Saab startet nicht mehr...

Ich komme erst jetzt dazu, meinen Senf dazuzugeben, und ich stand zugegebenermaßen am Ende der Visite doch ziemlich ratlos da.

Etwas genauer:
Bei einem ersten Startversuch nach meinem Eintreffen zur Demonstration und demonstrativem Handauflegen :biggrin: sprang der Motor überraschenderweise an und lief für einige Sekunden. Allerdings war es genaugenommen nach einem 1. kurzen ein 2. längerer Versuch, bei dem der Motor dann rumpelig ansprang, also zunächst nicht auf allen Zylindern.
Auffällige Geräusche gab es dabei nicht, außer s.u.
Danach war er nicht mehr zum Anspringen zu bewegen, auch nicht mit durchgetretenem Gaspedal.

Fakt ist:
Der Polyriemen ist korrekt montiert und alle Rollen sind gängig.

Mit meiner mitgebrachten definitiv intakten DI sprang der Motor nicht an.
An allen Kerzen gibt es an der originalen DI aber Zündfunken.
Kerzen sind korrekt und Beschädigungen konnte ich nicht erkennen.

Die Benzinpumpe fördert reichlich Sprit aus der Rücklaufleitung an der Pumpe, und auch wenn die Rücklaufmenge über 30 sec. (noch) nicht gemessen wurde, erscheint die Menge, die in einigen Sekunden gefördert wurde, passend.
Dazu passt, dass Kerzen und Brennraum nass sind, auf allen Zylindern gleichmäßig.
Den Druck an der Rail haben wir nicht gemessen.

In der Peripherie gab es ein paar Undichtigkeiten an den dünnen U-Druckschläuchen, und auch das Ventil Nr.3 muss ersetzt werden, aber auch das Anschließen der Schläuche bzw. provisorische Befestigen des defekten Ventils behob das Problem nicht.

Bei vorhandenem Zündfunken und laufender Benzinpumpe können WFS und KWS ausgeschlossen werden.

Die Cobra ist korrekt montiert, der Besitzer hat nochmals kontrolliert, dass kein Lappen darin vergessen wurde, und der LMM ist angeschlossen und sieht innerlich nicht verschmutzt oder beschädigt aus.

Was bleibt?

Nein, nicht beim Startversuch.
Du willst auf den KWS hinaus, richtig? Der TE berichtete, dass beim Startversuch ein Zucken des DZM erkennbar ist, und den würde ich aus o.g. Gründen eh ausschließen.
Solltest du auf zu geringe Startdrehzahl aus sein: ja die Starterbatterie war nicht mehr sehr kräftig, aber ich habe meinen 9-5 schon mit deutlich leererer Batterie und niedrigerer Drehzahl anspringen sehen.

Im Fehlerspeicher waren Meldungen von zu magerem Gemisch. Die können IMHO nur vom Fahrbetrieb zuvor stammen - was es damit auf sich hat, müsste man dann sehen.
Ein defekter LMM könnte vielleicht diese und auch das Nichtanspringen jetzt erklären?
Ich hätte noch einen funktionstüchtigen zum Testen da.
Stehen Sollwerte für die Luftmasse im WIS?

Desweiteren noch Meldungen vom APC Ventil (Unterbrechung/Kurzschluss) - hier ist der Stecker beschädigt, was aber IMHO das Nichtanspringen ebenso wenig erklärt wie eine Meldung zum Turbo-Bypassventil, dessen abgefallene U-Druckschläuche wir nun wieder montiert haben.

Wie weiter?
Was mich irritiert ist, dass der Motor 2mal angesprungen ist, ganz zu Anfang nach dem Tausch der Wasserpumpe mit dem quietschenden Geräusch und Gummigeruch beim Absterben, und heute auch noch einmal, aber ohne Geräusch und Geruch.
Woher kamen diese und was haben sie mit dem jetzigen Nichtanspingen zu tun?!?

Ja, den Eindruck hatte ich auch, und eine Kompressionsprüfung wäre nun auch für mich einer der nächsten, zumal einfachen Schritte, und sei es, um solche mechanischen Ursachen sicher ausgeschlossen zu haben.

IMHO also:
  • als erstes Batterie laden.
  • Kompressionsprüfung
  • versuchsweiser Tausch des LMM.
  • möglicherweise ein Defekt/Wackelkontakt im Kabelbaum, der zur DI führt?
    Vielleicht führte das Verdrehen des Kabels, um die DI zum Testen rücklings liegend mit den Kerzen zu bestücken, dazu, dass der Wackelkontakt behoben war und Funken vorhanden waren - in normaler eingebauter Lage aber doch keine bzw. nur sporadisch Funken vorhanden sind?
    Unter diesem Verdacht also mal während des Startvorgangs den Kabelbaum systematisch zu bewegen, könnte einen Versuch wert sein.
    (Aber sind solche Kabelprobleme an dieser Stelle überhaupt schon mal aufgetreten?)
  • Benzinfördermenge und -druck messen könnte man machen - erscheint mir aber wenig zielführend.
Sonstige Ideen...?
- Batterie laden (ggf. außerhalb des Fahrzeugs, dann ist Punkt 2 gleich mit abgehakt)
- Batterie für ne halbe Stunde trennen*
- Ohne LMM starten

* ich hatte schon die Situation am 9-5, dass wegen Falschluft die Adaptation aus dem Ruder gelaufen ist und er dann nur noch ruppig lief, obgleich alle Fehler beseitigt wurden. Erst nach dem Hardreset und neuem Anlernen lief er wieder ordentlich. Ich glaube zwar nicht wirklich, dass er deswegen nicht mehr anspringen würde. Aber der Versuch kostet nix, außer etwas Zeit und Schaden tut es auch nicht.
Erster Start dann mit sicher intakten LMM oder eben ohne Stecker...
 
Heute hab ich es nicht mehr geschafft, Zeit für dieses Auto freizuschaufeln, morgen Dienst, aber kommende Woche werden wir nochmal gemeinsam Zeit dafür finden, denke ich...
 
So richtig mitgelesen hast du jetzt aber nicht, hm?
Erwischt! Gut möglich, daß ich nur unaufmerksam mitgelesen habe und zwischendurch eingeschlafen bin. :dontknow:

Aber "quietschen"... da läuten bei mir Alarmglocken. Was auch Quatsch ist. Wenn es der Riemen ist, ist es eine Lappalie. Wenn es nicht der Riemen ist, ist eh schon alles verloren. Dann hilft auch kein Angstschweiß mehr.
 
Lief der Motor eigentlich vor dem Tausch der Wapu ohne Probleme?
 
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