SAAB, Opel und wie's weitergeht... / Muller/NEVS reloaded

Es wurde vom einen oder anderen schon im Jahr 2000 festgestellt, dass GM 'negatives Eigenkapital' hat - mit anderen Worten pleite ist ......


Dennoch sieht der seit 2003 amtierende Oberhäuptling von GM namens Wagoner aktuell keinen Grund, warum man ihn von seinem Posten ablösen sollte. :dancing2:
Ab einer 7-stelligen Gehaltsstufe gehen jegliche Wahrnehmungen für Realitäten hoffnungslos verloren. :confused:
 
Dennoch sieht der seit 2003 amtierende Oberhäuptling von GM namens Wagoner aktuell keinen Grund, warum man ihn von seinem Posten ablösen sollte. :dancing2:
Ab einer 7-stelligen Gehaltsstufe gehen jegliche Wahrnehmungen für Realitäten hoffnungslos verloren. :confused:

achtstellig.

hat der nicht, so wie mr. dingsbums von ford, für 2007 mehr als 20 mio. US-$ eingestrichen? ich meine, das dieser tage irgendwo gelesen zu haben. bob lutz jedenfalls kriegt in einem alter, in dem andere als größtes ziel die seniorentagesstätte haben, auch noch 6,8 mio US-$ im jahr...
 
GM reagiert

"
Washington - Neue Hiobsbotschaften aus Detroit: General Motors (GM) will im ersten Quartal 2009 eine Viertelmillion weniger Fahrzeuge produzieren als ursprünglich geplant. Der Schritt erfolge "in Reaktion auf die rapide verschlechterten Marktbedingungen"
"

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,596208,00.html


Die haben es immer noch nicht kapiert. Deren Schrottautos verkaufen sich nicht mehr weil

- dieses veraltete Konzept von Benzinfressern sich für die Masse überholt hat
- der Verbraucher nichts mehr auf Pump kaufen kann
- das Leasingmodell der Ex-Big3 nicht mehr von den klammen Banken unterstützt wird.

Aber natürlich wind es jetzt die anderen die Schuld an dem Desaster haben :stupid:

Vielleicht ist es wirklich das beste das die pleite gehen :confused:
 
Naja, nicht unbedingt.

Die ersten deutschen Zulieferer gehen auch gerade schon über die Wupper.
 
Habe gerade im Radio gehört, dass George Dabbeljuh jetzt Geld von den 700 Bankenmilliarden abzweigen will.

Mal sehen, ob er´s macht und -was viel wichtiger ist- ob´s hilft.

LG KonradZ
 
Die haben es immer noch nicht kapiert. Deren Schrottautos verkaufen sich nicht mehr weil

- dieses veraltete Konzept von Benzinfressern sich für die Masse überholt hat
- der Verbraucher nichts mehr auf Pump kaufen kann
- das Leasingmodell der Ex-Big3 nicht mehr von den klammen Banken unterstützt wird.

Aber natürlich wind es jetzt die anderen die Schuld an dem Desaster haben :stupid:

Vielleicht ist es wirklich das beste das die pleite gehen :confused:

ich mag ihn eigentlich nicht leiden, aber zu dem thema hat gabor steingart vom SPIEGEL ausnahmsweise mal was sinnvolles geschrieben. guckst du hier. und er schreibt so schlichte wahrheiten auf wie

...die Firmen sind nicht nur mittellos. Sie sind vor allem seelenlos. Sie brauchen Geld, aber noch dringender brauchen sie Manager mit Liebe zum Auto. Die bestehende Kultur in Detroit ist unrettbar krank. Sie zerstört sich seit 30 Jahren selbst. Was da im US-Senat verhandelt wurde war kein Rettungsplan, wie er offiziell hieß, sondern eine milliardenteure Sterbehilfe.

lesenswert! :rolleyes:
 
die Firmen sind nicht nur mittellos. Sie sind vor allem seelenlos

Meine Rede...und nicht erst seit diesem Herbst.

Ich wundere mich täglich neu, dass unsere Wirtschaft mit dem aktuellem Stamm von "Entscheidern" überhaupt existieren kann.
 
Meine Rede...und nicht erst seit diesem Herbst.

Ich wundere mich täglich neu, dass unsere Wirtschaft mit dem aktuellem Stamm von "Entscheidern" überhaupt existieren kann.

Ach, du meinst die Decisioner? Aber die müssen sich doch erst mit den Buyern, den Gatekeepern und so'n paar anderen Frickels abstimmen.
Hab ich gestern in BWL gelernt..achja..die Folie war eigentlich auf Deutsch...
 
Ach, du meinst die Decisioner? Aber die müssen sich doch erst mit den Buyern, den Gatekeepern und so'n paar anderen Frickels abstimmen.
Hab ich gestern in BWL gelernt..achja..die Folie war eigentlich auf Deutsch...

nun muss auch mal gesagt sein, dass betriebswirte letztlich nicht mehr sind als buchhalter mit aufgeblasenen backen. insofern mag man verständnis dafür haben, dass sie ihre halbwissenschaft mit schickem, angelsächsischen vokabular aufpeppen. zumal ja die angelsachsen bis vor ein paar wochen als die könige der ökonomie (zumindest der des geldverdienens) und herren der welt galten. :rolleyes:

es gilt, was eine freundin von mir (promovierte volkswirtin) mal feststellte:

"Volkswirtschaft studiert man, Betriebswirtschaft lernt man."

:biggrin:
 
Ich habe das im (Geschäfts-)Alltag gelernt.

Das Tragische dabei ist, dass der Grossteil des sog. Managments diesen Stuss mittlerweile sogar glaubt
und "lebt".

Aber leider nicht nur in Amerikanien. Wenn ich in einem vor einigen Jahren von einem Angloamerikaner übernommenen Unternehmen sehe, wie jeck die deutschen Mitarbeiter ab einer gewissen Ebene darauf sind, den Quatsch gleich nachzuplappern und jeden mit irgendwelchen albernen Leerformel-Anglizismen vollzudröhnen, obwohl sie bis sich bis vor kurzem auf rein-westfälisch unterhalten haben, kriege ich immer Blutdruck.

Und wenn Leute im mittleren und gehobenen Management, mit denen man früpher vernünftig umgehen konnte, plötzlich zu "Enforcern" angloamerikansicher Verblödung werden, dann gute Nacht.
 
Es zeichnet sich ab gewissen Unternehmensgrößen und Führungsebenen eben ein starker Trend dazu ab,
sich mit high-risk over-performing und preventive Risk-Analysis seine Skills zu over-raten.
Arrrgh.
 
nun muss auch mal gesagt sein, dass betriebswirte letztlich nicht mehr sind als buchhalter mit aufgeblasenen backen.

Huh ? Ein Buchhalter hält Bücher. Soll und Haben. Ergebnis. Ende.

Betriebswirtschaft zerfällt in unterschiedliche Teildisziplinen, die durchaus recht anspruchsvoll sein können. Bezeichnend für die deutsche Ausprägung von BWL ist die extreme Fixierung auf "Kosten" und auf "Steuern". Von Chancen, Produkten, Wettbewerb und Marktdurchdringung redet fast niemand.

Meine Meinung (Meinung !) ist, daß BWL vor allem dann sinnvoll ist, wenn man noch was anders weiß. Genauso wie bei Journalisten, die sollten nicht nur schreiben können, sondern auch was von der Sache verstehen, sonst kommt nur halbgarer Quark raus - und sorry, das ist in der schreibenden Zunft leider eher die Regel als die Ausnahme. Ne knackige Formulierung macht vielleicht Stimmung und einen launigen, aber leider keinen seriösen Artikel (wobei das leider oft gar nicht gewünscht scheint und leider gilt auch hier das Gesetz von Angebot und Nachfrage *seufz*).

Zum Artikel von Herrn Steingart im Spiegel Online sollte man dringend noch die Einträge im SPON-Forum lesen, das hilft vielleicht bei der Einordnung der Qualität.

Viele Grüße Hardy
 
Huh ? Ein Buchhalter hält Bücher. Soll und Haben. Ergebnis. Ende.

nichts anderes tun BWLer - nur dass sie es mit mehr worten tun. wenn jemand, der ein unternehmen an leitender stelle mitprägen möchte, auch was von buchhaltung versteht, ist das sicherlich sehr sinnvoll. aber BWL ist halt nur eine hilfswissenschaft, die sich verselbständigt hat.

um die chancen eines produkts zu beurteilen, brauche ich marktexperten/konsumforscher. um die qualität eines industrieprodukts zu beurteilen, brauche ich ingenieure. um ein produkt von guter qualität mit guten chancen zu verkaufen, brauche ich marketingexperten.

wenn all diese fachleute nebenher auch BWL-wissen haben - großartig. aber ein BWLer, der von einer gewöhnlichen deutschen uni abgeht, kennt eben in erster linie die nebenwissenschaft, nicht das hauptfach (s.o.).

Genauso wie bei Journalisten, die sollten nicht nur schreiben können, sondern auch was von der Sache verstehen, sonst kommt nur halbgarer Quark raus - und sorry, das ist in der schreibenden Zunft leider eher die Regel als die Ausnahme. Ne knackige Formulierung macht vielleicht Stimmung und einen launigen, aber leider keinen seriösen Artikel (wobei das leider oft gar nicht gewünscht scheint und leider gilt auch hier das Gesetz von Angebot und Nachfrage *seufz*).

Zum Artikel von Herrn Steingart im Spiegel Online sollte man dringend noch die Einträge im SPON-Forum lesen, das hilft vielleicht bei der Einordnung der Qualität.

also: der journalist ist kein verfasser wissenschaftlicher werke. und zumindest bei den seriösen medien haben schaumschläger i.d.r. auch keine chance. und was den steingart-artikel auf SPON angeht - der kollege ist eben meinungsfreudig. und wenn ich ehrlich bin: die meisten kommentare disqualifizieren sich selbst. wenn da z.b. einer schreibt...

Die eigentlichen Probleme, nämlich die durch das weltweite Lohndumping der letzten Jahre ausgelöste Schulden- und Überproduktionskrise...

...dann fragt sich der denkende mensch ja schon, was lohndumping mit überproduktion zu tun hat. und auch so eine aussage...

Da wird behauptet die Probleme der US-Autobauer seien einzig auf verfehlte Modell- und Qualitätspolitik zurückzuführen. Das ist aber nur zum Teil richtig, bis Mitte letzten Jahres liefen bei den Big 3 die Topmodelle ja wie geschnitten Brot. Jetzt bricht der Absatz weg, das ist aber in Deutschland auch nicht anders.

...spricht natürlich nicht eben für die schärfe des denkens: natürlich haben die probleme der US-hersteller schon früher begonnen - mit den hohen öl- und daraus folgenden hohen spritpreisen. und mit den veralteten, saufenden autos und trucks von ford, GM und chrysler. (so ein ford F-150 zum beispiel ist ja nichts anderes als ein primitiv konstruierter 60er-jahre-lastwagen, dem sie jedes jahr eine etwas retuschierte karrosse übergestülpt haben.) dass jetzt aber überhaupt niemand mehr autos kaufen will, nicht in den USA, nicht in deutschland, nicht in frankreich, nicht in russland - das hat mit der weltweiten wirtschafts- und finanzkrise zu tun. die wiederum ist ursache für die schwierigkeiten der europäischen hersteller und verschärft die probleme der amerikanischen drei. sie ist aber - anders als bei den europäische autobauern - nicht deren ursache. die lag, wie gesagt, früher.

ich gebe ja gerne zu, dass der vergleich mit microsoft ziemlicher quatsch ist. und ich weiß aus eigener erfahrung und aus der lektüre der bücher, die der kollege steingart geschrieben hat, dass er jede prügel der welt verdient hat. aber dieses eine mal hat er ausnahmsweise keinen neoliberalen quatsch geschrieben, sondern wenigstens einen interessanten gedanken aufgeschrieben.
 
nichts anderes tun BWLer - nur dass sie es mit mehr worten tun. wenn jemand, der ein unternehmen an leitender stelle mitprägen möchte, auch was von buchhaltung versteht, ist das sicherlich sehr sinnvoll. aber BWL ist halt nur eine hilfswissenschaft, die sich verselbständigt hat.

Quatsch. Sehr großer Quatsch. Mach Dich mal schlau bei wiki: http://de.wikipedia.org/wiki/Betriebswirtschaft (Wobei der Artikel sehr verkürzt: Z.B. die hauptsächlich relevante Unterteilung der speziellen Betriebswirtschaftslehren ist die nach Funktionen !)

Buchhaltung (heißt heute übrigens Rechnungswesen) wird im Rahmen eines BWL-Studiums i.a.R. im ersten Semester in einer von mehreren Klausuren abgevespert. Und es ist nun nicht so, daß die restlichen 7 Semester Regelstudienzeit nur zur Generierung heißer Luft dienen. Selbst "gelernte" Kaufleute haben auf der Berufsschule Buchhaltung nur als eins von mehreren betriebswirtschaftlichen Fächern. Hey, Buchhaltung für Existenzgründer oder sich selbständig machende Handwerker kannst Du in einem Volkshochschulkurs an ein paar Abenden oder Wochenenden lernen !

Insofern ist auch Dein Radioartikel fehlerhaft: Statt "Buchhalter" hätte da "Manager" hingehört -> Es ist das Management, das die Entscheidungen trifft ! Das Management hat GM dorthin geführt, wo es ist. Der Bursche, der bei GM Accounting macht, hat nur die grausligen Zahlen schwarz auf weiß gebracht (bei GM eher: rot auf weiß).

Kleiner Literaturtipp: Robert A. Lutz (der jetzt bei GM als "Car Guy" arbeitet, war früher bei BMW, Ford und Chrysler): "Guts - The Seven Laws of Business That Made Chrysler the World's Hottest Car Company". Nicht das allerneuste Werk (1998), aber flüssig zu lesen, teilweise echt unterhaltsam und somit auch für Nicht-Betriebswirte interessant. Zeigt hübsch, was ein gutes Management leisten kann und leisten sollte: http://www.amazon.de/Guts-Unconvent...ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1229210201&sr=1-5

Mit Buchhaltung hat das alles so gut wie nichts zu tun.


 
um ein produkt von guter qualität mit guten chancen zu verkaufen, brauche ich marketingexperten.

Nö, da brauchst Du niemanden. Gute Produkte mit gutem Preis verkaufen sich von selbst ! Nur schlechte Ware, teure Ware und Ware die wahrlich überhaupt gar keinen Nutzen hat muß man vermarkten :biggrin:
 
Da habe ich ja was losgetreten...
 
Das Problem, dass ich in US Firmen i.d.R. sehe, ist das Entscheidungen von Leuten getroffen werden, die weder irgendwelche Details kennen, noch direkt mit den Auswirkungen leben müssen.... Es wird immer fröhlich weiter "nach oben" durchgereicht, da ein Grossteil der Leute nicht den Mum hat, mal eine Entscheidung zu treffen. So kommt es, dass "oben" dann hunderte (! kein Witz) Entscheidungen in zwei Std. getroffen werden müssen. Über die Qualität der Einzelentscheidung braucht man dann wohl nicht mehr zu reden....
 
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