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Fahrzeuge nach Emissionswerten besteuern, was dann ?

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Irgenwie begreifen immer ausgerechnet die 'Hüter der Natur' am allerwenigsten, was die Nutzung der immer so gern angeführten regenerativen Energien in der Praxis für Auswirkungen hat.

Ob es nun Windräder sind, ob wir über Wasserkraft reden, oder über die Bilanz der Sonnennutzung incl. Produktion & Verwertung der Solarzellen oder was auch immer, alles fordert seinen Preis. Doch dies will die ganze Fraktion immer irgendwie nicht sehen und geht auch nicht darauf ein.

 

AchJa, was brächte mir oder der Umwelt ein Prius wirklich?

Meinetwegen fahre ich 15Tkm im Jahre und nach 7 Jahren = 105Tkm ist das Ding entweder 'fertig' oder soll im Austausch gegen die dann neuesten 'Errungenschaften der Technik' wieder verwertet werden.

Alternativ fahre ich in dieser Zeit einen meiner 900er mit Edelstahlkat weiter und (rein hypothetisch!) verschrotte ihn auch in 7 Jahren.

Jetzt erstelle doch mal bitte jemand eine Bilanz, in welcher der Schadstoffausstoß des 900ers gegen die Produktion des Prius und seinen Ausstoß abgewogen wird.

Ich bin überaus gespannt !!!

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rené, was den prius angeht, sehen wir das wohl alle recht ähnlich... und du hast insofern recht, als das die - nennen wir sie mal " grün-braunen" die von ihnen oft angeführte lückenlose energiebilanz eines produktes vom zeitpunkt der entstehung bis zum ableben in der presse, hier schlicht und einfach "vergessen"... also ich hätte auch nen schlechtes gefühl, mit was weiss ich wieviel kilos batterien in der stadt rumzueiern...:frown: anderseits findet technik anwendung, die ja durchaus auch sinn macht - bremsenergierückgewinnung z.b.... aber egal - ich denke auch, dass der hybrid die versprochene einsparung - korrekt gerechnet - nicht bringt....

Ich denke, daß eine Verlängerung der Nutzungszeiträume deutlich mehr Energie spart, als diese ganze Wegwerferei wg. irgend einer um ein paar Prozentpunkte besseren Energiebilanz WÄHREND der Nutzung.

Und DORT KÖNNTE meiner Ansicht nach am einfachsten angesetzt werden, wenn nicht ganz natürlich die vereinte Weltindustrie dagegen permanent Sturm laufen würde.

Und DANACH könnten wir uns dann mit etwas mehr Ruhe und einem kurzfristig nutzbaren Kapazitätspolster über KKWs und Kohleverbrennung streiten ...

die weiternutzung eines existierenden fahrzeugs ist freilich immer die effektivere lösung, das ja kein thema, nur soll es leute geben die sich einen neuwagen zulegen ;-) und dann macht es schon einen unterschied ob ich 8l oder 5l verbrauche.

@matti

 

Der Brütertraum hat sich nur verabschiedet, weil es zu teuer ist. Es ist technisch machbar! Aber das ist doch überhaupt das Problem beim Thema Umweltschutz, es ist billiger die fossilen Brennstoffe zu verheizen. Der CO2 Ausstoß spiegelt sich nunmal nicht im Aktienkurs wieder.

 

Davon abgesehen wird auch zum Thema Kugelhaufenreaktor geforscht, und rein vom Konzept her sind die schon deutlich sicherer als herkömliche AKWs (Kernschmelze quasi ausgeschlossen).

Wahrscheinlichkeiten sind außerdem immer so eine Sache, wie gesagt, es gibt auch eine Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich in den nächsten 10 Minuten 10'000 Menschen beim Treppensteigen das Genick brechen, und die ist nicht 0%.

 

@wizard

 

Und du tust so, als könnten wir all unsere Energieprobleme mit regenerativen Energiequellen lösen, als gäbe es irgendeine Superlösung, die man schon rechtzeitig finden werde.

Fakt ist nunmal, dass man AKWs von der Umwelt sehr gut abkapseln kann, was bei keiner anderen Energiegewinnung geht. Bei fossilen Sachen wird CO2 in die Athmosphäre gepustet, bei regenerativen Sachen wird das Ökosystem beeinflusst (irgendwo muss man die Energie ja hernehmen, außerdem erstreckt sich sowas immer über einen großen Bereich). Von daher sind AKWs nunmal einfach am Umweltverträglichsten, trotz der Entsorgungsproblematik.

Warum sollte man also Atomenergie außen vorlassen, wenn es darum geht, dass jede Form ihren Beitrag leisten soll? Warum sagst du ja zu den 4.6% regenerativer Energiequellen in D, die sehr wohl einen Einfluss auf das Ökosystem haben, aber nein zu den 12% Atomenergie?

 

Und das man regenerative Sachen nicht erforschen soll, hab ich nirgends geschrieben. Der Punkt ist nunmal aber, dass diese Sachen bei weitem nicht reichen, man forscht ja nicht erst seit gestern an solchen Sachen.

unter dem Minimalwert

 

Hi,

ich frage mich, nach welchen Regeln man die CO und CO² Belastung einstufen will. Soviel ich weiß, können die derzeit genutzten Messgeräte für die ASU nur aussagen, dass sich der Ausstoß zwischen einem Minimal- und einem Maximalwert befindet.

 

Der Witz dabei ist, unterschreitet der gemessene Wert den Minimalwert, gilt eine ASU ebenfalls als nicht bestanden.

 

Viele Grüsse

 

Thomas

@[mention=401]i_h[/mention]: zunächst finde ich die Quellenangaben aus deinem Windradposting ziemlich zweifelhaft. Was eine aufgeregte Bürgerinitiative bzw. ein ahnungsloser Rechtsanwalt (der ausschliesslich den Konjunktiv verwendet) im Internet schreiben, ist nicht unbedingt stichhaltig und sollte nicht als Grundlage für eine Sachdikussion herangezogen werden.

(Selbiges gilt übrigens auch für, von anderen verwendeten, Auszüge aus Wikipedia, die auch alle nur von interessierten Laien verfasst werden und teilweise haarsträubende Halbwahrheiten enthalten.) Ansonsten halte ich deine Meinung für fundiert und will sie auch nicht in Frage stellen.

 

Meiner Ansicht nach wird diese ganze Fahrverbotsdiskussion mit grosser Aufgeregtheit und wenig Sachverstand geführt. Das zeigt allein schon die Tatsache, dass unterschiedliche Themen zusammengeworfen werden. Es wird über Feinstaub gesprochen und im selben Atemzug über Benzinmotoren, die bekanntlich überhaupt keinen solchen freisetzen. Es wird über Schadstoffausstoss gesprochen, dabei bleibt unerwähnt um welche Stoffe es sich überhaupt handelt. Es wird pauschal davon ausgegangen, dass ältere Fzg. "dreckiger" sind als neuere.

Dabei wird ausser Acht gelassen, z.B. beim Benzinmotor der Ausstoss von CO2 in direktem Zusammenhang mit der verbrauchten Benzinmenge steht.

Sprich ein Spritfresser á la Porsche Cayenne oder Cadillac, egal ob Baujahr ´68 oder ´07 setzt grössere Mengen Treibhausrelevantes CO2 frei, als ein Fiat Bambino von damals oder heute. Dies ist jedoch scheinbar gar nicht Gegenstand der Diskussion. Der Schuldige ist schnell gefunden...

 

Das Problem ist aber der allgemein zu hohe Verbrauch an Primärenergie. Meiner Ansicht nach wäre es wichtig Einsparpotentiale zu identifizieren und auszunutzen (z.B. bei der Gebäudeisolierung), und neue Technologien mit Maximalverbräuchen zu definieren (z.B. Neuwagen mit einem Verbrauch von max. 5 Litern, Leuchtmittel mit maximaler Wärmeabgabe von 80% usw.).

Dann kan man anfangen über die Bereitstellung der Energie zu diskutieren. Und dass die aus einem Mix aller bestehenden Quellen zusammengestellt sein wird und bleiben muss ist auch klar.

 

Meine Meinung:

zum Thema Kernenergie: Kernspaltung ist durch. Das Risiko und die nachgelagerten Kosten viel zu hoch. Fusion ist ein schöner Traum, der auch in Zukunft nicht beherrschbar sein wird...

zu Kohle und Öl: wird in Deutschland mit steigenden Rohstoffpreisen evtl wieder relevant werden.

zu alternativen Energien: eine grosse Chance für den Standort D., besonders im Bereich Geothermie, da evtl. bestehende Bergbauanlagen genutzt werden könnten und in der dezentralen Versorgung aus Solarenergie...

 

Alles andere überlassen wir der Glaskugel...:rolleyes:

 

 

Wer wissen will was klimamässig Sache ist, besorge sich den IPCC-Bericht (International Panel on Climate Change) oder lese hier die Kurzfassung:http://www.bmbf.de/pub/IPCC_kurzfassung.pdf

 

So, jetzt langts. Gute Nacht allerseits.

@matti

Der Brütertraum hat sich nur verabschiedet, weil es zu teuer ist. Es ist technisch machbar!

 

Davon abgesehen wird auch zum Thema Kugelhaufenreaktor geforscht, und rein vom Konzept her sind die schon deutlich sicherer als herkömliche AKWs (Kernschmelze quasi ausgeschlossen).

 

die technische machbarkeit auf der einen sowie die wirtschaftlichkeit und gefährdungspotenzial auf der anderen seite sind halt immer zwei dinge.

 

sicher, der brüter war das wunschkonstrukt zur verwirklichung eines geschlossenen kreislaufs bzgl der brennelementversorgung. da sich in der realität aber diverse probleme mit dem hochthermischen kühlmitteln eingestellt hatten kam neben extremer kostensteigerung (allein Kalkar 7mrd DM!!) auch das gesteigerte risikopotenzial hinzu--->unfall von tokaimura, 3.schwerster reaktorunfall weltweit. nachdem nun auch die sodium-anlage in monju gestorben ist, war mit dem ausstieg japans aus der brütertechnik das konzept des schnellen brüters als allheilmittel der brennmittelerzeugung eigentlich endgültig gestorben.

 

der kugelhaufenreaktor als sonderform des HTR-Prinzips gibt es eigentlich schon ne ganze weile, das versuchskraftwerk in jülich ging zum beispiel 1966 schon in dieser konstruktion in betrieb. 1986 gabs es dann ja den störfall im kugelhaufenreaktor in hamm-uentrop, wo radioaktives helium freigesetzt wurde. grund waren unvorhergesehen viele gebrochene brennkugeln die den kanal verstopften.

besonders unangenehm war eigentlich die tatsache das man versuchte den vorfall zu vertuschen.

 

wenn man bei der gesamten atomenergienutzung mal die massiven subventionen und die beträchtlichen folgekosten des sondermülls hinzuzieht, war die kernspaltung eigentlich nie ein sonderlich wirtschaftliches und schon gar nicht nachhaltiges unterfangen. das die meisten probleme der kerntechnik weniger physikalische, als technische ursachen haben, sollte man freilich auch erwähnen. das aber vorallem in deutschland technische schlamperei, vorschriftswidriges verhalten und vertuschung von störfällen die atomkraft jahrzehntelang begleitet haben, hat mich als einstigen kernenergiefreund doch erheblich in der betrachtung der sache zurückgeworfen.

 

neue akw´s wird man sowohl aus wirtschaftlichen wie auch gesetzlichen barrieren nicht bauen. unter der kernfusion wird es in deutschland wohl ncihts mehr in der art geben. bleibt nur noch die restliche befristete weiternutzung der alten reaktoren.

 

energiewirtschaftlich halte ich eigentlich mehr davon neue kohlekraftwerke einzusetzen die co2 frei arbeiten können. technisch heute schon möglich, lagerstätten für das co2 in aussicht und mit forschung sicherlich weiter ausbaufähig. hinzu kommt für deutschland noch die chance das ganze wirtschaftlich, heist technologisch exportmäßig vertreiben zu können.

in china decken allein antike kohlekraftwerke 70% des energiebedarfs (18%wasserkraft und 2%atomkraft) und die chinesen schauen schon arg auf deutsche technologie auf diesem sektor um endlich moderne kohlekraftwerke bauen zu können. bei indien schaut es nicht viel anders aus.

große zustimmung an die obigen "vorredner" (u.a. wizard, rene_mhm, i_h).....

desweiteren ist eine reine schadstoffreduzierung langfristig alles andere als

sinnvoll; wasserstofftechnik, oder CO2 neutral würde vielleicht zum "ziel" führen.....

 

denke, dass bei allen entscheidungen folgender grundsatz eine große rolle spielt:

"ja keiner lobby ans bein pinkeln, denn wie finanziert sich sonst der nächste wahlkampf?"

 

mir würden jetzt noch seitenweise argumente gegen dieses hirnrissige verhalten

mancher politiker einfallen - aber ich bin etwas schreibfaul und vor allem macht

sich bei mir schon seit langem resignation zu diesem korruptem system breit.....

"Ich bin Energiesparer"

 

Das Problem ist aber der allgemein zu hohe Verbrauch an Primärenergie. Meiner Ansicht nach wäre es wichtig Einsparpotentiale zu identifizieren und auszunutzen (z.B. bei der Gebäudeisolierung), und neue Technologien mit Maximalverbräuchen zu definieren (z.B. Neuwagen mit einem Verbrauch von max. 5 Litern, Leuchtmittel mit maximaler Wärmeabgabe von 80% usw.).

 

Da gab es mal so einen Aufkleber. Irgendwie ist aber nix draus geworden ....

 

Ja, Energiesparen ist wohl die einfachste und effizienteste Lösung für reduzierten Primärenergieverbrauch und verbesserte Klimawerte.

 

Das Schöne: gerade bei Gebäudedämmung / Neubau / Sanierung braucht man viel Arbeitseinsatz und damit gibt's Arbeitsplätze. Leider ist der "Durchsatz" an Gebäuden erschreckend gering.

 

Komischerweise kann man Autotreibstoff besteuern wie blöd und die Kraftfahrzeugsteuer am CO2-Ausstoß bemessen (demnächst irgendwann), die Brennstoffe für Heizung von Gebäuden sind aber vergleichsweise billig und eine Grundsteuer, die von der Klimafreundlichkeit der Bebauung abhängt klingt wie ein reines Fantasie-Gebilde.

 

Grüße Hardy

Fossile Brennstoffe stehen da mit 84% drinnen, Atomenergie mit 12%, und _alle_ erneuerbaren Energiequellen zusammen mit 4.6% (wobei Wasser und Wind _zusammen_ 1.2% ausmachen).

 

1998 hatten die erneuerbaren einen Anteil von 2 % bezogen auf die Primärenergie, 5 % bezogen auf die Stromerzeugung. Von 2 % auf 4,6 % in acht Jahren trotz wirtschaftlicher Flaute - ist doch schon mal was.

 

 

AKWs wie zB. Tschernobyl finden sich in Deutschland keine mehr. ... Heute versucht man Reaktoren mit negativem Void-Effekt zu bauen, bei denen eine Kernschmelze wie in Tschernobyl quasi nicht mehr möglich ist (die Reaktion kommt über einer bestimmten Temperatur zum Erliegen).

 

... na ein Glück. Daran habe ich auch gar nicht gezweifelt. Mich interessiert eher, wieviele moderne es gibt oder sich in Bau befinden. Die Anzahl wird nicht groß sein. Wie schon gesagt: alles sehr teuer. Die Industrie fordert umfangreiche staatliche Beihilfen und Garantien, bevor sie anfängt ein KKW zu bauen. In Bau befindet sich seit 2005 meinem Kenntnisstand nach nur eines in Finnland (Druckwasserreaktor, Prototyp der Generation III, für den GAU:Auffangvorrichtung für den geschmolzenen Reaktorkern, u.a. 1,95 Mrd. Euro zinsverbilligter Kredit von der zur Hälfte staatlichen, bayrischen Landesbank).

 

 

 

Wegen der Sonnenenergie - ja klar, eigentlich müssten wir das nur alles auffangen und fertig. Problem: Heutige Solarzellen haben einen Wirkungsgrad von ~10%, wodurch schonmal viel Energie verloren geht. Dann halten die Photovoltaik Zellen auch nur um die 10..20 Jahre, danach liefern die keinen Strom mehr. Sprich du musst die Dinger regelmäßig tauschen. Nächstes Problem: Die Herstellung ist ziemlich teuer, und braucht vor allem viel Energie. Und und und und...

 

Ich gebe Dir ja Recht. Alle Energie aus regenerativen Quellen wird es bei dem zu erwartenden Energiebedarf nicht geben. Aber der Anteil wird sich entscheidend erhöhen, jede Wette. Und Du sprichst nur von der Photovoltaik. Natürlich, auch wenn hier schon viel erreicht wurde (energetische Amortisionszeit wurde in den letzten Jahren erheblich gesenkt), sind die Module noch nicht der Stein der Weisen. Doch vergiss bitte nicht die anderen Formen der direkten Sonnennutzung.

 

Wie andere das hier schon sagten: Der Mix macht's. Und meiner Meinung nach so viel wie möglich dezentral.

 

Grüße

Frank

Irgenwie begreifen immer ausgerechnet die 'Hüter der Natur' am allerwenigsten, was die Nutzung der immer so gern angeführten regenerativen Energien in der Praxis für Auswirkungen hat.

Ob es nun Windräder sind, ob wir über Wasserkraft reden, oder über die Bilanz der Sonnennutzung incl. Produktion & Verwertung der Solarzellen oder was auch immer, alles fordert seinen Preis. Doch dies will die ganze Fraktion immer irgendwie nicht sehen und geht auch nicht darauf ein.

 

... da bin ich bei Dir - auch mit regenerativen Energietechniken sollte sanft umgegangen werden.

 

Energetische Amortisationszeiten (Energierücklaufzeiten) liegen aber inzwischen in vernünftigen Regionen (war hauptsächlich für die Photovoltaik problematisch).

 

Grüße

Frank

Von '98 bis 2006 sind also 2.6% dazu gekommen (der Primärenergieverbrauch ist über die Jahre halbwegs konstant geblieben).

Sprich um die 4.6% zu ver5fachen (also das aus fossilen Sachen und Atomenergie nur noch 80% vom heutigen Wert kommen müssen) bräuchten wir bei dem Wachstum 56 Jahre, um es zu ver10fachen (andere Sachen auf 60%) sind es 127 Jahre.

 

Also auch wenn wir so weitermachen wie bisher, wo soll die Energie herkommen, die nicht durch regenerative gedeckt wird? Wie schon gesagt, es gibt im Moment genau 2 Alternativen: fossile Brennstoffe verfeuern und CO2 in die Luft pusten, oder Atomenergie.

 

Das das beides keine idealen Lösungen sind, weis ich ja auch. Aber eine 3. gibt es nicht. Genug Potenzial den Anteil zu decken hat aus momentaner Sicht nur die Kernfusion, und die wird noch eine ganze Weile brauchen.

 

Das Problem ist ja auch nicht nur das CO2 irgendwo zwischenzulagern (denn mehr ist es nicht, wenn man das in irgendwelche Stollen pumpt), sondern auch der Nachschub an Kohle, Öl und Gas.

 

Übrigens hab ich nicht nur von der Photovoltaik gesprochen, Windenergie hat in D langsam ihre Grenzen erreicht (und die Auswirkungen auf die Umwelt sind alles andere als geklärt), und mit Wasser können wir hier nicht so viel anfangen. Also ich glaub es ist schon eher optimistisch zu sagen, dass das Wachstum so weitergeht.

Aber wie schon gesagt, auch wenn es so weitergeht, die nächsten 100 Jahre wird dadurch nicht der Hauptteil gedeckt.

 

@[mention=12]matti[/mention]

 

Sowas geht natürlich auch nicht, man sollte imho schon sehr viel stärker drauf gucken, dass bei den AKWs alles im Lot ist. Aber unser Atomausstieg ist doch eh'n Witz, für jedes AKW das abgeschaltet wird, kaufen wir Atomstrom aus Frankreich.

Von '98 bis 2006 sind also 2.6% dazu gekommen (der Primärenergieverbrauch ist über die Jahre halbwegs konstant geblieben).

Sprich um die 4.6% zu ver5fachen (also das aus fossilen Sachen und Atomenergie nur noch 80% vom heutigen Wert kommen müssen) bräuchten wir bei dem Wachstum 56 Jahre, um es zu ver10fachen (andere Sachen auf 60%) sind es 127 Jahre.

 

... 1998 war die Industrie hinter den regenerativen Energien auch lange nicht so weit entwickelt wie heute. Das geht zur Zeit schon deutlich schneller. Optimistische Energieexperten halten es wohl für möglich, 2050 einen Anteil von 50 % zu erreichen. Meiner Meinung nach nur sehr schwer erreichbar, aber es zeigt einen Weg auf, der weit von den 127 Jahren entfernt ist.

 

Das das beides keine idealen Lösungen sind, weis ich ja auch. Aber eine 3. gibt es nicht. Genug Potenzial den Anteil zu decken hat aus momentaner Sicht nur die Kernfusion, und die wird noch eine ganze Weile brauchen.

 

... sehe ich auch so.

 

 

Das Problem ist ja auch nicht nur das CO2 irgendwo zwischenzulagern (denn mehr ist es nicht, wenn man das in irgendwelche Stollen pumpt), sondern auch der Nachschub an Kohle, Öl und Gas.

 

... Uranoxid bitte nicht zu vergessen.

 

 

Übrigens hab ich nicht nur von der Photovoltaik gesprochen, ...

 

... stimmt, aber andere Arten der direkten Nutzung von Solarstrahlung hast Du außen vorgelassen.

 

 

Aber unser Atomausstieg ist doch eh'n Witz, für jedes AKW das abgeschaltet wird, kaufen wir Atomstrom aus Frankreich.

 

Diese Argument kommt oft und ist, wie ich finde, recht schwer zu entkräften, weil es ja im Kern wahr ist. Natürlich werden wir dann eine Zeit lang Atomstrom aus Frankreich kaufen. Mindestens so lange, bis wir KKW - frei auf eigenen Beinen stehen können. Ob wir das noch erleben werden? Keine Ahnung. Der Weg dahin bedeutet aber auch Aufbau von hochwertigen Technologien. Das Interesse an ihnen wird spätestens dann sprunghaft ansteigen, wenn der nächste Reaktor in die Luft fliegt und die Wahrscheinlichkeitsrechnung 10000 verunfallten Treppenläufern einen Strich durch die Rechnung macht. :rolleyes:

 

 

Grüße

Frank

Nur wieso sollte man das vorhandene Uran denn nicht nutzen? Weil es teuer ist? Man könnte auch ein bisschen rumbrüten, dann wird's effektiv noch mehr. Das ist natürlich auch teuer (mal ganz nebenbei erwähnt, beim aktuellen Konzept zu Fusionskraftwerken wird auch gebrütet, Tritium aus Lithium).

Außerdem haben Kugelhaufenreaktoren eine höhere Ausbeute als bisherige Konzepte, weil man da auch in einem gewissen Rahmen brüten kann.

 

Nach meinen Infos reichen die aktuellen Uranvorkommen so größenordnungsmäßig 100..200 Jahre (kommt ja auch immer darauf an wer schätzt). Das ist eine ähnliche Größenordnung wie für die Ölvorkommen veranschlagt wird. Also warum sollte man das denn nicht nutzen?

Als Nebeneffekt wird es dadurch auch immer schwieriger spaltfähiges Material herzustellen, wodurch A-Waffen immer teurer werden. Stören tut mich das irgendwie garnicht.

Die aktuelle Situation (Atomstromimport) zeigt ja, dass wir nicht darauf verzichten können. Nu haben wir die Chance hohe Sicherheitsstandards zu setzen und den Atomstrom hier in D zu produzieren.

 

 

Mal noch was ganz anderes: http://de.wikipedia.org/wiki/Naturreaktor_Oklo - interessant zu lesen

Nur wieso sollte man das vorhandene Uran denn nicht nutzen?

Nach meinen Infos reichen die aktuellen Uranvorkommen so größenordnungsmäßig 100..200 Jahre (kommt ja auch immer darauf an wer schätzt). Das ist eine ähnliche Größenordnung wie für die Ölvorkommen veranschlagt wird. Also warum sollte man das denn nicht nutzen?

 

weil wir dann unsummen!! in eine energietechnik stecken, die dann aufgrund uranmangels bzw. den dann horrenden förderkosten ihr ende finden wird...:frown: dieses geld fehlt dann bei der entwicklung von alternativen - hatten wir aber alles schon hier...

Außerdem haben Kugelhaufenreaktoren eine höhere Ausbeute als bisherige Konzepte, weil man da auch in einem gewissen Rahmen brüten kann.

 

Alle entsprechende Prototypen wurden sehr schnell wieder abgeschaltet und sind nicht mehr am Netz. Das aktuell am weitesten fortgeschrittene Projekt in Südafrika wird frühestens 2015 kommerziel nutzbar sein.

 

Nach meinen Infos reichen die aktuellen Uranvorkommen so größenordnungsmäßig 100..200 Jahre (kommt ja auch immer darauf an wer schätzt).

 

Das bedeutet aber auch, irgendwann einen 100 bis 200 Jahre "großen" Sondermüllhaufen entsorgen zu müssen.

 

Als Nebeneffekt wird es dadurch auch immer schwieriger spaltfähiges Material herzustellen, wodurch A-Waffen immer teurer werden. Stören tut mich das irgendwie garnicht.

 

Würde mich auch nicht stören. Aber mal im Ernst: Spielt Geld beim Bau von Waffen eine übergeordnete Rolle? Zu mal das nukleare Material finanziell einen recht kleinen Anteil hat - zivil und sicherlich auch militärisch.

 

Die aktuelle Situation (Atomstromimport) zeigt ja, dass wir nicht darauf verzichten können. Nu haben wir die Chance hohe Sicherheitsstandards zu setzen und den Atomstrom hier in D zu produzieren.

 

... selbst Atomstrombefürworter sprechen nicht mehr von absoluter Sicherheit, sondern nur noch von relativer.

Mal noch was ganz anderes: http://de.wikipedia.org/wiki/Naturreaktor_Oklo - interessant zu lesen

 

Interessant auf jeden Fall. Zeigt aber auch, wie lange nuklearer Müll so vor sich hin strahlt.

 

Könnte auch zu einer Marketingkampagne von KKW - Betreibern werden: "Naturstrom aus unseren Atomkraftwerken" :biggrin:

An Kugelhaufenreaktoren wird aktiv geforscht, und es werden auch welche Gebaut (China will sich zB. bis 2020 30 in's Land stellen).

 

Aber ich seh schon, ihr seid halt einfach nicht bereit Geld in eine Sache zu investieren, die auf absehbare Zeit die CO2 Belastung senkt. Da werden lieber Milliarden in regenerative Sachen gesteckt, die in 100 Jahren vielleicht mal 50% decken können, oder auch nicht - und solang wird dann fröhlich Öl verbrannt und CO2 in die Luft gepustet. Tolle Wurst.

 

Und derweil wird min. 10mal so viel in irgendwelche Rüstungsprojekte gepumpt. Ganz tolle Wurst!

...ne - vielleicht sind wir nur nicht bereit wahnsinnig viel geld in eine technologie zu stecken, deren ende mehr oder weniger absehbar ist wie die, der verfeuerung fossiler brennstoffe...

 

und ich muss gestehen, mittlerweile hab ich den eindruck, dass du die reduzierung von co2 mehr als "schutzmäntelchen" für die werbung für kernenergie benutzt... denn für dich scheint dies die einzige alternative zu sein... sorry, wenn ich dir damit unrecht tue - aber der eindruck drängt sich mir auf....

Tja... mein Eindruck ist, dass du, ähnlich wie die Ökos die sich immer auf Schienen festketten, einfach eine unbegründete totale Ablehnung gegen Kernenergie hast. Die meisten Leute bekommen gesagt, dass Kernenergie ein Teufelswerk ist, und glauben das sofort, ohne sich mal die technischen Hintergründe anzugucken.

 

Und nebenbei gesagt, ich hab mal von einigen Diskussionen abgesehen nicht das geringste mit irgendwelchen Energiefragen zu tun. Das höchste der Gefühle ist, dass ich in meinem Heimatbundesland sehe, dass jeder Hügel mit Windrädern zugepflastert ist.

In Bayern (wo ich im Moment wohne) merkt man davon natürlich überhaupt nichts. Das ist in gewisser Weise schon ähnlich wie Atomstrom aus Frankreich.

 

Übrigens ist es schon sehr "verwunderlich", dass gerade Leute aus dem naturwissenschaftlichen Umfeld eher pro-Atomenergie sind. Vielleicht weil die anfangen nachzufragen, wieso das denn so teuflisch sein soll?

kugelhaufenreaktoren gibt es in deutschland seit 41jahren, das ist kein gegenstand wo bahnbrechende errungenschaften der atomtechnik zu erwarten sind.

 

wie gesagt, es gab und gibt seit 1994 keinen hersteller/entwickler der einen gemäß deutscher gesetzgebung geforderten atomreaktor bauen könnte. sobald sich einer finden würde könnte man darüber nachdenken ob man vorhandenes uran weiternutzt oder nicht, aber ohne diese vorbedingung bringt einem die ganze diskussion nicht weiter.

... denn für dich scheint dies die einzige alternative zu sein...
sagen wir mal, die einzige in rel. kurzem Zeitrahmen in entsprechendem Umfange nutzbare ...

wie gesagt, es gab und gibt seit 1994 keinen hersteller/entwickler der einen gemäß deutscher gesetzgebung geforderten atomreaktor bauen könnte
Ja, und`? Seit wann sind Gesetze unabänderbar? Wieso soll D auf ewig darunter leiden, daß irgendwann mal diese Öko-Dogmen-Typen mit am Ruder waren?

Die Lobby-Typen sind ja schon wirklich richtig schlimm, aber diese Dogma-verliebten Öko-Freaks setzen da jederzeit noch kräftig einen rauf!

 

Und bwt, war da nicht irgend etwas, daß ausgerechnet das so wunderschön tief schwarze Bayern bei der Sonnenenergienutzung in D weit vorn liegt?!

...

Übrigens ist es schon sehr "verwunderlich", dass gerade Leute aus dem naturwissenschaftlichen Umfeld eher pro-Atomenergie sind. Vielleicht weil die anfangen nachzufragen, wieso das denn so teuflisch sein soll?

 

Hallo alle zusammen,

 

hier bin ich wieder. Ich will ja i_h jetzt nicht in den Rücken fallen, aber ich komme aus dem naturwissenschaftlichen Sektor und bin nicht für Atomenergie.

Ich will das auch gleich erläutern. Vom physikalischen Prinzip und der Energieausbeute her ist Kernkraft eigentlich schon was tolles. Und i_h kann auch weiterhin ganz beruhigt in der Nähe des AKWs wohnen bleiben, denn die Sicherheitstechnik ist schon ordentlich. Ebenso geben AKWs auch nicht Unmengen Strahlung oder radioaktive Substanzen ungewollt an ihre unmittelbare Umgebung ab, wie manchmal gemutmaßt wird. Das bißchen Zusatzstrahlung was i_h als "AKW-Anlieger" da zusätzlich abbekommt ist wahrscheinlich eher von der Größenordnung der natürlichen Hintergrundradioaktivität, die viele einfach vergessen. Wir werden ständig aus dem Boden und aus dem All bestrahlt, da hilft auch kein Bettdecke über den Kopf ziehen :rolleyes:. Diese Hintergrundstrahlungsintensitäten sind durch natürliche Gegebenheiten auch lokal unterschiedlich.

Raucher z.B. setzen sich durch ihren Zigarettenkonsum ebenso erhöhter Strahlung aus, das weiß nur kaum jemand.

Insgesamt ist der Betrieb von Kernkraftwerken schon relativ sicher. Alles in meinen Augen unstrittig.

 

Was jedoch nicht durchdacht ist, ist die Abfallproblematik und die leichtfertige Aussage, Kernkraft sei eine "Null-Emission"-Energiequelle. Letzteres ist schlicht falsch, da bei den Herstellungsprozessen von Kernbrennstäben auch Emissionen anfallen, ebenso beim Entsorgen der Abfälle. Das sind alles Dinge die man mit einrechnen muss, wenn man auf der anderen Seite auch z.B. den Transport von brasilianischer Kohle für dt. Kohlekraftwerke bemängelt. (Zurecht, übrigens!)

AKWs beinflussen ihre umliegende Umwelt übrigens ebenso, wie andere Kraftwerkstypen. Wer sich darüber ereifert, dass beim Bau von Windanlagen Fische, Vögel, Meeressäuger, etc. gestört werden hat natürlich recht, aber vergisst, dass jede größere Anlage einen Eingriff des Menschen in die Umwelt darstellt, das gilt auch für AKWs. Die müssen auch gebaut werden, das Uranoxid muss irgendwo herkommen, einige AKWs sitzen an Flüssen und benutzen das Wasser zur Kühlung, geben dadurch große Wärmemengen in das Flussökosystem ab, was dort natürlich auch Flora und Fauna beeinflusst.

Da sind AKws einfach, was diese Probleme angeht, nirgendwo prinzipiell besser als alle anderen Energiequellen. allerdings auch nicht viel schlechter.

 

Die Abfallproblematik der abgebrannten Kernelemente ist in meinen Augen jedoch entscheidend. Es gibt einfach keinen durchdachten Lösungsansatz. Man kann und will das Zeug nicht ewig lagern und wir werden es auch nicht los. Wie wollen wir das Zeug denn z.B. ins All schießen? Das sind hunderte, vielleicht sogar tausende Tonnen im Jahr. Eine Ariane V Rakete hat eine Nutzlast von höchstens 10t. Wieviel Raketen sollen denn da täglich starten? Was kostet der Spass denn? Was passiert, wenn mal eine Rakete explodiert, verglüht usw., dann regnet der ganze hochradioaktive Dreck auf uns herab. Falls der Abfall im Orbit ankommt müsste das Zeug auch noch in Richtung Sonne gebracht werden, damit es dort verglühen kann. Viel zu gefährlich und viel zu utopisch. Das wird sich die nächsten paar hundert Jahre auch nicht ändern, denn Raumfahrttechnik entwickelt sich recht langsam und ist sündhaft teuer. Raumfahrttechnik wird generell nicht die Lösung unserer irdischen Probleme sein, sondern die Lösung unserer irdischen Probleme wird eher über den Fortbestand der Raumfahrttechnik entscheiden, also eher anders herum als angenommen.

 

 

Also Fazit: Kerntechnik (Fission,d.h. Kernspaltung) ist in meinen Augen nicht prinzipiell besser als andere fossile Energieträger, da Rohstoffabhängig und abfalltechnisch äußerst problematisch, bestenfalls etwas weniger CO2 emittierend als andere Energiequellen. Die Kernspaltung hat ihre Chance gehabt und ist eigentlich keine ernste Alternative für das 21 Jh. Sie sollte in Ehren gehalten langfristig auslaufen und ebenso wie andere fossile Energiequellen schrittweise durch neue Technologien ersetzt werden, sei es regenerative Energien in allen Formen und Farben, oder Kernfusion, sollte das denn irgendwann klappen. Wenn nicht, haben wir sowieso ein Problem, d.h. die Kernfusion ist quasi zum Erfolg verdammt.

 

Viele Grüße,

Nibohr

 

 

P.S. Man entwickelt zur Zeit übrigens an Photovoltaik-Zellen mit Wirkungsgraden von 30-40%. Die werden also noch besser und billiger werden, ähnlich wie es der Laser bis zum winzigen Halbleiterlaser vorgemacht hat.

@rene:

die novellierung des atomgesetztes 1994 fand auschließlich in schwarzer zeit, ergo kohl statt und hatte mehr wirtschaftliche wie auch versicherungstechnische hintergründe. solange für einen neubau keine ausreichende deckungsmöglichkeit im schadensfall gegebenwerden kann, braucht man sich darüber heute keine gedanken zu machen. dann könnten wir auch die versicherungspflicht für kfz abschaffen. dies wird sich auch solange nicht ändern bis der (bislang unmögliche) bau von technisch inhärenten atomkraftwerken möglich ist.

desweiteren: vor dem hintergrund des verursacherprinzips im müllaufkommen und einer endlagerung mit bisher ungeahnten kosten, wird sich da keiner an solch einem unterfangen herantrauen, schließlich ist der betreiber kein energieheilsengel der kostenlos sein mana ins stromnetz verteilt, sondern muss letztenendes wirtschaftlich arbeiten können.

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