SAAB, Opel und wie's weitergeht... / Muller/NEVS reloaded

Wir reden da aktuell also von 22 Monaten, zur Wahl von 15. Das ist also praktisch null.
 
das stimmt wohl....
 
Ja, war schon vor gut 150 Beiträgen klar:
Und genau darum ist es ja so gefährlich, wenn die Franzosen den Laden bekommen. Immerhin ist der frsanz. Staat einer der beiden Großaktionäre. Und der wird schon sehr darauf achten und drängen, wo welche Arbeitsplätze entstehen oder wegfallen.
Dummerweise hat D keinerlei Einfluss darauf, was da passiert. Aber selbst wenn, würde Fr. M. sicher keine Sekunde zögern, H. H. Opel quasi zum Geschenk zu machen.

Frankreich ist eines der wirtschaftlich am schlechtesten dastehenden Länder Europas. Es nimmt sich am Ende nicht viel mit Italien. Und sie haben nicht nur ein noch grauenhafteres Arbeitsrecht als D, sondern auch ein ebenso altes wie tiefes Migrationsproblem, bei gleichzeitiger D noch toppender Reformunwilligkeit. Da kommt also ziemlich viel von dem zusammen, was ein Land zerstört.
Ob am Ende I oder F den € zerreißt, kann wohl noch niemand sagen. Bisher kann man nur recht sicher darauf wetten, dass es einer von beiden sein wird.

Tja, und an einen teils in dortiger Staatshand liegenden Konzern soll nun Opel gehen?
Das ist echt der GAU. Dagegen waren die letzten nun ja schon fast 100 Jahre unter GM-Regie dann doch fast ein Segen.

Ich bin nach wie vor dafür, dass GM Opel an die Börse bringen soll. Die Hälfte des Erlöses für GM, und die andere in Opels Kriegskasse. Damit dürfte GM weit mehr erlösen, als bei einem 'Verkauf' an PSA. Und Opel hinge nicht sofot definitiv am Galgen.
 
Ja, war schon vor gut 150 Beiträgen klar:


Frankreich ist eines der wirtschaftlich am schlechtesten dastehenden Länder Europas. Es nimmt sich am Ende nicht viel mit Italien. Und sie haben nicht nur ein noch grauenhafteres Arbeitsrecht als D, sondern auch ein ebenso altes wie tiefes Migrationsproblem, bei gleichzeitiger D noch toppender Reformunwilligkeit. Da kommt also ziemlich viel von dem zusammen, was ein Land zerstört.
Ob am Ende I oder F den € zerreißt, kann wohl noch niemand sagen. Bisher kann man nur recht sicher darauf wetten, dass es einer von beiden sein wird.

Tja, und an einen teils in dortiger Staatshand liegenden Konzern soll nun Opel gehen?
Das ist echt der GAU. Dagegen waren die letzten nun ja schon fast 100 Jahre unter GM-Regie dann doch fast ein Segen.

Ich bin nach wie vor dafür, dass GM Opel an die Börse bringen soll. Die Hälfte des Erlöses für GM, und die andere in Opels Kriegskasse. Damit dürfte GM weit mehr erlösen, als bei einem 'Verkauf' an PSA. Und Opel hinge nicht sofot definitiv am Galgen.
Danke
 
Naja, und niedrige Raten vor allen Dingen. Deswegen fährt ja auch jeder Zementsackvertreter A4, weil Audi die Apparate an Geschäftskunden zu Preisen verleast, für die der Privatkunde nicht mal einen Satz Fußmatten bekommt.

Jupp, das haben die deutschen Hersteller perfektioniert. Premium-Image gibt guten Restwert, ergo bessere Raten als bei der augenscheinlich billigeren Konkurrenz. Außerdem (das muss man neidlos anerkennen) stehen deren Büchsen so ganz generell die üblichen 120-160 tkm in 3-4 Jahren auch klaglos durch. Bis das ein Alfa oder Franzose auch auf Dauer nachweist, bis dahin ist vermutlich das Rohöl des Planeten schon komplett verfahren.
 
Frankreich ist eines der wirtschaftlich am schlechtesten dastehenden Länder Europas.
Sorry René, aber diese Aussage ist schlichtweg falsch. Frankreich befindet sich derzeit nicht in bester Verfassung, aber es gibt eine Reihe von europäischen Ländern mit wesentlich schwächerer Wirtschaftsleistung.
Das Arbeitsrecht darf auch gerne etwas differenzierter betrachtet werden. Was Frankreich wirklich in die Abwärtsspirale gebracht hat, ist die 35 Stunden-Woche. Die Produktivität und die Wettbewerbsfähigkeit haben hierunter enorm gelitten. Die französische Wirtschaft hat sich hiervon nie richtig erholt. Demgegenüber steht : Kinder sind in Frankreich kein automatisches Karriereende für Mütter. Daß wir uns in Deutschland, bei allem Wohlstand, eine funktionierende Kinderbetreuunge vorenthalten, ist schlicht eine Frechheit. Über eine niedrige Geburtenrate braucht man sich hierzulande nicht wundern. Hier wäre ein Blick westwärts sehr aufschlußreich.
Das Migrationsproblem teilt Frankreich mit anderen ehemaligen Kolonialmächten. Deutschland ist hiervon durch den Lauf der Gechichte nicht bzw. anders betroffen.
Das Kernproblem in Frankreich ist, daß man viele Menschen in Bidonvilles, den Schlafstädten, zusammengepfercht und sich selbst überlassen hat. Pieds noirs und Harkis saßen nach der Unabhängigkeit Algeriens zwischen allen Stühlen, in beiden Ländern unerwünscht. Fünf Dekaden später sind weite Teile der Gesellschaft abgekoppelt von Bildung und der Aussicht auf wirtschaftlichen Erfolg. Die Keimzelle für die derzeitige Radikalisierung liegt genau hier. Wenn Menschen keine reale Perspektive haben, sind sie empfänglich für die Ammenmärchen des erstbesten Rattenfängers.
Beim Reformwillen zeigen beide Länder sind gerne abwechselnd und auf anderem Terrain lethargisch. Wenn Deutschland doch so fortschrittlich ist, warum gibt es immer noch keine flächendeckende Versorgung mit Breitband-Internet? Warum stocken wichtige Infrastruktur-Projekte? Noch dazu bei vollen Kassen? Und die Franzosen würden niemals einen TGV in Montabaur halten lassen.
Wenn die Staatsbeteiligung an PSA kritisiert wird, muß man auch die Frage nach der Legitimität der Beteiligung Niedersachsens an Volkswagen stellen. Die historischen Gründe für diese Beteiligung sind schon seit langem nicht mehr gegeben.
Man kann Frankreich, seine Bewohner und seine Autohersteller mögen oder eben auch nicht. Aber plattes Frankreich - Bashing mit dieser Prise Populismus ist völlig fehl am Platze.
Frankreich ist Deutschlands zweitwichtigster Handelspartner, beide Länder brauchen einander und funktionieren, bei allen Unterschieden, gut zusammen.
Ich maße mir an, man siehe es mir nach, daß ich das aus jahrelanger beruflicher und privater Erfahrung beiderseits des Rheins beurteilen kann.
Cordialement...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke Sacit für die differenzierte Betrachtung. Dem stimme ich auch zu, bloß wird in Kürze in F gewählt. Sollte die rechte Partei gewinnen und einen Frexit vorantreiben dann sieht es für die EU düster aus.
Ohne Frankreich wird die EU zerfallen, dann kocht jedes Land sein eigenes Süppchen. Die Jobgarantie vom PSA-Chef für die Opelaner gilt nur bis Ende 2018, danach wird es Einsparungen geben (müssen).
 
... Kinder sind in Frankreich kein automatisches Karriereende für Mütter. Daß wir uns in Deutschland, bei allem Wohlstand, eine funktionierende Kinderbetreuunge vorenthalten, ist schlicht eine Frechheit. Über eine niedrige Geburtenrate braucht man sich hierzulande nicht wundern. Hier wäre ein Blick westwärts sehr aufschlußreich.
Danke Sacit, besonders für den von mir rausgeschnittenen Absatz. Bin grad auch stinkesauer auf unser Land: Muss für meine drei Kinder in der Kita 2200,-€ Gebühren nachzahlen (rückwirkende Gebührenerhöhung), und das obwohl ich eh schon jeden Monat mehr als 600,- für die Betreuung abdrücke. Mit Kindern bist du in diesem Land einfach nur am Ar***.
 
Danke Sacit für die differenzierte Betrachtung. Dem stimme ich auch zu, bloß wird in Kürze in F gewählt. Sollte die rechte Partei gewinnen und einen Frexit vorantreiben dann sieht es für die EU düster aus.
Ohne Frankreich wird die EU zerfallen, dann kocht jedes Land sein eigenes Süppchen. Die Jobgarantie vom PSA-Chef für die Opelaner gilt nur bis Ende 2018, danach wird es Einsparungen geben (müssen).
Es kann ggf. noch schneller gehen, im März sind Wahlen in den Niederlanden und dort droht Wilders stärksten Kraft zu werden
Die Wahlen in Frankreich...
Fillon kommt aus dem Sog der Skandale nicht heraus. Marine Le Pens Tricksereien werden von ihrer Anhängerschaft geschluckt, obwohl sie das Bild der sauberen Anti - Establishment-Haltung konterkarieren. Nachdem die Sozialisten den mit Abstand schlechtesten Präsidenten der letzten Dekaden gestellt haben nominieren sie nun einen Traumtänzer, der die Arbeitszeit (Achtung, keine Satire) auf 32 Stunden senken will und trotz der angespannten Haushaltslage ein bedingungsloses Grundeinkommen einführen möchte.
 
Danke Sacit: Und.... Montabaur war auch hier lang umstritten.... Aber die Fakten sind nun mal geschaffen. Und wenn ich mich nicht irre, hat das Stadt Montabaur als Investition gesehen, und damit Erfolg gehabt.
 
Ja Thorsten, dass ich Dich damit auf den Plan rufe, war mir beim Schreiben völlig klar. Du hast da, aus rein persönlicher Beziehung, natürlich eine andere Sicht drauf. Ich betrachte dies einfach nur ganz kalt nach Daten.
Frankreich befindet sich derzeit nicht in bester Verfassung, aber es gibt eine Reihe von europäischen Ländern mit wesentlich schwächerer Wirtschaftsleistung.
Ja, aber die haben halt einen kleineren Anteil am Gesamtkonstrukt. Kleine Länder können notfalls komplett durchgefüttert werden. F ist dazu, wie auch D, einfach zu groß.
Was Frankreich wirklich in die Abwärtsspirale gebracht hat, ist die 35 Stunden-Woche. Die Produktivität und die Wettbewerbsfähigkeit haben hierunter enorm gelitten. Die französische Wirtschaft hat sich hiervon nie richtig erholt.
Ja, nur spielt das 'Warum?' dabei am Ende keine Rolle, und es zählt einfach die Wirtschaftsleistung. Diese liegt, meines Wissens, heute etwa auf dem Niveau von 1995. Und bereits vor Jahren haben Moody’s, Standard & Poor’s und Fitsch Frankreich das Spitzenrating aberkannt. (Zwar liegen diese auch gern öfter mal schief, aber tendenziell eher nur deshalb, weil sie nicht oder zu spät abstufen.) Und die Zukunft? Bei, wiederum meines Wissens, 24% Jugendarbeitslosigkeit im Mix und 40% in den Vorstädten, sieht die Zukunft wohl auch weniger rosig aus.
Demgegenüber steht : Kinder sind in Frankreich kein automatisches Karriereende für Mütter. Daß wir uns in Deutschland, bei allem Wohlstand, eine funktionierende Kinderbetreuunge vorenthalten, ist schlicht eine Frechheit. Über eine niedrige Geburtenrate braucht man sich hierzulande nicht wundern. Hier wäre ein Blick westwärts sehr aufschlußreich.
Was Kinderbetreuung angeht, mag das durchaus sein. Hier kenne ich die franzüsische nicht, und kann Dir nur darin zustimmen, dass D an der Stelle eine Baustelle erste Güte ist. Das ist eine der ganz wenigen Stellen, welche der Osten weitaus besser im Griff hatte (und wenn auch nicht von der zeitlichen, so aber von der grundsätzlichen Verfügbarkeit von Betreuungsplätzen tendenziell auch heute noch hat).
Fünf Dekaden später sind weite Teile der Gesellschaft abgekoppelt von Bildung und der Aussicht auf wirtschaftlichen Erfolg.
Zumindest naxch dem, was ich so gehört habe, ist das dortige Bildungssystem nicht mit D vergleichbar, und steht weit hinter diesem zurück. Dabei handelt es sich allerdings nur um eine subjektive Aussage der franzüsischen Frau eine gutren Bekannten. Die beiden haben zwei Töchter im Alter meiner beiden Jungs. Eigentlich wollten sie jetzt irgendwann komplett nach F gehen, haben dies aber schon vor einigen Jahren auf den Zeitraum nach dem Abi der beiden Lütten vertagt. Ihrer Aussage nach ist das Schulsystem durchgängig deutlich schlechter, und am ehesten noch mit dem Niveau dt. 'Problemschulen' vergleichbar. Jetzt gehen die Kinder auf eine dt./franz. Schule hier in B.
Wenn Menschen keine reale Perspektive haben, sind sie empfänglich für die Ammenmärchen des erstbesten Rattenfängers.
Das kennen wir ja aus den Dreißiger Jahren leider nur zu gut.
Wenn Deutschland doch so fortschrittlich ist, warum gibt es immer noch keine flächendeckende Versorgung mit Breitband-Internet? Warum stocken wichtige Infrastruktur-Projekte? Noch dazu bei vollen Kassen? Und die Franzosen würden niemals einen TGV in Montabaur halten lassen.
Ich nehme D sicher nicht in Schutz, sondern stimme Dir da vollumfänglich zu. Allerdings kann und wird D kaum Urasche für einen kollabierenden € sein. Durch diesen schiessen die Target2-Salden von D ja immer weiter durch die Decke. Dass die hiesige 'tolle' Wirtschaft am Ende weitaus weniger als geglaubt in den Rest der EU verkauft, sondern im Prinzip nur anschreibt (keine Kneipe könnte so ewig existieren!), werden viele erst begreifen, nachdem es geknallt hat. Und ja, F steht im Target2 noch relativ gut da. Aber a) 'noch' und b) müßte es aus Größe und Lage heraus eher bei +300Mrd als bei -70Mrd (2016) liegen.
Wenn die Staatsbeteiligung an PSA kritisiert wird, muß man auch die Frage nach der Legitimität der Beteiligung Niedersachsens an Volkswagen stellen. Die historischen Gründe für diese Beteiligung sind schon seit langem nicht mehr gegeben.
Da rennst Du bei mir aber ein derart offenes Scheunentor ein, größer und offener geht es kaum. Solche Staatsbeteiligungen sind ein Unding, da sie immer den Wettbewerb verzerren.
Allerdings ging es mir eher darum, festzustellen, dass im PSA-Opel-Deal einer der Großaktionäre ganz klare Interessen hat, welche im Zweifel unanhängig von Produktivität und Ertrag die Werke in F eindeutig bevorzugen wird.
Aber plattes Frankreich - Bashing mit dieser Prise Populismus ist völlig fehl am Platze.
Denke eigentlich nicht, dass ich dieses betrieben, sondern eher fundiert vorgetragen habe.
Frankreich ist Deutschlands zweitwichtigster Handelspartner, beide Länder brauchen einander und funktionieren, bei allen Unterschieden, gut zusammen.
Ich maße mir an, man siehe es mir nach, daß ich das aus jahrelanger beruflicher und privater Erfahrung beiderseits des Rheins beurteilen kann.
In beidem stimme ich Dir zu.
 
Wohoo 1 Jahr....sensationell,
Egal mich wundert ein wenig, das bisher keiner eine Art von Freude äußert, das Opel nach schier unendlich langer Zeit wieder "zumindest" europäisch wird....
 
Du machst Witze, oder?
Lieber soll hiesige Industrie in chinesischer Hand leben, als in europäischer sterben. Von daher verstehe ich Deinen Ansatz nicht.
 
Du machst Witze, oder?
Lieber soll hiesige Industrie in chinesischer Hand leben, als in europäischer sterben. Von daher verstehe ich Deinen Ansatz nicht.
Du denkst immer so kurzfristig.... die Chinesen halten es nur so lange, bis sie es selbst koennen, bei den Franzosen bestuende immerhin die Hoffnung, dass Arbeitsplaetze in Europa bleiben, wenn ich mich nicht taeusche hat PSA ein Werk direkt an der dt./fr. Grenze in Sarreguemines. Das duerfte sogar Dir zu pass kommen.
 
Das Bild, welches ich bei 'weiter wie bisher' längerfristig erwarte, darüber reden wir lieber nicht.
 
Wohoo 1 Jahr....sensationell,
Egal mich wundert ein wenig, das bisher keiner eine Art von Freude äußert, das Opel nach schier unendlich langer Zeit wieder "zumindest" europäisch wird....

Naja - also mir persönlich ist Opel ziemlich egal - bzw. höchstens als schlechtes Beispiel erhaltenswert. Ich denke mal das Opel von GM nur solange geduldet war wie sie was davon hatten - ob Abschreibungsobjekte oder Entwicklungskapazitäten halt. Wenn die was an PSA verkaufen dann sicher nur ne leere Hülle ohne Patente. Alles was Opel kann ist meiner Meinung nach sicherlich auch im PSA Konzern zu finden + teilweise gute frische Ideen. Das einzige was PSA davon hat ist der Zugang zum Osten und ein Konkurrent weniger. Dazu brauchen die weder Rüsselsheim noch hochbezahlte Opelaner, so traurig wie das ist. Das Ganze erinnert mich doch irgendwie an die Geschichte von Simca...
 
So wird der automobile Einheitsbrei immer einheitlicher. Tolle neue Welt.
 
Zumindest ist uns ja der SAAB Mokka erspart geblieben.
 
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