Saab 9000 herrichten

Das ist immer das Problem bei schwedenteile und Skandix, dass man nicht vorher weiß, welche Marken man bekommt.
Hausmarke kann o.k. sein (weil es oft eh nicht viele Hersteller gibt) - Saab Original kann aber auch das gleiche sein, was man anderswo als Aftermarket günstiger bekommt.

Mein Tipp für die Teilesuche, wenn man sich die Marke aussuchen will:
daparto.de - dort den "Premium"-Filter setzen.
Händler, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe u.a.:
motointegrator, carondo, mks, parscon, retromotion, Mister Auto, Bandel ... (Aufzählung nicht abschließend, Reihenfolge ohne Wertung)
Auto mit VIN eingeben, Telenummern mit EPC gegenprüfen
 
Zuletzt bearbeitet:
ich habe mir die EPC CD, Edition 2008-1, wo der 9000 M85-98 alles drauf sein sollte. Ich habe noch nicht reingeschaut aber ich vermute dort finde ich alle Saab Teilenummern für mein Fahrzeug, oder?
 
Ja, das ist der beste Ausganspunkt für die Teilesuche im Netz.
 
Zylinderkopfdichtung und -schrauben besorgst du dir auf ähnliche Weise ausschließlich von Elring (als Satz hab ich beides nicht gefunden):
Dichtung Nr 894.054:
https://www.daparto.de/Teilenummernsuche/Elring/894054?categoryId=48&kbaTypeId=18446
(Achtung, nicht die mit 91 mm angegebene kaufen, die ist für aufgebohrte Übermaß-Zylinder!)
Schrauben:
https://www.daparto.de/Teilenummernsuche/Elring/221280?kbaTypeId=18446
(die passende E-Torx 16 Nuss hast du ja offenbar)

edit
Fehler korrigiert
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie oben schon geschrieben, Elring. Wobei ich bei Viktor Reinz auch keine Sorgen hätte. Aber Elring ist die Empfehlung.
 
Ah, du hast einen Satz gefunden mit den Krümmer- und Ventildeckeldichtungen incl.
Im Grunde ja - würde ich aber nicht kaufen, denn die VD-Dichtung ist im Kettensatz schon enthalten, und bei Ajusa und Elring sind offenbar auch die Ventilschaftdichtungen mit drin - die wird wohl dein Motorenbauer selbst haben/besorgen (oder du gibst sie ihm mit).
 
Kaum ist man mal für 2 Tage nicht im Netz, sondern draußen an der frischen Luft, ...geht hier die Post ab!!! :biggrin:
Zunächst mal beste Glückwünsche an @RichardL , für das gute Gelingen, den Kopf herunter zu reissen...ohne Schaden am Auto und Leib und Leben. :smile:

Ich hab dann mal die letzten zig Beiträge gelesen und Fotos geguckt...und gebe dann mal meinen Senf dazu ab.
Der Kopf und Motor sehen ausserordentlich sauber aus. Die Farben der Brennräume und Kolbenböden und die sichtbaren Zylinderlaufbahnen, absolut top.
Trotzdem empehle ich, die Nockenwellen auszubauen, incl. Lagerböcken und Schrauben fein säuberlich sortiert auf Seite zu legen.
Kann mich dran erinnern, daß hier mal ein Motorenbauer ein paar Schrauben vertauscht hatte. War glaube bei @patapaya so der Fall.
Dem kann man so aus dem Weg gehen.
Große Pappe auf die Werkbank legen, fein säuberlich beschriften, mit EW und AW, und die Lagerböcke samt Schrauben und Hydrostößel passend dazu legen.
Zum Planen müssen die Wellen eh heraus, und die Schaftdichtungen sollen ja dann auch erneuert werden, Ventilsitze neu gefräst, Ventile eingeschliffen und ausserdem fallen ja auch noch ein paar Bohrspäne an. Denn auf einem Foto erkenne ich auf jeden Fall einen abgebrochenen Stehbolzen vom Auspuffkrümmer...wenn nicht sogar 3.
Dazu dann den abgebrochenen Temperaturfühler...dann hat der Motorenbauer genug zu tun. :smile:

Der Tipp, die Riemenspannerkonsole mit einem Hammerschlag zu lösen, damit die Senkkopfschraube nicht vermarmelt wird, ist goldwert.
Kam glaube ich von @klawitter . Da haben sich schon etliche Leute dran abgemüht, mit Hammer und Meißel. :smile:

Kettenspanner um 12mm herausgefahren, dann ist die Kette gelängt. Kann man auch auf einem Foto schön sehen, wie die Kette sich zur Seite biegen lässt.
Wenn dazu auch noch die Spannerschiene eingeschliffen ist, dann kann man auch den großen Rundumschlag machen und den kompletten Kettenkram erneuern.
Was da zur Zeit tauglich ist...da halte ich mich zurück. Da gibt es jüngere Erfahrungswerte. :smile:

Zu dem üblichen Dichtsatz von elring, für Zylinderkopf-Revision, gehört noch eine Tube rotes Dichtmittel...Simmering KW und O-Ring für die Ölpumpe.
Und ich würde noch einen neuen LiMa-Regler empfehlen, wenn man schon dabei ist.
 
Hm, kater, hinsichtlich des NW-Ausbaus möchte ich doch widersprechen - obwohl ich das gebrannte Kind bin, wie du dich richtig erinnerst.
Ich gehe davon aus, dass das bei mir eine absolute Ausnahme war mit der fehlerhaften Montage - und sei dir sicher, dass ich hier haargenau darauf achte, dass bei Richards Kopf alles stimmt, bevor er wieder auf den Rumpf kommt!
Das ließe sich im Fall der Fälle ja immer noch einfach korrigieren.
Aber ich denke, dass die Motorenbauer ihre Routine haben, so dass sie den Kopf auch normalerweise einbaufertig und korrekt montiert zurückgeben - wenn sie ihn nicht nur in Teilen bekommen haben.
 
Der Motor wird zerlegt, weil ein Malheur mit dem Temperatursensor passiert ist und nicht wegen irgendwelchen defekten Motorteilen. Gab keinen Kettenriss, noch einen Kolbenfraß wegen defekter Zündkerze oder Einspritzventil...und eine Überflutung gab es auch nicht.
Pauschal ist es eigentlich eine völlig unnötige Aktion...wenn das Malheur nicht passiert wäre.
...
Wenn es mein Auto wäre, dann würde ich die abgebrochenen Teile ausbohren/entfernen lassen, eine neue Steuerkette einziehen, eventuell den Kopf planen und die Ventilsitze neu fräsen lassen.
Nach den Fotos zu urteilen sind alle Ventile soweit dicht, der Motor sauber, und somit keinesfalls kurz vorm Exitus. :smile:
Aber ich würde den Kopf auch selber zerlegen, bis auf die Ventilführungen, und auch selber wieder zusammenbauen.

Aber es ist ja nicht mein Auto, also achte ich auf die Fähigkeiten und Begebenheiten und Möglichkeiten des Lehrlings, Werkzeugs, Werkstattmöglichkeit.
Es ist also deutlich möglich, die Nockenwellen zu demontieren, alles fotografisch zu dokumentieren, um anschliessend den Spaß wieder einzubauen.
Dann entgehe ich der Fehlermöglichkeit, daß der Motorenbauer was verbuchselt...und hier wird dann auch noch aufgepasst. :smile:
...
Diese Motoren sind nun wirklich kein Hexenwerk.Im Gegensatz zum 6-Zylinder mit Zahnriementrieb und 4 Nockenwellen. Es ist alles markiert, die Lagerböcke durchnummeriert, und auch wenn die Nockenwellen augenscheinlich gleich aussehen...sieht man deutlich, daß die Wellen oben vorn am ersten Lagerbock eine Kerbe haben, für die Nockenwellenräder oben eine dicke Kerbe haben und die Nocken bei OT-Stellung am ersten Zylinder mit den Nocken nach aussen zeigen. Das kann sich sogar ein Laie merken, wie Takte eines Motors ablaufen und wie sich da die Nockenstellung verstellt, damit es passt. Und ein Foto ist ja auch schon gemacht worden.
...
@RichardL Mach soviele Fotos wie möglich von allen Schritten, Stellungen der beweglichen Teile. Und baust den Motor genauso wieder zusammen.
...
Wenn alle Vorschläge komplett ausgeführt werden, dann haben wir locker 2000-2500 € an Teilen beisammen, damit der Motor wieder läuft und trocken ist.
Da haben wir den Zeitwert schon erreicht oder überschritten.

Der Motorenbauer wird locker 300 Taler für die abgerissenen Teile nehmen. (kann leider nicht erkennen, ob nur ein Bolzen oder drei abgebrochen sind)
Planen kostet rund 50-80€, je nach Durchgänge, bis es plan ist.
Ventile ausbauen, Sitze fräsen, Ventile einschleifen und wieder einbauen...nochmal 400€. Plus Dichtsätze, Motoröl, Frostschutz, usw.
...
Der Thread ist jetzt schon so alt...gab es mal Fotos vom restlichen Zustand??? Rost wird ja auch noch vorhanden sein...Klima ist ja auch noch eine größere Aktion.
.......................................
Nichts ist schlimmer, wie ein Elend ohne Ende!!!
Wenn "Geld keine Rollex" spielt, kann man auch Knete in ein Hobby stecken. Dann hört wirtschaftliches Denken irgendwo auf. Spaß kostet Geld. Im Puff, in der Kneipe...oder eben in der Hobby-Schrauberbude. :biggrin:
..................
Wo man allerdings am preiswertesten Dichtsatz, Riemne mit Rollen, incl. Spanner bekommt, oder auch eine offene Kette von IWS, incl. Werkzeug...da bin ich , offen gesagt aussen vor. Das hat sich in den letzten Jahren dermaßen geändert und grade bei den Kettentrieben gibt es soviele Klamotten am Markt...das kann nicht alles original oder gut sein. Da seid ihr Foren-Kollegen eher am Ball.
 
Also, Kollegen, ich bin jedes Mal sehr gespannt auf Eure Tips. Ich wollte eigentlich schon heute den Kopf zum Motorbauer bringen, habe mich aber entschieden auf mehr Tips von Euch zu warten. Das hat sich gelohnt. ich denke, um etwas Geld zu sparen, um noch mehr über meinen Motor zu lernen und auch um sicher zu sein, dass Alles gut läuft, werde ich die Wellen etc. ausbauen. Ich werde versuchen alles säuberlich zu sortieren und zu markieren bzw. Fotos zu machen.
D.h. der Motorbauer soll folgendes tun:
- Kopf planen,
- abgebrochenen Teile inkl. Sensor ausbohren bzw. entfernen (da sollte er auch die Gewinde neu schneiden/erneuern oder?)
- Ventilsitze neu fräsen,
- Ventile ausbauen, einschleifen und wieder einbauen
- Dichtsätze und Flüssigkeiten

Passt das aus Eurer Sicht, oder fehlt noch was bzw. ist was hier zu viel (Geld spielt sicherlich auch eine Rolle nur ich versuche etwas langfristig zu denken)? Wie gesagt der Motor hatte keinen Schaden gehabt und lief auch sehr gut, ausser, dass alles vollgeschmiert war bzw. ich den blöden Sensor abgebrochen habe.

Wie sieht es mit dem Bock aus? ich werde sicherlich den Motor nochmal um 180° drehen, damit wir uns die anderen beiden Zylinder auch noch anschauen.
Müsste dort die Oberfläche nicht auch wieder glatt werden bzw. gesäubert werden, bevor die neue Dichtung und drauf kommt?
Sobald ich die Platte abbauen kann (davor den Sockel für den Spanner) kann ich mit dem Kettensatz etc. anfangen. Gibt es einen speziellen Werkzeug, womit ich die Kettenenden zusammensetze?

Kater, ich verstehe nicht ganz, wie du das meinst mit dem Hammer und Meißel um die Riemenspannerkonsole abzubekommen?

Hat einer von Euch irgendwie Fotos von den Ventilführungen? ich möchte dort Alles korrekt auseinanderhalten können.

Danke udn Gruß
richard
 
@RichardL Wenn der ZK eh schon beim Motorenbauer liegt könnte man auch über eine Optimierung der Kanäle nachdenken.
 
Ich hätte noch eine blöde Frage zum Schlagschrauber. Reicht normalerweise einer mit 310Nm beim Aufschrauben oder braucht man was kräftigeres (1500Nm)? Ich habe verstande, für das Lösen der Schraube von der Riemenscheibe wird das evtl. notwendig sein und ohnehin wollte ich schon seit länger auf fürs Reifenwechsel sowas haben. Ich habe einen großen Kompressor (bis 10Bar) vom Baumarkt, seit einigen Jahren, nutze das Teil aber sehr selten.
 
Der Schrauber braucht ein hohes Lösemoment, sonnst ist er oft nicht zu gebrauchen. Das sollte min bei 1200 NM, besser aber bei 1500 und höher liegen. Meiner hat 1760 NM und brauchte trotzdem fast 2 min, um eine AW-Schraube an einem 99 zu lösen.
Der max Druck des Kompressors ist weniger wichtig. Wichtig ist der Durchsatz in l/min. Der sollte für den Einsatz von Druckluftwerkzeug bei rund 200l/min liegen.
Üblicher weise arbeitet Druckluftwerkzeug mit 6,3 bar, also brauchst Du noch einen Druckminderer. Die gibts im Set mit einem Öler für um die 30-40,- €

PS: zu 'Hammer und Meissel':
Dabei setzt man einen kleinen Meissel aussen am Schraubenkopf an und hämmert dann in Öffnungs-Drehrichtung, um eben die Schraube zu lösen. Das kannst Du dir an dem Halter wie beschrieben sparen, weil der Halter die Schraube mitnehmen wird. Die ist nämlich nicht im Gewinde festgemockert, sondern zwischen Schraubenkopf und Halter.
 
Um mit dem Kompressor zu beginnen: die bar sind völlig egal! Es gibt m.W. keinen, der die benötigten 6,3 bar nicht bringt. Entscheidend ist die Luftabgabemenge, und da sollten es nicht unter 200 ... 300 l sein. In den Prospekten wird aber oft nur die Ansaugleistung angegeben - davon musst du dann immer ca. 1/4 oder mehr abziehen.

Beim Schlagschrauber ist das Lösemoment das entscheidende, die sog. Losbrechkraft - und die ist um ein vielfaches höher als das zugehörige Anzugsmoment. Für 250 Nm Anzugsmoment (Achswellenmuter) sollte man schon über 800 - 900 Nm Lösekraft verfügen (mehr ist besser)! Der, den du in #384 verlinkt hattest, sieht schon ganz brauchbar (und dabei preiswert) aus.
Um das zu erreichen, benötigt der Schlagschrauber mindestens die o.g. Luftmenge - kriegt er die nicht, ist völlig egal was da für ein Lösemoment angegeben ist und wie stark er sein könnte.
Dafür ist nicht nur die Luftquelle entscheidend, sondern auch der Weg, auf dem die Luft zum Werkzeug gelangt. Bei 20 m Spiralschlauch mit 5 mm ID macht auch der beste Schlagschrauber am besten Kompressor nur noch Pff...
9-10 mm ID an ausreichend langem, aber möglichst kurzem Schlauch sollten es schon sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben