Soviel "Heck-Meck" ist völlig unnötig. Und ein "Feststellen der Kurbelwelle" eigentlich sogar hinderlich. (dazu komme ich gleich)
Das Blech kann drin bleiben, die Schrauben der Nockenwellenräder bekommt mit einer Knarre und Nuß ohne Verlängerung gelöst werden, wenn der Spanner noch drin ist...und man die Nockenwellen mit einem Gabelschlüssel gegenhält. Ist ja schließlich ein Sechskant an den Wellen vorhanden.
(ihr dürft mal raten, wofür und warum dort ein Sechskant vorhanden ist)
Sollte man möglichst in OT-Stellung machen...wenn sich die Kurbelwelle um 10° verdreht, ist das auch nicht tragisch.
Sind die beiden Schrauben der Nockenwellenräder gelöst, den Motor auf OT drehen, genau mittig zwischen den Zahnrädern ein Kabel, einadrig, 1,5mm² , festknoten und lose an der Feder vom Haubenschloß einklemmen...und den Spanner entfernen.
Dann die Schrauben der Nockenwellenräder heraus und die Räder abnehmen.
Die Steuerkette hängt dann lose im Kasten, belastet keine Schiene, insbesondere die bewegliche Gleitschiene fällt dann in Richtung Mitte.
Das Kabel behindert nicht...kann also für alle anderen Demontagearbeiten so hängen bleiben.
Ist der Kopf dann komplett lose, dann klemme ich das Kabel nur noch zwischen einer Windung der Feder ein.
Danach kann ich ALLEIN den Kopf lösen und nach oben über die Kettenschienen heben und nach vorn auf den Schloßträger legen. (diesen mit einer Decke schützen!)
Das Kabel rutscht bei dieser Aktion langsam nach und irgendwann fällt die Kette zwischen die beiden Kettenschienen.
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Dann den Kopf weg legen und mal den Motor auf Zustand checken. Kolben 1 und 4 stehen dann oben...und ich kann mir die Zylinder von 2 und 3 ansehen...und das Kolbenspiel von 1 und 4 durch drücken testen.
Ich will aber die anderen Zylinderlaufbahnen auch sehen, also muß der Motor um 180° verdreht werden.
Da würde der Feststeller nur stören und mich behindern.
Die Steuerkette kann unten an der Kurbelwelle nicht überspringen. Ist ja durch ein Blech daran gehindert.
Ich muß nur drauf achten, daß beim Motordrehen die Kette straff gehalten wird, damit sie sich nicht zwischen den Schienen doppelt legt und klemmt.
Und man muß die 180° wieder zurück drehen, bevor man den ZK wieder montiert.
Montage des ZK geht nur zu zweit. Einer muß die Kette führen und stramm halten, damit die bewegliche Schiene nicht nach aussen fällt.
Mit dem Kabel an der Kette auch für Lehrlinge, Kinder oder Ehefrauen machbar.
Dadurch, daß das Kabel genau mittig zwischen den Nockenwellenrädern festgeknotet wurde, habe ich bei der Montage der Nockenwellenräder einen sehr guten Anhaltspunkt..zusätzlich zu den Punkten an den Nockenwellenrädern und KW...und nach Montage des Spanners muß der Knoten genau mittig stehen.
(es gibt Kerben an den Nockenwellen, die auf eine Markierung der vorderen Lagerböcke passen sollen...und Kerben auf den Nockenwellenrädern, die oben sein sollen)
Bei eingeschlissenen Schienen und gelängter Kette passen die Markierungen zwischen Lagerböcke und Nockenwelle nicht mehr. Die stehen dann grundsätzlich ein bißchen daneben.
Da ist die Kerbe an den Rädern der bessere Anhaltspunkt. Da sieht man sofort, wenn man mal um einen Zahn daneben liegt.
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Da die 16V-Motoren im SAAB fast identisch aufgebaut ist, gilt das Prozedere für den 900-I genauso, wie für den 900-II,9³-I und 9000 und 9-5.
Ohne zu übertreiben habe ich locker 200 Köpfe in meinem Leben heruntergerissen, genau so und nicht anders.
Wenn ein Lehrling vorhanden war, durfte dieser natürlich mit anpacken. Und bei der Montage musste immer eine zweite Person mal eben die Kette durch den ZK führen und straff halten. Das geht wirklich nicht allein, ohne Angst vor Schaden an der Spannerschiene.
Ist immer gut gegangen...bei mir!
Aber ich kenne auch Fälle...von Laien, bzw. Schraubern, die sich nicht auskannten...wo anschliessend der Steuerdeckel herunter musste und der Kettentrieb natürlich komplett neu gemacht wurde.
Der
@RichardL hat ja schon in die Kacke gegriffen...mehrfach...muß ja nicht noch mehr dazu kommen, oder?
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Die abgerissene Messingschraube ist jetzt geschwächt, eventuell sogar schon innerlich gerissen.
Heute vielleicht noch dicht...und durch thermische Belastung plötzlich nicht mehr.
Mit so einer tickenden Zeitbombe...immer mit dem Wissen, daß ich stehen bleiben könnte, irgendwann, möglichst auch noch in der Pampa und bei minus 20°C, da hätte ich keine Lust drauf!
Und wenn das Auto wirklich schön aufgebaut werden soll, dann ist ein sicher gut laufender Motor wohl das Kernstück.
(bei der Aktion muß man natürlich auch die Finanzen im Auge behalten!)