Veröffentlicht November 26, 200816 j @alle In den Musik Threads sind so viele tolle Titel zusammengetragen worden, Bekanntes über das man sich freut, Unbekanntes, schön zu hören, das ist ein Schatz. Etliche haben selbst ne tolle "Schreibe" Deshalb dieser Thread. Bitte nicht tierisch ernst nehmen sondern locker angehen. von Hölderlin, bis Fontane, Schiller und Goethe wer will. Beginne deshalb mit Dicki, einer Muse Loriots: ( Dicki sag doch mal das Gedicht auf ) Zicke Zacke, Hühnerkacke
November 26, 200816 j Autor Aus Hackepeter, wird Kacke später:biggrin: Nie WO?? erfolgreich bestätigt!:biggrin: Danke für die Wortmeldung. Hier was winterliches Maskenball im Hochgebirge ( Erich Kästner ) Eines schönen Abends wurden alle Gäste des Hotels verrückt, und sie rannten schlagerbrüllend aus der Halle in die Dunkelheit und fuhren Ski. Und sie sausten über weiße Hänge. Und der Vollmond wurde förmlich fahl. Und er zog sich staunend in die Länge. So etwas sah er zum ersten Mal. Manche Frauen trugen nichts als Flitter Andre Frauen waren in Trikots. Ein Fabrikdirektor kam als Ritter. Und der Helm war ihm zwei Kopf zu groß. Sieben Rehe starben auf der Stelle. Diese armen Tiere traf der Schlag. Möglich, daß es an der Jazzkapelle - denn auch die war mitgefahren - lag. Die Umgebung glich gefrornen Betten. Auf die Abendkleider fiel der Reif. Zähne klapperten wie Kastagnetten. Frau von Cottas Brüste wurden steif. Das Gebirge machte böse Miene. Das Gebirge wollte seine Ruh. Und mit einer mittleren Lawine deckte es die blöde Bande zu. Dieser Vorgang ist ganz leicht erklärlich. Der Natur riß einfach die Geduld. Andre Gründe gibt es hierfür schwerlich. Den Verkehrsverein trifft keine Schuld. Man begrub die kalten Herrn und Damen. Und auch etwas Gutes war dabei: Für die Gäste, die am Mittwoch kamen, wurden endlich ein paar Zimmer frei.
November 26, 200816 j "Der Panther" von Rilke finde ich ziemlich klasse. Natuerlich kein Goethe, aber ein paar tolle Verse; nicht unbedingt der Stilistik wegen, sondern vielmehr in Sachen Inhalt und Wortwahl.
November 26, 200816 j "Jeder ist seines Glückes Schmid, aber nicht jeder hat ein schmuckes Glied" ©1985 Bahnhofsklo Wanne-Eickel
November 28, 200816 j Autor "Wanderer kommst Du nach Lichtenstein, tritt nicht daneben, tritt mitten rein" Otto Darmstadt aus seinem Lyriker Zyklus: Der Rucksack brennt!
November 28, 200816 j Nachts, wann gute Geister schweifen, Schlaf dir von der Stirne streifen, Mondenlicht und Sternenflimmern Dich mit ewigem All umschimmern, Scheinst du dir entkörpert schon, Wagest dich an Gottes Thron. J.W. von Goethe
November 28, 200816 j Autor Nachts, wann gute Geister schweifen, Schlaf dir von der Stirne streifen, Mondenlicht und Sternenflimmern Dich mit ewigem All umschimmern, Scheinst du dir entkörpert schon, Wagest dich an Gottes Thron. J.W. von Goethe schön!
November 29, 200816 j es nahm sich einst ein riesenweib 'nen kleinen mann zum zeitvertreib doch auch aus herzensneigung. er liebte sie, sie liebte ihn, die sache wurde hochalpin und eine erstbesteigung. es fragt sich froh die eintagsfliege, was sie wohl zum geburtstag kriege. jedoch - sie stirbt meist vor dem feste. vorfreude ist halt doch die beste. unter dem beckenrand es sitzt der gonokokk und lauscht wie der urin vorüberrauscht. bilden sie mal einen satz mit... metapher herr kapitän, der steuermann hat eben lallend kundgetan, er brächte jetzt das schiff zum sinken - me tapher wirklich nicht mehr trinken. (robert gernhardt) bilde sie mal einen satz mit... allegorisch es gibt kein' frieden hier auf erden eh wir nicht alle gorisch werden. (auch robert gernhardt) Vor dem Schlafen nach dem Essen Zähneputzen nicht vergessen! Vor dem Keilen nach dem Prügeln unbedingt die Hose bügeln. Vor dem Morden nach dem Sengen Sakko an die Frischluft hängen. Nach dem Weltkrieg sollst Du ruhn oder tausend Schritte tun. (simon[e] borowiak) bilden sie mal einen satz mit... allah und moschee die abbeit geht der muselmann am moschee in allah ruhe an. bilden sie mal einen satz mit... pervers ja, meine reime die sind teuer, per vers bekomm' ich tausend eier. (wiederum robert gernhardt) hessen nimmt abschied von freddie mercury mit fünfundvierzig war schon schluss - des kam vom vielen koitus. der fred war schwul als wie die nacht, drum hat er's aach net lang gemacht. dabei konnt' der doch so schee singe! was muss der da noch kerls bespringe? wär er net nei in jedes bett, könnt' er noch lebe', unsän fred. am samstaach fraacht mer: fred, wie geht's? am sonntaach sachtä: isch hab' ehds. am montaach kommtä aus dem haus: im eischensarg, die füß voraus. am end' hätt' er noch gern gesunge - hätt' er halt net die jungs besprunge! leut', sagt ihr: ehds, des krieg' isch nie, dann denkt an freddie mercury. (nochmal simon[e] borowiak) hessen nimmt abschied von serge gainsbourg wer raucht als wie der gainsbuur sersch, dem seine lung' werd bald zum zwersch. im sersch sei lung' ging nix mehr rein, da half ihm auch kaan krankeschein. der hat geraucht als wie ään schlot, der gainsbuur sersch. jetz' issä dot. was hat der üwwähaupt gemacht? geraucht! bis ihm die lung' gekracht. mer munkelt aach von schaafem trinke - sei lebä fing schon an zum stinke. die lebä war bald völlisch morsch, des war das end vom gainsbuur schorsch. sein tod warn net zuletzt die weibä, vor allem die mit luxuxleibä: bardots brischitt unn jane birkin, die machte' schorschis lebä hin. und war er voll von schmerz unn wein, ging' ihm die kippe' stangweis rein. der lunge-lebä-kreis sisch schließt, dergleischen mer im brockhaus liest. der sersch, der wurd so lang net klug, bis mer ihn uff de' friedhof trug. drum, leut, wollt ihr net gleisch danebä, gebt acht uff euä lung' unn lebä! (erneut: simon[e] borowiak) "Jeder ist seines Glückes Schmid, aber nicht jeder hat ein schmuckes Glied" ©1985 Bahnhofsklo Wanne-Eickel schüttelreime? bitte sehr! was soll ich mit fürst metternich? mein vetter küsst viel netter mich. es klapperte die klapperschlang, bis ihre klapper schlapper klang. (heinz erhardt) frisst glaspapier der windhund, dann wird er später hint' wund.
November 29, 200816 j Autor es nahm sich einst ein riesenweib 'nen kleinen mann zum zeitvertreib vorfreude ist halt doch die beste. wie der urin vorüberrauscht. bilden sie mal einen satz mit... metapherme tapher wirklich nicht mehr trinken. (robert gernhardt) bilde sie mal einen satz mit... Vor dem Schlafen nach dem Essen allah und moschee bilden sie mal einen satz mit... pervers ja, meine reime die sind teuer, per vers bekomm' ich tausend eier. ich wusste es !! hessen nimmt abschied von freddie mercury mit fünfundvierzig war schon schluss - des kam vom vielen koitus. hessen nimmt abschied von serge gainsbourg schüttelreime? bitte sehr! frisst glaspapier der windhund, dann wird er später hint' wund. das muss ein strenges Stöffche gwesen sein, das wo Du da geraucht hast ! ne - coole Sache Mann, lachgas wirds gefreut haben.... mich auch, köstlich!
November 29, 200816 j Autor das muss ein strenges Stöffche gwesen sein, das wo Du da geraucht hast ! ne - coole Sache Mann, lachgas wirds gefreut haben.... mich auch, köstlich! http://www.saab-cars.de/showpost.php?p=351701&postcount=137 jetzt habe ich verstanden......... weihnachtsmarkt.....oh oh ohhhh:tongue:
November 29, 200816 j das muss ein strenges Stöffche gwesen sein, das wo Du da geraucht hast ! ne - coole Sache Mann, lachgas wirds gefreut haben.... mich auch, köstlich! ich glaube, ich sag' dazu ma' nix... http://www.saab-cars.de/showpost.php?p=351701&postcount=137 jetzt habe ich verstanden......... weihnachtsmarkt.....oh oh ohhhh:tongue:
November 29, 200816 j "In the long run we are all dead." Im Ziel liegt nicht der Sinn sondern in dem Weg dort hin! "If everything is under control, you're probably moving too slow." "Pain is nothing compared to the emptiness of quitting"
November 29, 200816 j Wennschon, dennschön: http://www.ernstjandl.com/ Aus Zug: lichtung manche meinen lechts und rinks kann man nicht velwechsern werch ein illtum! Er mußte. Sein?
November 29, 200816 j du willst jandl? du kriegst jandl! Ottos Mops Ottos Mops trotzt Otto: fort Mops fort Ottos Mops hopst fort Otto: soso Otto holt Koks Otto holt Obst Otto horcht Otto: Mops Mops Otto hofft Ottos Mops klopft Otto: komm Mops komm Ottos Mops kommt Ottos Mops kotzt Otto: ogottogott
November 29, 200816 j Noch einmal auschnittsweise Kästner, frei aus dem Gedächtnis zitiert: (es ging wohl um Helden) Die Lorely, bekannt als Fee und Felsen, ist jener Fleck am Rhein nicht weit von Bingen wo früher Schiffer mit verdrehten Hälsen von blonden Haaren schwärmend untergingen.
November 29, 200816 j google hilft... Noch einmal auschnittsweise Kästner, frei aus dem Gedächtnis zitiert: (es ging wohl um Helden) Die Lorely, bekannt als Fee und Felsen, ist jener Fleck am Rhein nich weit von Bingen wo früher Schiffer mit verdrehten Hälsen von blonden Haaren schwärmend untergingen. alder, perfekt zitiert! wo hastn das gelernt? für alle, die sich fragen, wie es weitergeht, kommt hier ist das ganze werk: Der Handstand auf der Loreley (nach einer wahren Begebenheit) Die Loreley, bekannt als Fee und Felsen, ist jener Fleck am Rhein, nicht weit von Bingen, wo früher Schiffer mit verdrehten Hälsen, von blonden Haaren schwärmend, untergingen. Wir wandeln uns. Die Schiffer inbegriffen. Der Rhein ist reguliert und eingedämmt. Die Zeit vergeht. Man stirbt nicht mehr beim Schiffen, nur weil ein blondes Weib sich dauernd kämmt. Nichtsdestotrotz geschieht auch heutzutage noch manches, was der Steinzeit ähnlich sieht. So alt ist keine deutsche Heldensage, daß sie nicht doch noch Helden nach sich zieht. Erst neulich machte auf der Loreley hoch überm Rhein ein Turner einen Handstand! Von allen Dampfern tönte Angstgeschrei, als er kopfüber oben auf der Wand stand. Er stand, als ob er auf dem Barren stünde, mit hohlem Kreuz und lustbetonten Zügen. Man fragte nicht: Was hatte er für Gründe? Er war ein Held, das dürfte wohl genügen. Er stand verkehrt im Abendsonnenscheine. Da trübte Wehmut seinen Turnerblick. Er dachte an die Loreley von Heine und stürzte ab. Und brach sich das Genick. Er starb als Held. Man muß ihn nicht beweinen. Sein Handstand war vom Schicksal überstrahlt. Ein Augenblick mit zwei gehobnen Beinen ist nicht zu teuer mit dem Tod bezahlt. P. S. Eins wäre allerdings noch nachzutragen; Der Turner hinterließ uns Frau und Kind. Hinwiederum, man soll sie nicht beklagen, weil im Reich der Helden und der Sagen die Überlebenden nicht wichtig sind.
November 30, 200816 j Das fehlende "t" laste ich der heimischen Mundart an. Oder vielleicht schreibe ich einfach zu schnell. Wo man so etwas lernt? In der Schule. Allen Studien zum Trotz selbst in NRW.
November 30, 200816 j Schöne Beiträge........nur Jandl muss man hören, gelesen entgeht einem mindestens die Häfte.
November 30, 200816 j Darf ich auch mitspielen ?... ...Lyrik englisch, Verfasser unbekannt: There was a young fellow named Skinner, who took a young lady to dinner, they went out at half past nine, at half past ten it was in her, the dinner, not Skinner, Skinner was in her before dinner... Na dann gut N8 __________________ Carpe noctem
November 30, 200816 j Das æsthetische Wiesel Ein Wiesel saß auf einem Kiesel inmitten Bachgeriesel. Wißt ihr, weshalb? Das Mondkalb verriet's mir im Stillen: Das raffinier- te Tier tats um des Reimes willen.
November 30, 200816 j sehr schön Ein Wiesel saß auf einem Kiesel inmitten Bachgeriesel. Wißt ihr, weshalb? Das Mondkalb verriet's mir im Stillen: Das raffinier- te Tier tats um des Reimes willen. ein schöner "Stern am Morgen". gute Idee, mal wieder in den Galgenliedern zu stöbern !
November 30, 200816 j kultur! Ein Wiesel saß auf einem Kiesel inmitten Bachgeriesel. Wißt ihr, weshalb? Das Mondkalb verriet's mir im Stillen: Das raffinier- te Tier tats um des Reimes willen. und das am frühen sonntagmorgen... ich tu' zum 1. advent nochmal 'nen kästner raus - sozusagen für alle, deren cabrios jetzt wg. saisonzulassung im häuschen stehen: Im Auto über Land An besonders schönen Tagen ist der Himmel sozusagen wie aus blauem Porzellan. Und die Federwolken gleichen weißen, zart getuschten Zeichen, wie wir sie auf Schalen sahn. Alle Welt fühlt sich gehoben, blinzelt glücklich schräg nach oben und bewundert die Natur. Vater ruft, direkt verwegen: "'N Wetter, glatt zum Eierlegen!" (Na, er renommiert wohl nur.) Und er steuert ohne Fehler über Hügel und durch Täler. Tante Paula wird es schlecht. Doch die übrige Verwandtschaft blickt begeistert in die Landschaft. Und der Landschaft ist es recht. Um den Kopf weht eine Brise von besonnter Luft und Wiese, dividiert durch viel Benzin. Onkel Theobald berichtet, was er alles sieht und sichtet. Doch man sieht's auch ohne ihn. Den Gesang nach Kräften pflegend und sich rhythmisch fortbewegend strömt die Menschheit durchs Revier. Immer rascher jagt der Wagen. Und wir hören Vatern sagen: "Dauernd Wald, und nirgends Bier." Aber schließlich hilft sein Suchen. Er kriegt Bier. Wir kriegen Kuchen. Und das Auto ruht sich aus. Tante schimpft auf die Gehälter. Und allmählich wird es kälter. Und dann fahren wir nach Haus. (Erich Kästner)
Dezember 9, 200816 j Advent Advent Es blaut die Nacht. Die Sternlein blinken. Schneeflöcklein leise niedersinken. Auf Edeltännleins grünem Wipfel häuft sich ein kleiner weißer Zipfel. Und dort, vom Fenster her durchbricht den dunklen Tann' ein warmes Licht. Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer die Försterin im Herrenzimmer. In dieser wunderschönen Nacht hat sie den Förster umgebracht. Er war ihr bei der Heimespflege seit langer Zeit schon sehr im Wege. So kam sie mit sich überein: Am Nicklausabend muß es sein. Und als das Rehlein ging zur Ruh', das Häslein tat die Augen zu, Erlegte sie - direkt von vor'n - den Gatten über Kimm' und Korn. Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase zwei-, drei-, viermal die Schnuppernase. Und ruhet weiter süß im Dunkeln, Derweil die Sternlein traulich funkeln. Und in der guten Stube drinnen, da läuft des Försters Blut von hinnen. Nun muß die Försterin sich eilen, den Gatten sauber zu zerteilen. Schnell hat sie bis auf die Knochen nach Waidmanns Sitte aufgebrochen. Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied - was der Gemahl bisher vermied - Behält ein Teil Filet zurück, als festtägliches Bratenstück. Und packt zum Schluß - es geht auf vier - die Reste in Geschenkpapier. Da dröhnt's von fern wie Silberschellen. Im Dorfe hört man Hunde bellen. Wer ist's, der in so tiefer Nacht im Schnee noch seine Runde macht? Knecht Ruprecht kommt mit goldenem Schlitten auf einem Hirsch herangeritten! »Heh, gute Frau, habt ihr noch Sachen, die armen Menschen Freude machen?« Des Försters Haus ist tief verschneit, doch seine Frau steht schon bereit: »Die sechs Pakete, heil'ger Mann, 's ist alles, was ich geben kann!« Die Silberschellen klingen leise. Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise. Im Försterhaus die Kerze brennt. Ein Sternlein blinkt: Es ist Advent. (Loriot)
Februar 14, 200916 j Autor Kultur am Morgen / 15 Minuten vor 06:00 Uhr als Teilnehmer des Morgenfreds suche ich nach Möglichkeiten etwas Kultur dort hinaeinzubringen. Hier der letzte Versuch: Eduard Mörike An einem Wintermorgen, vor Sonnenaufgang O flaumenleichte Zeit der dunkeln Frühe! Welch neue Welt bewegest du in mir? Was ist's, daß ich auf einmal nun in dir Von sanfter Wollust meines Daseins glühe? Einem Kristall gleicht meine Seele nun, Den noch kein falscher Strahl des Lichts getroffen; Zu fluten scheint mein Geist, er scheint zu ruhn, Dem Eindruck naher Wunderkräfte offen, Die aus dem klaren Gürtel blauer Luft Zuletzt ein Zauberwort vor meine Sinne ruft. Bei hellen Augen glaub ich doch zu schwanken; Ich schließe sie, daß nicht der Traum entweiche. Seh ich hinab in lichte Feenreiche? Wer hat den bunten Schwarm von Bildern und Gedanken Zur Pforte meines Herzens hergeladen, Die glänzend sich in diesem Busen baden, Goldfarbgen Fischlein gleich im Gartenteiche? Ich höre bald der Hirtenflöten Klänge, Wie um die Krippe jener Wundernacht, Bald weinbekränzter Jugend Lustgesänge; Wer hat das friedenselige Gedränge In meine traurigen Wände hergebracht? Und welch Gefühl entzückter Stärke, Indem mein Sinn sich frisch zur Ferne lenkt! Vom ersten Mark des heutgen Tags getränkt, Fühl ich mir Mut zu jedem frommen Werke. Die Seele fliegt, so weit der Himmel reicht, Der Genius jauchzt in mir! Doch sage, Warum wird jetzt der Blick von Wehmut feucht? Ist's ein verloren Glück, was mich erweicht? Ist es ein werdendes, was ich im Herzen trage? - Hinweg, mein Geist! hier gilt kein Stillestehn: Es ist ein Augenblick, und alles wird verwehn! Dort, sieh, am Horizont lüpft sich der Vorhang schon! Es träumt der Tag, nun sei die Nacht entflohn; Die Purpurlippe, die geschlossen lag, Haucht, halbgeöffnet, süße Atemzüge: Auf einmal blitzt das Aug, und, wie ein Gott, der Tag Beginnt im Sprung die königlichen Flüge!
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