Du hast die Teile auf dem Tisch liegen - Kupplung schon wieder ausgebaut? Dann bin ich vielleicht etwas zu spät dran, denn mir ist noch eine Möglichkeit eingefallen, wie man eventuell die Trennung der Kupplung im eingebauten Zustand überprüfen könnte. Ist eine spontane Idee und ich habe es selbst noch nicht probiert aber vielleich hilft es bei der Fehlersuche:
- Abdeckhaube der Kupplung ausbauen, Zündkerzen ausbauen, Handbremse anziehen, großen Gang einlegen, Kupplung durchtreten und gedrückt halten (Helfer oder mit Hilfsmitteln verkeilen),Zündung bleibt aus. Jetzt kann man mit einem Passend Schlüssen oder passender Nuss hinten am Motor an der Riemenscheibe die Kurbelwelle von Hand drehen, am besten macht das (auch) ein Helfer.
Das Getriebe ist jetzt quasi durch den eingelegten Gang und die Handbremse gesperrt. Die betätigte Kupplung sollte im Normalfall Motor und Getriebe trennen.
Also wenn man jetzt von Hand die Kurbelwelle dreht sollte dies ohne übergroße Widerstände möglich sein. Natürlich hat der Motor seinen eingenen "Widerstand" besonders durch die Ventilsteuerung. Das geht dann immer abwechselnd schwer, leicht, schwer, leicht....
Beim drehen kann man dann darauf achten, ob es an der Kupplung schleifgeräusche gibt. Eventuell kann man vielleicht mit einem Spiegel durch die Lammellen des Kupplungsapparats sehen, wie sich die Kupplungsscheibe verhält (sollte stehen bleiben).
Zum Vergleich kann man dann den Gang rausnehmen und die Kupplung loslassen. Motor und Getriebe sind jetzt verbunden aber da das Getriebe im Leerlauf ist, kann es frei drehen.
Dreht man jetzt den Motor durch und es geht leichter und/oder geräuschloser, dann kann man davon ausgehen, dass die Kupplung bei durchgetretenem Pedal nicht richtig trennt.
- Kupplungsscheibe falsch herum eingebaut: bei einigen Fahrzeugen ist die Mitte der Kupplungsscheibe nach einer Seite dicker, baut man sie falsch herum ein, schleift es dann an der Schwungscheibe.
Auto fährt ja an ! Wenn man vor anlassen des Autos einen Gang einlegt- Sprich, Kupplung funktioniert.
Das zeigt eigentlich, dass die Kupplung nicht richtig funktioniert. Sie stellt zwar die Verbindung her, trennt aber nicht richtig.
Die Einbaulage ist auf der Kupplungsscheibe vermerkt - "Flywheel Side" ist die Seite die zur Schwungradscheibe zeigen muss.
Die Nabe der Kupplungsscheibe ist (normalerweise) zur Seite des Kupplungsapparats hin dicker. Baut man die Scheibe andersherum ein, dann liegt nicht der Reibbelag an der Schwungscheibe an, sondern die Nabe. Damit könnte man durchaus fahren, allerdings ist die Verbindung unzureichen, auf der einen Seite Nabe auf Schwungrad, auf der anderen Reibbelag auf Kupplungsapparat. Allerdings geht die nötige Luft verloren, die die Kupplungsscheibe bei Betätigung der Kupplung braucht, um sich vollständig von Kupplungsaparat und Schwungrad zu trennen. Das würde zu den von dir beschriebenen Symptomen passen.
Wenn du alles schon wieder ausgebaut hast, kannst du die Teile noch auf ungewöhnliche Schleifspuren untersuchen.
Gruß,
Andre