Dazu passt natürlich die heutige Meldung, dass sogar der technische Direktor auch zu Volvo gegangen ist. Da trifft er übrigens seine Vorgänger...
Und die Lieferanten waren loyal, weil sie bis zuletzt auf ihr Geld gewartet haben ( und es noch weiter tun )
Natürlich ist da etwas Wahres dran. Aber er sagt auch, dass sie "ungewöhnlich" Loyal sind/waren.
Saab ist und bleibt mehr als nur ein (schon lange) nicht mehr rentables Unternehmen zur Herstellung von Kraftfahrzeugen.
Saab hat tatsächlich einen hohen kulturhistorischen "Wert".
Es ist faktisch so, dass sich unglaublich viele Menschen einfach freuen, wenn sie mein Auto sehen (vor allem die Tankwarte, jaja...)
und ganz viele, die gar keinen Saab haben oder hatten haben mir gesagt, wie traurig sie darüber sind, dass die Marke verschwindet. Weil sie für etwas steht,
das es ansonsten vielleicht nicht mehr gibt. Für etwas, das man vielleicht auch nicht in Worte fassen kann oder muss.
Das ist so und das kann man auch mal so stehen lassen.
Dass es auch Unternehmer und Angestellte, Saab-Händler, Werkstattbetreiber und einfach nur Fans gibt, die für den Erhalt der Marke
Dinge tun, die ökonomisch eigentlich nicht sinnvoll sind und keinen "Mehrwert" außer dem der eigenen Zufriedenheit haben, das kann man auch mal akzeptieren,
ohne darüber zu spotten, die Nase zu rümpfen oder es auch nur wegdiskutieren zu wollen, wie es hier gelegentlich versucht wird.
Ohne die ganzen Nerds wäre diese Welt einfach nur vernünftig und langweilig.
Der Direktor, der heute seinen Abschied bekanntgab, hat auch gesagt, dass es weiterhin große Kompetenz bei Saab gibt und ein Neustart nicht mit seiner Person steht oder fällt. Wie auch?
Chefs sind selten unersätzlich.
Natürlich wird's irgendwann eng, wenn bald alle bei Volvo oder in Norwegen arbeiten,
aber den Saab-Angestellten und Lieferanten jetzt ihre Loyalität und ihre auch emotionale Bindung zu Saab absprechen zu wollen oder sie in Frage zu stellen und diese Leute in die Nähe der Geldgier zu rücken,
das gefällt mir nicht.
Es geht für die Leute ja auch um ihre Existenz und Zukunft, irgendwann muss man dann eben neue Wege gehen. Gerne machen das aber bestimmt nur die Wenigsten.
Der betreffende Mats Fägerhag sprach in dem Zusammenhang auch von "schlaflosen Nächten". Warum sollte er das erfinden, wenn Saab eh untergeht? Niemand macht
den Saab-Mitarbeitern einen Vorwurf, wenn sie jetzt gehen. Trotzdem haben sie anscheinend ein schlechtes Gewissen. Weil Saab eben mehr ist, als nur irgendein Arbeitgeber.