Leider
gibt es auf unserem Gelände keine Lademöglichkeiten, da sich die
Wohnbaugesellschaft weigert, die Anschlüsse bereitzustellen. In der Garage
gibt es weder Licht noch Steckdose. Also kann man die Kiste nicht einfach
nachts aufladen. Die nächste Ladestation ist ca. 1.5 km entfernt.
Wie soll das gehen?
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In meiner
speziellen Situation sehe ich keine Möglichkeit, um auf ein E-Auto umzusteigen.
Ach Gottchen .... so sieht das doch jetzt aus:
https://www.autozeitung.de/e-auto-ladestation-mietwohung-eigentumswohnung-198183.html
Ich bin fremdgegangen: neben einigen Hybriden bin ich jetzt den VW ID.3 Probe gefahren .... O.k., die Qualität im Innenraum hat was von Skoda Favorit Baujahr 1991 oder so - aber ... das Teil fährt sich dermaßen knackig und dennoch komfortabel. Ich frage mich gerade, ob ich tatsächlich mehr Auto benötige ...
Im Übrigen finde ich die Diskussion hier etwas verkrampft und z.T. auch unehrlich.
(1) Thema Reichweite:
Ich finde es nicht hilfreich, wenn hier in Richtung "wieviel soll's denn noch sein?" argumentiert wird. Warum? Nun: derzeit haben die meisten E-Fahrzeuge eine angebliche Reichweite von irgendwas um 400-450 km, manche bis 550 km. Tatsache ist aber folgendes:
- Wenn man sich in das voll geladene Fahrzeug setzt, wird man sehen, dass dort im Display schon eine einige km geringere Reichweite genannt wird ...
- Von dieser Reichweite, sagt u.a. der VW-Instruktor, kann man gleich mal 50 km abziehen für alle möglichen elektrischen Verbraucher wie Sitzheizung, Radio, Navi usw. ...Jetzt gehen wir mal von nem 420-km-Auto aus, rechnen wir also mal realistisch mit 370 km Reichweite
- Empfehlungen erfahrener E-Fahrer lauten, es nur bis auf 20% leer zu fahren - nur so kriegt man es einigermaßen schnell wieder aufgeladen. Also fahren wir statt 370 km bis zum ersten Tanken doch nur 296 km.
- Beim Aufladen ist es ähnlich: bitte auch nur auf 80%, sonst dauert's ewig ...
- In Teslaforen liest man z.B., wie die Leute mit Tesla S unterwegs sind. Keiner fährt 500 km am Stück, weil das Teil mit 600 km angegeben ist. Da müsste man voll losfahren und würde - wenn überhaupt - mit 0 km Restreichweite ankommen. Die Tanken idR auch bereits nach 300 km ;)
Mein Fazit: Auch wenn eine große Batterie ökologisch problematischer ist als ne kleine - meine müsste so groß wie möglich sein. Mein bester Freund - der übrigens VW-Ingenieur mit Leib und Seele war - meinte mal: Es interessiert doch keinen, ob man jetzt 400 km angeben kann oder 450, das ändert nix daran, dass das keiner haben will. Die müssen wie beim Diesel 1.000 km schaffen können (nach Norm) und das angeben dürfen, dann wird das Zeug auch in Massen gekauft.
Ich weiß nicht, ob das so ist, aber es ist sicher was dran. Mir geht jedenfalls das Rumgenörgle an den Leuten auf den Sack. Die Leute sind so, sie wollen Sicherheit und sie wollen nicht auf etwas wechseln, das einen Schritt zurück bedeutet. Mann kann das doof finden,
das ändert aber überhaupt nix.
(2) Thema Laden:
Wir haben vor wenigen Wochen eine Reportage gesehen. Ein Redakteur ist eine Woche E-Auto gefahren. Mal hierhin, mal dahin. Es passierte schon öfter mal, dass eine Säule nicht funktionierte und er dann Schweißausbrüche und auch terminliche Probleme bekam, also: zu spät gekommen ist. Das Fahren an sich fand er klasse, aber er hat halt einige Lücken entdeckt - z.B. auch Säulen, die außer Betrieb waren usw.
In Foren liest man auch immer wieder über Ladestellenprobleme.
Und wer meint, dass das alles nicht so schlimm ist: lieber Leser, welches E-Auto fährst DU denn??
(3) Thema E-Auto-Sharing und sonstiger alternativer PiPaPo:
Also, ganz so einfach ist das echt nur, wenn man in ner großen Stadt wohnt. Wenn grundsätzlich etwas am Verkehr bzw. an der Nutzung von Transportmitteln geändert werden soll, müsste der ÖPNV auf dem Lande massiv ausgebaut werden.
Wenn ich zu Terminen fahre und das Mopped nutze und über Land bollere, stoße ich immer wieder auf stillgelegte Eisenbahnstrecken. Von meinem Büro könnte ich 5 min zu Fuß zu einer laufen. Es wird wohl angedacht, Bahnstrecken zu reaktivieren, aber so lange das nicht erfolgt, müssen wir auch nicht über Verkehrswende reden.
Ich gehe davon aus, dass 1/4 - 1/3 der kfz.-fahrenden Bundesbürger allein aufgrund ihrer ländlichen Lage auf ein "eigenes" (oder wie auch immer geliehenes) Fahrzeug angewiesen sind ...