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Was soll er auch anderes sagen, als seine Ex-Mitarbeiter loben. Von einem guten Chef erwartet man das, Und Mats F. war ein Guter.
Aber Saab hatte seit Jahren ein Problem mit der hohen Fluktuation der Mitarbeiter, Zwischen meinen Praktika damals in Trollhättan lag nur ein Jahr, aber etwa 20% der Mitarbeiter waren ausgetauscht. In einem deutschen Betrieb undenkbar, bei Saab völlig normal, obwohl es der Firma damals gut ging. Die Gründe waren bekannt, ich will sie aber hier nicht ausbreiten. Soviel zur „ungewöhnlichen Loyalität“
Das mit der Loyalität wurde auf der PK von den Konkursverwaltern (also jemandem von außen, der selbst überhaupt keine Loyalität ggü. Saab zeigen müsste) gesagt, nicht von MF.
MF sagte, dass er schlaflose Nächste wegen der Entscheidung hatte, zu Volvo zu gehen, nach 20 Jahren.
Dass im Norden die Jobs häufig gewechselt werden, würde ich auch nicht überbewerten. Das ist relativ normal in Skandinavien. Wie die Lage und die Stimmung bei Saab damals war, kann ich naturgemäß überhaupt nicht beurteilen, aber ich kenne es auch aus Unternehmen, wo die Stimmung gut ist, dass ständig Mitarbeiter wechseln. Das ist Skandinavien einfach anders als in Deutschland. Die Gesellschaft funktioniert anders, Arbeit, Privatleben und andere Funktionen werden als voneinander getrennte Rollen betrachtet, alles ist flexibler, weil das Eine das Andere nicht bedingt.
In der "Arbeiterschaft", die es bei Saab ja in hohem Maße noch gab, ist das aber anders als unter den White-Collars. Da herrscht meiner Erfahrung nach noch eine hohe Bindung an den Job, die Region, das Produkt, auf das alle stolz sind, weil es vor Ort entwickelt und hergestellt wurde.
Auch deshalb würde ich sagen, dass die emotionale Bindung an Saab insgesamt bei den Mitarbeitern und in der Stadt/Region viel höher ist, als bei anderen Unternehmen. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Bindung von der Belegschaft auch auf die Büroangestellten und Direktoren übergesprungen ist, zumindest auf einige. Hinzu kommt die enge Verbundenheit der Kunden und Händler mit der Marke. Das würde ich schon als außergewöhnlich und ungewöhnlich bezeichnen. Und ich bin mir ganz sicher, dass diese Verbundenheit auch zu einer höheren Loyalität führt.