Vorläufig engültiger Bericht Teil 3.
Nachdem nun der LLK vorerst als Verursacher des Druckverlustes ausschied, beschloss ich in engen telefonischen Kontakt mit KGB (Danke Kumpel!) das Kniebrett auszubauen und alle kleinen Druckschläuche zu kontrollieren.
Hierbei fiel mir auf, dass der Schalter am Bremspedal, welcher das APC ansteuert, aus seiner Fassung gerutscht war.Also festmachen, probefahren, keine Besserung.
Weitersuchen. Der Schlauch vom Druckwächter war verdächtig abgeknickt. Also ordentlich verlegen. Dabei festgestellt, das ein Schlauch vom Druckgeber immer gern abrutscht. Ebenfalls befestigen und sichern. Alle weiteren Schläuche überprüfen. Alle nahezu neuwertig. Probefahrt. Keine Besserung.
Erneutes Motorhaubentauchen. Nochmal alles kleinen Schläuche auf ordentlichen Sitz überprüfen. Dabei das Gabelstück Kraftstoffdruckregler/Ansaugspinne/Unterdruckbehälter zerbröselt. *GRMPF* Notdürftig flicken und prüfen. Hält erstmal dicht.
Schlauchmuffe vom Turbo zum Druckrohr Richtung LLK abgenommen und erneut ordentlich verschraubt, da dieser etwas schief saß. Dabei nochmal den die Schlauchmuffe vom Rohr zum LLK geprüft. Zwar ein paar oberflächliche Risse, aber keine Perforation.
Alles wieder zusammenstecken und probefahren. Keine Besserung.
Nachdem ich sowohl KGB als auch Gerd (Dir auch ein Danke!) telefonisch um Rat konsultiert hatte wusste ich nun wirklich nicht mehr weiter.
Also habe ich den Innenraum wieder komplettiert. Als ich gerade fertig war und alles zusammensteckte, habe ich den Grund bemerkt, wieso der Windschutzscheibenrahmen so ein ätzendes Geräusch während der Fahrt macht. Die Frontscheibe ist auf der Beifahrerseite aus einem mir unerfindlichem Grunde aus der Fassung/Rahmen gerutscht. Ich kann mit etwas Druck von aussen unter der Scheibendichtung in den Innenraum greifen!!!!
Ich habe beschlossen meinen Wagen fürs erste mit Ingoranz zu strafen. Resigniert habe ich das Werkzeug zusammengepackt und die Abdeckplane über den Wagen gezogen.
Eigentlich wollte ich mit meiner lieben Frau noch vor der Tür eine Frustkippe rauchen, aber soweit sollte es nicht mehr kommen. Wochelanges Schrauben am Auto ohne nennenwerte Ergebnisse, diese Woche vormittags vor der Spätschicht Turbo wechseln, Auspuff richten, dann zur Arbeit und ein Flugzeug ausliefern, das den Terminus "Zangengeburt" rechtfertigt, Druck in der Firma und nebenbei "Hansa Jet" darselbst und nebenbei historische NORATLAS-Blaupausen retten. Abends zwischen 00:00 und 1:30 Uhr ins Bett mit dem Hintergedanken am nächsten Morgen wieder unterm Auto zu liegen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Das nächste, was ich irgendwie wieder bewusst wahrgenommen habe, waren zwei freundliche Damen vom Rettungsdienst, die mich in den RTW verfrachtet haben um mich in das nächste Krankenhaus zu fahren. Nicht nur der Ladedruck war weg, nun hat mir mein Körper schlußendlich meine Grenzen aufgezeigt. Bis hierhin und nicht mehr weiter. Und daher werde ich nun die Fehlersuche an dieser Stelle endgültig beenden. Vielleicht wird sich jemand in die Materie vertiefen, der diesen Job täglich macht. Mal sehen.
Jedenfalls bin ich relativ zügig wieder auf die Beine gekommen und habe die örtlichen medizinischen Notfalleinrichtungen auf eigenen Wunsche verlassen und werde wohl die nächste Woche "den gelben Joker" ziehen um wieder ein bisschen zu regenerieren. Das Thema Saab wird dabei ganz sicher überhaupt keine Rolle spielen.
Ein Souvenir habe ich aber aus trotzdem mitgenommen.