Grundsätzlich gehöre ich wohl auch zu denjenigen die IMMER ein Hemd (oder Polo) und eine Chino anhaben, da ich mich ansonsten eher "nackt" fühle und mich eben daher lieber gut gekleidet fühle. Jeans, selten! Sneakers? Habe ich mir in diesem Jahr nach mind. 15 Jahren das erste Paar zulegt (ansonsten am liebsten Segelschuhe in allen Ausführungen). Sicherlich auch durch meinen Job und mein Elternhaus geprägt. Im Job klassischer dunkler Anzug oder Kombination (Chino, Sacko), Hemd und immer Krawatte. Leider! Meinen Vater und Großvater habe ich nie in kurzen Hosen, T-Shirts gesehen, geschweige denn in einem Strampelanzug für Erwachsene (Jogging-, Sportanzug - so etwas besitze ich selbst nicht). Horror, wie Leute so auf die Straße gehen können.
Lagerfeld, Punkt 3
Ich hatte am Freitag tagsüber ein Saab Polohemd aus dem Saab-Museum an und am Abend habe ich mich im Hotel für die Abendveranstaltung umgezogen (Hemd und Chino, was sonst
), da ich es für den Abend ebenfalls als angemessen empfand.
Am zweiten Abend, ich kam nicht mehr ins Hotel - wir hatten uns verquatscht und die Zeit aus den Augen verloren, hatte ich das Festival T-Shirt an, auch wenn ich darunter ein dunkelblaues Hemd an hatte. Ich fühlte mich pers. total underdressed und dies war für mich, wer mich kennt, eher ungewöhnlich. Aber alles andere hätte zu lange gedauert.
Aufgrund meiner eigenen Haltung und Vorbelastung, mich angemessen zu kleiden (suppjektiv und meine pers. Meinung), muss ich auch immer wieder extreme Ausfälle meiner Umwelt feststellen. Auch auf dem Festival-Gelände. Sicherlich ist es etwas anderes sich tagsüber, gerade bei Regen, entsprechend einer Outdoorveranstaltung zu kleiden. Aber am Abend muss man da mal die Hüllen wechseln.
Das schlimmste "Feindbild" sind für mich aus der Form geratene Erwachsene mit kurzen Hosen, zu kleinen Shirts oder in diesen grauenvollen Erwachsenenstramplern und dann noch mit Crocks. Crocks!!! Was haben Plastikbadelatschen in den knalligsten Farben an Erwachsenen zu suchen und dann noch beim Essen zu Tisch?! Nein, ich möchte auch keine 1/2 m2 großen Tettoos auf diversen Oberarmen und Rücken während des guten und reichhaltigen Buffet sehen müssen. Ich will hier niemanden pers. beleidigen oder meine jemand bestimmtes, aber ich sehe es wie Cartiers. Am Abend zum Essen hat das nichts zu suchen. Auch wenn es keinen Dresscode gab, verstehen sich manche Sachen von alleine.
Im sofern kann ich Cartiers Meinung sehr gut nachvollziehen und stehe dahinter, auch wenn es sich um eine Veranstaltung handelte, bei denen die Autos im Vordergrund standen und nicht dessen Besitzer. Auch war es keine Modeshow. Aber ein bisschen "Knigge" schadet niemandem. Dabei ist auch völlig zweitrangig, ob die Kleidung teuer oder Markenzeichen haben oder eben nicht.
Ob das mit den, wie Cartier etwas provokativ schrieb, typischen Saab Besitzern, dessen Intelligenz und Style zu tun hat und in Verbindung gebracht werden kann oder es diesen selbsternannten fehlte, kann ich nicht bestätigen oder beurteilen. Das findet man leider auch bei Porsche-, Jaguar- wie Opelfahrern etc. und leider nicht nur am Strand. Was aber auch gilt ist, dass man sich Styl für kein Geld der Welt kaufen kann. Egal wie voll das Konto oder groß der Fuhrpark ist.
Dennoch habe ich mich an allen drei Tagen sehr, sehr gut unterhalten gefühlt, nette Leute kennengelernt und wiedergetroffen und habe die gesamt Veranstaltung zu 900 % genoßen! Die Veranstaltung hätte nicht besser sein können und da kann man schon mal über das ein oder andere hinweg sehen. Und wenn das dass einzige war, über das man sich ärgern konnte, dann ist alles gut gelaufen.
Den Veranstaltern gehört der nötige Respekt und mein Dank! Es war mehr als großartig!