Längere Einlagerung eines 16S

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Hallo zusammen,

ich habe evtl. vor meinen 16S für längere Zeit einzulagern. Mit Einlagern meine ich nicht über einen Winter sondern evtl. für mehrere Jahre (Fahren tue ich den Wagen nur noch höchst selten und da sind ja auch noch andere Autos, die bewegt werden wollen). Verkauf des Wagens ist im Moment kein Thema auch wenn ich schon fast einmal schwach geworden wäre. Vielleicht kann ja mein Sohn den Wagen in 5 Jahren ja mal bewegen, wie auch immer!

Einige Leute kennen meine Unterstellmöglichkeiten, entweder nur überdachte Scheune mit frischem Wind oder mein kleines Schrauberparadies (auch zugig), wo ich einen Stellplatz locker machen könnte.

Nun zur technischen Seite: Was muß alles gemacht werden, um so eine Einlagerung sinnig anzugehen?!

- Motor/ Blech/ Achsen/ Gummiteile/ Leder/ Abdeckung der Karosse (Lackierung ist erst 4 Jahre alt) usw.

- routinemäßige Bewegung (einmal im Jahr) sinnvoll oder Blödsinn?

Was ich vermute: Tank voll/ ab und zu Pedale treten/

Was ich auch vermute: Das nach einigen Jahren einige Gummiteile im Sack sind (Bremsen/ Lenkung etc.)
Also für Tipps wäre ich sehr dankbar.

LGLars 1000freund

Evtl. den Wagen aufbocken?
 
Steinschläge oder ähnliches unbedingt vorher behandeln, in ein paar Jahren sind's Löcher, auch wenn er trocken steht.
Tank voll oder leer ist wohl nicht so einfach... ich würd ihn weitestgehend entleeren, ein oder zwei Flaschen Spiritus rein (vll auf 10..20l Benzin), und nochmal laufen lassen bis der sich überall verteilt hat. Auf keinen Fall Öl rein! Das Zeug verharzt und dann kannst du alle Teile von Pumpe bis Einspritzdüsen wegschmeißen.
Neues Motoröl vor'm Abstellen ist klar. Vielleicht noch Öl in die Brennräume (aber vor'm Ausmotten wieder rausholen). Ich würd wohl auch im Motorraum (und den AWT) Öl verteilen, wo Öl ist rostet nix. Autos wo der Motor sifft haben im Motorraum häufig den wenigsten Rost.
Im Baumarkt gibt's so Luftentfeuchter, da würd ich einen reinstellen (dann aber alle Fenster zu, viel Luft schaffen die nicht).
 
Die AWT's einfach nochmal mit Unterbodenschutz einjauchen, genauso wie zweifalhafte Stellen am Unterboden. Ob der Tank voll ist oder nicht, macht relativ wenig aus, da der Tankkörper aus Kunststoff besteht. Luftfeuchtigkeit und eventuell Kondeswasser wird sich vermutlich so oder so darin absetzten. Das passiert aber auch nicht literweise, also am besten volltanken (vielleicht freust Du dich später mal über die günstige Tankfüllung!) und gut ist.

Den Lack würde ich vor der Einlagerung noch mal ordentlich polieren und dann richtig einwachsen. Danach eine Plane drüber, welche ich aber (wenn möglich) nicht auf dem Wagen aufliegen lassen würde.

Den Auspuff, Luftfiltereinlass, und Innenraumlüftungseinlass würde ich mit Plastikfolie verschließen. Für den Innenraum selber würde ich dringend Trockenbeutel empfehlen! Diese kann man im Baumarkt kaufen. Bitte drauf achten, dass sie eine Anzeigefunktion für den Sättigungsgrad haben (Verfärbung) und das man die Beutel "backen" kann. Man legt sie in den Backofen bei niedrigster Stufe und trochnet so das Granulat. Danach ist es wieder aufnahmefähig. Dieses Zeug ist wichtig, damit dir nicht die Gurte und das Lederlenkrad anfangen zu schimmeln. (Passiert ratzfatz!) Ich habe das Zeug im Winter im 900. Mit beschlagenen Scheiben habe ich keine Probleme!*gg* Man kann so die Luftfeuchtigkeit auf knapp 10% reduziren, so man alle Öffnungen so gut es geht verschließt. Ich denke eine Luftfeuchtigkeit von ca. 30% sollte aber auch reichen.

Gummiteile würde ich mit Silikonspray vorbehandeln. Ich will mir nicht unnötig den Zorn anderer zuziehen, aber den Motorraum und andere innenliegende Blechteile kann man durchaus auch damit behandeln, solange es sich nur um eine Einlagerung handelt.

Danach Karre aufbocken, Reifen am besten mit lichtdichten Müllsäcken abdecken und gut ist. Ich denke das sollte wohl reichen......
 
Ist eigentlich gar nicht so schwierig:
- Fahrzeug komplett reinigen, Lack komplett versiegeln bzw. wachsen

- der Tank sollte voll sein, wobei in einigen Bücher zu lesen ist, dass dies nur bei Blechtanks wirklich sinnvoll ist, nach sehr langen Standzeit sollte das Benzin mit einem speziellen Additiv versehen werden, vor dem erstem anlassen des Motors

- vor der Einlagerung Motoröl, incl. Filter, wechseln, muss kein besonders gutes sein, Hauptsache Öl. Dies ist dann vor der ersten Inbetriebnahme wieder gegen das richtige, incl. Filter, auszuwechseln. Gilt auch für alle anderen Flüssigkeiten.

- falls vorhanden alte Reifen und Felgen aufziehen und diese auf ca. 3 bar Druck aufpumpen. Umso länger das Fahrzeug steht, umso häufiger verliert es an Reifendruck, also diesen immer mal wieder überprüfen und wieder erhöhen. Bloß keine Unterstellböcke an den Wagenheberaufnahmen platzieren, der Wagen könnte sich mit den Jahren hier verziehen, gleiches gilt für die Achsen.

- Öl in die Brennräume einspritzen

- Batterie ausbauen

- Motorraum mit Wachs versiegeln, evtl. auch das Motorgehäuse, hier gibt es spezielle Versiegelungen

- Fenster, alle, einen Spalt breit auflassen. Sonst besteht die Gefahr das es anfängt zu miefen

- Gegen Feuchtigkeit hilft ein oder mehrere Säckchen mit Salz, auch hier gibt es spezielles Entfeuchtungssalz. Dieses Zeug findest Du in Taschen die Du kaufst. Ist nicht schlecht, sollte aber ab und an ausgestauscht werden. Gilt auch für normales Speisesalz. Entweder in ein Tuch einbringen und dies aufhängen oder ein Gefäß mit Salz befüllen und dann auf dem Boden des Innenraums stellen.

- Fahrzeug auf alle Fälle abdecken. Entweder mit einer im Zubehör erhältlichen Decke, kein Nylon hier kann das Fahzeug anfangen zu schwitzen, oder mit alten Bettlaken. Die gibt es eigentlich in allen Haushalten, die guten alten weißen.

- Fahrzeug während der Standzeit nicht anlassen! Hier besteht die Gefahr das sich Schwitzwasser bildet, innerhalb der Brennräume z. B., und das führt dann zu Rost und Problemen bei der Auslagerung.

- Fahrzeug trocken unterstellen, es sollte ein Betonboden oder ähnliches vorhanden sein. Andernfalls kann hier Feuchtigkeit hochkommen und das führt dann wieder zu Rost.
Auch sollte der Raum durchlüftet sein.

- Falls Du ein großer Bastler bist und ein wenig Geld überhast, kannst Du mit Abflussrohren ein Gerüst bauen, hier Folie drüberziehen, in der Mitte sollte das Auto stehen, und einen Zugang für einen Luftentfeuchter lassen und diesen dann anschliessen. Soll Wunder wirken! Als Folie eignet sich die Folien die als Dampfsperre in Baumärkten verkauft werden.

- Bei der Wiederinbetriebnahme sind in der Regel die Sicherungen zu überprüfen und evtl. durch neue zu ersetzen, neigen manchmal zur leichten Korrosion.

Viel Spass bei der Aktion. In einer alten Oldtimer-Markt gab es mal eine Anleitung zum Bau einer von mir beschriebenen entfeuchteten Gargage. Mir fällt gerade kein besseres Wort ein.-))
 
Was *fast* alle vergessen, und sich dann wundern...

Unterschätzt blos nicht die Wirkung von KONDENSFEUCHTIGKEIT an nicht unmittelbar erreichbaren Stellen. Soll bedeuten: Investier in eine Hohlraumversieglung vom Feinsten. Das volle Programm, mit Öffnen der Hohlräume - Verschlußstopfen bis zur Wiederinbetriebnahme WEGLASSEN.
Alle Standschäden lassen sich nach ein paar Jahren mit mehr oder weniger Aufwand beseitigen - aber wenn die Karossen unbemerkt das Faulen angefangen hat, ist es meist ein wirtschaftlicher Totalschaden.

Noch ein Tip:
Demontiere weitestgehend die Innenverkleidungen wie Türpappen und Kofferraumseitenteile.
Schichte sie luftig irgendwohin. Lagere die Bestuhlung wenn möglich extern, zugiger aber trockener Dachboden ist ideal. Soll heißen - Entferne, so Du kannst, alle leicht demontierbaren Bauteile, die sich mit Feuchtigkeit vollsaugen können aus dem Innenraum.
Das ermöglicht Dir alle halbe Jahr den Kontrollblick ohne weitere Schrauberei.
Entfernte Teile NICHT in Plastiktüten lagern. Am besten eignen sich alte Bettbezüge.
Von Zeit zu Zeit aber auch da mal reinschauen.

Wer den Mehraufwand der späteren Reinigung nicht scheut, kann die Treibstoffleitung am Tank abklemmen und zur Konservierung Petroleum bei laufendem Motor mit einer externen Pumpe eindrücken bis der Motor ausgeht. Die Kerzen sind zwar dann hin, aber die kommen ja in ein paar Jahren eh neu. - Hab mal einen W116 da gehabt, der auf diese Weise ein Jahrzehnt überstanden hat - und Ihr wisst wohl, wie empfindlich die Gemischaufbereitung dieses Fahrzeuges ist...

Statt Entfeuchtungssalz geht auch Katzenstreu. Beides lässt sich nach einer gewissen Zeit im warmen Backofen ENTfeuchten und wiederverwenden.
 
Hallo Ihr,

vielen Dank für die vielen Tipps.
@engländer:Das mit der Kanalrohrtroknungsgarage habe ich auch gelesen, gut das du mich drauf gebracht hast. Ansonsten wartet da wohl eine Menge Arbeit auf mich, ich hoffe mein Sohn wird es mir danken ;-)

LGLars
 
Hallo Ihr, vielen Dank für die vielen Tipps. ich hoffe mein Sohn wird es mir danken ;-)
Ich würde mich an Deiner Stelle darauf nicht verlassen ... ! :smile:

Hier die traurige Geschichte eines Freundes; da wars ein Jubiläumsporsche 911, den der "Herr Sohn" hopplahopp im totalen Unverstand weit unter Preis als Anzahlung für ein modernes Motorrad (welches er gleich am näxten Tag zu Schrott gerast hat), verschleudert hat ... -

Mein Freund kanns heut noch nicht fassen...

Na dann gut N8...

Gerd B. :biggrin:

PS erübrigt sich... ;-(
 
@Lars:
Dann kaufe ich ihn halt nach der Einlagerung ;-)

Grüße, Dirk
 
Hi,
jetzt meinst Du es ja tatsächlich ernst.

Wagen aufbocken für mehrere Jahre ist sicher die beste Lösung. Alternativ kannst Du ihn mit Reifen auf Styroporplatten setzen, damit sich das Auflagegewicht verteilt, ist aber nichts für mehrere Jahre. Oder Du nimmst einen alten Radsatz, den Du gelegentlich mal aufpumpst.

Hohlraumversiegelung und U-Wachs sind ein Muß. Mike Sander ist natürlich am Besten, aber Teroson Wachs tut es auch. Auf Falze achten, dass sie genügend Wachs abbekommen, da sonst die Schweißnähte wegrosten.

Polieren und Lack behandeln hatten wir ja schon.

Teppiche im Innenraum und Boden im Kofferraum rausnehmen und auf dem Speicher lagern.

Kühlwasser ablassen und ausschließlich mit Kühlflüssigkeit befüllen, da sonst innen alles wegrostet. Es müßte für Einlagerungen auch etwas spezielles geben. Vom Mike Sander Vertrieb gibt es spezielle silikonhaltige Bremsflüssigkeit, die Dichtungen geschmeidig hält. In Deutschland hat die Flüssigkeit mal wieder keine Zulassung, aber sie altert wesentlich langsamer als die nomralen auf DOT Basis. Kommt wohl aus England.

Motor mit Reiniger reinigen und danach mit Motorwachs behandeln.

Alle Keilriemen anlösen.

Dichtungen und Buchsen mit Silikonöl einsprühen.

Das ist das, was mir einfällt.

Vielleicht sollte ich den statt eines 780igers nehmen.

Gebe ihn dann zurück, wenn Dein Sohn 18 ist. :biggrin:

Viele Grüsse


Thomas

PS: Ach ja. Batterie abklemmen. :biggrin: :biggrin:
 
bzgl Reifen.....

mein 99er steht seit "kurzem" :rolleyes::redface: auf den Noträdern die ich über die Zeit mal "gesammelt" habe.......
 
...

Vielleicht sollte ich den statt eines 780igers nehmen.

...:

Ach, nimm ruhig den Volvo und berichte darüber.

@Lars:
Beim nächsten Besuch/Treffen nehme ich gerne die Papiere Deines 16S bis auf Weiteres in Verwahrung, damit Du nicht auf falsche Gedanken kommst.: :biggrin:
 
nochnmals vielen Dank, eine Frage noch, was ist mit der Klimaanlage>ist Zustand belassen (also befüllt?)?

LGLars
 
@Klaus und Papiere: wäre ein Gedanke ;-)
 
Man kann so die Luftfeuchtigkeit auf knapp 10% reduziren, so man alle Öffnungen so gut es geht verschließt. Ich denke eine Luftfeuchtigkeit von ca. 30% sollte aber auch reichen.
Hast Du soetwas schon mal praktisch probiert und auch gemessen?
Also unter 35% komme ich selbst in meiner wirklich gut dichten 'Tüte' (ähnlich Coverbag, da letzteres noch immer 'im Moment nicht lieferbar') nicht wirklich.
 
Zur Klimaanlage; die verliert grundsätzlich so etwa 5 bis 10 % Kühlmittel pro Jahr. Und durch die Schläuche diffundiert Feuchtigkeit ins Kühlmittel. Ob das dann auf Dauer zu Korrosion im Kompressor führt - kein Ahnung. Empfindlich im Kompressor bei langem Stillstand sind die Wellendichtungen. Das ist auch der Grund dafür, die Anlage ab und zu mal einzuschalten, damit der Druck wieder verteilt wird. Frag doch mal bei einer Klima- und Kältefirma nach, ob es bei so langem Stillstand nicht vielleicht besser ist, den Kompressor auszubauen und mit Kälteöl getrennt zu lagern. Die restlichen Anlagenteile sind ja ansonsten unkritisch - bis auf die O-Ringe natürlich.
Gruß Helmut
 
nochnmals vielen Dank, eine Frage noch, was ist mit der Klimaanlage>ist Zustand belassen (also befüllt?)?

LGLars

Gute Frage.

Bei Deiner Klima ist es ja so, dass Du sie in dem Zustand belassen könntest, weil sie sich ja ehe von selbst entleert. :biggrin: :biggrin:

Spaß beiseite.
Ich habe von den Leuten von Eigro in Rheinbach erfahren, dass der Kompressor besser mit Öl befüllt sein sollte, ansonsten rostet er innen irgendwann fest.

Am besten fragst Du dort mal nach.
 
Bei Deiner Klima ist es ja so, dass Du sie in dem Zustand belassen könntest, weil sie sich ja ehe von selbst entleert. :biggrin: :biggrin:
...

Das ist ja bei den meisten ollen ACs der Fall.

Ich würde die Anlage einfach ignorieren.
Bei der Wiederbelebung wird in jedem Fall der eine oder andere Handgriff an Motor-und Getriebesimmeringen und sonstigen Dichtungen notwendig werden.
 
...nachdem ich hier die ganzen möglichen Maßnahmen studiert habe, empfehle ich, zum Schluss einen Zettel zu machen, auf dem du genau notierst, was du alles gemacht hast, sonst postest du dich hier in zehn (?) Jahren vermutlich dumm und dämlich, weil die Kiste nicht wieder anspringen will oder du das Interieur nicht wiederfindest... :biggrin:
 
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