Ja, vom Endverbraucher nichts mehr zu machen, wenn der Brenner nachts auf der Autobahn abraucht. Allerdings gibt es inzwischen auch (Fehl-)Konstruktionen mit Halogenlicht, bei denen der Birnenwechsel nicht mehr außerhalb einer Werkstatt durchgeführt werden kann. Das ist natürlich Pfusch am Bau. Auf der anderen Seite sehe ich bei Xenon schon einen deutlichen Mehrwert für den Nutzer, insbesondere bei Nachtfahrten im Regen. Was mit aktueller Lichttechnik da möglich ist (auch automatisches Abblenden etc.) ist schon sehr beeindruckend.
Ja, habe ich auch schon in E- und S-Klasse erlebt. Ebenso LED. Aber es gibt riesige Unterschiede. Der 2017er Prius meines Vaters hat auch LED Leuchten mit Lichtautomatik. Abgesehen davon, dass die Automatik sehr oft nicht das macht, was sie soll, und somit unbrauchbar ist, ist die Lichtausbeute jetzt nicht so berauschend. Natürlich besser als Billighalogenlampen vor 20 Jahren, aber gute Scheinwerfer haben damals mindestens genauso viel Licht erzeugt. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich mir für dieses Auto lieber wartungsfreundliche Halogenscheinwerfer einbauen. Hier stört mich, dass ich eben keine Wahl mehr habe und mich der Hersteller zu seinem Nutzen dazu zwingt, die teure aber in diesem Fall nicht besonders gute Lösung zu kaufen. Die gut verkäuflichen Schlagwörter werden ja auch gnadenlos gemolken und dem leichtgläubigen Kunden untergejubelt.
Das Dilemma, das ich sehe ist folgendes: die Premiumkisten von damals wurden für anspruchsvolle Kunden entworfen. Dieses Niveau entspricht damals wie heute meinem Anspruch. Damals für mich natürlich ausser Reichweite. Auch aktuelle Topmodelle, bei denen LED-Matrix-Licht, Navi usw ordentlich funktionieren, wären heute erreichbar (vielleicht dann nur nicht 10 davon...
), nur wäre ich dann gezwungen, das "alles was geht" heute auch mitzunehmen und zu bezahlen, darunter auch Dinge und Lösungen, die ich eben nicht will. Wenn ich mir eine heutige E- oder S- Klasse wirklich exakt nach meinen Vorstellungen zusammenstellen könnte, würde ich das wohl sogar tun, und mir gezielt feature für feature nach bisher bekannter und für mich bester Technik, Komfort usw aussuchen. Dafür wäre ich dann auch bereit, Preise deutlich jenseits der 100k auszugeben. Aber das geht eben nicht, und das ist ausschliesslich zum Vorteil des Herstellers, was mich so ärgert.
Auf der anderen Seite ist Nicht-Premium eben damals wie heute für weniger anspruchsvolle Kunden gedacht, natürlich heute auf absolut höherem Niveau, wird aber nie wirklich mit Liebe zum Detail glänzen. Wenn die Entwicklung also keine Richtungsänderung vornimmt, dann kommen für mich noch lange nur die Premiumautos von damals in Frage...
Klar, das ist natürlich inakzeptabel. Du läßt es allerdings so klingen, als gingen bei der Hälfte aller Neuwagen prinzipiell die Klimaanlagen nach drei Jahren kaputt. Daß hier einfach ein Zulieferer Müll geliefert hat (die dahinterstehende Problematik möchte ich jetzt lieber gar nicht anreißen), ist aber nun gar nichts neues. In den 80ern sind z. B. bei Jaguar reihenweise die Achsantriebe verreckt, bis man sich mit dem Zulieferer an einen Tisch gesetzt hat und irgendwann ein brauchbares Bauteil hatte. Diese Prozesse gab es schon immer und auch heute werden fehlerhafte Teile in der laufenden Serie verbessert.
Das wird prinzipiell immer schon so gewesen sein, ja, jedoch denke ich schon, dass der Preiskampf härter und daher die Methoden, den Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen, dreister geworden sind. Dazu kommt noch, dass die Komplexität obendrein den Effekt hat, dass sich kaum noch ein Kunde mit der Materie beschäftigt und halt kauft was angeboten wird ohne zu hinterfragen. D.h. es ist heute viel leichter für namhafte Hersteller, einem Mist anzudrehen, als es war, als man sich noch vor dem Kauf mit den wenigen Eigenschaften eines Autos im Detail auseinandergesetzt hat. Inwieweit das Kalkül oder einfach für Hersteller nur ein netter Nebeneffekt ist, vermag ich nicht beurteilen. Jedenfalls missfällt mir sehr, dieser Komplexität hilflos ausgeliefert zu sein. Als Ingenieur und Informatiker würde mich vieles im Detail interessieren, aber erstens sind viele Informationen nicht zu bekommen, und zweitens offenbar zumindest selbst die Werkstätten zum Teil überfordert. Und manche Ereignisse lassen ebenfalls vermuten, dass auch die Hersteller selbst nicht immer so ganz Herr dessen sind, was sie da produzieren...
Das ist doch völlig unstrittig. Aber eben anekdotisch und kein Beweis dafür das "neue Autos" an sich schlechter sind. Anders verhielte es sich, wenn neue Baureihen wieder und wieder zurückgerufen werden müßten oder die Ergebnisse bei den Hauptuntersuchungen immer schlechter würden. Aber genau das Gegenteil ist doch der Fall. Ich habe es schon geschrieben, aber naja: objektiv betrachtet laufen heutige Autos viel problemloser über viel längere Zeit. Die Wartungsintervalle sind im Vergleich zu früher mehr als verdoppelt worden. In Dauertests treten praktisch keine Mängel mehr auf. Natürlich gibt es auch Scheißkarren, aber das war doch schon immer so. Lies mal Dauertests in der ams vor 15 Jahren und heute.
Nur die Sch..sskarren von damals kennt man inzwischen, die gerade produzierten Sch..sskarren aber sehen alle neu ganz ordentlich aus...