SAAB, Opel und wie's weitergeht... / Muller/NEVS reloaded

zurück in die zukunft...

also wenn man sich so mit fast 19 jahren abstand mal anguckt, was die damals auf die beine gestellt haben - ja, dann muss man schon fast den hut ziehen vor den GM-leuten, die den EV-1 (auch "impact" genannt) seinerzeit konstruiert und gebaut haben.

das gibt's (natürlich als altes GM-promo-video) zum nachgucken in der röhre:

imagine the impact 1
imagine the impact 2

(ich bitte um nachsicht, dass ich DAS jetzt nicht übersetze - is' halt zu lang um all das american english zu translaten...)

was wäre wohl geworden, wenn die batterietechnologie damals schon so weit gewesen wäre wie heute? und was wohl aus all den trägern schlimmer brillen, fieser schnurrbärte und schlecht übergekämmter glatzen geworden ist, nachdem ihr elektroautoprojekt gekillt wurde?

ach ja: in dem zusammenhang ein hübsches zitat von rick wagoner aus dem juni 2006 (!!!), als er dem magazin "motor trend" ein interview gab und nach seiner größten fehlentscheidung gefragt wurde:

"Axing the EV1 electriccar program and not putting the right resources into hybrids. It didn’t affect profitability, but it did affect image."
zu deutsch:


"Die Beendigung des Elektroauto-Programms und nicht genügend Ressourcen in die Hybridentwicklung gesteckt zu haben. Das wirkte sich nicht auf die Rentabilität aus, aber auf das Image."
 
Zeit für Plan b.....:rolleyes:
 
Naja, dann bleibt halt nur Ford übrig - und die achso starken Autogewerkschaften werden sich noch wundern... Dann kommt halt Chapter 11.....
 
Dann mutt Ricky mal Denkerfalten auf die Stirn legen und die grauen Zellen ankurbeln....:eek:
 
Naja, dann bleibt halt nur Ford übrig - und die achso starken Autogewerkschaften werden sich noch wundern... Dann kommt halt Chapter 11.....

so wird's kommen - und das direkt vor weihnachten...

Dann mutt Ricky mal Denkerfalten auf die Stirn legen und die grauen Zellen ankurbeln....:eek:

naja, er wird sich jetzt von seiner rechtsabteilung sagen lassen, wo seine unterschrift auf dem antrag auf gläubigerschutz nach chapter 11 hingehört.
 
Eben. Und ausserdem war §1 Jahresgehalt ja für 2009 geplant, oder? Dann bekommt Ricky immerhin dieses Weihnachten noch sein volles Gehalt. :rolleyes:
 
Chapter 11 bedeutet ja auch nur, dass er weitermurksen kann. Fliegen nicht einige amerikanische Luftfahrtgesellschaften seit Jahren gemütlich unter Chapter 11 weiter?
 
Chapter 11 bedeutet ja auch nur, dass er weitermurksen kann. Fliegen nicht einige amerikanische Luftfahrtgesellschaften seit Jahren gemütlich unter Chapter 11 weiter?

guckst du wikipedia. wesentliches zitat:


Ein Unternehmen, das nach Chapter 11 Insolvenz beantragt, strebt eine Reorganisierung und Restrukturierung seiner Schulden, Leasingvereinbarungen, Kontrakte, sowie seines Kapitals und anderweitiger finanzieller Verpflichtungen an. Mit dem Insolvenzantrag nach Chapter 11 sollen bis zum Abschluss der Reorganisation rechtliche Schritte der Gläubiger gegen den Schuldner unterbunden werden. Viele große US-Unternehmen haben erfolgreich eine Umstrukturierung nach Chapter 11 durchgeführt und dabei ihr Tagesgeschäft aufrechterhalten. So führen z.B. Fluglinien unter Chapter 11 ihren Flugbetrieb weiter.


Chapter 11 stellt also eine Erleichterung und einen Schutz für die Unternehmensumstrukturierung dar. Die Gläubiger müssen sofort ihre Zwangsvollstreckungsmaßnahmen einstellen, was dem Unternehmen Luft für Restrukturierungsmaßnahmen verschafft.


Chapter 11 dient auch dazu, um eine Vereinbarung mit einem Geldgeber (creditor) für alle anderen Gläubiger verbindlich zu machen. Wenn das Unternehmen zusätzliche Liquidität benötigt, kann ein neuer Geldgeber einen höheren Rang für die Rückzahlung (a higher priority payback) oder dringliches Sicherungsrecht (lien) erhalten, als ohne Chapter 11. Chapter 11 sichert also die weitere Finanzierung des Unternehmens ab.


Häufig müssen die Anteilseigner des insolventen Unternehmens nach Abschluss der Insolvenz entschädigungslos auf ihre Rechte am Unternehmen verzichten, da das Gericht alle Altverbindlichkeiten des Unternehmens und Rechte an ihm aufhebt (engl.: rights and interests are being terminated). An die Stelle der Alteigentümer rücken dann anteilig die Gläubiger, entsprechend ihrem Anteil an den Gesamtverbindlichkeiten.


Oft übersteigen die Verbindlichkeiten das Unternehmensvermögen, so dass am Ende des Konkursverfahrens die bisherigen Eigentümer mit leeren Händen dastehen, während die bisherigen Gläubiger zu den neuen Besitzern des umstrukturierten Unternehmens geworden sind und hoffen, dass es finanziellen Erfolg hat, um ihre finanziellen Verluste auszugleichen.


Das Konkursgericht kann zudem einen Teil oder alle Schulden des Unternehmens streichen und seine Verträge aufheben, damit es einen frischen „Neustart“ machen kann. Typischerweise werden durch das Gericht ungesicherte Forderungen und, falls dies für das Unternehmen vorteilhaft erscheint, auch Tarifverträge und langfristige Gebäudemieten aufgehoben.


also: vielen firmen hat chapter 11 schon geholfen. aber wagoner wollte ein verfahren nach chapter 11 ja unbedingt verhindern, weil er befürchtet, dass von einem insolventen hersteller überhaupt niemand mehr autos kauft. aber wenn es denn wirklich die zu großzügigen tarifverträge und sozialleistungen sind, die GMs hauptproblem darstellen, dann ist chapter 11 die einzige möglichkeit, da rauszukommen. außerdem kann das insolvenzgericht nach meinem verständnis der dinge auch die geschäftsführung auswechseln, wenn es den eindruck hat, dass die mit der lage der dinge überfordert ist.


we'll see - das wird ein spannender freitag und ein spannendes wochenende...
 
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