der Maueröffnung das neue Verhalten auch öffentlich praktiziert. Schröder als Medienclown hat es dann als Miniaturausgabe von Berlusconi weiter kultiviert.
Das hat Schule gemacht.

Was das Verhalten der Manager angeht:
Klar. Ich dulde es zu keiner Zeit, dass man im negativen Maße meine Privatsphäre stört. Solche Leute schlägt man aber mit den eigenen Waffen, nicht mit denen, die einem noch mehr schaden.

Trotzdem sollte man genau abwägen, ob man das Gute in sich erhalten will. Ansonsten verfalle ich der "dunklen Seite der Macht" und praktiziere das Denken immer weiter. :fight:
Christliches Denken ist daher zumindest eine gute Basis, um dagegen anzugehen.


Nö, nicht wirklich. Die Ostparolen waren ebenso Dummenfang, wie heutige Verweise auf ein (angeblich!) funktionierendes Rechtssystem. (btw: Frag mal ein paar Anwälte, warum sie 'nach Gericht' immer heufiger so komisch kucken - selbst die verstehen immer weniger, was da vielfach abgeht.)

Ach ok. Das meintest Du.
Ich habe nie in diesem System leben müssen und kenne nur die Aussagen, die ich über Schule, Presse und Deinesgleichen erhalten habe. Da hast Du mir einiges voraus.

Wie käuflich und korrupt es war, ließ sich zwar schon in der Franz-Josef Straß Aera erkennen, aber eben nur mit Blick von außen.

Wenn bei uns Anwälte nicht mit dem Klüngel vertraut sind und sich nicht dort etabliert haben, gucken die dumm. Gleiches gilt für deren Klienten. => Nur Anwälte mit Klüngelerfahrung auswählen oder besser selbst dazugehören.

Viele Grüsse

Thomas
 
Wo bitte gibt es sowas?

Ich habe es in meiner bisherigen Berufserfahrung (incl. Umfeld!) nicht erlebt....leider...

Mal ganz kleine wenige Privatfirmen ausgenommen....

Bei uns! Zumindest in den deutschen Standorten. Dort guckt man genau hin was da los ist, wenn sich jemand plötzlich merklich verändert. Da gibt es erstmal keine Keule, sondern das ehrliche Gespräch und das ohne Druck. Einzelne Abteilungsleiter mögen das anders sehen, aber die sind in absoluter Minderzahl. Im großen und ganzen darf ich in diesem Bezug stolz sein auf "meine" Firma, auch wenn hier auch nicht alles Gold ist was glänzt (wie wohl überall)

Wer persönliche Probleme hat (egal wie geartet) findet immer Gehör und zu 99% Hilfe. (Bei arbeitstechnischen Dingen muß man sehen was geht...)
Ich will bestimmt nicht alles über den grünen Klee loben was hier läuft (die Medien haben ja ausgiebig berichtet!), aber das Sozialengagement ist für einen großen Konzern einfach hervorragend!

Allerdings ist der Leistungsdruck auch nicht ohne. Vor allem in diesen Tagen. Viele sind zwar immer noch irgendwie motiviert, aber trotzdem ausgebrannt .
Viele unserer Mechaniker haben in den letzten vier Wochen bis zu 88 Stunden gearbeitet und selbst wir "Sesselfurzer" waren extrem lange im Büro (Samstage und Sonntage waren usus!) um das Produkt fertig zu bekommen. (The world is watching you!) Es hat sich gelohnt, aber auf Dauer geht das so auch nicht.
 
Bei meinem Arbeitgeber werden alle Personen die an mehr als 35 Tagen im Jahr arbeitsunfähig waren (egal ob am Stück oder verteilt) zu einem Gespräch eingeladen.......
Ziel des Gespräches ist es nicht dem Beschäftigten "fertig" zu machen, sondern soll sein herauszufinden, ob es Dinge gibt, die am Arbeitsplatz verändert werden können, damit die Arbeitsunfähigkeitszeiten zurückgehen.

Bei uns! Zumindest in den deutschen Standorten. Dort guckt man genau hin was da los ist, wenn sich jemand plötzlich merklich verändert. Da gibt es erstmal keine Keule, sondern das ehrliche Gespräch und das ohne Druck....
Wer persönliche Probleme hat (egal wie geartet) findet immer Gehör und zu 99% Hilfe. (Bei arbeitstechnischen Dingen muß man sehen was geht...)
Ich will bestimmt nicht alles über den grünen Klee loben was hier läuft (die Medien haben ja ausgiebig berichtet!), aber das Sozialengagement ist für einen großen Konzern einfach hervorragend!

Allerdings ist der Leistungsdruck auch nicht ohne. Vor allem in diesen Tagen. Viele sind zwar immer noch irgendwie motiviert, aber trotzdem ausgebrannt .
Viele unserer Mechaniker haben in den letzten vier Wochen bis zu 88 Stunden gearbeitet und selbst wir "Sesselfurzer" waren extrem lange im Büro

Dann habt ihr beide Glück...

Leider íst das aber in Deutschland weit davon entfernt, die Regel zu sein. Und ich denke nicht, dass das in Deutschland mehr der Fall ist, als im (west-)europ. Ausland.
Die meisten Führungskräfte haben es nicht verstanden, dass über Interesse und Motivation an den einzelnen Angestellten mehr zu erreichen ist, als über Hierarchie, Druck und Macht.
Arschkr..... (Speichellecker) und Selbstdarsteller, die anderen ein Bein stellen und meist weniger Ahnung haben kommen i.d.R. in unserem System eher voran, als der gute zuverlässige Angestellte, der über viel Ahnung und Kompetenz verfügt...
 
...nun gut, dann hätte es meiner meinung nach allerdings keiner extra erwähnung des "christlich" geben müssen - denn das liess den eindruck entstehen, dass du da schon einen unterschied machst. in diesem zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass ich auch ohne jegliche christliche erziehung ein recht reales - kein geschöntes - weltbild vermittelt bekommen habe.



...oups...also die analogie zwischen der IDEE des kommunismus und dem wesen das faschismus kann ich in keinster weise erkennen. wir reden nicht von den kläglich gescheiterten versuchen, den kommunismus als gesellschaftsform zu etablieren - wir reden von der IDEE dessen. kann beim besten willen nicht erkennen, was an der IDEE des kommunismus menschenfeindlich ist...


da sind wir mal wieder vollkommen einer meinung...



da nun wieder nicht. ich weiss nicht, welche weltliche komponente es hat, wenn ich versuche, so vielen völkern wie möglich meinen glauben aufzuzwingen - und das, weil ich nicht stark genug bin, andere götter oder religionen neben der meinen gelten zu lassen - erbärmlich schwach...DA seh ich mehr analogien zum faschismus...



weit gefehlt! auch in meinem umfeld gibt es so einige, die teilweise sogar aktiv in der kirche wirken. diese leute, die ich manches mal um ihren idealismus beneide und auch die organisationen, die karitativ tätig sind meine ich auch nicht, wenn ich von der "institution kirche" rede...
ich meine die scheinheiligen oberhäupter, die sich an schutzbefohlenen vergehen, die verhütung erfolgreich zu vermeiden wissen, die darwin zu lehren zu vermeiden suchen, die keine andere religion neben sich dulden - ja nichtmal andere christliche glaubensrichtungen...




und genaus das halte ICH für absolut nicht christlich sondern für ausgesprochen dumm! ja ja - auge um auge, zahn um zahn... toll...nenn mir ein beispiel, in dem diese methode hat helfen können, konflikte ZU KLÄREN... im gegenteil - eine spirale sinnloser gewalt wird losgetreten...:frown:
 
da nun wieder nicht. ich weiss nicht, welche weltliche komponente es hat, wenn ich versuche, so vielen völkern wie möglich meinen glauben aufzuzwingen - und das, weil ich nicht stark genug bin, andere götter oder religionen neben der meinen gelten zu lassen - erbärmlich schwach...DA seh ich mehr analogien zum faschismus...

Mehr als tausend Jahre später sind die Amis (von der Grundidee) da auch nicht viel weiter von entfernt...
 
Mehr als tausend Jahre später sind die Amis (von der Grundidee) da auch nicht viel weiter von entfernt...

..ich wollte es auch fast schon schreiben... wohl wahr... und auch das unter dem deckmäntelchen, man würde christlich handeln dabei...
 
:rolleyes: ...das lass ich jetzt mal amüsiert unkommentiert stehen...:rolleyes:


wenn ich auch mal das "geklaute" nehme:
"bezeichnet eine klassenlose Gesellschaft, in der das Privateigentum an Produktionsmitteln aufgehoben ist und das erwirtschaftete Sozialprodukt gesellschaftlich angeeignet wird, das heißt allen Menschen gleichermaßen zugänglich ist."
hat irgendwie so gar nichts mit der von dir geposteten faschismus-theorie zu tun...oder seh ich es nur nicht...???...wie gesagt - ich redete von der THEORIE des kommunismus - nicht den, wie auch immer gearteten versuchen, diese umzusetzen...



nochmal "geklaut":

Grundlage für die Kreuzzüge war aus christlicher Sicht der Gedanke des gerechten Krieges (lat. bellum iustum), wie er von Augustinus von Hippo vertreten worden war. Dies bedeutete später, dass der „gottgefällige Krieg“ nur von einer rechtmäßigen Autorität verkündet werden konnte (wie dem Papst). Es musste ein gerechter Kriegsgrund vorliegen (wie die ungerechte Behandlung von Gläubigen) und der Krieg musste für gute Absichten (wie der göttlichen Liebe) geführt werden.

...gottgefälliger krieg, göttliche liebe... ah ja - nicht so wirklich weltliche gründe - oder seh ich da wieder was falsch - viellt. ja aufgrund der mir angediehenen schulischen erziehung...:redface: ...???...



...yep...


...gut - denke, dass das bsp. mogadischu kein wirklich gutes für die variante "auge um auge...." ist...egal...
dann reg du dich als verfechter der "auge um auge..."-ansicht aber bitte nie wieder über z.b. in d von migrantenfamilen ausgeübte blutrache-taten auf! denn das ist nichts anderes! zumindest, was die konsequenz derer angeht... der eine hat den anderen beleidigt oder gar getötet, also MUSS einer der anderen familie dran glauben...oh man - wie arm ist das...sorry...
 
Nö. Wieso? Ich habe mich wohl seinerzeit kaum mehr mit dem Regime in der DDR abgefunden, als die Flüchtliche in Prag und anderswo. Und ich denke, daß wir zu Teilen durch die Flüchtlinge eher geschwächt wurden (große Teile jener, die an unzufriedensten mit dem System waren, 'fehlten' dann ja). Wer geht, kann nicht mehr verändern ...

Das stimmt. Damit wären wir wieder bei den Starken und den Schwachen.

... und bei denen, die Ideale haben ...

... und vielleicht noch bei denen, die sagen, das Leben ist zu kurz, um sich mit so einem Regime unglücklich zu machen.

Bezogen auf die aktuelle Situation stimme ich Dir in sofern zu, als daß die weitaus überwiegenden Mehrzahl der dt. einfach zu bequem ist und damit diesmal wohl wirklich nur bleibt, damit zu leben, oder zu gehen ...

Das meinte ich in etwa.

Aber wir müßten auch erstmal ein System finden, dass von derart selbstlosen Menschen geführt wird.

Sicher kann ich ein Land finden, in dem der Bürger geringer besteuert wird als in Deutschland.

Diese eigenen sich aber meist für eine gewisse Klientel mit entsprechend gefülltem Bankkonto. Und schon steckt wieder ein Eigennutz dahinter, der aus dem Grund andere Menschen ausschließt.

JaJa, aber es akzeptiert Politiker, welche die sie wählenden Massen nur verarschen?! Dies mag 'Dein' System sein, das 'meine' ist es nicht.

Nein, sicher nicht.

Es gibt drei Möglichkeiten:

1) Love it
2) Live with it
3) Leave it

Ich versuche es derzeit mit Version 2 und prüfe Version 3, indem ich mögliche interessante Länder bereise.


Wenn ich verstehen würde, wer hier aus Deiner Sicht welches Rechtssystem 'unbedacht' wofür nutzt

Ich dachte an Dich. Du nutzt doch das aktuelle Rechtssystem, weil Du der Ansicht bist, Du und das gemeine Volk würden vera*****.


...eine OrdnungsWidrigkeit; z.B. wenn Du falsch parkst, oder auch wenn Du mit (etwas) zu hoher Geschwindigkeit geblitzt wirst.

O.k., die kenne ich. :biggrin: :biggrin:

Du meinst jetzt aber nicht, daß man dies als den Menschen, welche sich ja für denkende Wesen halten, als angemessen erachten muß? Ich bin da eher für 'Leben und Leben lassen'.

Nein. Meinte ich natürlich nicht.

Leben und leben lassen nach wessen Regeln?

Wer bestimmt, was angemessen ist?

Wenn es bei Dir einen fließenden Übergang gibt, habe ich ihn bisher nicht verstanden.


In D stimmt das wohl. Aber schau Dir mal die Heimat unserer Autos an. Und wenn man dann noch bedenkt, daß dieses Konstukt eigentlich 'auf dem Mist' einer Investorenfamilie gewachsen ist, welche das Land bei weniger humanistischer Gesinnung fast schon hätte versklaven können

Schweden hat Glück gehabt, andere Länder weniger. Natürlich.

...Wer ängstlich und/oder ohnmächtig ist, wird zu schnell Opfer. Zum Glück gab es in der DDR ja die Kirche(n) (wirklichen Anteil am gesellschaftlichen 'Gegenpol' hatte wohl nur die ev.), wo von der Christenlehre über die Jungen Gemeinden bis zu div. Kirchengruppen ein vom Staat weitgehend entkoppeltes und seinem direkten EInfluß entzogenes Leben stattfinden konnte. Man wußte, daß man nicht allein da steht.

Beim ersten Satz bin ich Deiner Meinung.
Den Rest kann ich nur schwer beurteilen.

Wenn die Kirche arbeiten konnte, ohne von der Staatsgewalt instrumentalisiert gewesen zu sein, ist das ein wahrer Lichtblick in der DDR gewesen.

Ja, zumindest meiner 'Außensicht' nach lief in der BRD früher (Schmidt-Ära) vieles noch anders, menschlicher.

So empfinde ich das auch.


Das könnten an Stelle der o.g. Opfer evtl. wir beide. Aber es trifft ja eben leider immer die Schwächsten. Und wie Du einen Dich immer weiter knebelnden und Dir mit Jobverlust drohenden Chef 'mit den eigenen Waffen schlagen' willst, wenn Du mit dem Geld für Miete, Kinder usw. mehr schlecht als recht über die Runden kommst, die Rücklagen Null (oder kleiner) sind und es für Dich mit 55 hiernach keinen neuen Job mehr geben wird, wäre schon interessant.

Ohne Rücklagen geht das logischerweise nicht.
Ich spare seit Jahren 10% meines Einkommens und vermehre es, weil ich denke, mit 90% kann ich auch gut leben.

Mit diesen Rücklagen konnte ich mich - bisher zumindest - erfolgreich wehren und brauchte mich auch nicht unnötig durch Druck beugen zu lassen. Ich sehe mich eher als Dienstleister im Angestelltenverhältnis. Um das 55er Dilemma zu überstehen, arbeite ich an einem neuen Standbein, dass nicht Job heißt.

Das 'Gute in sich' zu erhalten schließt doch aber nicht aus, gegen 'das Böse in anderen' aktiv und ggf. mit allem Mitteln anzugehen. Wer zu- oder auch nur wegschaut, macht sich mit den Tätern gemein. Das kann ich max. bei Schwachen akzeptieren, welche sonst zu schnell selbst Opfer werden könnten. Nicht jedoch bei Dir oder mir.Sicher. Es muß klar sein, WOFÜR man kämpft, und es muß klar sein, WOGEGEN. Aber keinesfalls sollte man zum Schlage die zweite Wange hinhalten. Sondern wer das Schwert (gegen die Schwachen) erhebt, der soll auch durch das Schwert umkommen.

Dann hoffe ich, das Du das Böse immer eindeutig vom Guten unterscheiden kannst. Eine Gradwanderung mit viel Verantwortung.

Ich dagegen würde Gewalt nur dann einsetzen, wenn mein Leben wirklich ernsthaft bedroht wird oder um jemanden anderen aus einer solchen Situation zu befreien.

Deine Worte nehme ich so auf, als ob Du Dich als Revolutionär siehst. Aber eben nur weiß und schwarz.

So jedenfalls kommst Du bei mir rüber.

Vieles im Leben spielt sich aber dazwischen ab.

und genaus das halte ICH für absolut nicht christlich sondern für ausgesprochen dumm! ja ja - auge um auge, zahn um zahn... toll...nenn mir ein beispiel, in dem diese methode hat helfen können, konflikte ZU KLÄREN... im gegenteil - eine spirale sinnloser gewalt wird losgetreten...:frown:

Darüber stolpere ich auch. Siehe oben.

Viele Grüsse

Thomas
 
wizard schrieb:
...dann reg du dich als verfechter der "auge um auge..."-ansicht aber bitte nie wieder über z.b. in d von migrantenfamilen ausgeübte blutrache-taten auf! denn das ist nichts anderes! zumindest, was die konsequenz derer angeht... der eine hat den anderen beleidigt oder gar getötet, also MUSS einer der anderen familie dran glauben...oh man - wie arm ist das...sorry...

Nein, gerade das zeigt, wie sinnvoll das alttestamentarische "Auge um Auge" eigentlich ist (bzw war.).
Die Rache trifft den Täter (und gerade nicht einen zufälligen Verwandten) nicht härter, als seine Tat das Opfer.
Es handelt sich rechtsgeschichtlich also um ein Übermaßverbot, um die Rache zu beschränken und zu zivilisieren.


...gut - denke, dass das bsp. mogadischu kein wirklich gutes für die variante "auge um auge...." ist...egal...
Mogadischu ist in der Tat kein gutes Beispiel. Der Tod der Geiselnehmer ist nicht Ziel, sondern Mittel zum Zweck. In der konkreten Situation geht es um das Leben der Geiseln, nicht um Rache.

Ich nehme an, Rene wollte damit zum Ausdruck bringen, daß manchmal tatsächlich der Tod eines Menschen unumgänglich ist und ethisch begründet sein kann, auch wenn das unserem Moralgefühl zunächst einmal grundlegend widerspricht.
 
Nein, gerade das zeigt, wie sinnvoll das alttestamentarische "Auge um Auge" eigentlich ist (bzw war.).
Die Rache trifft den Täter (und gerade nicht einen zufälligen Verwandten) nicht härter, als seine Tat das Opfer.
Es handelt sich rechtsgeschichtlich also um ein Übermaßverbot, um die Rache zu beschränken und zu zivilisieren.

...dazu fällt mir der spruch meiner oma ein: "man soll gleiches nicht mit gleichem vergelten"...und zumindest ich finde, dass diese verfahrensweise besser zu meinem bild von zivilisation passt als "auge um auge..."... aber das scheint sich ja durchaus zu einer philosophischen dimension ausweiten zu lassen...


Ich nehme an, Rene wollte damit zum Ausdruck bringen, daß manchmal tatsächlich der Tot eines Menschen unumgänglich ist und ethisch begründet sein kann, auch wenn das unserem Moralgefühl zunächst einmal grundlegend widerspricht.

...möglich, dass es solche situationen gibt. streite ich nicht ab. nur wer schwingt sich dann auf und entscheidet: "ja, die tötung dieses menschen ist zum wohle der gemeinschaft unumgänglich"..????
 
Wir reden bei der Kirche von der Realität, wir reden beim Faschismus von der Realität, was soll da das Gerede von einer nicht durchdachten oder zumindest in der angedachten Form nicht praktisch umsetzbaren Theorie? Wir können nur über das reden, was aus dieser Theorie praktisch erwächst bzw. erwachsen ist. Und da stelle ich Hitler & Stalin klar 1zu1 gegenüber.

Na gut - vergleichen wir eben die realen Welten miteinander. Dann aber bitte immer die jeweils "kompletten" Realitäten. Also alle Ebenen. Vom Mitläufer über die so oder so Engagierten bis zu den Führungsgremien. Und am besten immer die jeweiligen Ebenen oder Kategorien miteinander. Da sind dann plötzlich gar nicht mehr so viele Unterschiede zu erkennen.

Beispiele:

Regierungs- bzw. Führungsebene Kirche / DDR: Es wird und wurde propagiert was das Zeug hält. Andere Meinungen werden und wurden kaum zugelassen oder verfolgt. Völlig vor Kalk erstarrte Hirne auf beiden Seiten. Ist irgendwie ja auch kein Wunder. Um in die entsprechenden Kreise zu gelangen, muss man sich schon im Sinne derer, die sich dort bereits befinden, durchsetzen und mit der entsprechenden Gesinnung nach allen Seiten treten. Das prägt. Immer noch.

Humanitäre Ebene: Hier wird und wurde nicht nur von kirchlichen Gemeinschaften Gutes geleistet. Es gibt genug phantastische Projekte (die nicht mal groß aufgemacht sind, sondern eher im Verborgenen laufen) in atheistischen Sphären. Im jetzigen System und auch damals in der DDR.

Auch sehr beeindruckend finde ich die starke Ähnlichkeit zwischen gewissen Bereichen der DDR - Presse und schlechtem, kapitalistischem Marketing (ich kenn da einen großen dt. Konzern - man o man). Da werden fast die gleichen Phrasen gedroschen. Ich hatte oft den Eindruck: eingedenglischt aber trotzdem abgeschrieben.


Na ja - eigentlich wollte ich nur sagen, solange nicht in den gleichen Kategorien diskutiert wird, lässt sich's prima die Köpfe einschlagen, ohne zu 'nem wie auch immer geartetem Ergebnis zu gelangen. Aber vielleicht würde dann das Lesen eines solchen Threads auch gar keinen so riesigen Spaß mehr machen. :smile:

Darum Attacke

Frank
 
Sagte ich hier irgend etwas von 'Steuer'? Da ich in Richtung Skandinavien tendiere, fällt dieser Grund da wohl schon mal weg ...

Stimmt, sagtest Du nicht.
Das war nur das, was mir dazu einfiel.
Ich vestehe aber jetzt Deine Aussage.
Die andere Mentalität ist das, was Dich beeindruckt.

Wie gesagt, nicht mein Ansatz.

Ok.

In der mir bekannten Version heißt es "2) Change it". Deine Variante von 2. macht in diesem eigentlich sehr tiefsinnigen Tripple m.E. keinen wirklichen Sinn. Auf Deine Eindrücke bezüglich 3. bin ich gespannt

"Live with it" bedeutet, dass man sich durch das System laviert, wenn ein "change it" nicht möglich erscheint.

= Nutze das System in seinen Vor- und Nachteilen zu deinem Vorteil.

Change it als Bestandteil ist allerdings die erste und korrektere Aussage.

Eindrücke zu Version 3 würden an dieser Stelle wohl zu weit führen. Am Ende wird es wohl eher eine spontane Entscheidung.

Ja, und? Mir ist kein wirklicher Weg bekannt, mit dem vorhandenen Rechtssystem gegen diese Verarsche vorzugehen. Leider!

Ok.

Die Motivation dahinter habe ich jetzt verstanden.

Nur muß Dir in unserem Rechtssystem klar sein, dass der Bumerang auch zurückkommen kann. Insbesondere dann, wenn Dir selbst kein Schaden entstanden ist. Die Frage stellt sich dann ja.

Um das im deutschen Rechtssystem zu vermeiden, mußt Du eine 100%ige Gewissheit über das haben, was Du angreifen willst.

Bist Du sicher, dass Du die immer hast?

Das Gegenüber bekommt das doch heraus und leitet Gegenmaßnahmen ein.

Damit wäre ich wie beim eigentlich begonnenen Thema in diesem Thread bei den verfügbaren Informationen, auf die Du Deine Argumentation aufbaust, ein Urteil fällst und auch handelst.

Ein hohes Risiko.

Ja, das ist wirklich schwierig, weil vielfach nicht oder nur überaus schwer objektiv beurteilbar. Und natürlich werden immer Beispiele verwendet, welche sw. oder ws sind. Das die eigentlichen Probleme dazwischen liegen, ist schon klar. Aber solches auszudiskutieren macht erst Sinn und ist auch erst möglich, wenn die Beurteilung der Randbereiche einheitlich ist.

... und die Beurteilung der Randbereiche ist schon schwierig genug und bietet immer wieder neue Schlupflöcher. Belassen wir es dabei.

Tja, das Glück ist wohl etwas mentalitätsbedningt. So wie der 'normale' Dt. meiner Einschätzung nach deutlich egoistischer ist, als ein Duchschnittsskandinavier, so dann wohl halt auch auf der tatsächlichen Entscheiderebene.

Da ich nicht weiß, wie es sich auf der skandinavischen Entscheiderebene verhält, nehme ich die Aussage mal so hin.

Ja. Das wa rquasi DIE Nische, in welcher Raum war. Denn alles wo dort gegen vorgegangen wurde, betraf dann eben keine Einzelpersonen, sondern die Kirche als solche. Und das gab schnell weltweite Proteste. Denk mal an Polen. Klar, das sind fast ausnahmslos Katholen und damit weit straffer organisiert. Dann damals noch mit einem Polen als Pabst, welcher Maskau klar machte, daß er einen Einmarsch öffentlich mit jenem der Nazis gleichsetzen würde

Ja. Polen hat einen mutigen Papst als Stütze gehabt.

...Ja, ich hatte einige Jahre mit mind. 50/50 gelebt. Aber im jetzigen Job UND mit Familie geht da natürlich auch nicht mehr.Ja, Geld macht zwar tatsächlich keinesfalls glücklich - aber es beruhigt!Erzählst Du mehr dazu? Wobei: Ein 'Job', also in irgend einer Form mit irgend einer Form von Arbeit verbunden sein, wird es schon.

Ich probiere mich aus.
Es gilt mehr als eine Stärke an sich auszumachen und dann effizient zu nutzen.

Ja, das kann schwierig sein. Aber wenn man sich nicht sicher ist, muß man halt im Zweifelsfalls 'die Füße stillhalten'.

Das sollte man dann tun, genau. Siehe Thema oben.

eher ein oppel-Nein

Dann empfinde ich Deine Äußerungen krasser als Du sie meinst. Wäre wohl auch zu weit gegangen.


Viele Grüsse

Thomas
 
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