in der druckausgabe des aktuellen SPIEGEL (leider noch nicht online, sonst hätte ich's verlinkt) ist ein langes interview mit signore marchionne zu lesen. da klingt er eigentlich sehr vernünftig. kernsatz ist: "no cash, no debts" - fiat will für GM europe also nix zahlen und den laden schuldenfrei übernehmen, zugleich aber - nobel, nobel! - die eigenen schulden nicht in einen neuen opelfiat-konzern einbringen. nun.
Hab das Interview jezze auch gelesen: Was Herr Marchionne da sagt, hat doch Hand und Fuß.
Diese komische Lehman Brothers Finanzbude will Opel doch nur aufhübschen und weitervertickern, alternativ zerlegen und in Bestandteilen versilbern. Von Autos wissen die nix.
Die Austrokanadier können vielleicht ein paar Auftragsfertigungen von Kleinserien und kennen sich mit dem Innenleben von Autos aus ... aber die Hauptfunktionen, Gesamtfahrzeugentwicklung, Massenproduktion und Marketing/Vertrieb kennen die nur vom Hörensagen. Und dann noch mit launischem russischem Geld finanziert, na spitze.
Aber nur der Fiat-Konzern bringt das mit, was man da haben muß: Knowhow in Konstruktion, Produktion und Vertrieb von Autos vom Kleinst- bis zum Supersportwagen, von Commercial über Fleet bis zum Privatkunden.
Außerdem gibt es schon viele Gemeinsamkeiten, von der gleichen Plattform Grande Punto / Opel Corsa über Verwendung von Plattformen (Fiat Croma mit GM-Plattform) und Motoren (die genialen 1,3 Liter und 1,9 Liter Turbodiesel).
Synergien können nur die Italiener heben. Natürlich wird das ein paar Arbeitsplätze kosten. Aber ohne Kapazitätsanpassung wird es nicht funktionieren ... und vielleicht entstehen an anderer Stelle neue Arbeitsplätze, wenn der neue Konzern gut funktioniert und wächst ?