Da derzeit ja eine neue Vorstellungswelle durch das Forum schwappt, möchte ich anlässlich meines fünfjährigen Jubiläums als tatsächlicher SAAB-Fahrer auch noch mal meine SAAB-Story und diesen Thread kurz zusammenfassen, hier und da ergänzen und die verloren gegangenen Beiträge aus dem ersten Halbjahr ergänzen:
Es begann in den letzten Schuljahren vor dem Abitur und den letzten umso anstrengenderen Jahren vor der Führerscheinerwerb: Die Autobild war regelmäßige Lektüre - irgendwo muss man ja anfangen und das Internet mit der unerschöpflichen Breite gab es noch nicht - und in dieser tauchte irgendwann ein Beitrag über den SAAB 9³ Viggen auf. Derartige Autos gab es in der linksrheinischen Provinz nie und nirgends. Zumindest war mir bis dato noch keines bewusst begegnet... Die Attitüde des Außenseiters mit interessanten Details, durchdachter Andersartigkeit und in meinen Augen wunderschöner Optik abseits des Mainstreams war mir sehr sympathisch. - Und es erwachten sehr tief verankerte Erinnerungen. Erinnerungen an ein Dia, das mein Vater von der Baustelle unseres Eigenheims Mitte der 80er Jahre gemacht hatte. Am linken Bildrand war das Heck eines frühen dunkelbraunen 900 Combicoupés zu sehen.
Die Linie. Dem Zeitgeist angepasst und in eine modernisierte Form gegossen... das war der 9³I.
Damals noch weit unerreichbar weit entfernt. Familieauto war ein später Kadett E Caravan und zum Führerschein dauerte es ja auch noch... es mussten und wurden gedanklich zunächst kleinere Brötchen gebacken: Vom Gedanken an einen günstigen und grundsätzlich stabilen Gebrauchten (Honda Civic, 5-Türer, Schrägheck!) wurde letztlich durch günstige Umstände und die Aussicht auf einen Zivildienstplatz, der ein zweites Familienauto tatsächlich erforderlich machte, für einige Tage ein altersschwacher rostroter Opel Kadett Caravan und schließlich (nach Diagnose eines faktischen wirtschaftlichen Totalschadens wegen technischer Mängel) ein Opel Corsa. Mit letzterem bewältigte ich die täglichen Fahrten während des Zivildienstes und tourte schließlich an einem Wochenende im November 2003 von der Mittelmosel für ein Wochenende, eigentlich nur für einen Samstagvormittag mit einer Mischung aus Fahrsicherheitstraining und Probefahrt, nach Hildesheim, um endlich meinen ersten SAAB fahren zu können: einen 9-5 Aero Sportcombi (Automatik) auf dem dortigen Flugplatz. Danach kam der damals neuen 9³II als 2.0t (Handschalter). Ein subjektiv zwar deutlich agileres Auto, aber die Sitze des 9-5er habe ich bis heute noch nirgends übertroffen gefunden.
Nach einigen studienbedingten Jahren des Fußgängertums (daher der Titel), näherte ich mich SAAB zunächst egographisch: Für ein Jahr ging es durch ein ERASMUS-Jahr in die Heimatstadt des anderen schwedischen Autobauers. Von dort aus unternahm ich etliche Besuchen in THN (Fabrik & Museum), sowie den Versuch einen Sommerjob bei SAAB zu ergattern...
Zurück in Deutschland und mit einem Praktikumsplatz nebst Wohnung, der widerum ein Auto erforderlich machte - den Corsa fährt inzwischen mein Bruder - stand günstigerweise ein cayenneroter 9³I beim fSH in Trier-Pfalzel. Gepflegt, garangengeparkt und mit Jahreswagenähnlicher Laufleistung von 53.534 km. Dieser heißt wegen des Datums der Erstzulassung am schwedischen 'Knutsdagen' nun Knut und tourt regelmäßig über diverse Autobahnen.
Die Aussstattung war vergleichsweise karg... aber durch einen weiteren Besuch in THN und einen in England wurde schrittweise aufgerüstet: Nebelscheinwefer, Tempomat, Heckspoiler (zur Vollendung der äußeren Linienführung) und Fernbedienung für die Zentralverriegelung.
... und hier kommen wir nun zum verloren gegangenen Teil der Geschichte:
Im vergangenen Herbst hatte ich einen runden Geburtstag und dies veranlasste einer gewisse junge Dame zu einer recht umfangreich und sauber organisierten Aktion... lange und oft genug hatte ich anscheinend von den fehlenden Wunschfelgen für Knut gesprochen: Alu8 alias Viking alias Elchschaufeln.
Einen solchen Satz Felgen trieb sie in München auf, suchte sich eine qualifizierte Forumsmeinung zu Zustand, Preis und "sind das überhaupt die Richtigen?". Dann war da noch der Transport (M->HGW), die Lagerung von Juli bis Oktober und der Transport HGW-B anlässlich der geburtstäglichen Übergabe.
Diese Felgen sind nun seit März frisch bereift und montiert.
Nun ist er so konfiguriert, dass er damals für Prospektfotos hätte verwendet werden können. Der Zustand ist insgesamt recht ordentlich, allerdings muss er auch (überwiegend Lang-)Strecke machen und steht leider nicht mehr garagenbehütet. Da er das ganzjährig muss, ist er im letzten Herbst in den Hohlräumen fluidfilmisiert worden und frisches Öl gibt's zweimal jährlich.
Gelegentlich gibt's dann auch das eine oder andere zufällige Veteranen-Treffen:
Am heutigen Tage stehen 153.572 km stehen auf dem Zähler, am Dienstag (22.07.) jährte sich die Übernahme zum fünften Mal und somit sind zwei Jubiläen ziemlich genau übereinander gefallen: 100.000 km und 5 Jahre SAAB für mich. Größere internationale Fahrten waren dabei einmal Trollhättan (Festival 2010) und die hier ebenfalls beschriebene England-Schottland-Fahrt (2012).
There's more to come! - Trollhättan voraussichtlich im September/Oktober.
(an den geneigten Leser & an Knut: vielen Dank für's Durchhalten!)