Wartung DDR-Hebebühne

Eine Rücklaufleitung habe ich nicht, auch keinen Filter. Wenn man oben die Plastikschraube am Zylinder öffnet, kommt kein Öl.

Ich habe aber noch eine andere Vermutung.
Was wäre, wenn ich mir durch die falsche Reihenfolge beim Rückschlagventil nicht nur den Stift, sondern auch den Kugelsitz im Ventil beschädigt habe.
Das prüfe ich heute Nachmittag noch einmal.

In der Anleitung steht:

Hubrahmen sinkt selbsttätig ab -> Rückschlagventil des Steuerventils ist undicht -> Steuerventil wechseln, Kugelsitz nachschlagen, Kugel neu einsetzen

Laut der PDF müssen zum Heben beide Ventile geschlossen sein. Eins (das untere?) ist bei mir wahrscheinlich durchlässig.

Im Internet finde ich derzeit kein angebotenes Steuerventil. Unser hiesiger Hydraulikshop schlägt keine Kugelventile nach. Ich schaue mir das nachher nochmal an.
 
Notfalls umbauen auf einen Block mit einzelnen Standard Ventilen.
 
So, ich habe den Steuerblock nochmals ausgebaut. Der von mir gestern angefertigte Stift löste sich nicht, ich habe diesen noch einmal mit Hilfe von Druck aus seiner Führung gedrückt und dann die Fasen etwas vergrößert sodass diese auf das Maß des alten Stifts kommen und die Ecken besser verrundet.

Brachte nichts. Sobald der Hebel nicht mehr auf Heben steht, sinkt die Bühne in einem Affenzahn ab.

Also habe ich auf euren Rat den Hubkolben demontiert:

Auch steht der Satz in der PDF:

"Nimmt die Hubgeschwindigkeit drastisch ab, tritt aus der Entlüftungsöffnung am Zylinderkopf Öl aus oder/und sinkt die Bühne unmittelbar nach Loslassen des Betätigungshebels rasch ab, ist die Abdichtung des Hubkolbens undicht. "

Daher ist jetzt der Hubkolben demontiert. In diesem stand aber kein Öl. Die Dichtung sieht gut aus.

Lasse ich die Pumpe dann mal laufen und schaue von oben in den Kolben, fällt auf, dass auch bei neutralem Hebel etwas Öl in den Kolben einströmt. Das Öl ist recht blasig, als wenn irgendwo Luft in den Kreislauf kommt.
Der Behälter ist beim letzten Versuch auch übergssprudelt, sodass eine recht große Menge Öl zwischen E Motor und Pumpenwanne ausgetreten ist, ist das eine Folge des mit Luft überbrodelnden Öls?

Ich bin jetzt relativ am Ende meines Lateins.
Ich habe auch nicht mehr viel Lust weiterzumachen.

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Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, lassen sich die Leitungen am Steuerblock ja nicht an falscher Position anbringen?!

Aber Luft, die das Öl im Ölbehälter schaumig machen kann, kann doch nur durch die Rücklaufleitung dorthin gelangen (falsche Förderrichtung mal ausgeschlossen).
Und wenn du schreibst, dass auch bei laufender Pumpe und unbetätigtem Hebel Öl in den Zylinder läuft, heißt das ja, dass entweder das Rückschlagventil vor dem Kolben (d1) durch die Feder nicht richtig geschlossen wird, oder dass die Drossel (d2) nicht weit genug geöffnet ist, so dass sich ein Druck in Richtung Zylinder aufbauen kann, der das Rückschlagventil bereits etwas öffnet, so wie es beim Heben ja der Fall sein soll.
Wenn d1 nicht richtig dicht ist, kann der Ölstrom dann natürlich aus dem Zylinder Luft mitziehen.

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Das erklärt mir aber noch nicht wirklich, warum die Bühne nicht hebt. Dafür dürfte d2 dann ja nicht richtig schließen. Wenn es nicht die Hubkolbendichtung ist, kann es nur an dieser Stelle liegen.
 
Erfolg. Zumindest zum Teil. Die Bühne lässt sich unbeladen hochfahren.

Sie hält dann auch ihre Höhe, ohne mechanische Sicherungen.

Der Stift vom Ventil D1 wurde weiter bearbeitet, sodass er saugend bei liegendem Steuerblock durch seine Öffnung fällt.

Beim Ablassen der Bühne kann es auf den letzten CM allerdings zu einem Ansteigen der Flüssigkeit im Behälter kommen, was ihn übersprudeln lässt. Das Öl ist aber nicht mehr so gesättigt mit Luftblasen. Auch ändert sich das Geräusch beim Heben nach ca. Der Hälfte des Hebeweges.

Mit Auto auf der Bühne das alte Problem. Nach 20cm ist Schluss. Ich habe fast das Gefühl, der neue Motor ist zu schwach.



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Es kann nicht sein, dass die Pumpe im Behälter Luft zieht? Die Ansaugung beim Reinigen nach oben gebogen wurde oder irgend sowas?
 
Na ja, dass der Ölstand im Behälter beim Ablassen der Bühne ansteigt, ist ja normal, wenn das Öl aus dem Zylinder dorthin zurückläuft. Vielleicht doch einfach etwas zu viel drin?

Vielleicht erklärt ja auch die Luft im Öl die Schwäche beim Heben??
Wobei ja irgendwann, wenn der Druck hoch genug und die Luft ausreichend komprimiert ist, die Kraft doch trotzdem übertragen werden müsste?? Oder drückt die sich dann an der Kolbendichtung vorbei aus dem Öl heraus und verursacht das beschriebene Geräusch??

...dass entweder das Rückschlagventil vor dem Kolben (d1) durch die Feder nicht richtig geschlossen wird
Da war ich von der Zeichnung ausgegangen - in Wirklichkeit gibt es an der Stelle aber gar keine Feder, sondern nur der Druck aus dem Zylinder schließt, indem er die Kugel in ihren Sitz drückt, oder hab ich das falsch in Erinnerung??
 
Es kann nicht sein, dass die Pumpe im Behälter Luft zieht? Die Ansaugung beim Reinigen nach oben gebogen wurde oder irgend sowas?

Das hat sich bestätigt. Der verpresste Ansaugschlauch war nicht ganz fest. Habe diesen nun mit einer Schlauchschelle unterstützt.

Das Geräusch ab der Hälfte ist nun weg, auch zieht die Bühne satt bis nach oben durch, zumindest unbeladen.

Mit Auto tut sie sich noch schwer. Aber es geht etwas besser. Aber nach nun 30cm geht es nur noch mit kurzen Stößen.

Noch zuviel Sauerstoff im Öl? Motor zu schwach? Ventil Fehlfunktion?

Auf jeden Fall schonmal Danke für die Hilfe.

Jetzt wische ich hier mal durch. Es sieht hier aus als wäre hier gerade die Exxon Valdez leckgeschlagen...

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Hallo zusammen,

ich habe seit kurzem eine 1,5t Version der Hebebühne, welche lt. Verkäufer neu aufgebaut wurde. Äußerlich macht sie auch den Anschein, da diese komplett gesandstrahlt und neu lackiert wurde. Ich bin auch mit Hubleistung und Geschwindigkeit sehr zufrieden, jedoch senkt die Bühne sich ohne Last wirklich sehr sehr langsam ab und liegt dann quasi nur auf dem Sicherungsbolzen auf. Mit Auto (1,3t ca) senkt sie sich auch nur logischer weise etwas schneller aber immer noch langsam. In der Anleitung steht zu diesem Fehler das das Rückschlagventil undicht sei. Der Verkäufer meint jedoch, dass er dies überholt habe und die Bühnen nie nur mit dem Hydraulikdruck oben bleiben sondern alle auf dem Sicherungsbolzen aufliegen. Den vorherigen Posts entnehme ich aber, dass die Bühnen auch nur durch den Hydraulikdruck oben bleiben.
Nun habe ich die Frage, was ihr meint was das Problem ist. In der Bebilderten Wartungsanleitung hier aus dem Thread steht, dass wenn die Bühne sich sehr schnell senkt nach dem man den Hebel nicht mehr betätigt, dann sei es die Dichtung des Hubkolbens. Ich denke eher es ist das Rückschlagventil, da sie wirklich sehr langsam von alleine absinkt. Außerdem wollte ich fragen, was eure Erfahrungen sind? Bleiben die Bühnen normalerweise alleine durch den Hydraulikdruck oben und was wären eure Empfehlungen wie ich am besten jetzt vorgehen sollte.

Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe.
 
Auch mit nagelneuem Zylinder und Dichtung am Hubkolben bleibt meine Bühne nicht dauerhaft oben, auch sie senkt sich nach einer kurzen Zeit in die Sicherung. Ich gehe auch davon aus, dass das Rückschlagventil im Steuerblock nicht mehr 100% dicht schließt, obwohl der bei der Überholung der Bühne ebenfalls zerlegt und gereinigt wurde.
Ich habe mich damit nun abgefunden und werd mir das erst beim nächsten Ölwechsel nochmal genauer anschauen - was soll schon passieren.
 
Ich muss eh nochmal mein Ergebnis posten:

Bei mir fehlte in der Steckdose eine Phase ä, deshalb kam der Motor nicht auf Touren.

Zur Frage:
Der Hydraulikdruck bleibt eine Weile bestehen, bei meiner Bühne in den unteren Höhen länger als in den höchsten Positionen.

Ganz oben ist er recht schnell weg.
Deshalb muss man vor dem Absenken die Bühne auch erst kurz anheben, bevor man den Sicherungsbolzen ziehen und die Bühne absenken kann.

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Danke euch beiden für die schnellen Antworten!
Dann werde ich es erst Mal dabei belassen.
Ich wäre sehr dankbar wenn ihr eine Lösung findet, diese hier vielleicht zu posten.
Ich werde natürlich auch updates liefern falls ich es selber behoben bekomme.
 
Ich kenne es so, dass es sogar Vorgabe ist bei Bühnen mit Sperrklinken oder Bolzen die Last auf eben diese abzusetzen. Damit bei einem Schlauchplatzer oder Rohrbruch erst gar nichts in Bewegung kommt und Schwung aufnimmt.

Bei Bühnen mit automatischer Betätigung gibt es dafür eine eigene Taste, meist mit Lock oder Verriegeln beschriftet. Bei manuellen muss man halt vorher etwas anheben um die Sperren zu entlasten, Sperren betätigen oder entfernen und dann mit der gleichen Taste senken mit der man auch in die Sperren absetzt.
 
Ist hier aber lt. originaler Betriebsanweisung so nicht vorgesehen. Eigentlich soll der Druck sie (dauerhaft) halten.
 
Was soll denn an der Anleitung aktualisiert werden - die Hardware bleibt doch die gleiche seit geschätzt 60 Jahren.
 
Einschätzungen bezüglich Sicherheit haben sich über die Jahre deutlich geändert, i.d.R. verschärft. Ich kenne noch Hebebühnen mit einer zentralen Säule, ein Druckluft-Zylinder. Unsere Maschinen hatten Tore und Bühnen (mit ähnlicher Gefährdung, nur deutlich schwerer), die haben früher keine Sperrklinken gehabt, standen nur auf dem ausgefahrenen Hydraulikzylinder. Dann kamen als erstes Rohrbruchsicherungen, als nächstes automatische Sperrklinken oder Sperrbolzen. Alte Anlagen hatten zunächst Bestandsschutz. Allerdings gibt es mit Inbetriebnahme den Gefahrenübergang an den Betreiber. Dann ist der auch für Nachrüstungen verantwortlich.

Zu welcher Einschätzung man da heute käme? Wenn man es wissen will, dann müsste man wohl einen passenden Prüfer fragen. Bei den doch eher großen Abständen zwischen den Stufen würde ich zu ablegen tendieren. Ist da schon eine Rohrbruchsicherung am oder im Zylinder?
 
Aber keine Sicherheitsvorgabe ändert doch irgend etwas etwas daran, dass oder ob eine Bühne rein technisch betrachtet alleine oben bleibt.
Ob man dies so nutzt, oder immer ohnehin gleich aus Sicherheitsgründen auf die nächste Sperre absenkt, ist ja dann eine ganz andere Frage.
 
Also das man nur unter die Bühne geht wenn der Bolzen verriegelt ist, ist denke ich auch damals vorgegeben gewesen. Ich wollte nur wissen, ob das dauerhafte ablegen auf diesem Bolzen in Ordnung ist. Möchte ja auch vermeiden, das dadurch die Säule Beschädigt wird o.ä. Wo die Sicherungslöcher drin sind.
 
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